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vorgartendiese erzählung, dass schwarze musiker*innen lieber unter sich bleiben, finde ich sehr schwierig – klar gibt es da andere erfahrungen und andere sensibilitäten, aber wenn man sich auf die nicht einlassen mag, sollte man vielleicht kein jazzlabel betreiben.
Ich würde nicht von schwarzen Musikern reden, aber sehr wohl von afro-amerikanischen. Bei ihnen gibt es schon klare Abgrenzungstendenzen, die an manchmal etwas kindisch anmutende Versuche erinnern, „den Weißen“ die Interpretationshoheit zu entreißen. Ich erinnere mich an ein Colloquium auf dem Archie Shepp behauptete, Jazz sei ein „dreckiges Wort“, weil es sich auf einen Ausdruck für Sex zurückführen lassen. Kompletter Bullshit, aber es ging hier weniger um die Realität, als um die Abgrenzung vom weißen Konzept „Jazz“ und die Etablierung einer eigenen Meta-Erzählung.
Dieses Phänomen gibt es auch in Hinblick auf Geschichte. Ein mir bekannter weißer, deutscher Historiker veröffentlichte ein Buch über das Lynching. Er musste sich mit Afro-Amerikanern auseinandersetzen, die ihn dafür kritisierten, ein solches Buch überhaupt zu schreiben. Die Geschichtsschreibung zum Lynching war aus ihrer Sicht Afro-Amerikanern vorbehalten.
Ähnliches bemerkt man auch im persönlichen Umgang mit Afro-Amerikanern. Es gibt solche, die sind sehr offen und freundlich, aber manche lassen dich auch klar spüren, dass sie nichts mit dir zu tun haben wollen, weil du weiß bist. Und da spielt es gar keine Rolle, ob du Europäer oder Amerikaner bist. Afro-Amerikaner bleiben gerne unter sich, darüber gibt es ein ziemlich bekanntes Buch.
https://www.amazon.com/Black-Kids-Sitting-Together-Cafeteria/dp/0465083617
Das hat übrigens gar nichts mit deinen Kenntnissen, deiner Haltung, deinem Auftreten etc. zu tun – die Hautfarbe kann in manchen Fällen völlig ausreichen. Hast du keine ähnlichen Erfahrungen gemacht?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.