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gypsy-tail-windJa, natürlich können wir es lassen, aber ich bin jetzt noch irritierter, denn ich stellte ja gerade die Frage nach der (vermuteten) Schwierigkeit, Kontakte herzustellen – also gerade das, was Du, @.thelonica, jetzt nochmal betonst. Sprich: wir hauen in dieselbe Kerbe. Weshalb es auf der Grundlage dieses Austausches zu Bauchschmerzen kommen kann, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Ganz abgesehen von der Logistik stellt sich für mich auch die Frage danach, wo die Musikerselbst sich musikalisch einordnen würden und ob es tatsächlich ein Interesse gibt, bei europäischen Labels zu veröffentlichen. So wirklich viele aktuelle „black“ US-Musiker fallen mir jedenfalls nicht ein, bei denen es mehr als einzelne Berührungspunkte mit der US-Improvisations-Szene oder den Europäern gibt – Tyshawn Sorey, Tomeka Reid, Eric Revis, vielleicht noch eine gute handvoll andere. Vielleicht sieht das etwas anders aus, wenn es um Verbindungen zur britischen Szene geht aber das (z. B. Shabaka Hutchings und Co.) ist dann oft wieder nicht wirklich Free Jazz…
Und @.redbeans, hatte Deine Bemerkung zum Free Jazz Blog gestern gesehen und wollte nebenbei rasch reagieren, aber war dann doch zu sehr bei StoneFM absorbiert … sehe ich natürlich auch so, zur Menge und dem Bedürfnis nach einer gewisse Redaktion hatte ich mich ja bereits geäussert. Es wäre vielleicht ehrlicher, wenn der Blog als sowas wie ein Rezensionsportal zur (aktuellen) EFI aufgezogen würde, mit gelegentlichen Blicken über den Atlantik? Also als sowas wie ein Portal, das die Nachfolge hiervon antritt bzw. die jüngeren Generationen der dort besprochenen Szene in den Fokus rückt: http://efi.group.shef.ac.uk
Inhaltlich ist das ja eigentlich schon so. Fragt sich, ob es für eine Plattform für aktuellen Free Jazz, der sich mehr in der (politisch/kulturellen) Tradition von Coleman, Ayler, Coltrane und Co sieht, genug Material und Publikum gibt, dass sich eine Aufteilung lohnt – und ob diese Musik dann überhaupt Free Jazz im musikalischen Sinn ist.
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