Antwort auf: Jack DeJohnette

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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vorgarten zweites leader-album auf milestone, einem nicht sehr gut passenden label für diese art von musik. wie es genau zustande kam, weiß ich nicht, dejohnette & maupin scheinen in japan auf tour gewesen zu sein, dort stießen für diese aufnahme (tokio, 1970) hideo ichikawa und gary peacock dazu. zu viert spielen sie einen sehr fein aufeinander abgestimmten introvertierten, kammermusikalischen jazz, der sich auf themen und motivfragmente bezieht, aber auch geräusch- und sogar vokalpassagen hat, im opener sogar ein kleines bass(klarinetten)-ostinato anbietet und mit einer ballade in flöten- und e-piano wolken auf einer ausgesprochen introvertierten note endet. ideales setting für peacock und ichikawa, dazu ein drummer, der sich sehr zurücknimmt und die subtilitäten seines spiels einbringt. maupin macht seine sache auch ganz gut, spielt ein nicht auf coltrane bezogenes, wagemutiges tenorsax, das aber mit den impressionistischen klavier-inputs nicht so viel anfangen mag. feine audiophile aufnahme, stimmungsvoll und zurückhaltend, nicht unbedingt das, was ich von einem schlgazeuger erwarte, der kurz danach die elektrische phase von miles prägen wird.

Kammermusikalischer Jazz trifft das wohl ziemlich gut, die Akteure haben wechselseitig „grosse Ohren“ und die Freiheit liegt womöglich in der selbstgewählten, partiell vorherrschenden Zurückhaltung …. btw jede additive Gelegenheit in dieser Zeit mehr von Benny Maupin hören zu können gehört gefeiert ….

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