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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind
Gestern lag die neue Neuhaus-Box von Melodiya im Briefkasten …. der Brahms gerade klingt jedenfalls schon einmal gut, eigenwillig, anders „getönt“ als ich ihn kenne, die Verlockung ist natürlich zu schreiben: russisch – aber was heisst das schon.
Heinrich Neuhaus wohl einer der (oder DER) Väter/Vater der russischen Piano Schule welche wie ich meine den Klangreichtum (jedoch nicht den bloßen Schönklang) als Interpretationsmerkmal mit in den Vordergrund rückt …. hatte übrigens einen pianistisch enorm begabten Sohn aka Stanislav, welche jedoch an der Übergröße des Vaters de facto zerbrach – er hinterliess jedoch ein paar formidable Aufnahmen ….
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Werbung@soulpope Ich weiss, ich habe Deinen und @clasjaz‘ Austausch über die Skrjabin-Aufnahmen des Sohnes verfolgt – und das Set vorhin mal geordert, gibt es nur noch auf dem Marktplatz, Daumen drücken!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy-tail-wind
Gestern lag die neue Neuhaus-Box von Melodiya im Briefkasten – fünf CDs, nicht randvoll, aber das ist doch ordentlich viel Musik dieses Pianisten, dem ich bisher noch kaum begegnet bin (die „Kreisleriana“ einst vor Jahren, @clasjaz?) –
Das kann gut sein, ich schätze die Kreisleriana von Neuhaus sehr. Ansonsten habe ich von Neuhaus nur diese Beethoven-Sonaten, in der Ausgabe von harmonia mundi France:
Bis CD 3 will ich weiterhören, sie versammelt fünf Beethoven-Sonaten: Nr. 14 cis-Moll Op. 27/2 (die „Mondschein“, die vorhin mit Badura-Skoda schon lief) und Nr. 24 fis-Dur Op. 78 stammen von 1950, Nr. 17 d-Moll Op. 31/2 stammt von 1946, Nr. 30 E-Dur Op. 109 von 1950 und zuletzt Nr. 31 As-Dur Op. 110 von 1948 – sie sind in der genannten Reihenfolge zu hören.
Die Box war sicher eine sehr gute Anschaffung – Neuhaus gehört wohl zu denen, deren Interpretationen ganz unaufdringlich zeigen, dass ein Werk immer auch ganz andere Facetten (ver)bergen kann, als man gewöhnlich in den Ohren hat. Das Adagio und den Schlusssatz von op. 110 sind für mich gute Beispiele dafür.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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clasjaz
gypsy-tail-wind
Gestern lag die neue Neuhaus-Box von Melodiya im Briefkasten – fünf CDs, nicht randvoll, aber das ist doch ordentlich viel Musik dieses Pianisten, dem ich bisher noch kaum begegnet bin (die „Kreisleriana“ einst vor Jahren, @clasjaz?) –
Das kann gut sein, ich schätze die Kreisleriana von Neuhaus sehr. Ansonsten habe ich von Neuhaus nur diese Beethoven-Sonaten, in der Ausgabe von harmonia mundi France:
Bis CD 3 will ich weiterhören, sie versammelt fünf Beethoven-Sonaten: Nr. 14 cis-Moll Op. 27/2 (die „Mondschein“, die vorhin mit Badura-Skoda schon lief) und Nr. 24 fis-Dur Op. 78 stammen von 1950, Nr. 17 d-Moll Op. 31/2 stammt von 1946, Nr. 30 E-Dur Op. 109 von 1950 und zuletzt Nr. 31 As-Dur Op. 110 von 1948 – sie sind in der genannten Reihenfolge zu hören.
Die Box war sicher eine sehr gute Anschaffung – Neuhaus gehört wohl zu denen, deren Interpretationen ganz unaufdringlich zeigen, dass ein Werk immer auch ganz andere Facetten (ver)bergen kann, als man gewöhnlich in den Ohren hat. Das Adagio und den Schlusssatz von op. 110 sind für mich gute Beispiele dafür.
Eine gute Bekannte mit vielen Verbindungen zur russische Piano Schule erzählte mir u.a dass höchster Wert auf das Erlernen der Kompositions- und Kunstgeschichte gelegt wurde „kein Fühlen vor dem Verstehen“ – aber auch nicht die Technik als Selbstzweck obwohl an der obligatorischen qualitativen (und deren quantitativen) Übungsroutine viele Talente zerbrochen sind …. Neuhaus war knallhart und die Überlebenden trugen Namen wie Richter ….. Gilels …. Lupu …. Shukov ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Schon erstaunlich welches Potential Pierre Boulez in diesen Aufnahmen bei den Berliner Philharmonikern entfacht – und wie dieser Klankörper bei nicht adäquater Führung vor sich hindudeln kann ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Neuhaus und Erdmann sind jedenfalls zwei Entdeckungen – von beiden hörte ich vor Jahren dies oder das, meist nur in der Tube. Die Herangehensweise ist eine völlig andere und ja, die Farben sind bei Neuhaus wirklich beeindruckend. Dass es dabei nicht nur um Schönklang geht – aber klar, das wäre ja auch langweilig. So eindeutig höre ich da aber – bei Gilels, Richter, Lupu – keine „Schule“ heraus, Gilels scheint mir deutlich aufgeräumter und zupackender, Richter auf eine andere, vielleicht härtere Art sinnender, Lupu hingegen viel weicher aber nicht weniger tief … Arrau holte ich dann noch hervor, das Debussy-Set, von dem wir es neulich hatten und das ich dann eben kaufte – musste ich aber bald abbrechen, weil ich gar nicht mehr hören mochte. Aber wo fügt Arrau sich ein, in die deutsche Schule wohl, die Berliner genauer, also neben Schnabel? Aber neben dessen etwa gleichaltrigen Schülerin Lily Kraus oder die Schüler Clifford Curzon oder Leon Fleisher will Arrau dann eben doch nicht passen, neben Lipatti (der auch bei Cortot, Boulanger, Stravinsky, Lefébure, Münch war, die bei ihm wohl wichtiger waren als Schnabel) aber auch nicht.
PS: Die Skrjabin-Aufnahmen von Shukow ist unterwegs … von Stanislav Neuhaus kriegt man noch bei Denon „The Last Recital & Excerpts from a 1976 Recital“ – ist das eine Überlegung wert? Sonst scheint nichts wirklich greifbar zu sein, vielleicht einzelne der Vista Vera-CDs auf dem Sekundär-Markt.
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Heute morgen war ich wieder bei Mozart, leichterer Kost … die Haffner-Serenade finde ich weiterhin langfädig, auch wenn sie natürlich voller hübscher Momente steckt. Schöner fand ich heute die Divertimenti KV 131 und KV 113 auf CD 7 der Végh-Box. In deren Mitte steht der Musikalische Spass KV 522, den ich nur teilweise begreife, aber egal, das Ding hört man sich ja nicht oft an. Die Haffner-Serenade (KV 250) nimmt dann den grössten Teil von CD 8 ein, umrahmt vom Marsch KV 249, der zweimal zu hören ist (vielleicht sogar im selben Take? jedenfalls dauern #1 und #10 der CD exakt gleich lang, beim zweiten steht einfach „da capo“ dazu).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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gypsy-tail-windNeuhaus und Erdmann sind jedenfalls zwei Entdeckungen – von beiden hörte ich vor Jahren dies oder das, meist nur in der Tube. Die Herangehensweise ist eine völlig andere und ja, die Farben sind bei Neuhaus wirklich beeindruckend. Dass es dabei nicht nur um Schönklang geht – aber klar, das wäre ja auch langweilig. So eindeutig höre ich da aber – bei Gilels, Richter, Lupu – keine „Schule“ heraus, Gilels scheint mir deutlich aufgeräumter und zupackender, Richter auf eine andere, vielleicht härtere Art sinnender, Lupu hingegen viel weicher aber nicht weniger tief … Arrau holte ich dann noch hervor, das Debussy-Set, von dem wir es neulich hatten und das ich dann eben kaufte – musste ich aber bald abbrechen, weil ich gar nicht mehr hören mochte. Aber wo fügt Arrau sich ein, in die deutsche Schule wohl, die Berliner genauer, also neben Schnabel? Aber neben dessen etwa gleichaltrigen Schülerin Lily Kraus oder die Schüler Clifford Curzon oder Leon Fleisher will Arrau dann eben doch nicht passen, neben Lipatti (der auch bei Cortot, Boulanger, Stravinsky, Lefébure, Münch war, die bei ihm wohl wichtiger waren als Schnabel) aber auch nicht. PS: Die Skrjabin-Aufnahmen von Shukow ist unterwegs … von Stanislav Neuhaus kriegt man noch bei Denon „The Last Recital & Excerpts from a 1976 Recital“ – ist das eine Überlegung wert?
Unbedingt
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P.S Russische Schule wohle nicht von der jeweils persönlichen Ausformumg, aber von einer sehr ähnlichen Basis ausgehend …. Richter ist da etwas aus der Reihe (zumindest bei öberflächlicherer Betrachtung), aber der jüngere Gilels (so bis 1970) und Radu Lupu haben (IMO) schon eine sehr nachvollziebare gemeinsame Erdung ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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soulpope Eine gute Bekannte mit vielen Verbindungen zur russische Piano Schule erzählte mir u.a dass höchster Wert auf das Erlernen der Kompositions- und Kunstgeschichte gelegt wurde „kein Fühlen vor dem Verstehen“ – aber auch nicht die Technik als Selbstzweck obwohl an der obligatorischen qualitativen (und deren quantitativen) Übungsroutine viele Talente zerbrochen sind …. Neuhaus war knallhart und die Überlebenden trugen Namen wie Richter ….. Gilels …. Lupu …. Shukov ….
Das ist ein sehr interessanter Punkt, danke für die Mitteilung, den ich schon öfters über russische Lehrer, auch Violinlehrer, gehört habe, aber nicht aus erster Quelle wie Du, sondern nur in Dokumentationen, die ich aus dem Gedächtnis nicht mehr mit Namen abrufen kann. Ich meine den Punkt, auch die Kunstgeschichte einer Zeit, besser noch: die Kulturgeschichte, zu studieren, um zu „verstehen“. Claudio Arrau, @gypsy-tail-wind, hat sich wohl auch immens belesen und beguckt in der Zeit des Komponisten, mit dem er gerade zu tun hatte.
„Kein Fühlen vor dem Verstehen“. Ich würde es noch ergänzen oder erweitern, aber es kommt aufs selbe hinaus: Zuerst ist da ein unbestimmtes Fühlen, dann hoffentlich ein Gefühl des Nicht-Genügens im ersten Gefühl und der Drang zu verstehen. Das Studium. Und dann das verwandelte Gefühl. So wie auch die Werke nicht einfach hingeschmissene Emotion sind, sondern verwandeltes Gefühl – wie ruppig direkt oder sublimiert, die beiden Skalaenden, ist eine andere Frage. Und eine solche Bewegung im Kopf und sonstwo schließt Technik als Selbstzweck gewiss aus.
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Die Doppel-CD umfasst das gesammelte Schallplattenwerk von Erdmann bis 1945, darunter das dritte Konzert Beethovens mit den Berlinern unter Rother (Nov/Dez. 1937), Schumanns Konzertstück (Reichsender München/Rosbaud, Januar 1945), Stücke von Beethoven, Brahms (die Intermezzi Op. 117 Nr. 1–3), Smetana, Debussy, Schubert, Erdmann, Tiessen und Krenek.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaGestern spät und noch einmal heute morgen lief auch diese CD mit Gidon Kremer, Khatia Buniatishvili und der Kremerata Baltica. Den Auftakt machen Tickmayers „Eight Hymns“ für Andrei Tarkovsky, dann folgt Francks Klavierquintett in einer sehr intensiven Version, und schliesslich Kanchelis „Silent Prayer“. Feine CD, die ich vor Wochen mal lange erfolglos gesucht habe … nach dem Visconti-Film mit Franck-Soundtrack nahm ich neulich noch einen Anlauf und muss sie also doch nicht zum zweiten Mal kaufen
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDie CD hatte ich zuletzt angehört, nachdem ich Jessica Hausners Film „Amour fou“ über die letzten Tage von Henriette Vogel und Heinrich von Kleist gesehen hatte – denn unter den Mozart-Liedern, die Juliane Banse und András Schiff hier präsentieren, ist auch „Das Veilchen“, das im Film eine Hauptrolle übernimmt. Ich grub sie neulich zusammen mit der „Hymns and Prayers“ von Kremer wieder aus, diesmal auch wegen Debussy, aber durchaus auch, um „Das Veilchen“ mal wieder anzuhören. Sehr fein jedenfalls. Als Bindeglied zwischen dem Symbolismus und Mozart gibt es zwei französische Petitessen, die Wolferl einst für das Publikum in Paris geschrieben hatte. Dass die Lieder aber einen ziemlichen Kontrast bilden, stört überhaupt nicht, erst recht nicht bei der exzellenten Darbietung von Banse und Schiff.
PS: für das Cover bediente man sich bei God Art, den „Histoire(s)“
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaEin neuerlicher Anlauf nach feinen Konzerten mit dem Kammerorchester Basel (das eine Mal unter Antonini höchstselbst) – und ich bin mit dem Album längst ausgesöhnt und freue mich schon auf Vol. 6, das demnächst kommen wird.
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Zwei herausragende Abende bei den Festspielen Schwetzingen (1963 + 1973) mit Claudio Arrau in bestechender Form …. besonders seine „Appassionata“ aus 1973 ist atemberaubend ….
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Jorge Bolet bereits in den Fängen der Dunkelheit, aber er erspielt sich hier temporäre Lichtstrahlen mit einer famosen Appassionata (für diese Beethoven Sonate schien Schwetzingen ein fruchtbarer Boden zu sein ….) und eine gloriose Aufführung von Liszts „Reminiscences De Norma De Bellini“ – ein Konzentrat an Emotion gepaart mit technischen Höchstschwierigkeiten welche Bolet hier wie im Rausch bewältigt …. ganz grosse Klasse ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)@soulpope Arrau aus Schwetzingen 1963 (aber nicht 1973
) gibt es bei SWR wieder in einer kleinen Box, die hier schon liegt: https://www.amazon.de/dp/B0783Z3N1Z/
Beethoven 10/3 und die Appassionata (sind die von 1973?) strich man, dafür wurde Schumanns „Carnaval“ (von 1963) ergänzt, der bei Dir nicht drauf ist? Seltsam … aber ich behalte die neuen SWR-CDs im Auge, da ich von denen noch nicht viele habe und die alten meist nicht mehr zu finden sind – neben der Arrau und der einzelnen von Haskil, die ich neulich erwähnte, sind auch ein Backhaus-Set und die Rosbaud/Bruckner-Box schon da – muss mal genauer nachforschen, was es noch neu gibt, bewusst ist mir gerade noch eine Rosbaud/Haydn-Box und noch eine einzelne CD mit einem Piano-Recital. Und Hänssler scheint sich da verabschiedet zu haben, das läuft jetzt nur noch unter SWR Music.—
Vorhin im Kino den letzten Film von Manoel de Oliveira gesehen, „Gebo et ‚ombre“, sehr theatralisch (basiert auch auf einem Stück), spielt quasi in einem Raum, die Hauptrolle (Gebo) spielt Michael Lonsdale, seine Ehefrau die Cardinale (weshalb der Film gezeigt wurde) und eine Freundin, die zum Kaffee kommt zudem noch Jeanne Moreau … fein! Auf der Tonspur läuft das Sibelius-Konzert, eine Melodiya-Einspielung von Oistrach, die ich wohl nicht kenne, zudem Frank Peter Zimmermann mit dem Busoni-Konzert. Jetzt läuft daher zum Ausklang des Tages und als Einstimmung auf die kurze Arbeitswoche, die morgen beginnt und übermorgen schon wieder enden wird, diese Einspielung, die grad oben lag:
Da ich die CD erst nach dem Konzert mit Frang im Winter kaufte, prangt auf meiner das Warner-Logo. Das Coverbildchen ist daneben, vor allem, weil Frang, so dünkte mich beim Konzert, zwar schon ein Kleidchen tragen mag, aber die letzte ist, die auf Äusserlichkeiten geht (wogegen ich nicht mal allzuviel habe, wenn das Gesamtpaket am Ende stimmt – flamboyantes Auftreten, um es mal so zu sagen, schürt entsprechende Erwartungen, und der sich öffnende Abgrund ist umso tiefer, wenn es dann nicht klappt … Frang öffnet auch Abgründe, aber nicht mit Äusserlichkeiten sondern damit, dass sie in ihrem Spiel Haut und Haare und die Seele aufs Spiel setzt (was für ein Kontrast zum so enttäuschenden Sibelius-Konzert, das Viktoria Mullowa herunternudelte … das war wohl die grösste Enttäuschung der Konzertsaison, die sich allmählich dem Ende zuneigt). Prokofievs erstes Konzert höre ich dann ein Andermal wieder, gehe nachher stattdessen wieder zur jüngsten CD von Frang, der feinen Encores-Sammlung, die sie letztes Jahr herausbrachte (José Gallardo am Klavier):
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Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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