Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #11146217  | PERMALINK

    yaiza

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    Ich verbrachte ein bisschen Zeit in der Wüste und es war nicht nur den Temperaturen in Berlin geschuldet :D

    In einer Radiosendung stellte Simone Kermes als Gastmoderatorin eine echt tolle Interpretation vom „Lamento di Tristano“ vor … und somit stromerte ich nach dem Nachhören durch’s Netz und direkt zur Viola d’amore von Jasser Haj Youssef – einem Musiker aus Tunesien, der inzwischen in Paris lebt und 2018 auch mal Gast bei einem Programm von Kermes in der Volksbühne war.

    Diese „Wüstenstimmung“ war dann genau richtig, um das 2. Violinkonzert von Schnittke (1966) zu hören. Dieses spielte Gidon Kremer in der letzten Woche in einem Radiokonzert mit  dem RSB und Vladimir Jurowski erklärte das Werk sehr gut. Dass sind ja immer nur 2-3min, aber darin ist dann vieles gesagt… Es geht los mit Jesus, seinen Jüngern, später Gegenspielern – Leben, Tod und Auferstehung… Schnittke arbeitet Klangfarben und Kontraste aus der arabischen Kultur ein. Fand ich heute voll spannend – und zum ersten Mal konnte ich den Weg mitgehen… Das sich danach „Stille Nacht“ anschließt, verstehe ich dann jetzt auch besser. Dieses Stück schenkte Schnittke Kremer zu Weihnachten 1978 in Moskau. In dieser Bearbeitung wird das Lied aus der sentimentalen Ecke geholt und es tut fast weh, bis zum Ende zu hören (es wird seziert und wirkt sehr traurig). Ich hatte im letzten Jahr nur eine alte Bibliotheksausgabe zur Hand, da war vom Booklet nicht viel übrig… später holte ich mir aber eine gebrauchte CD mit Booklet, las mir den Text dazu aber jetzt erst durch. Kremer wird hier mit einer Aufforderung an die Zuhörer zitiert „Was ist aus diesem Lied alles geworden, was ist geblieben, was hat sich verwandelt, was haben die Menschen aus dem Sinn des Liedes und darüber hinaus mit dem Sinn des Lebens gemacht?“  

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    #11146225  | PERMALINK

    yaiza

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    … und weil’s so gut passt – noch Kammermusik von Hindemith dazu… Marek Janowski ließ ja 6 der 7 Kammermusiken in Dresden spielen, die für Viola d’amore ließ er aus… höre ich mir jetzt mal wieder an :good:

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    #11146243  | PERMALINK

    yaiza

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    gypsy-tail-wind Läuft seit einer Viertelstunde und ich bin bereits hin und weg!

    … und reichte die Begeisterung bis zum Ende? :D

    Ich bestellte die CD beim Rezital im Konzerthaus im Januar und bekam sie in dieser sehr stillen Zeit am Anfang des Lockdown zugesandt. Ich fand sie schön… aber ich hatte im März erstmal kein Ohr dafür. Inzwischen ist’s ja auch wieder unbeschwerter und ich genoss die CD auch einige Male. Olafsson ist ja ein Tüftler und bastelt interessante Programme zusammen und bearbeitet auch 1-2 Stücke. Das war mit Glass und Bach auch so. Bei dem Bach-Album dachte ich erst, dass ich mir das gar nicht erschließen kann – und inzwischen ist es mir so vertraut. Es ist schade, dass seine Reihe so abrupt endete, ich hätte ihn noch sehr sehr gern mit Schumann (Konzert + Lieder mit Florian Boesch) und zusammen mit Martin Fröst gehört. Aber wir bekamen Bach, Grieg, Debussy, Rameau und Zeitgenössisches aus Island.Da er mit seiner Familie auch in Berlin wohnte, war er zwischen seinen Konzertreisen auch präsent… zu Gast bei Daniel Hope, er spielte im Club „Watergate“ und brachte sich mit einem Island-Festival im Konzerthaus ein. Das hat man nicht oft.

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    #11146255  | PERMALINK

    yaiza

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    gypsy-tail-wind Und noch ein Ersthörgang einer Neuheit – Tabea Zimmermann spielt Transkriptionen von Liedern von Montsalvatge (Cinco canciones negras), Falla (Siete canciones populares españolas) und Granados (Tonadillas en estilo antiguo – nur in Auswahl) sowie die Ária aus Bachianas Brasileiras Nr. 5 von Villa-Lobos und vier Stücke von Pau Casals – und den Auftakt macht Piazzollas „Le Grand Tango“. Lied-Transkriptionen für Bratsche kenne ich schon von Nils Mönkemeyer (die CD „Ohne Worte“, dort gibt es Schubert, Mendelssohn und Schumann) – und beide Male finde ich das ziemlich überzeugend.

    :-)

    habe ich auch im Blick; bin gerade nicht mehr im Stadtzentrum unterwegs – vielleicht bestelle ich sie mir in den Buchladen…

    Auf jeden Fall habe ich schon eine gewisse Vorfreude :good:   :good:   :good:

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    #11146327  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    yaiza

    gypsy-tail-wind

    Läuft seit einer Viertelstunde und ich bin bereits hin und weg!

    … und reichte die Begeisterung bis zum Ende? :D
    Ich bestellte die CD beim Rezital im Konzerthaus im Januar und bekam sie in dieser sehr stillen Zeit am Anfang des Lockdown zugesandt. Ich fand sie schön… aber ich hatte im März erstmal kein Ohr dafür. Inzwischen ist’s ja auch wieder unbeschwerter und ich genoss die CD auch einige Male. Olafsson ist ja ein Tüftler und bastelt interessante Programme zusammen und bearbeitet auch 1-2 Stücke. Das war mit Glass und Bach auch so. Bei dem Bach-Album dachte ich erst, dass ich mir das gar nicht erschließen kann – und inzwischen ist es mir so vertraut. Es ist schade, dass seine Reihe so abrupt endete, ich hätte ihn noch sehr sehr gern mit Schumann (Konzert + Lieder mit Florian Boesch) und zusammen mit Martin Fröst gehört. Aber wir bekamen Bach, Grieg, Debussy, Rameau und Zeitgenössisches aus Island.Da er mit seiner Familie auch in Berlin wohnte, war er zwischen seinen Konzertreisen auch präsent… zu Gast bei Daniel Hope, er spielte im Club „Watergate“ und brachte sich mit einem Island-Festival im Konzerthaus ein. Das hat man nicht oft.

    Auf jeden Fall reichte die Begeisterung bis zum Ende, ja! Wurde unterbrochen, hörte hintenraus einiges dann auch gleich doppelt … Alexandre Tharaud hat letztes Jahr ja die schöne CD „Versailles“ herausgebracht, auf der auch etwas Rameau zu hören ist, mich dünkt Olfasson spielt aber irgendwie weicher – und wie ihm darob aber doch nie die Konturen verschwimmen, wie alles klar bleibt, hat mich sehr überzeugt.

    Fröst hörte ich im Dezember zum Glück noch, für seinen zweiten Auftritt in der Tonhalle (der auch noch stattfand, ich glaube im auch noch im alten Jahr) hatte ich dann aber keine Karte – wohl ein Fehler! Seine aktuelle Vivaldi-CD scheint ja auch gut zu sein … Aufnahmen von ihm habe ich aber noch gar keine.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11147237  | PERMALINK

    soulpope
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    Zur Nachtruhe späte Einsichten von Dame Moura Lympany …. :

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    #11148037  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Daraus CDs 1 und 2 zur Nacht, die ersten Proben – „fly on the wall“-Effekt, voll mit grandiosen Augenblicken.

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    #11148071  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-wind Daraus CDs 1 und 2 zur Nacht, die ersten Proben – „fly on the wall“-Effekt, voll mit grandiosen Augenblicken.

    Ja ….

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    #11148077  | PERMALINK

    soulpope
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    Nach stürmischer Nach der Morgen mit Bruckner …. :

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    #11148101  | PERMALINK

    soulpope
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    Danach quasi Grossorchestrales in Kleinbesetzung …. :

    Die beiden Brahms Einspielungen für Teldec einfach superb ….

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    #11148157  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich mache weiter mit der Horowitz-Box, die ja zugleich ein Foto-Buch ist – die Bilder der Wartenden (die dann wohl fast alle leer ausgingen) sind eindrücklich! Auf CD 3 gibt es die Studio-Session (Columbia 30th Street), die erste von zweien in der Box, von denen ein Bisschen was auf dem „An Historic Return – Horowitz at Carnegie Hall“-Album landen sollte. Interessant, das Vorgehen zu beobachten, in der Regel bricht er ab (wenn ihm was nicht passt wohl, oder es eine kleine Unsauberkeit im Spiel gab) und setzt zwei Takte früher wieder an und weiter geht’s, im Anschluss folgen je nachdem noch Inserts, die dann nicht mit den vorherigen Segmenten übereinstimmen und teils ziemlich lang ausfallen (er macht die erste Hälfte nochmal, aber die paar ersten Takte lässt er eben mal weg) … gerade läuft die Einspielung der Ballade No. 1 von Chopin (die in der „kompletten“ 3-CD-Ausgabe von Horowitz‘ Chopin-Aufnahmen für Columbia, 2003 erschienen, fehlt … die Diskographie ist ja eh ein einziger Albtraum, manches hat er wohl ein Dutzend Male aufgenommen und vieles sowohl für Columbia wie auch für RCA). Seine Unsicherheiten, das ständige Nachfragen, die kurzen Unterhaltungen zwischendurch, sind jedenfalls höchst interessant, auch wenn gerade diese CDs mit den Studio-Sessions wohl selten laufen werden … die Unterhaltungen sind im Buch auch transkribiert, was gut ist, da man die Antworten aus dem Kontrollraum manchmal kaum versteht (und bei der Studio-Session ruft auch seine Fra mal noch was dazwischen, mit ihr spricht er Französisch, Russisch und Englisch – dass er auch in den Sechzigern noch einen dicken Akzent hat und teils sehr ungeschickte Syntax verwendet, ist irgendwie auch berührend. In einem der Texte wird nicht ganz zu Unrecht die Frage aufgeworfen, ob die Musikindustrie und das Publikum heute noch die Geduld aufbringen könnten für einen wie ihn.

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    #11148205  | PERMALINK

    soulpope
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    Angefixt von „gypsy“ spiele ich …. :

    Allerdings ist hier (aka auf der europäischen Legacy Ausgabe aus 2003) Chopin`s Ballade Nr. 1 dabei …. oder habe ich Dich missverstanden ?

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11148263  | PERMALINK

    soulpope
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    Im identen Jahr aka 1965 hatte auch Geza Anda fulminante Auftritte …. :

    Daraus die Preludes ….

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    #11148291  | PERMALINK

    yaiza

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    … habe auch wieder geliehene CDs zu Hause :D

    „Auf verwachsenem Pfade“ von Janácek wollte ich mir sowieso mal genauer anhören. Hiervon hörte ich bisher nur einen Auszug in einem Mitschnitt eines Konzertes von Thomas Adès in Lissabon. (Dafür wurde dann aber „1.X.1905“ ausgespielt.)

    --

    #11148301  | PERMALINK

    soulpope
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    yaiza… habe auch wieder geliehene CDs zu Hause :D „Auf verwachsenem Pfade“ von Janácek wollte ich mir sowieso mal genauer anhören. Hiervon hörte ich bisher nur einen Auszug in einem Mitschnitt eines Konzertes von Thomas Adès in Lissabon. (Dafür wurde dann aber „1.X.1905“ ausgespielt.)

    Deine Eindrücke …. ?

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