Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #8424723  | PERMALINK

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    CD2, Symphonie #3

    Großartige, schöpferische Musik. Eine Schande, dass Martinu so übersehen wird. Sein „Doppelkonzert für Klavier, Pauken & Orchester“ ist für mich eines der zentralen klassischen Werke des 20. Jahrhunderts. Die Symphonien schätze ich ebenfalls sehr. Allesamt bombastisch, gewaltig, manchmal vielleicht ein wenig überladen, aber immer spannend und emotional. Faves: #2 + #4.

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    #8424725  | PERMALINK

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    Auch von mir übersehen bisher, ganz ohne Grund. Nach diesem Doppelkonzert muss ich mich als Bartókmann umsehen, aber das ist nicht in dieser Einspielung mit Neumann, auch ein oft Übersehener, nehme ich an?

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    #8424727  | PERMALINK

    Anonym
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    clasjaz(…)aber das ist nicht in dieser Einspielung mit Neumann, auch ein oft Übersehener, nehme ich an?

    Nein, die Einspielung die ich kenne (und liebe) ist von Charles Mackerras.

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    #8424729  | PERMALINK

    Anonym
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    Mackerras, sehr schön! Ich sehe also bald danach.

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    #8424731  | PERMALINK

    Anonym
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    Prima. Es lohnt sich bestimmt sehr für dich! Und nenne mir bei der Gelegenheit doch bitte vielleicht auch deine Bartok-Faves. Das würde mich interessieren. Habe zwar schon manches von ihm, aber mir fehlt zur einigermaßen runden Gesamtschau dann doch noch etliches.

    --

    #8424733  | PERMALINK

    gruenschnabel

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    clasjaz Auch wenn das jetzt wieder nicht nachvollziehbar sein sollte: Gould hat die Konzerte sicher nicht aufgegeben, weil er seine Gestik und Mimik nicht abstellen konnte (zum Summen hat er ja gesagt, es störe ihn, aber wenn er das unterlasse, spiele er schlechter).

    Doch, das ist für mich nachvollziehbar und richtig. Er empfand die Konzertpraxis selbst als oberflächlich, von kunstfeindlichen Faktoren bestimmt. Die Situation sei für die Musiker grausam und zudem völlig unnötig, da sie im Studio viel bessere, also pointiertere und vor allem authentischere Ergebnisse produzieren könnten. Und in dieser Sache sagt er dann: „Der Zweck der Kunst ist nicht die Auslösung einer kurzzeitigen Adrenalinausschüttung, sondern vielmehr die allmähliche, ein Leben lang dauernde Schaffung eines Zustandes des Staunens und der Heiterkeit.“ [Glenn Gould: Vom Konzertsaal zum Tonstudio – Schriften zur Musik 2. 2. Auflage, München 1992, S.11.]

    clasjazAnders, was hätte Brendel denn nun gemacht, wenn er eine Gesichtslähmung wie die Violinistin, die Du erwähnst, gehabt hätte und zugleich seine Gedanken?

    Ich bin nicht Brendel…Was soll ich dazu sagen?

    clasjaz Was ich also kaum verstehe, ist Dein Beharren auf einem richtigen Zusammenhang von Mimik und Interpretation.

    Das ist auch nicht zu verstehen, weil ich darauf nicht beharre.

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    #8424735  | PERMALINK

    Anonym
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    pinchUnd nenne mir bei der Gelegenheit doch bitte vielleicht auch deine Bartok-Faves. Das würde mich interessieren. Habe zwar schon manches von ihm, aber mir fehlt zur einigermaßen runden Gesamtschau dann doch noch etliches.

    Doch fürchte ich, dass ich zu einer selbst nur halbwegs tauglichen Gesamtschau nicht in der Lage bin – aber das nennen, was mir nah ist, mag ich gerne. Das wird sich auf wenige Werke beschränken, da ich längst nicht alles von Bartók kenne.

    Beginne ich doch mit Werken, die mir unverzichtbar sind und zumal in dieser Einspielung mit den Juilliards von 1963:

    Das ist mir bis heute wohl die liebste Besetzung: Robert Mann, Isidore Cohen, Raphael Hillyer, Claus Adam. Der Neupreis bei amazon ist ein Witz, als das rauskam, wurde es einem hinterhergeworfen. Ich glaube aber, dass es diese Einspielung inzwischen auch in anderen Editionen gibt. Du wirst da Zuspitzungen zu hören bekommen, die man amerikanischen Quartetten sonst ja nicht allzu sehr nachsagt. Lass es mich für den Moment so sagen: Es wird nicht ein großer Klangteppich ausgebreitet, sondern die Fäden werden einzeln abgezählt, ohne den Zusammenhang zu verlieren. Das ist eine meiner großen Empfehlungen.

    Dass Bartók auch Klangteppiche verträgt, mag ich aber gleich anfügen, ich habe noch die Streichquartette 2 und 6 mit dem Tokyo String Quartet. Auch die ältere Besetzung, also die erste, übrigens, mich wundert’s nicht, Schüler von Raphael Hillyer. Das Cover zu meiner Vinyl-Ausgabe finde ich nicht, aber hier dürften die Einspielungen sein:

    Da sind Ausbrüche zu hören, die Juilliard nicht fehlen, aber nicht in ihrem Konzept der Filigranität ausgespielt werden können, die alten Tokyo-Leute machen das dann einfach. Ein Rausch. Aber ohne jede Anheimelung. Zu vereinbaren ist beides wohl einfach nicht ohne Bruch, wieder ein Exempel, dass man oft verschiedene Einspielungen braucht und möchte. Die Aufnahme stammt aus den frühen Siebzigern, meine ich mich zu erinnern, meine Vinylsammlung steht an anderem Ort, ich kann nicht nachsehen.

    Kurz streue ich ein: das Violakonzert. Bis heute fehlt mir da etwas, was mich befriedigt. Bei arkivmusic sehe ich, dass es eine Einspielung mit Raphael Hillyer gibt. Die würde mich reizen.

    Violinkonzert II. Hier möchte ich unbedingt zu einer ganz unbekannten Sache raten, Max Rostal mit Sargent von 1951:

    Ein Billiglabel, glaube ich, aber der Klang ist vorzüglich. Die Violine steht mit fuffzig Knarren im Raum und zückt sie alle. Ein bisschen Text im Booklet zu Rostal – ich geselle ihn gerne einem Mann wie Taschner zu -, mehr nicht. Ach doch: Eine der großartigsten Kreutzer-Sonaten von Beethoven, zumindest, was den Violinpart angeht, aber Osborn am Klavier ist wenigstens in seinem Atem, wenn mir dieses Klavier da mehr draus hätte machen können. Rostal ist jemand, der, lass es mich so sagen, keinen Hehl aus seiner Kenntnis macht, sie aber in eine Emotion übersetzt, die kaum je zu finden ist. Dies mag ich ebenso empfehlen wie die Einspielungen oben.

    Das Violinkonzert II habe ich in dieser Einspielung lange nicht mehr gehört, aber für die Soloviolin-Sonate mit Menuhin hacke ich mir jetzt also notfalls den dritten oder vierten Finger ab:

    Irgendeine andere Einspielung habe ich noch auf Vinyl, aber ich habe sie vergessen. – Ansonsten kenne ich das zweite Violinkonzert noch mit Boulez und Gil Shaham. Das sagt mir nichts. Die Violine ist mir viel zu weich.

    Also über- und einleitend zu den Klavierkonzerten: Die Boulez-Einspielungen berühren mich nicht, es gibt da etwas, mit unterschiedlichen Orchestern (Chicago, Berlin, London) und verschiedenen Solisten: Zymerman, Andsnes, Grimaud. Von Boulez hätte ich sogleich erwartet, dass er mich mit seinen Interpretationen trifft, aber das geschah nie und es liegt wohl an den Solisten (obwohl ich Grimaud an anderem Ort viel abgewinnen kann) und irgendeinem Missverhältnis. Zu viel Lack.

    Kürzlich aber war ich sehr berührt von der Lipatti-Einspielung des dritten Konzerts unter Paul Sacher – vom Klang darfst Du hier nicht zuviel erwarten. Vom Klavier alles – aber so, jetzt mal müde beiseite gesagt, insgesamt bleibt mir wohl doch Anda mit Fricsay der Nächste. Die Einspielung mit Fricsay:

    Aber ich bin da befangen, in meiner maßlosen Hingabe an das dritte Konzert. Das Adagio religioso ist allerdings einmal überirdisch und doch im Abschluss, der alle Klarheit und Unerbittlichkeit aufbringen muss, erreicht. Ich kenne noch einen Mitschnitt des ORF mit Anda und Karajan von den Salzburger Festspielen 1973. Das ist nicht ganz so groß.

    Denn, um ins Orchesterwerk zu wechseln, Karajan hat, auch 1973, mit den Berlinern eine wahnsinnige Einspielung geliefert, natürlich mit Teppich, was sonst bei der DG:

    Das Bild ist so klein, auf der CD sind das Konzert für Orchester (Sz. 116) und die Musik für Saiteninstrumente und Celesta (Sz. 106). Nächste Empfehlung, auch wenn mir bald eine Hand fehlt. Fast wunderte mich, dass Karajan auch Bartók dirigiert hat. Aber das hier ist in der Ausladung etwas, dem ich mich nicht verweigern konnte. – Vor einiger Zeit wurde hier aber, glaube ich, eine andere große Einspielung erwähnt, mit Fritz Reiner. Die kenne ich leider nicht.

    Ich habe einiges nicht erwähnt, was hier so rumliegt oder in der Erinnerung. Die Klavierwerke von Foldes, die Violinduos, die Violinsonaten, Kontraste – aber da fehlt mir selbst noch Etliches für einen Eindruck. Der Blaubart allerdings ist eine phantastische Oper, ich kenne da aber nur die alte Einspielung in der Gesamtedition bei Hungaroton, leider wieder nur Vinyl und nicht hier.

    Wahrscheinlich kennst Du die Aufnahmen, die ich genannt habe, aber was kannst Du bitte empfehlen, pinch?

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    #8424737  | PERMALINK

    Anonym
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    grünschnabelDoch, das ist für mich nachvollziehbar und richtig. Er empfand die Konzertpraxis selbst als oberflächlich, von kunstfeindlichen Faktoren bestimmt. Die Situation sei für die Musiker grausam und zudem völlig unnötig, da sie im Studio viel bessere, also pointiertere und vor allem authentischere Ergebnisse produzieren könnten.

    Na gut, warum ist dann Brendel nicht ins Studio gegangen, sondern hat sich so sehr gekümmert um seine Mimik? Soll er machen, das stört mich nicht. Aber nicht so aufbauschen.

    Ich bin nicht Brendel…Was soll ich dazu sagen?

    Ich bin auch nicht Brendel. Aber Du hast doch hier entschieden die Meinung Brendels verteidigt. Also solltest Du doch dazu etwas sagen können.

    Wir sind hier aber eh im falschen Thread, das Intermezzo hatte aber doch seinen Reiz, oder nicht? Und schreib mal, was Du so hörst, mit ein paar Wörtern natürlich.

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    #8424739  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Der lange Bartok-Post verlangt förmlich nach einem neuen Thread!

    Die erwähnte Reiner-Aufnahmen habe ich auf CD, ich glaube um weiteres Material (gar eine zweite LP?) erweitert. Aber viel sagen kann ich nicht, bin mit Bartok noch nicht vertraut. Dem Lob für Lipatti und Rostal schliesse ich mich allerdings gerne an – auch wenn das nicht viel heisst.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8424741  | PERMALINK

    gruenschnabel

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    clasjazNa gut, warum ist dann Brendel nicht ins Studio gegangen, sondern hat sich so sehr gekümmert um seine Mimik? Soll er machen, das stört mich nicht. Aber nicht so aufbauschen.

    Ich habe mittlerweile den starken Eindruck, dass du dich verrennst. Warum soll denn Brendel ins Studio gehen? Der hat doch mit Goulds Äußerung überhaupt nichts zu tun…(?)
    Noch ein hoffentlich letztes Mal zur Mimik: Er hat sich deswegen um seine Mimik gekümmert, weil er als professioneller Pianist an sich selbst festgestellt hat, dass sie eben von der Musik „ablenkte“. Das „ablenkte“ steht bei mir im Geiste als Fettdruck. Selbst wenn du die sinnhafte Korrespondenz von Körpersprache und musikalischem Gehalt für dich persönlich ablehnst: Es sollte m.E. nicht schwer nachzuvollziehen sein, dass Brendel sich hier seiner Wahrnehmung nach einer großen Gefahr ausgesetzt sah – er sah den Kern seiner Tätigkeit (eben die Musik selbst) durch eine Nebensache konterkariert. Dass er dies für sich nicht so belassen konnte, ist für mich nicht nur verständlich. Es wäre sogar aus seiner Sicht fahrlässig gewesen, daran nichts zu ändern.
    Zum Thema „aufbauschen“: Ich kann kaum glauben, dass du diesen Begriff verwendest. Wenn ein Pianist, der sich mit eben diesen Sachen beruflich befasst und ihnen dementsprechend auch eine bedeutsame Relevanz beimessen muss, die weiter oben zitierte Bemerkung auf S.197 eines Buches mit dem Titel „Nachdenken über Musik“ veröffentlicht, kann ich da schlichtweg null „Aufbauschendes“ erkennen. Ich muss mittlerweile eher im Gegenzug sagen: Du machst um diese eine Äußerung für meine Begriffe mittlerweile ein ziemliches Bohei.

    clasjazIch bin auch nicht Brendel. Aber Du hast doch hier entschieden die Meinung Brendels verteidigt. Also solltest Du doch dazu etwas sagen können.

    Siehe oben. Ich habe vollstes Verständnis für seine gezogene Konsequenz, etwas verändern zu müssen. Aus seiner Sicht wäre alles andere „berufsschädigend“ gewesen. Mir selbst als Hörer aber ist diese Mimik-Debatte ziemlich schnuppe. Ich hoffte, dies schon mehrmals deutlich gemacht zu haben. Deine Frage „Was hätte denn ein gesichtsgelähmter Brendel dann gemacht?“ ist mir persönlich zu fern, zu unwichtig, zu spekulativ und damit unbeantwortbar. Vielleicht aber hätte Brendel selbst eine Antwort auf diese Frage. Ich weiß nicht, ob ein Kontakt zu ihm möglich wäre, um das zu klären.

    clasjazWir sind hier aber eh im falschen Thread, das Intermezzo hatte aber doch seinen Reiz, oder nicht? Und schreib mal, was Du so hörst, mit ein paar Wörtern natürlich.

    Ganz ehrlich: Ich wäre auch froh, wenn wir das hier nicht fortführen müssten. Ich hatte mich auch schon zweimal innerlich verabschiedet. Wäre da nicht dein ausdrückliches Interesse an meinen Eindrücken und Einschätzungen erkennbar gewesen, hätte ich von mir aus wenig mehr beizusteuern gehabt.

    Also wieder voll auf Topic-Kurs: Heute ist meine Brillant-Brendel-Box mit 35 CDs angekommen. Freue mich wie Bolle, nachdem ich im Zuge dieses Threads in den letzten Tagen auch zwei von Brendel traumhaft gespielte Schubert-Sonaten genossen habe. Also schmeiße ich jetzt zum Abschluss des Tages die „Bilder einer Ausstellung“ ein – und denke mir einen gesichtsgelähmten Brendel, wie er das „Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen“ spielt. Spaß muss sein.

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    #8424743  | PERMALINK

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    grünschnabelSelbst wenn du die sinnhafte Korrespondenz von Körpersprache und musikalischem Gehalt für dich persönlich ablehnst […]

    Nicht eine solche Korrespondenz lehne ich ab, sondern die Suggestion, es könne eine einzige geben. Und das, dass es eine geben könne, hast nun einmal Du auf den Plan gebracht, am Brendel-Beispiel.

    Wie Du auch das Beispiel mit der gesichtsgelähmten Violinistin genannt hast – warum, wenn Dir das alles so schnuppe ist? Dass ich da eine Gegenfrage im Zusammenhang stelle, dürfte möglich sein.

    Was Bohei betrifft: Vertiefung oder vielmehr eine Art Ans-andere-Ufer-Schauen ist möglich; wenn man will, überall. Meine Güte, Brendel kann das Klavier spielen, das muss genügen.

    Ganz ehrlich: Ich wäre auch froh, wenn wir das hier nicht fortführen müssten. Ich hatte mich auch schon zweimal innerlich verabschiedet.

    Die ersten beiden Wörter würde ich rasch aus meinem Vokabular streichen. Aber dazu führe ich jetzt auch nichts mehr fort. Was innerliches Verabschieden bedeutet, weiß ich, halte es aber in einem Forum für übertrieben.

    Diese Brilliant-Box ist übrigens die einzige, die mich noch interessieren könnte.

    --

    #8424745  | PERMALINK

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    gypsy tail windDer lange Bartok-Post verlangt förmlich nach einem neuen Thread!

    Oh ja! Der ist viel zu schade, um in den Threaduntiefen zu versinken.

    Besten Dank für die – wie immer – sehr sorgfältigen Ausführungen, clasjaz. Einige der genannte Werk von Bartok befinden sich in meinem Schrank: eine ausladende Box mit zahlreichen Klavierstücken in der Interpretation von Andor Foldes („Mikrokosmos“, „Klavierübung“ etc.), zwei Einspielung von „Blaubart“, eine unter der Leitung von Boulez (gehobene Klasse), eine andere unter Istvan Kertesz (Referenz!). Schließlich noch folgende Werke: Sonate für 2 Klaviere und Schlaginstrumente (mit Bela himself nebst Gattin an den Tasten), „Klavierübung für Kinder“ (ebenfalls mit Bela am Piano), sowie das „Divertimento für Streichorchester“ unter der Leitung des genialen Lukas Foss und „Musik für Streicher, Schlaginstrumente und Celesta“ unter Georg Solti. Allesamt natürlich fantastische Werke, du wirst sicher alles davon kennen. Falls nicht, will ich mit äußerstem Nachdruck die Einspielung des „Divertimento“ unter Lukas Foss empfehlen!

    Die „Streichquartette“ mit dem Juilliard- Streichquartett stehen schon lange auf meinem Plan. Leider hat die Vinylbox ein dermaßen ätzendes Artwork, dass ich mich bisher noch nicht dazu durchringen konnte. EInige der Quartette kenne ich aber bereits und brenne regelrecht darauf. Vielleicht macht hierbei das Tokyo-Streichquartett das Rennen, zurzeit tatsächlich nur der schlichten Tatsache geschuldet, dass die Vinyl-Box aus dem Hause „Deutsche Grammophon“ so schön gestaltet ist (okay, die Klasse der Tokyo-Leute in Bezug auf Bartok ist mir natürlich auch nicht gänzlich unbekannt :-) ).

    Gekauft habe ich mir jetzt aber erstmal Menuhin/Furtwängler und Max Rostal. Ersteres kreuzte schon öfter meinen Weg, bisher ein letzter Wink in die entsprechende Richtung. Hiermit geschehen, merci. Und Rostal kenne ich gar nicht, da lasse ich mich einfach mal so überwältigen.

    Was ich mir allerdings gar nicht vorstellen kann: Karajan und Bartok. Wie geht das zusammen? Ich stelle mir einen glattgeflexten Bartok unterm Stab vom Herbert vor, also etwas, das im Prinzip überhaupt nicht funktionieren kann.

    Ach so, und die oben genannten Klavierkonzerte: Auf Vinyl schweineteuer und nur schwer aufzutreiben, aber die will ich in naher Zukunft trotzdem haben.

    --

    #8424747  | PERMALINK

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    Mal wieder eine „ex negativo“- Einspielung, Harnoncourt mit dem Chamber Orchestra of Europe, mit der Missa D. 678. Langweilig. Beschämend fast. Ich sage das, obwohl ich keine andere Einspielung kenne. Das ist kein Schubert, oder vielmehr, keine interpretatorische Stimmen, die seinen Unfug klar herausstellen würden. Fürchterliche, eingeebnete Aufnahme, da kann auch der Arnold Schönberg Chor nichts mehr machen. Interessant, dass Harnoncourt mit Schubert nichts anfangen kann.

    --

    #8424749  | PERMALINK

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    Beim Hören vergesse ich komplett, dass da Furtwängler am Pult steht, so sehr dominiert Yehudi Menuhin hier die Parts. Klanglich ein Genuss, kompositorisch wohl eine der schärfsten Waffen Bartoks. Und die Pizzicati der „Sonate für Violine Solo“ gehen allesamt runter wie Öl. Umso peinlicher, dass mir dieses Werk bislang noch unbekannt war. Ein ganz famoser Tipp, clasjaz! Besten Dank.

    --

    #8424751  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bachs h-Moll-Messe in der Herreweghe-Einspielung von 1996 (ich glaube die zweite von inzwischen dreien) mit den Solisten Johannette Zomer, Véronique Gens, Andreas Scholl, Christoph Prégardien, Peter Kooy und Hanno Müller-Brachmann sowie dem Collegium Vocale Gent.

    @pinch: Menuhin hat die Solo-Sonate wenigstens zweimal eingespielt, 1947 und 1957. Beide finden sich in der grossen EMI-Box, die ich mir vor Monaten gekauft habe – ich habe den ganzen Bartók dort schon angehört, (meine Empfehlung hat da natürlich wesentlich weniger Gewicht als jene von clasjaz, der schon viel länger im Geschäft ist ;-)), es gibt dort auch die 6 Duos für zwei Violinen (mit Neil Gotkowsky, 1965, das fällt dann in die Zeit der Aufnahmen beider Violin- und des Viola-Konzertes mit Dorati, 1965/66). Zudem gibt es natürlich noch Ida Haendel mit Vladimir Ashkenazy auf der grossartigen CD mit Enescus dritter Sonate, dort finden sich von Bartók die erste Rhapsodie Sz 86 und die Volkstänze (transc. Zoltán Székely), letztere gibt es gleich zweimal, denn es gibt eine tolle Bonus-CD mit frühen Aufnahmen von Haendel mitgeliefert (1947 mit Ivor Newton bzw. 1996 mit Ashkenazy), und auch Menuhin hat sie eingespielt (1964 mit Gerald Moore). Die Rhapsodie und die zweite Sonate Sz 76 finden sich auch auf der erwähnten CD von Szigeti/Bartók, die Rhapsodie gibt es auch demselben Jahr auch aus dem Studio (1940), ich habe sie auf einer – noch ungehörten – CD mit den Contrasts Sz 111, die Bartók mit Szigeti und Benny Goodman eingespielt hat. Die erste Sonate kenne ich nur von Oistrach (mit Frida Bauer, 1971) und die zweite habe ich noch auf einer – bisher ungehörten – CD von Kremer (mit Maisenberg, 1996).

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