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Anonym
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soulpope Eine gute Bekannte mit vielen Verbindungen zur russische Piano Schule erzählte mir u.a dass höchster Wert auf das Erlernen der Kompositions- und Kunstgeschichte gelegt wurde „kein Fühlen vor dem Verstehen“ – aber auch nicht die Technik als Selbstzweck obwohl an der obligatorischen qualitativen (und deren quantitativen) Übungsroutine viele Talente zerbrochen sind …. Neuhaus war knallhart und die Überlebenden trugen Namen wie Richter ….. Gilels …. Lupu …. Shukov ….
Das ist ein sehr interessanter Punkt, danke für die Mitteilung, den ich schon öfters über russische Lehrer, auch Violinlehrer, gehört habe, aber nicht aus erster Quelle wie Du, sondern nur in Dokumentationen, die ich aus dem Gedächtnis nicht mehr mit Namen abrufen kann. Ich meine den Punkt, auch die Kunstgeschichte einer Zeit, besser noch: die Kulturgeschichte, zu studieren, um zu „verstehen“. Claudio Arrau, @gypsy-tail-wind, hat sich wohl auch immens belesen und beguckt in der Zeit des Komponisten, mit dem er gerade zu tun hatte.
„Kein Fühlen vor dem Verstehen“. Ich würde es noch ergänzen oder erweitern, aber es kommt aufs selbe hinaus: Zuerst ist da ein unbestimmtes Fühlen, dann hoffentlich ein Gefühl des Nicht-Genügens im ersten Gefühl und der Drang zu verstehen. Das Studium. Und dann das verwandelte Gefühl. So wie auch die Werke nicht einfach hingeschmissene Emotion sind, sondern verwandeltes Gefühl – wie ruppig direkt oder sublimiert, die beiden Skalaenden, ist eine andere Frage. Und eine solche Bewegung im Kopf und sonstwo schließt Technik als Selbstzweck gewiss aus.
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