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Neuhaus und Erdmann sind jedenfalls zwei Entdeckungen – von beiden hörte ich vor Jahren dies oder das, meist nur in der Tube. Die Herangehensweise ist eine völlig andere und ja, die Farben sind bei Neuhaus wirklich beeindruckend. Dass es dabei nicht nur um Schönklang geht – aber klar, das wäre ja auch langweilig. So eindeutig höre ich da aber – bei Gilels, Richter, Lupu – keine „Schule“ heraus, Gilels scheint mir deutlich aufgeräumter und zupackender, Richter auf eine andere, vielleicht härtere Art sinnender, Lupu hingegen viel weicher aber nicht weniger tief … Arrau holte ich dann noch hervor, das Debussy-Set, von dem wir es neulich hatten und das ich dann eben kaufte – musste ich aber bald abbrechen, weil ich gar nicht mehr hören mochte. Aber wo fügt Arrau sich ein, in die deutsche Schule wohl, die Berliner genauer, also neben Schnabel? Aber neben dessen etwa gleichaltrigen Schülerin Lily Kraus oder die Schüler Clifford Curzon oder Leon Fleisher will Arrau dann eben doch nicht passen, neben Lipatti (der auch bei Cortot, Boulanger, Stravinsky, Lefébure, Münch war, die bei ihm wohl wichtiger waren als Schnabel) aber auch nicht.
PS: Die Skrjabin-Aufnahmen von Shukow ist unterwegs … von Stanislav Neuhaus kriegt man noch bei Denon „The Last Recital & Excerpts from a 1976 Recital“ – ist das eine Überlegung wert? Sonst scheint nichts wirklich greifbar zu sein, vielleicht einzelne der Vista Vera-CDs auf dem Sekundär-Markt.
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Heute morgen war ich wieder bei Mozart, leichterer Kost … die Haffner-Serenade finde ich weiterhin langfädig, auch wenn sie natürlich voller hübscher Momente steckt. Schöner fand ich heute die Divertimenti KV 131 und KV 113 auf CD 7 der Végh-Box. In deren Mitte steht der Musikalische Spass KV 522, den ich nur teilweise begreife, aber egal, das Ding hört man sich ja nicht oft an. Die Haffner-Serenade (KV 250) nimmt dann den grössten Teil von CD 8 ein, umrahmt vom Marsch KV 249, der zweimal zu hören ist (vielleicht sogar im selben Take? jedenfalls dauern #1 und #10 der CD exakt gleich lang, beim zweiten steht einfach „da capo“ dazu).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba