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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten zweites leader-album auf milestone, einem nicht sehr gut passenden label für diese art von musik. wie es genau zustande kam, weiß ich nicht, dejohnette & maupin scheinen in japan auf tour gewesen zu sein, dort stießen für diese aufnahme (tokio, 1970) hideo ichikawa und gary peacock dazu. zu viert spielen sie einen sehr fein aufeinander abgestimmten introvertierten, kammermusikalischen jazz, der sich auf themen und motivfragmente bezieht, aber auch geräusch- und sogar vokalpassagen hat, im opener sogar ein kleines bass(klarinetten)-ostinato anbietet und mit einer ballade in flöten- und e-piano wolken auf einer ausgesprochen introvertierten note endet. ideales setting für peacock und ichikawa, dazu ein drummer, der sich sehr zurücknimmt und die subtilitäten seines spiels einbringt. maupin macht seine sache auch ganz gut, spielt ein nicht auf coltrane bezogenes, wagemutiges tenorsax, das aber mit den impressionistischen klavier-inputs nicht so viel anfangen mag. feine audiophile aufnahme, stimmungsvoll und zurückhaltend, nicht unbedingt das, was ich von einem schlgazeuger erwarte, der kurz danach die elektrische phase von miles prägen wird.
Kammermusikalischer Jazz trifft das wohl ziemlich gut, die Akteure haben wechselseitig „grosse Ohren“ und die Freiheit liegt womöglich in der selbstgewählten, partiell vorherrschenden Zurückhaltung …. btw jede additive Gelegenheit in dieser Zeit mehr von Benny Maupin hören zu können gehört gefeiert ….
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WerbungredbeansandriceDass die beiden Saenger der Band kurz darauf am laufenden Band als Schlagzeuger fuer ECM aufnehmen wuerden, haette wohl keiner nach Hoeren des Albums vermutet…
habe beide COMPOST-alben jetzt auch mal gehört, soweit meine konzentration das zugelassen hat – es rauscht doch sehr generisch vorbei und es gibt wenig, was mich da aufhorchen lässt. so recht kann ich es aber nicht erklären, was genau ich daran so unspektakulär finde. im vergleichsurteil bin ich komplett bei @redbeansandrice, das zweite album ist stimmiger, vick deutlich besser, die anderen sänger helfen auch. dejohnette hat irgendwo mal behauptet, dass die band keinen erfolg hatte, weil sie zu experimentell war, das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen – eigentlich macht sie 1973 schon einen sack zu, der gerade erst mit tollen sachen gefüllt wurde. aber ok, es ist wohl ein eindeutig kommerzielles angebot und muss sich daran messen.
am besten gefallen mir die beiden aussteigenden tracks, „bwataa“ (mit reverb und love&peace-phrasen, ein völlig anderer soundentwurf) und der track mit jeanne lee, die man für solch ein projekt normalerweise nicht gefragt hat – und sie gibt sich mühe, cool an allem vorbeizusingen. aber da löst sich was, was ansonsten die ganze zeit krampfhaft zugedeckelt wird, scheint mir.
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bei Compost muss man wohl ganz hart sagen, dass Tony Williams Lifetime besser war… ich hab ueber Nacht die Oral History von deJohnette gelesen, nicht ganz so toll wie die von Liebman, aber natuerlich trotzdem viel interessantes drin.
Keith Jarrett / Jack DeJohnette – Ruta And Daityadie feinen Unterschiede… wenn er sieht, wie ein Weltklassepianist wie Keith Jarrett sich mit seiner Blockfloete laecherlich macht, faellt es auch einem Jack deJohnette leichter, mal einfach nur Schlagzeug zu spielen und vielleicht ein bisschen Tabla… Jarrett spielt auf dem ALbum etwa in gleichen Teilen Keyboards, Klavier und Blockfloete… witzigerweise ist die Intensitaet auf den Blockfloetentracks am hoechsten, die Floete wird fast als Percussion eingesetzt – und dafuer ist sie dann doch eher aufdringlich… die Keyboard und Klaviertracks leben dagegen davon, dass durch den fehlenden Bass einfach schoen viel Luft ist… gerade die Klavierpassagen sind eher pastoral, die Keyboardpassagen haben auch rockigere Momente… da ist es leicht, zu behaupten, dass sie hier ihre Entwicklung von Miles zu ECM vorwegnehmen… das ist ja dieses Tape, das die beiden in ihrer Freizeit bei Miles aufgenommen haben, und dann spaeter an Eicher veraeusserten… viele schoene Momente, aber um sowas wie einen Sog oder Kohaerenz zu entwickeln, ist das Album ein bisschen zu heterogen… und das mit der Blockfloete haett ich eher gelassen
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Jack DeJohnette – SorceryWas macht man als Kuenstler, wenn man zwei 14 minuetige Tracks hat? Ein sehr kurzes Album? Man nimmt nochmal zwei starke 5 minuetige Tracks auf? Auf Sorcercy, seinem Debut fuer Prestige von 1974 hat sich deJohnette fuer die zweitfaulste Loesung entschieden: vier belanglose drei minuetige Tracks, die keinem wehtun, weil sie ja nur drei Minuten haben… Kurz zu Prestige: Orrin Keepnews und Milestone wurden Anfang der 70er von Fantasy geschluckt, denen Prestige bereits gehoerte, einzelne Milestone Kuenstler wurden im Zuge dieser Uebernahme in Prestige Kuenstler umgelabelt, Gary Bartz ist ein anderes Beispiel, aber es blieb effektiv Milestone … was bei einem von deJohnette daheim in Woodstock selbstproduzierten Album eigentlich eh egal ist.
Das Album geht super los. Der 14minuetige Track, Sorcery, wird das Highlight bleiben, Bennie Maupin spielt Bassklarinette, Gitarren gibt es von Mick Goodrick und John Abercrombie, Bass von Dave Holland, Schlagzeug und Orgel von deJohnette, alles Spitzenkraefte. Aehnliche duestere Grooves, getragen von Hollands Bass, kann man wohl auch auf den richtigen Miles Alben hoeren, Maupins Bassklarinette glaenzt mit einem langsamen Solo im hohen Register, die Spannung baut sich auf und ab, eine Freejazzeruption, ein Basssolo und dann noch ein Moment, in dem Abercrombie ein bisschen glaenzen kann… Toptrack, gerne ****.
Hiernach sind die Erwartungen hoch und es kommt direkt der Tiefpunkt des Albums, auf „The Right Time“ sagen alle immer wieder durcheinander „The time has come“ und das wars – sowas konnte Sun Ra um Klassen besser und selbst da kann es nerven, gute gemeinte *1/2. Der zweite drei (bzw vier) minuetige Track von Seite 1 heisst „The Rock Thing“, nochmal ein stilistischer Bruch aber auch das auf seine Art ein belangloser Track, es gibt einen Groove von Holland und deJohnette und darueber duerfen die Gitarristen mal so richtig durcheinander solieren… jeder, der Mal mit E-Gitarristen gespielt hat, weiss, dass man denen sowas nicht zweimal sagen muss, Durcheinanderjammen ist, was alle Gitarristen am liebsten tun… aber normalerweise landet sowas nicht auf dem Album, **1/2.
Das war Seite 1, auf Seite 2 reduziert sich die Band auf Holland, deJohnette und seinen Nachbarn den Bildhauer Michael Fellerman, der ein bisschen Posaune spielen kann. Es beginnt wieder mit dem 14 minuetigen Track, einer Hommage an Martin Luther King, die sich in etwa drei Teile zerlegen laesst. In den ersten fuenf Minuten spielt deJohnette Orgel und Schlagzeug (singt auch ein bisschen) waehrend Holland Bass spielt, es beginnt beinah pastoral und dann erhoehen sie langsam den Druck. Ab Minute 5 wird es nochmal ruhiger und die Blaeser setzen ein, Felleman spielt auf der Posaune am liebsten lange tiefe Toene, deJohnette auf seinen beiden C-Melody-Saxophonspuren eher so zarte Phrasen… die Energie zieht dann ueber die Minuten mehr und mehr an, es geht ins Herz des Free Jazz mit mehreren gackernden Saxophonen die scheinbar (huestel) durcheinanderspielen… Die letzten fuenf Minuten beginnen mit einem Feature fuer Holland, dahinter Schlagzeug, nach und nach zieht es wieder mehr und mehr an und es gibt nochmal ein Orgelsolo, ein kreischendes Saxophon darf auch nochmal dazwischentroeten bis es am Ende wieder pastoral wird… hmmm, die besten Momente sind echt ok, ***.
Bleibt das Fuellmaterial von Seite 2. „Four Levels of Joy“ ist eine melodischer, hochmonotoner Keyboardtrack, der auch in einem Morricone Soundtrack nicht deplatziert waere – hier aber tendentiell schon, **1/2. Danach sind die Erwartungen niedrig, werden aber von Epilog klar uebertroffen. Das ist nochmal ein etwas rockigeres Stueck, auf dem deJohnette und Holland einen tollen verzahnten Groove haben, und deJohnette drueber mit seiner Orgel nichts falsch macht, passt gut zu dem Einstiegstrack von Time & Space, ****.
Und damit waere deJohnettes Fruehwerk als Leader tendentiell abgeschlossen, das naechste Album, Cosmic Chicken, immer noch auf Prestige, ist das erste seiner Band Directions, und auch die ersten Gateway Trio Alben fuer ECM stehen an…
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.redbeansandrice
Und damit waere deJohnettes Fruehwerk als Leader tendentiell abgeschlossen, das naechste Album, Cosmic Chicken, immer noch auf Prestige, ist das erste seiner Band Directions, und auch die ersten Gateway Trio Alben fuer ECM stehen an…danke, ich lese und höre später nach, es gäbe allerdings noch das kollaborative trio-album mit richard davis und joe beck, in das ich gestern schon mal reingehört habe. man hat es ja bei dejohnette sehr früh schon mit dem phänomen zu tun, dass er meistens, wenn er irgendwo mitspielt, auch auf dem cover steht (bei ecm spricht das wohl eher für eine vorstellung von kollektiver autor*innenschaft in der improvisierten musik). ist aber so oder so ein merkwürdiges, hörenswertes ding.
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Danke für eure Posts bis hierhin! Wie gesagt kenne ich da fast nichts. Bei meiner Art von Musikkonsum (kaufen und danach hören) habe ich mässig Lust, da richtig einzusteigen. Klingt ein wenig, als hätte mal jemand ein gut ausgewähltes Doppelablum der besten Tracks dieser Jahre zusammengestellt werden sollen?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windDanke für eure Posts bis hierhin! Wie gesagt kenne ich da fast nichts. Bei meiner Art von Musikkonsum (kaufen und danach hören) habe ich mässig Lust, da richtig einzusteigen. Klingt ein wenig, als hätte mal jemand ein gut ausgewähltes Doppelablum der besten Tracks dieser Jahre zusammengestellt werden sollen?
ja, scheint mir auch so. das eigentlich interessante ist, welche bewegungsräume sich dejohnette abseits seiner prestigeträchtigen jobs nimmt, womit er da experimentiert, was er neben seinem schlagzeugspiel noch erkunden möchte. dass er als komponist ambitionen entwickelt, kommt, glaube ich, erst später, aber das ist natürlich auch grund genug, um eigene bands zu haben. die „special edition“-bandgeschichte und die daraus resultierednen alben sind jedenfalls sehr toll, deshalb habe ich diesen thread eigentlich angefangen – aber mal kurz in die prä-ecm-zeit hineinzuhören, finde ich gerade auch nicht ohne reiz.
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@vorgarten: stimmt, das Album mit Joe Beck hatt ich vergessen… @gypsy: in der Tat, von Sorcery, und den Duettalben mit Jarrett und Holland braucht man nicht alles, da haette man kompilieren koennen – aber vielleicht gibt es am Ende ja doch versteckte Zusammenhaenge, die sich sonst nicht erschliessen… Jackeyboard ist letztlich ein solides ALbum, das in sich schon passt, Have You Heard hast du ja, das ist vielleicht das Highlight… und die Compost Alben laufen so durch ohne einen zu stoeren (was man von den nervigeren Tracks auf den anderen Alben so nicht sagen kann), und sie sind natuerlich historisch irgendwie interessant – aber ganz gewiss nicht essentiell.
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.The Richard Davis Trio Featuring Joe Beck & Jack DeJohnette – Song For Wounded Knee
ok, der Kenner hoert direkt, dass deJohnette hier nur nominell Co-Leader ist, er spielt hier naemlich einfach nur Schlagzeug – Rasseln, Orgeln, Saxophone und die Melodica blieben zu Hause oder durften jedenfalls nicht ausgepackt werden. Richard Davis, der Chef des Ganzen weiss ein einheitliches Klangbild zu schaetzen, mit gelegentlich von ihm gestrichenem Kontrabass als einziger Ausnahme. Das Album ist eine Antwort auf juengste politische Ereignisse in Amerikas Umgang mit den Native Americans (link) – was liegt da naeher als ein nachdenkliches Trioalbum mit einem Cowboy (Joe Beck, sehr cleane elektrische oder sogar akustische Gitarre) und einem Indianer (Jack deJohnette, Schlagzeug, er hat Crow und Seminolen Wurzeln) aufzunehmen? Das Album lief hier jetzt den Nachmittag ueber und es ist wirklich fantastisch, kammermusikalisch, introspektiv, trotzdem abwechslungsreich… dadurch, dass vorne (Becks Gitarre) nicht zu viel passiert, kann man sich wunderbar auf die Interaktion hinten (b/dr) konzentrieren… das ist jetzt wirklich mal eins der allerbesten Alben, die nie auf CD herauskamen, das Album, das Gabor Szabo vielleicht irgendwann haette machen koennen, aber nie gemacht hat.
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.redbeansandrice
Jack DeJohnette with special guest Dave Holland – Time & Space
ebenfalls von 1973, ebenfalls in Japan aufgenommen, wo Holland und deJohnette mit Dave Liebman unterwegs waren und auch noch dessen First Visit aufnahmen… die Botschaft ist einmal mehr: Wenn du deJohnette am Schlagzeug hoeren willst, kauf dir doch einfach ein Miles Davis Album. Das Album besteht aus 9 ueberwiegend eher kurzen Tracks, auf denen auch overdubs eingesetzt werden, so dass es teilweise Schlagzeug gibt, auch wenn deJohnette gerade was anderes macht… Tiefpunkt ist der Track, auf dem Holland und deJohnette immer wieder das Wort „Hegwineeway“ singen und dabei rasseln. Die beiden Solo-Marimbaphon-Tracks (Farah’s Song und Stride Vibes) sind auch nicht so meins. „Time Space“ erinnert daran, dass deJohnette als junger Mann der Pausenpianist/Pausendrummer im Wonder Inn war, wo das Sun Ra Arkestra der Hauptact war (gerade hier gelesen)… das ist so ein bisschen eine Sun Ra Miniatur, Schlagzeugsolo und zwischendurch wird gesungen und „Time Space“ oder „Space Time“ gerufen… die Tracks hoer ich so bei ** bis ***. Gute *** wuerd ich dem Solo-Melodica Track Outside-Inside Blues geben… der Rest des Albums ist eigentlich ziemlich gelungen bis hin zu super. Der Einstiegstrack Turned Around, der voellig schiefe Erwartungen weckt, gibt einem einen Eindruck davon, was wohl passiert waere, wenn Jack DeJohnette Mike Ratledge als Keyboarder bei Soft Machine ersetzt haette, es gibt Bass von Holland und Schlagzeug, E-Piano und Orgel von deJohnette… wenn die Compost Alben so sind, freu ich mich drauf… ist jedenfalls eine ziemlich agile und lebendige Art von Fusion. Auf The Rain Forest fuehrt Dave Hollands Bass und dazu gibt es ein bisschen Marimbaphon und Percussion, ein schoener, folkloristischer Track. Wer bei Pappa Daddy Revisted den kindischsten Track des Album erwartet hat, wird enttaeuscht, da gibt es hier ganz andere. Der Track ist mit fast 14 Minuten klar der laengste und um eine Klavierspur von deJohnette aufgebaut, in den mittleren acht Minuten spielt Holland auch mit und es gibt dezentes Schlagzeug von deJohnette… hat so einen Hauch von Bill Evans Trio… Und schliesslich das Highlight, Lydia, eine Ballade fuer Solo E-Piano, die wirklich wunderschoen ist…
Fazit: durchwachsen.alles super beschrieben, but i beg to differ ich finde das ein wunderschönes album, sehr besonders, sehr luftig, sehr freigeistig. ich bewundere diese ungehetzte lässigkeit, da sein ganzes sortiment auszubreiten und sich individuell auf die ganzen sounds und schwingungen einzulassen, die diese völlig unterschiedlichen instrumente erzeugen, ohne dass das was von didaktischen klangbeispielen hat. dass sein kunpel dave holland ab und zu mitmacht, scheint da noch mehr ruhe und ausgelassenheit reinzubringen, da macht sich keiner stress. die gesangsnummer höre ich als kurze evokation der native-american-ancestry von dejohnette, funktioniert für mich in seiner verspieltheit. der piano-trio-track („papa daddy“ ist ja eine hommage an roy haynes undzieht sich durch alle frühen alben) dagegen eine deutliche meistermarke, aus einer interaktion klavier-bass heraus mit subtilst dazugesetzten drums – warum gabe es eigentlich das trio jarrett-holland-dejohnette nie? und dann das psychedelische schlagzeugsolo am ende, vielleicht tatsächlich von sun ra inspiriert… ich mag auch die liebevolle produktion, das klingt alles super, wird alles ernstgenommen, ich wünschte mir, die jungen leute bei blue note würden sich sowas mal am anfang trauen statt gleich das großorchestrale konzeptalbum aufzunehmen. sehr schöne überraschung, entdeckung.
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Toller Thread, ich lese hier sehr gern mit. „Song For Wounded Knee“ habe ich bewusst noch nie gesehen, obwohl ich oft nach Flying Dutchman LPs Ausschau gehalten habe.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Beim Lesen des Interviews wird schon klar, dass DeJohnette nicht in Schubladen passt. Mir gefällt die semi-chronologische Reihenfolge beim brillianten Interview. Da tauchen viele spannende Zusammenhänge auf. Musikalisch haben die Alben wohl auch viel mit seiner eigenen Geschichte zu tun? „Time and Space“ ist ja fast so persönlich wie ein Tagebuch. Parallel dazu kann man nachlesen wie u. wo es zur Begegnung Holland-DeJohnette kam. Das Montreaux-Album von Bill Evans feier ich übrigens schon seit Jahren. Trotzdem überfordert mich ein Blick auf die Diskografie von Jack DeJohnette. Ich weiß zumindestens ungefähr, was ich von seinem Output hören möchte. Und es braucht Zeit, um da was zu vertiefen (sonst bleibt es ja bei flüchtigen Eindrücken, die schnell wieder verblassen).
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zwischendurch wird ja auch immer wieder „The Lords Discography“ konsultiert, um in der Chronologie halbwegs drinzubleiben… und ja, ich will jetzt weitermachen, aber ich weiss auch noch nicht genau wie… bis hier waren das relativ ueberschaubare Bloecke und ich kannt auch manches schon… fuer groessere Werkgruppen ist spotify+youtube nicht soo geeignet, und ich werd wohl einkaufen muessen ;) @vorgarten: glaub ich, dass sich der Kreis komplett schliessen kann, wenn einen 75% des Holland / deJohnette Albums schon ueberzeugt haben…
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.vorgarten ich mag auch die liebevolle produktion, das klingt alles super, wird alles ernstgenommen, ich wünschte mir, die jungen leute bei blue note würden sich sowas mal am anfang trauen statt gleich das großorchestrale konzeptalbum aufzunehmen. sehr schöne überraschung, entdeckung.
hatten wir das nicht neulich schon anderswo, mit den japanischen Produktionen, dass da die Kuenstlern oft sehr viel mehr freie Hand gelassen wurde, als das im Westen passiert waer – mit allen Vor- und Nachteilen, die das hat? (Elvin Jones? Joe Chambers und die 1000 Saxophone?) Ist ja auch kein Zufall, dass zB der Schlagzeuger Donald Bailey seinen Traum vom Mundharmonika Album in Japan umsetzen musste/konnte… beim zweiten stimm ich auf jeden Fall zu, Debutalbum sind heute viel zu oft halbe Doktorarbeiten – sowas wie hier, ein kleines Album, bei dem man sich einfach mal auf die eigenen Staerken fokussiert, wuerde manchem gut stehen – hilft aber natuerlich auch wenn man die Staerken von deJohnette und Holland hat…
Jarrett/Holland/deJohnette ist kurios, dass es das quasi nicht gibt (mit Miles und Gnu High ist alles, was ich schnell finde), Holland und deJohnette waren (sind?) ja quasi Nachbarn in Woodstock, da gab es ueber die Jahre viel… (hab gestern auch noch das Jazzkapitel in Barney Hoskins Woodstock Buch nachgelesen, Superbuch, da steht nicht viel zu deJohnette drin, aber er ist neben Karl Berger der praesenteste Name in dem Kapitel)
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.Von den CTI-Alben möchte ich eigentlich noch das Baker-Album hören und vielleicht das von Paul Desmond. „Satori“ von Lee Konitz ist okay, ich würde aber sagen, dass ich die Session mit Daniel Humair, NHOP u. Solal als viel spannender empfand. „Do You Know The Way?“ von Bobby Timmons möchte ich auch noch komplett hören (mit Joe Beck, De Johnette u. Cranshaw). Ab 1976/77 bin ich mir nicht so sicher, gut möglich wäre „Pictures“ auf ECM. Ja, „Pictures“ müsste es wohl sein.
zuletzt geändert von thelonica--
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Schlagwörter: Drums, ECM, Jack DeJohnette
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