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AutorBeiträge
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Danke, Gypsy. Ein absoluter Traum wäre für mich ja der Besitz der 29 CDs umfassenden „Complete Bartok Edition“-Box von „Hungaroton“. Bleibt aber wohl Utopie, da zum einen vergriffen, zum anderen sicherlich unbezahlbar.
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WerbungUh, die gab’s auch mal auf CD – sieht ziemlich riesig aus:
http://www.classical.net/music/recs/reviews/h/hgr41002a.phpVon den Dingen, die ich genannt habe, sind wohl manche auf Vinyl überhaupt nicht zu kriegen, nehme ich an? Die 1996er Aufnahme von Haendel dürfte kaum auch als LP hergestellt worden sein, bei Oistrach müsste man wohl russische Flohmärkte durchstöbern können?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ihr seid mir Lustige, pinch, gypsy, ich dachte, Besprechungen, Bemerkungen zu Bartók sollen im hiesigen neuen Thread erfolgen? Aber gut!
pinch
Beim Hören vergesse ich komplett, dass da Furtwängler am Pult steht, so sehr dominiert Yehudi Menuhin hier die Parts. Klanglich ein Genuss, kompositorisch wohl eine der schärfsten Waffen Bartoks. Und die Pizzicati der „Sonate für Violine Solo“ gehen allesamt runter wie Öl. Umso peinlicher, dass mir dieses Werk bislang noch unbekannt war. Ein ganz famoser Tipp, clasjaz! Besten Dank.
Freut mich sehr! Ja, die Violine ist auf Hochspannung komponiert und allerdings hier so gespielt. Ist Rostal auch schon eingetroffen? Bin gespannt, wie Du das im Vergleich hörst. Aber Menuhin – der ist in der Tat immer für Überraschungen gut, ganz ernster Mann, so verbindlich und freundlich er am Ende, in Dokumentationen, war. Vermutlich hatte er einfach den Überblick.
Der Empfehlung gypsys zur Einspielung von Ida Haendel und Vladimir Ashkenazy möchte ich mich enthusiastisch anschließen! Bartóks „Erste Rhapsodie“ ist vorzüglich, im Rhythmus erinnert mich das immer an Schumanns erstes der „Fünf Stücke im Volkston“. Und die beiden, Haendel und Ashkenazy haben sich in all diesen Werken wie zusammengeschweißt gefunden; Ashkenazy mit einem federnden Klavier, glasklar, vor allem aber jedem Ausbruch Haendels folgend bzw. ihn vorbereitend, das ist kaum zu unterscheiden. Und Haendel mit einer Violine, die sich so anhört, als könne man dieses Spiel niemals lernen. Das hört sich schlichterdings nicht mehr nach einer Interpretation an, die auch anders möglich wäre – gerade von mir natürlich eine bekloppte Formulierung. Aber so geht’s mir damit, und zwar vor allem in der Enescu-Sonate: Was die da im ersten Satz, dem „Moderato malinconico“ machen, grenzt in der Aufladung der Spannung, immer weiter, immer weiter an eine ausbrechende Intensität, die das „Moderato“ zwar nicht verlässt, aber sie jederzeit nach Innen übersteigt. Aber das ist wohl das Werk, sind diese Werke von Enescu, von Bartók – und Szymanowski, der vor allem mit den „Mythes“ auf diesen CDs zu nennen ist. Und Haendel, welche Unerbittlichkeit sie im Ton hat. Und auch wenn ich von Ausbrüchen spreche: es sind Implosionen.
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Entschuldige, das war bloss als eine kleine Anmerkung gedacht, dann guckte ich mal genauer nach und so wurde eben ein ganzer Absatz draus. Wenn ich hörenderweise wieder dabei bin und mehr zu sagen habe als bloss „ich kenne noch das und es gefiel mir vor ein paar Monaten und dann hab ich noch das und kenne es noch nicht“, dann gehe ich gewiss in den Bartók-Thread!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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clasjazIhr seid mir Lustige, pinch, gypsy, ich dachte, Besprechungen, Bemerkungen zu Bartók sollen im hiesigen neuen Thread erfolgen?
Du hast recht. Die Sache ist mit mir durchgegangen. Gypsy, verschiebe er.
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Verschieben kann ich ja als Nicht-Mod leider nicht, nur zitieren … das könnt Ihr alle auch, faule Säcke!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Guldas „Mozart Tapes“ sind soeben eingetroffen. Ab jetzt gilts
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Na dann, viel Spass! Und berichte dann!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Jepp, wollte gerade ausholen
Mit KV 332 (CD4) musste ich beginnen, das kenne ich von allen Mozart-Sonaten am besten und es ist mir sicherlich auch die liebste. Das Allegro ist jedenfalls überirdisch, egal wer es spielt. Gulda spielt es aber anders als die andern. Die Tempi werden mal sanft gedrosselt, dann wieder angehoben, der Anschlag ist sehr jazzig, voll auf die 12 sozusagen, aber nicht aggro. Dieses leicht Stolpernde und Abgehackte, ich musste da beim Hören echt an Thelonious Monk denken! Komisch, wenn ich das nun mit Uchidas Interpretation des gleichen Stücks vergleiche (also immer noch „Allegro“ KV 332): dort gefallen mir manche Harmoniebögen vielleicht etwas besser, insgesamt wirkt es aber im Vergleich zu Guldas Vortrag wie eine heruntergeratterte Litanei. Dachte stets, in Uchidas Mozart steckt Esprit, Freude und Tanz, jetzt bin ich diesbezüglich aber nicht mehr so sicher. Selbiges gilt auch für die beiden anderen Sätze von KV 332. Weiter bin ich noch nicht gekommen, das muss sich jetzt erstmal alles setzen.
Der Text im Booklet ist ja auch interessant. Paul Gulda schreibt darin u.a., dass Daddy Friedrich die Ibiza-Dancefloorsachen mochte und dass diese für ihn eine Gelöstheit und jugendliche Frische hatten, die er auch in den Mozart-Werken zu erkennen glaubte. Kurz geschmunzelt, dann aber im Netz nachgeguckt und das gefunden. Der Gulda macht mich fertig.
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Tralali … Brüller!
Danke für den ersten Bericht, klingt ja vielversprechend!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Jetzt erst gehts weiter mit den „Mozart Tapes“.
CD1, KV 279 – KV 282
Mann, das Tempo im ersten Satz von KV279 ist ja halsbrecherisch! Bin in solchen Sachen zwar kein Erbsenzähler, aber bei dieser Geschwindigkeit habe ich förmlich die Löffel nach eventuellen falschen Noten gespitzt. Vergeblich. Gulda zieht das voll durch, ohne jemals daneben zu hauen. Gibts hiervon auch eine Aufnahme von Horowitz? Das meine ich jetzt ganz ironiefrei. Würde mich einfach nur interessieren, wie der sich da durchgeangelt hätte.
Jedenfalls bereiten mir die Gulda-Interpretationen gerade große Freude. Das ist alles so wohldosiert und rund. Geschmeidig, federleicht ohne aber auf den nötigen Wumms zu verzichten. Bin noch lange nicht durch mit den „Tapes“, aber das, was ich bis jetzt gehört habe, überzeugt mich auf ganzer Ebene. Ist in etwa so, wie nach dem Hören von Goulds „Goldberg Variationen“: man kann sich andere Einspielungen zwar noch geben, aber die verblassen dagegen nahezu fast alle.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Das hört sich doch gut an, und das Tralali … Falsche Noten, Töne gibt es bei Gulda wohl nicht, im Gegenteil, er schöpft sie aus in feinster Manie mit einem Swing, der einfach mal so einen Triller in eine Miniaturmelodie erweitert. Aber das alles geradewegs gespielt, nicht mit der unsäglichen Romantiziererei eines Horowitz. Natürlich kann der spielen – KV 279 gibt es von ihm, glaube ich, nicht -, aber diese Rubati bei ihm und vor allem die dynamischen Exaltationen sind fast zum Fremdschämen; kalkuliertes Gefühl. Da entsteht zumindest bei mir nichts vom Ohreingang ab-, ein- und aufwärts. Hier habe ich mir die Mozart Tapes II eingeworfen (Mist, die Tapes I finde ich gerade nicht, ich habe das in diesen Einzeleditionen), die sonst abgedroschene 331 ist ein Fest, eine meiner liebsten Sonaten: die „Dürnitz“ 284 (der Variationensatz) auch, obwohl mir da Gould ins Ohr usw. eingepflanzt bleibt, und 310 von einer Souveränität in der Leichtigkeit, dass man einfach fröhlich-bedenklich durch den Abend gehen möchte. Was ich an Gulda wie an einem Halbgott schätze, ist all das, was Horowitz gewollt, aber nicht gekonnt hat, und all das, was Gould ins Licht gesetzt hat. (Horowitz nenne ich nur, weil Du ihn erwähnt hast, er kommt mir bei Mozart schon lange nicht mehr in den Sinn.) Und Gulda hat da noch die Freiheit, über diese schwebenden Geister kleine Wasserfeinheiten, Abweichungen, Digressionen hineinspazieren zu lassen, dass mir nicht selten der Atem behende stockt.
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Ich musste vorhin auch mal wieder die Mozart Tapes von Gulda hervorholen … zuoberst in der Box lag dann die Bonus-CD – ein Hinweis an mich selbst, dass ich die noch nicht gehört, was ich dann also tat … etwas über eine halbe Stunde, das Andante der Sonata facile (KV 545, Amadeo-Studio-Aufnahme von 1965) fand ich phantastisch, die Fantasia KV 397 (live im Musikverein 1978) wohl auch, auch die Arie („Deh vieni, non tardar“) aus dem Figaro hübsch (live aus Montepellier 1993), das öffnende „Unser dummer Pöbel meint“ klang mir sehr ungeschliffen (eine frühe Aufnahme aus Saõ Paulo 1956), was wenigstens zum Teil auch an der ruppigen Live-Aufnahme liegen mag), das abschliessende Adagio aus KV 332 mit „Clavinova accompaniment arranged by Friedrich Gulda“ (vermutlich 1997 im hauseigenen Kellerstudio eingespielt), ist wohl nicht viel mehr als ein kleines Experiment.
Die CD fehlt wohl in den beiden Volumen, die man einzeln kaufen kann, clasjaz? Du hast aber den Inhalt der restlichen fünf CDs komplett, hoffe ich?
Ich blieb dann bei Mozart, aber ich musste, nach all dem Jazz der letzten Wochen, Stimmen haben:
Die Aufnahme habe ich (auf Vinyl) schon einmal gehört, vor einigen Monaten. Die Begeisterung von damals will sich heute nicht ganz einstellen, aber toll ist diese Aufnahme gewiss – und voller Momente von grosser Schönheit. Gerade endet der drittte Akt – und ich freue mich auf Moffo mit Susannas Arie (derjenigen, die Gulda mit seinem Clavinova, was immer das ist [nein, ich will es nicht wissen, hat sicher mit den eingesammelten Go-Go-Girls zu tun], eingespielt hat, natürlich).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaCD 3 mit KV 310 verliess seit gestern Nacht den Player nicht mehr … und jetzt läuft sie endlich laut im Raum. Denke ich muss die Gould-Aufnahmen auch gleich ausgraben, um sie danach mal zu hören. Schade, dass es Sokolov nicht gibt … die Konzertversion, die ich im November hörte, verblasst langsam im Gedächtnis – aber sie war grossartig!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy tail windDie CD fehlt wohl in den beiden Volumen, die man einzeln kaufen kann, clasjaz? Du hast aber den Inhalt der restlichen fünf CDs komplett, hoffe ich?
Nein, diese kleine Bonus-CD ist nicht bei den Tapes I; den Rest oder vielmehr die Hauptsachen habe ich, kann sie nur gerade nicht finden, aber die werden schon wieder auftauchen.
CD 3 mit KV 310 verliess seit gestern Nacht den Player nicht mehr … und jetzt läuft sie endlich laut im Raum. Denke ich muss die Gould-Aufnahmen auch gleich ausgraben, um sie danach mal zu hören. Schade, dass es Sokolov nicht gibt … die Konzertversion, die ich im November hörte, verblasst langsam im Gedächtnis – aber sie war grossartig!
Ja, mach das mal. Bei KV 310 treibt Gould einen schockierenden Unfug, interessant natürlich und mir von großem Reiz, aber ein Allegro maestoso ist das definitiv nicht. Der jagt da mit einer – zwar erschreckenden – Präzision durch, als stünde „Presto“ drüber. Das Maestoso ist bei Gulda oder gar Lipatti entschieden klarer hervorgespielt. Kein Wunder, Gulda braucht oder nimmt sich 9 Minuten, Gould etwas über 3 (nicht gespielte Wiederholungen sind natürlich einzurechnen). Melde bitte dann, was Du davon hältst.
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Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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