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Ich bin gerade in der Stimmung … habe gerade meine Konzertliste für 2020 abgeschlossen (klick) und fange mal an, noch unfertig, da in Sachen Tonträger die nächsten Tage noch ein paar nachgeholt werden wollen, die teils erst gerade angekommen sind.
: : Die Konzerte : :
Die Bebilderung des Posts zeigt schon, was in Sachen Konzerte das ganz grosse Highlight war: die drei Abende mit Anthony Braxton und dem Trio von Alexander Hawkins in Wels (am 29. gibt es bei StoneFM eine ganz kurze, nicht repräsentative Kostprobe). Wie der Mann mit Standards umspringt, hat mich schwer beeindruckt. Für jeden Abend erstellte er Setlisten und zu den einzelnen Stücken jeweils kleine Spielanweisungen, die manchmal nur die Solo-Reihenfolge umfasste, andere Male eine ungefähren Fahrplan mit freien Teilen, Soli usw. Ich habe darüber ja bereits ausführlicher berichtet. Jedenfalls stieg meine Wertschätzung von Braxton, die davor eher distanziert/interessiert war ins nahezu unermessliche! Wie gerne hätte ich ihn im Sommer erneut gehört, geplant waren ja aus Anlass seines 75. Geburtstages diverse Aktivitäten, u.a. ein Auftritt beim Jazzfestival in Ljubljana, was mein Sommerurlaub hätte werden sollen. Doch es kam ja bekanntlich anders.
Im März bin ich noch einmal nach Österreich – als es bereits nicht mehr vernünftig war, das zu tun … das Artacts war insgesamt gut, aber nicht herausragend. Das umwerfende Schluss-Set von den 4 Blokes, bei denen aber der Leader, Drummer Louis Moholo, fehlte, war den Besuch alleine schon wert. Mit dem Ersatzdrummer Mark Sanders, der Moholos Musik liebt, aber doch einen ganz anderen Stil pflegt, ging das Quartett echt durch die Decke. Auch zum Artacts hatte ich einen Bericht
geschrieben.Eine Woche später in Zürich ging ich noch an den ersten Abend des Taktlos-Festivals, das bereits unter diversen Programm-Änderungen litt, weil Musiker*innen nicht einreisen konnten etc. Das war dann im Gegensatz zum Artacts schon ziemlich beklemmend und es fiel mir schwer, mich auf die – schöne, aber nicht weltbewegende – Musik von Sylvie Courvoisier/Mark Feldman und Cory Smythe zu konzentrieren (kurzer Bericht). Letzteren würde ich unter angenehmeren Umständen gerne wieder hören, denn war er so alles macht, von Aufnahmen zeitgenössischer Musik mit der Geigerin Hilary Hahn oder mit dem Drummer Tyshawn Sorey bis zu seinen Solo-Projekten (wo teils Live-Processing eingesetzt wird) finde ich schon sehr interessant!
In Listenform sieht das so aus – das Klassikjahr war sehr viel ergiebiger (was verschiedene Gründe hatte: grössere Räume, in die ich mich eher wagte; weniger auf die lokalen Leute zurückgeworfen; schnellere Reaktion beim Gestalten eines dennoch sehr ansprechenden Programmes usw.), aber wie ich gerade in der gesamten Konzertliste drüben schrieb, war im Fall des Artacts das Gesamte besser als die Summe der Einzelteile:
* * * * *
Anthony Braxton – Wels, Alter Schl8hof – 25.1.
Anthony Braxton – Wels, Alter Schl8hof – 24.1.
4 Blokes (Jason Yarde/Alexander Hawkins/John Edwards/Mark Sanders) – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 8.3.
Anthony Braxton – Wels, Alter Schl8hof – 23.1.* * * *1/2
Peter Evans/Philipp Gropper/Liz Kosack/Jordan Sand/Oliver Steidle – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 8.3.* * * *
Almut Kühne/Gebhard Ullmann – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 7.3.
Uruk (Isabelle Duthoit/Franz Hautzinger/Hamid Drake/Michael Zerang) – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 7.3.
Cory Smythe – Taktlos, Zürich, Kunstraum Walcheturm – 12.3.* * *1/2
Dave Rempis/Elisabeth Harnik/Michael Zerang – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 6.3.
Ingrid Schmoliner/Hamid Drake – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 6.3.
Die Husband – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 8.3.
Mopcut (Audrey Chen/Julien Desprez/Lukas König) – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 7.3.
Colin Webster/John Edwards/Irene Kepl – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 7.3.* * *
Twixt (Billy Roisz/dieb13) – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 6.3.
Sylvie Courvoisier/Mark Feldman – Taktlos, Zürich, Kunstraum Walcheturm – 12.3.
Irene Kepl: Laut Schweigen – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 8.3.
Anna Högberg/Paed Conca/Elsa Bergmann/Julian Sartorius – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 6.3.
Free Music St. Johann/Markus Köhle – Artacts ’20, St. Johann in Tirol – 7.3.: : Entdeckungen, Neubegegnungen, Enttäuschungen : :
Die Liste mit den Tonträgern, die hier relevant ist, folgt wie gesagt in einer Woche oder so … aber für mich war das Forum und besonders die StoneFM-Gemeinde dieses Jahr sehr wichtig. Die zahlreichen Sendungen – die am 29.12. wird meine 30. dieses Jahr sein, das sind fast 10 mehr als ich die letzten Jahre sonst machte. Das Musikhören mit Blick darauf, eine StoneFM-taugliche Zusamenstelllung hinzukriegen, mag manchmal frustrierend sein, schärft aber den Hörsinn und macht in aller Regel auch sehr viel Spass. Und wenn dann auch noch einige Leute zuhören und sich über die Musik freuen: umso schöner!
Miles Davis war im Forum in aller Munde, dank der Umfrage nach den Besten Miles Davis-Alben – auch bei mir löste das ausgiebiges Wiederhören an, was in Kombination mit dem laufenden Austausch eine sehr feine Sache war! In Kombination mit dem Tod von Gary Peacock, der mich zum Wiederhören besonders einiger seiner japanischen Aufnahmen aus den frühen Siebzigern brachte, ergaben sich bei StoneFM dann auch einige Sendungen, die sich lose mit der Rezeption von Miles Davis‘ Musik in Japan auseinandersetzten – auch das eine sehr spannende Beschäftigung, die im Januar mit einer zweistündigen Sendung über die Takt Jazz-Aufnahmen von Terumasa Hino ihren vorläufigen Abschluss finden wird (noch kein Link, die Trackliste steht auch noch nicht ganz, aber das Datum schon: Samstag 9.1., 22:30). Die laufende Coltrane-Umfrage darf auch bereits erwähnt werden, auch hier ist das ausgiebige Wiederhören immer wieder Anlass zu grösster Begeisterung!
Den Trompeter Ambrose Akinmusire habe ich zusammen mit redbeans letzten Sommer mehrmals beim Middelheim Jazzfestival gehört (das wäre auch dieses Jahr eingeplant gewesen, dem Abend mit Iggy Pop und Bill Laswell werde ich noch einige Tränen nachweinen!) – er legte dieses Jahr mit „On the Tender Spot of Every Calloused Moment“ vermutlich sein bisher schönstes Album vor. Es wirkt auf den ersten Blick nicht sehr ambitioniert, doch es hat eine Tiefe, die gerade ob der scheinbaren Beiläufigkeit umso wuchtiger wirkt.
Ein anderer Trompeter lieferte ein hervorragendes und ein weiteres schönes Album ab, Rob Mazurek. „Dimensional Stardust“ vom Exploding Star Orchestra ist bei mir das Erlebnis, das endlich mal eine vertiefte Hörphase einläuten muss! Das Chicago Underground Quartet ging mit „Good Days“ ins Rennen, das leider nicht annähernd die Aufmerksamkeit erhielt, die es verdient hätte. Sehr schade! In Sachen Hype und Promo ist das Label International Anthem dem Kollegen Astral Spirits leider überlegen, in Sachen Qualität, Breite usw. ist es aber umgekehrt, Astral Spirits zählt jedenfalls ebenfalls zu meinen Entdeckungen des Jahres. Für 2020 habe ich eine CD-Subskription gelöst, mal schauen, was da genau kommt (Roscoe Mitchell ist auf jeden Fall dabei, das freut mich natürlich sehr).
Von Matthew Shipp hatten wir es dieses Jahr ein paar Male. Er bringt weiterhin eine unglaubliche Menge an Alben heraus. Bei mir landeten dieses Jahr auch wieder einige, von denen besonders das Trio „The Unidentifiable“, aber auch das Solo „The Piano Equation“ und das Duo mit seinem langjährigen (noch produktiveren) Partner-in-Crime Ivo Perelman, „Amalgam“, hervorzuheben sind.
In Sachen Klavier, gab es beim polnischen Laben Fundcja Sluchaj einen Mitschnitt von Cecil Taylor im Duo mit dem Drummer Tony Oxley (Birdland Neuburg 2011) – ganz hervorragend! Ein anderer Veteran, Alexander von Schlippenbach, brachte bei Intakt das Solo-Album „Slow Pieces for Aki“ heraus. Im Herbst 2019 war ich bei einem Solokonzert und anschliessenden Künstlergespräch mit dem Meister – ich wusste also, was mich bei dem Album in etwa erwarten würde. Bei mir ist das Musik, die mehrere Anläufe braucht, aber mir sehr, sehr gut gefällt.
Begeistert war ich einmal mehr vom neuen Opus von Maria Schneider, „Data Lords“. Ihre Musik entwickelt sich seit ein paar Jahren von Album zu Album weiter, ohne dass ich diese Entwicklung auf den Punkt bringen könnte, auch ohne dass dabei Brüche auftreten würden. Da entsteht wenigstens seit „Concert in the Garden“ (2004) ein Werk, das mich schwer beeindruckt in seiner Vielgestalt, seiner grossen Wärme und seinem Reichtum.
Erwähnenswert sind auch die jüngsten Alben von JD Allen („Toys/Die Dreaming“), James Brandon Lewis/Chad Taylor („Live in Willisau“ – da war ich im Sommer 2019 ebenfalls dabei), Lewis‘ eigenes Album „Molecular“ vermochte mich leider nicht so zu begeistern bisher. Zudem hat auch Ingrid Laubrock wieder zwei schöne neue Alben herausgebracht, „Blood Moon“ im Duo mit Kris Davis, und jüngst eine Doppel-CD mit einer Art von Traum-Musik, „Dreamt Twice, Twice Dreamt“.
Toll für mich auch die – endlich! – Entdeckung von „Valley of Search“, dem Album des Altsaxophonisten Alan Braufman, dessen Vinyl-Reissue ich 2018 fahrlässigerweise verpasst hatte. Im Zusammenhang mit seinem neuen Album „The Fire Still Burns“ (auf dem James Brandon Lewis ebenfalls mitwirkt) gab es von beiden japanische CD-Ausgaben, die ich sofort kaufte (die von „The Fire“ enthält als Bonus auch den Duo-Mitschnitt mit Cooper-Moore – der auf beiden Alben mitspielt – bei WKCR-FM, den es sonst nur als DL bei Bandcamp gibt).
Schön auch, dass Elina Duni im Gitarristen Rob Luft einen neuen (nicht nur) musikalischen Partner gefunden hat. Das erste gemeinsame Opus, „Lost Ships“ auf ECM, gefällt mir sehr gut. Schön auch der postume Gruss von Hugh Masekela mit dem Drummer Tony Allen („rejoice“), der die Veröffentlichung gerade noch erlebte, bevor er leider Ende April verstarb.
„The Anthony Braxton Project“, das neue Album des Trios Thumbscrew (Mary Halvorson, Michael Formanek, Tomas Fujiwara) vermochte mich leider nicht annähernd so zu begeistern wie die Braxton-Konzerte im Januar. Schön ist es trotzdem geworden.
Richtig gut dagegen das im Herbst erschienene erste Studio-Album des Sun Ra Arkestra seit langere Zeit (und seitdem Marshall Allen die Band leitet), „Swirling“ – seltsam allerdings die unterschiedlichen Formate (CD mit 10, DoLP mit 12, DL mit 13 Tracks).
Weitere tolle Entdeckungen:
Luke Stewart – Luke Stewart Exposure Quintet
Joel Ross – Who Are You?
Lucian Ban/John Surman/Mat Maneri – Transylvanian Folk Songs: The Béla Bartók Field Recordings
Karl Evangelista – Aurora
Junius Paul – Ism
Alexander Hawkins/Tomeka Reid – Shards and Constellations
Daniel Humair/Samuel Blaser/Heiri Känzig – 1291
OM – It’s About Time
Aruán Ortiz – Inside Rhythmic Falls
Johanna Summer – Schumann Kaleidoskop
Patty Waters – An Evening in Houston—
: : Historisches : :
Hier muss wohl zuerst ein Wort über „Rollins in Holland“ verloren werden, die Resonance-Produktion mit Aufnahmen von Sonny Rollins in den Niederlanden im Mai 1967. Ich bin mir nach wie vor nicht sicher, was ich davon halte – die Musik gehört auf den Olymp und ist schlicht grossartig, die editorischen Eingriffe beim Arnhem-Material finde ich nach wie vor schwerst irritierend und der ganze Semi-Kult um „Jazz Detective“ Feldman und die ausufrende Promo-Tätigkeit von Resonance geht mir seit langem auf die Nerven. Dennoch monumentale Musik.
Feldman hatte auch beim anderen potentiellen Archiv-Release des Jahres die Hände im Spiel – leider? Denn auch bei „Palo Alto“ von Thelonious Monk lief nicht alles rund bzw. das Band beim Überspielen (wie bei den zwei Loosdrecht-Tracks auf „Rollins in Holland“) nicht in der korrekten Geschwindigkeit. Es gibt dafür schlicht keine Rechtfertigung, das ist Pfusch und sehr enttäuschend. Dennoch bleibt das Konzert eine echte Entdeckung und möglicherweise die beste dokumentierte Stunde des langjährigen Line-Ups mit Charlie Rouse, Larry Gales und Ben Riley.
Unbedingt erwähnenswert auch hier wieder Sun Ra – das 4-CD-Set „Egypt 1971“ (expanded reissue) enthält einiges an absolut umwerfender Musik, der Wirkung damals ich überhaupt nicht einschätzen kann … es gibt beeindruckende Ausflüge am Synthesizer, viel Percussion und Chants, aber auch treue Sidemen wie natürlich John Gilmore haben ihre Momente.
Erwartungsgemäss eher etwas enttäuschend fand ich die zweite Box von Joe Castro „Passion Flower: For Doris Duke“ (expanded reissue), mehr erhofft hatte ich mir von „The Duo Sessions“ vom Pianisten Lennie Tristano, aber auch die CD vermochte mich nicht so zu begeistern wie ich es gerne gehabt hätte.
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Weitere tolle Releases aus dem Archiv, von denen eigentlich alle auch ein paar Zeilen verdient hätten (besonders Horace Tapsctott, Sam Rivers, Paul Demsond und René Thomas!):
Horace Tapscott with the Pan Afrikan Peoples Arkestra – Ancestral Echoes: The Covina Sessions, 1976
Dexter Gordon – Live in Châteauvallon 1978
Paul Desmond – The Complete 1975 Toronto Recordings (expanded reissue)
John Coltrane Quartet – My Favorite Things: Graz 1962 (Teil 1 erschien 2019 als „Impressions: Graz 1962“)
Ella Fitzerald – Ella: The Lost Berlin Tapes
Sam Rivers Quartet – Braids (Sam Rivers Archive Project Vol. 4)
René Thomas – Remembering René Thomas: Rare and Unreleased Performances by the Legendary Jazz Guitarist (1955-1962)
Enrico Pieranunzi/Marc Johnson/Paul Motian – The Copenhagen Concert December 2, 1996
Sam Rivers Trio – Ricochet (Sam Rivers Archive Project, Volume 3)
Charles Mingus – Bremen 1964 & 1975
Tubby Hayes Quartet – Free Flight (The Ron Mathewson Tapes Vol. 3)
Kidd Jordan/Joel Futterman/Alvin Fielder – Spirits
The MacroQuarktet – The Complete Night: Live at the Stone NYC (2007/2020) (expanded reissue)
Art Blakey & The Jazz Messengers – Just Coolin‘
Dudu Pukwana and the „Spears“ (expanded reissue)
Joe McPhee – Black Is the Color
Rodger „Ram“ Ramirez – Easy To Love: Play Standard [sic] (Black & Blue/Unissued, 1977)
Bob James – Once Upon a Time: The Lost 1965 New York Studio Sessions
Boillat Thérace Quintet – Live 1974—
: : Vermisst : :
In Sachen Verstorbene ist 2020 ein Hund. Und das verdammte Virus hat auch nicht gerade geholfen. Die Liste ist lang und betrüblich, sie enthält einige sehr geschätzte Musiker. Ich nenne nur die für mich wichtigsten:
McCoy Tyner
Lee Konitz
Gary Peacock
Toshinori Kondo
Jimmy Cobb
Jimmy Heath
Henry Grimes
Jacques Coursil
Hal Singer
Stanley Cowell
Keith Tippett
Eddie Gale
Annie Ross
Tony Allen
Ira Sullivan
Freddie Cole
Steve Grossman
Gilbert Matthews
Giuseppi Logan
Jymie Merritt
Mike Longo
Onaje Allan Gumbs
Danny Ray Thompson
Wolfgang Dauner
Cándido Camero
Richie Cole
Ellis Marsalis
Bill Smith
Ray MantillaZudem erwähnen möchte ich Jürgen Schadeberg, dem wir einige der schönsten Fotos von Jazzmusiker*innen aus Südafrika zu verdanken haben. Und auch in der Liste stehen ein paar Namen, deren Ableben ich nicht zur Kenntnis genommen hatte (oder längst wieder vergessen habe, ob der seltsamen und teils recht belastenden Lage im endenden Jahr): Duane Tatro, Lennie Niehaus, Pedro Iturralde, Nadi Quamar (Spaulding Givens), K.T. Geier, Cleveland Eaton … auch Freddie Cole hatte ich verpasst, aber den schätze ich so, dass er nach oben in die Liste musste. Hier gibt es eine hilfreiche Übersicht (in der aber zumindest noch Blue Gene Tyranny fehlt, der im Dezember auch verstarb).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Das Jahr 2020 stand für mich vom Start weg wegen gesundheitlicher Themen im Zeichen diverser persönlicher Einschränkungen ….
Konzerte waren daher kein Thema …. und auch der Kauf von Tonträgern war der Minimste seit dem meine Interesse für Musik erwacht ist (einige Jazz Scheiben von Enja, Choice + Candid Reissues aus Japan, ein paar klassische Scheiben und eine handvoll sonstiger Wiederveröffentlichungen) ….
und da ein Weihnachtsgeschenk, welches ich wohl erst Jänner/Februar 2021 erhalten werde : Paul Desmond – The Complete 1975 Toronto Recordings Mosaic „expanded reissue“ ….Bei den „Vermissten“ hat „gypsy“ schon viele Namen genannt, es ist mit jedoch ein wichtiges Anliegen diesen Namen anzufügen …. :
Andy Gonzalez (1951 – 2020) …. er war wohl neben Cachao der mit Abstand wichtigste Bassist des Salsa bzw der Grenzüberschreitungen in den Jazz ….
Desweiteren gute letzte Reise an …. :
Manu Dibango (1933 – 2020) …. R.I.P ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Danke für den schönen Rückblick, gypsy. Es freut mich sehr, dass das Luke-Stewart-Album hier einige Hörer gefunden hat (in dem Zusammenhang: Wie gefallen dir das zweite, „Who Sent You?“, und dritte, „Circuit City“, Irreversible-Entanglements-Album, auch wenn Letzteres natürlich unter Solo-Nom-de-Guerre firmiert?). Astral Spirits wurden, als das Label 2014 an den Start ging, ein, zwei Jahre lang sehr ausführlich in der „Wire“ in den Fokus genommen, seitdem bekommen sie leider tatsächlich viel zu wenig Aufmerksamkeit. Neben dem Exposure Quinet und Chicago Underground gefielen mir dieses Jahr noch die Alben vom Brandon Seabrook Trio und Karl Evangelista sehr gut. International Anthem wurden wiederum eine Zeit lang wohl etwas zu sehr gehypt, aber selten mit den Releases, die ich herausragend fand – das Mazurek/Exploding-Album lief ja dieses Jahr leider unter dem Radar der meisten Zeitschriften. Navarro & Holmes waren für mich auch recht interessant, auch wenn ihre LP eher erratisch war. Von Shipp finde ich noch das Album mit Daniel Carter (für den ich, insbesondere durch einige New Yorker Konzerte im letzten Jahr angefeuert, eine große Obsession entwickeln könnte, wenn er nur viel mehr veröffentlichen wurde), William Parker und Gerald Cleaver erwähnenswert. Und das Trio mit Nate Wooley und Whit Dickey, unter dessen Namen das Album, „Morph“, auch erschien. Danke für die Erwähnung von Elina Duni, auf die neue Veröffentlichung freue ich mich sehr!
Bei deiner Liste der Archiv-Veröffentlichungen merke ich, dass ich in der Sam-Rivers-Reihe von NoBusiness nun wieder eine CD hinterherhinke. Die drei für mich wichtigstens Wiederveröffentlichungen in diesem Jahr waren Alben, die ich schon kannte, nun aber endlich in angemessener Form aufs Neue entdecken konnte: die erweiterte Edition von „Duo Exchange“, das Black-Unity-Trio-Album und die das komplette Yale-Konzert von Pullen & Graves. Das ist natürlich nur die Spitze, demnächst hier noch mal etwas mehr dazu.
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A Kiss in the DreamhouseDanke für die Ergänzungen @napo – ich fand das Evangelista-Album ebenfalls super, das ging mir vorhin durch die Lappen. Bei Navarro/Holmes bin ich einverstanden, ziemlich toll, aber nicht aus einem Guss.
Und das Shipp/Carter/Parker/Drake-Album finde ich grossartig! Keine Ahnung, wie ich das vergessen konnte (ev., weil ich es in Form einer undeklarierten CD-R gekauft habe und das immer wieder Quell von Ärger ist?). Und „Morph“ wollte ich im Text auch noch erwähnen … das sind dann ja schon fünf neue Shipp-Alben, die ich 2020 gekauft habe – bzw. sechs mit dem mit dem ebefalls noch nicht erwähnten mit Mat Walerian, das ich auch sehr schön finde! Ich reiche dann noch eine Liste nach, aber möchte mindestens noch ca. ein Dutzend Neuheiten (Nate Wooley, Frode Gjerstad, Ron Carter, Trevor Watts, Van Hove/Brötzmann) und Archiv-Veröffentlichungen (Bill Evans, Barney Wilen/Tete Montoliu, Dave Brubeck, Monty Alexander) anhören, bevor ich die Liste für den Moment finalisiere. Das wird wohl so ums Neujahr herum so weit sein, dann können wir natürlich nochmal weiterdiskutieren (hoffe ich)!
Irreversible Entanglements habe ich nicht verfolgt, kann dazu gar nichts sagen. Mich sprach das (nur online etwas probegehörte) erste Album nicht sehr an und ich liess es danach bleiben. Müsste ich das mal ändern?
Reine Reissues (Pullen/Graves, Black Unity) lasse ich bei meinen Jahreslisten jeweils weg … und ich muss gestehen, ich habe beide auch noch nicht angehört. Die Plattenspieler-Situation muss ich 2021 endlich beheben (das ist doch mal ein schöner Vorsatz ) und bis dahin muss ich bei manchem (Black Unity, Van Hove/Brötzmann…) mit dem DL vorlieb nehmen, Luke Stewart habe ich leider auch nur als DL.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaUnd danke auch für die Ergänzungen @soulpope! Ich habe noch jemanden vergessen, der bei Dir glaub ich auch recht hoch im Kurs steht (ich sehe das wie Andy Gonzalez ähnlich, kenne ihn aber ebenfalls noch nicht sehr gut): Reggie Johnson. Fällt mir gerade auf, weil in der Post Rudolph Johnsons „Spring Rain“ lag (endlich!), auf dem Reggie Johnson am Bass mitspielt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,495
gypsy-tail-windUnd danke auch für die Ergänzungen @soulpope! Ich habe noch jemanden vergessen, der bei Dir glaub ich auch recht hoch im Kurs steht (ich sehe das wie Andy Gonzalez ähnlich, kenne ihn aber ebenfalls noch nicht sehr gut): Reggie Johnson. Fällt mir gerade auf, weil in der Post Rudolph Johnsons „Spring Rain“ lag (endlich!), auf dem Reggie Johnson am Bass mitspielt.
Danke für die Erinnerungen an Reggie Johnson – sicherlich auch ein zu wenig besungener Tieftöner …. er hat ja einige hörenswerte Stationen wie mit Marion Brown, Bobby Hutcherson, Harold Land und Al Haig (das leider nur in Japan veröffentlichte Trio Album „Blue Manhattan“ ist superb) …..
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)danke für den thread. ich bin noch nicht so weit und etwas sträubt sich in mir gerade beim auflisten, resümieren, sortieren, aber es war auf jeden fall ein jahr, in dem ich viel neue musik gehört habe und ich gerade im jazz sehr vieles substanziell, drängend und voller sehnsucht nach neuem und vor allem anderen fand (insofern finde ich das akinmusire-album durchaus ambitioniert). beim blick zurück fehlen mir noch wallace roney, jon christensen und irgendwie auch johnny mandel und jan erik kongshaug.
p.s. die blindfoldtest haben mir in diesem jahr großen spaß gemacht (ist der von @redbeansandrice eigentlich mittlerweile aufgelöst? ) die alben-umfragen auch, weil sich der jazzbereich dadurch mehr ins restliche forum öffnet, aber zuletzt verhakt es sich leider auch sehr, was ich schade finde, was aber bei einem hochemotionalen thema wie coltrane vielleicht auch nicht ausbleiben kann. in diesem sinn mal einen lieben gruß richtung @clasjaz.
zuletzt geändert von vorgarten--
gypsy-tail-wind
Patty Waters – An Evening in Bostondie intellektuelle begleitband könnte ich mir durchaus auf einer party in boston vorstellen, aber dieser abend der southern gothic fand natürlich in houston statt.
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@vorgarten Danke für den Hinweis, ist korrigiert … Wallace Roney kenne ich praktisch nicht, es wäre mir daher wie eine leere Pose vorgekommen, ihn zu erwähnen; und Christensen ist bei mir nie ein Lieblingsdrummer geworden, drum mag ich ihn vergessen/übersehen haben – aber klar, er spielt auf vielen schönen Alben mit! Mandel hat halt leider auch „Emily“ geschrieben und das bliebt mir der erste Gedanke, wenn ich seinen Namen höre. Auch sein Werk kenne ich als ganzes überhaupt nicht. War ja auch nicht mein Ziel, mit dem Eingangspost alle Fliegen zu erschlagen
Was Akinmusire angeht, schon klar! Aber er kriegt das irgendwie total gut ausbalanciert – das Album kann ja sogar (so passiert bei einem Freund) harmlos/belanglos klingen auf den ersten Eindruck, wenn man nicht recht aufpasst. Und dass es dabei aber zugleich das vielleicht ambitionierteste ist, das er bisher gemacht hat, ist schon recht irr – ich finde es jedenfalls grossartig, aber mir fehlen, Du merkst es, irgendwie auch die Worte dafür.
Ansonsten ist meine Jahresliste (die ja wie gesagt noch nicht fertig ist, hier dann auch noch folgt) dieses Mal (inkl. Klassik und dabei auch ein ganzer Stoss neuer Opern, die ich demnächst nicht anhören werde, nach Oper war mir seit März nicht mehr wirklich) fast 300 Titel lang, völlig irr! Und davon fand ich praktisch nichts richtig enttäuschend, was noch irrer ist. Jazz macht wohl ein Drittel oder ein Viertel aus, so genau weiss ich das noch nicht mal … kommt dann alles hier, in 1-2 Wochen
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,495
vorgartendanke für den thread. ich bin noch nicht so weit und etwas sträubt sich in mir gerade beim auflisten, resümieren, sortieren, aber es war auf jeden fall ein jahr, in dem ich viel neue musik gehört habe und ich gerade im jazz sehr vieles substanziell, drängend und voller sehnsucht nach neuem und vor allem anderen fand (insofern finde ich das akinmusire-album durchaus ambitioniert). beim blick zurück fehlen mir noch wallace roney, jon christensen und irgendwie auch johnny mandel und jan erik kongshaug.
Ja natürlich, Jon Christensen natürlich auch ein deftiger Verlust ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Lese gerade, dass der Jazz in Deiner Jahresliste nur ein Drittel oder sogar nur ein Viertel ausmachen wird. Ich hätte ja geschworen, dass es mindestens die Hälfte wäre… Jetzt erwarte ich Deine Liste also mit umso mehr Spannung, denn ich bin wirklich neugierig, welche Namen und Alben sich da so alles finden werden!
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schnief schnief di schneufgypsy-tail-windWar ja auch nicht mein Ziel, mit dem Eingangspost alle Fliegen zu erschlagen
das ist ja klar. deswegen auch das „mir“ in „mir fehlen“. die interaktion von wallace roney mit miles beim montreux-konzert war für mich eine der schönsten entdeckungen im miles-wiederhören.
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@vorgarten Das fehlt mir immer noch, müsste in den Untiefen meiner Browser-Session noch irgendwo als Video sein, habe ich sonst nur als Audio. Würde mich jedenfalls freuen, wenn Du auch mal noch ein paar Zeilen zu Deinen Eindrücken schreibst!
@kurganrs Der Rest besteht zu 90% aus Klassik, manches davon habe ich im Lauf des Jahres auch schon bei StoneFM vorgestellt. Aber ich mache drüben ev. auch noch einen Jahresrückblick
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind @vorgarten Das fehlt mir immer noch, müsste in den Untiefen meiner Browser-Session noch irgendwo als Video sein, habe ich sonst nur als Audio. Würde mich jedenfalls freuen, wenn Du auch mal noch ein paar Zeilen zu Deinen Eindrücken schreibst! @kurganrs Der Rest besteht zu 90% aus Klassik, manches davon habe ich im Lauf des Jahres auch schon bei StoneFM vorgestellt. Aber ich mache drüben ev. auch noch einen Jahresrückblick
@gypsy-tail-wind. Danke. Bin gespannt.
gypsy-tail-wind@vorgarten Das fehlt mir immer noch, müsste in den Untiefen meiner Browser-Session noch irgendwo als Video sein, habe ich sonst nur als Audio. Würde mich jedenfalls freuen, wenn Du auch mal noch ein paar Zeilen zu Deinen Eindrücken schreibst! @kurganrs Der Rest besteht zu 90% aus Klassik, manches davon habe ich im Lauf des Jahres auch schon bei StoneFM vorgestellt. Aber ich mache drüben ev. auch noch einen Jahresrückblick
Die Antwort wolltest Du eigentlich mir geben, oder?
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schnief schnief di schneuf -
Schlagwörter: 2020, Jahresrückblick, Jazz
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