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clasjaz Auch wenn das jetzt wieder nicht nachvollziehbar sein sollte: Gould hat die Konzerte sicher nicht aufgegeben, weil er seine Gestik und Mimik nicht abstellen konnte (zum Summen hat er ja gesagt, es störe ihn, aber wenn er das unterlasse, spiele er schlechter).
Doch, das ist für mich nachvollziehbar und richtig. Er empfand die Konzertpraxis selbst als oberflächlich, von kunstfeindlichen Faktoren bestimmt. Die Situation sei für die Musiker grausam und zudem völlig unnötig, da sie im Studio viel bessere, also pointiertere und vor allem authentischere Ergebnisse produzieren könnten. Und in dieser Sache sagt er dann: „Der Zweck der Kunst ist nicht die Auslösung einer kurzzeitigen Adrenalinausschüttung, sondern vielmehr die allmähliche, ein Leben lang dauernde Schaffung eines Zustandes des Staunens und der Heiterkeit.“ [Glenn Gould: Vom Konzertsaal zum Tonstudio – Schriften zur Musik 2. 2. Auflage, München 1992, S.11.]
clasjazAnders, was hätte Brendel denn nun gemacht, wenn er eine Gesichtslähmung wie die Violinistin, die Du erwähnst, gehabt hätte und zugleich seine Gedanken?
Ich bin nicht Brendel…Was soll ich dazu sagen?
clasjaz Was ich also kaum verstehe, ist Dein Beharren auf einem richtigen Zusammenhang von Mimik und Interpretation.
Das ist auch nicht zu verstehen, weil ich darauf nicht beharre.
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