Ich höre gerade … Jazz!

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  • #8488993  | PERMALINK

    friedrich

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    Paul Desmond · Gerry Mulligan – Two Of a Mind (1962)

    Hier hört man es sofort: Diese zwei Buchhalter ;-) auf dem Cover verstehen sich offenbar blind. Klingt leicht, elastisch, tänzerisch, so als hätten sie nie etwas anderes gemacht als gemeinsam zu spielen. Vier Standards und je ein Original pro Co-Leader. Kein Piano, wechselnde Bassisten und Drummer, von denen mir Connie Kay der geläufigste Name ist. Aber das hier ist ganz klar ein Feature für Desmond und Mulligan, die mit Alt-Sax und Bariton-Sax ein sehr schönes Paar ergeben.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
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    #8488995  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy tail wind

    Deine Eindrücke ?

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #8488997  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #8488999  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    FriedrichPaul Desmond · Gerry Mulligan – Two Of a Mind (1962)

    Hier hört man es sofort: Diese zwei Buchhalter ;-) auf dem Cover verstehen sich offenbar blind. Klingt leicht, elastisch, tänzerisch, so als hätten sie nie etwas anderes gemacht als gemeinsam zu spielen. Vier Standards und je ein Original pro Co-Leader. Kein Piano, wechselnde Bassisten und Drummer, von denen mir Connie Kay der geläufigste Name ist. Aber das hier ist ganz klar ein Feature für Desmond und Mulligan, die mit Alt-Sax und Bariton-Sax ein sehr schönes Paar ergeben.

    Kennst Du auch ihr gemeinsames Verve-Album? Viel weniger hochgejazzt, aber mich bezaubert es mehr, es hat eine irgendwie dunkle Stimmung und klingt – es mag am Label, den production values liegen – wesenltich weniger aufgeräumt als die RCA-Scheibe, die allerding auch toll ist.
    http://www.allmusic.com/album/gerry-mulligan-paul-desmond-quartet-mw0000621672

    Kein Piano war der Deal, den Desmond mit Brubeck hatte – es gibt auf der Bluebird First Editions-CD-Ausgabe ja noch ein paar Bonustracks, auf denen auch Jim Hall auftaucht – mit ihm nahm Desmond ja bekanntlich fast alle seine Alben als Leader in dieser Zeit auf, eines für Warner und danach vier (oder fünf?) für RCA.

    soulpopeDeine Eindrücke ?

    Sehr gut! Klanglich etwas rauh, aber sehr gut hörbar („Recorded on 4-track reel-to-reel by Pete Welding“). Musikalisch ist gerade der Opener harte Kost, eine 21 Minuten lange Version von „Love’s Dream“, das Bradford anscheinend in den USA sonst nie live spielte – aus den Liner Notes von Mark Weber: „… Bobby never performed that difficult composition on U.S. soil hardly at all – this might be the only time. Bobby always felt the English cats had a better grasp of what he was looking for in this composition.“ (nehme an, das bezieht sich auf John Stevens, Trevor Watts).

    Sehr hübsche Aufmachung auch, ein schlichtes Digipack mit dem tollen Cover oben und innen noch ein Photo der Band, im Booklet dann fünf Doppelseiten mit Photos (sowie einem wietern vorn drauf und dem Konzertflyer vom betreffenden Konzert auf der Rückseite).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8489001  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    gypsy tail windKennst Du auch ihr gemeinsames Verve-Album? Viel weniger hochgejazzt, aber mich bezaubert es mehr, es hat eine irgendwie dunkle Stimmung und klingt – es mag am Label, den production values liegen – wesenltich weniger aufgeräumt als die RCA-Scheibe, die allerding auch toll ist.
    http://www.allmusic.com/album/gerry-mulligan-paul-desmond-quartet-mw0000621672

    Kein Piano war der Deal, den Desmond mit Brubeck hatte – es gibt auf der Bluebird First Editions-CD-Ausgabe ja noch ein paar Bonustracks, auf denen auch Jim Hall auftaucht – mit ihm nahm Desmond ja bekanntlich fast alle seine Alben als Leader in dieser Zeit auf, eines für Warner und danach vier (oder fünf?) für RCA..

    Nein, das Verve-Album kenne ich nicht. Two Of A Mind war bei mir so ein hoch selektiver Kauf im Zuge meiner Freude an der virtuellen, imaginären, inoffiziellen Mulligan Meets … Serie. Außerdem hatte ich damit außerdem gleich ein Album mit Paul Desmond als Co-Leader. Ja, diese RCA-Scheibe wirkt sehr aufgeräumt, vielleicht sogar etwas gefällig. Aber das an sich ist nicht verkehrt. Ein weiteres Attribut fiele mir noch ein: Die Platte ist elegant. Auch heiter und offenbar weniger dunkler, als die Verve-Platte, von der Du sprichst. Dabei liegt mir das Dunkle und Doppelbödige eigentlich durchaus.

    Jim Hall – mir fast unbekannt aber soweit ich weiß, einer der groß understatenden (oder?) Gitarristen (und btw Lehrer und Vorbild von Bill Frisell). Keine Frage, dass Desmond und Hall ein gutes Team bildeten.

    Der Deal mit Brubeck: Eigenartig aber nachvollziehbar. Irgendwie auch gut, denn Desmond und Brubeck waren schon ein einzigartiges Paar. Alles andere hätte vielleicht sogar Eifersucht provoziert. Und mal ehrlich – will man Desmond wirklich mit einem anderen Pianisten als Brubeck hören?

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8489003  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Ja, ich mag die Alben von Desmond mit Hall unheimlich gerne! (Und fast unheimlich ist auch, was Hall in den paar Jahren alles an grossartiger Musik gemacht hat: Chico Hamilton Quintet, Jimmy Giuffre 3, Bob Brookmeyer, Paul Desmond … und dann auch noch Sonny Rollins!)

    Desmond/Hall haben irgendwie, so scheint mir, bei RCA mehr Spielraum gekriegt als üblich … aber gut, die Fünfziger waren durch, die Musik änderte sich, die Rollins-Alben hat ja alle George Avakian produziert (bei „Two of a Mind“ wird neben ihm noch ein Bob Pierce angegeben, der mir nichts sagt), das ist gewiss was anderes als die rigide Produktion bei Aufnahmen von Al Cohn oder so.

    Aber Granz war da wohl wesentlich, wie soll ich sagen, empfänglicher für das, was die Musiker brauchten oder wollten – kein grosser, konservativer Konzern im Hintergrund, der den Tarif durchgibt und bei dem auch Produzenten nur Angestellte sind. Wenn Du kannst, hol Dir das Verve-Album mal, die CD (aus den mittleren 90ern) enthält auch einiges an äusserst lohnenswertem Bonusmaterial. Bin grad noch bei einer Klassik-CD, aber ich lege sie nachher als letztes noch ein:

    PS: ich glaub diese „Mulligan Meets“-Serie war gar nicht so inoffiziell … die Alben erschienen ja allesamt unter Norman Granz‘ Ägide, bloss Riverside sprang mit dem Monk-Album auf den Zug auf. Und RCA schon dann ein paar Jahre später noch ein Remake der Begegnung mit Desmond nach.

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    #8489005  | PERMALINK

    gesch

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    hier läuft:
    Chantal Chamberland: Serendipity Street

    …sie erfindet das Rad nicht, macht aber schöne Vocal-Versionen von mehr oder wenig bekanntem. Ich mag besonders ihre volle Alt-Stimme. Als Kanadierin singt sie die französischen Titel auch in Originalsprache – mag ich auch sehr…

    Wo bekomm ich eigentlich die „Bilder“ her, und wie füg ich die ein?

    --

    wie Kaiser Barbarossa letzt sagte: Die meisten Zitate im Internet sind frei erfunden
    #8489007  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Bilder: z.B. bei allmusic.com, amazon, Blogs
    (eher nicht: JPC, weil sie da verschwinden, wenn die CD nicht mehr im Angebot ist; gar nicht: rateyourmusic oder discogs, weil sie da nur bei Dir angezeigt werden, da Du sie im „cache“ hast, bei anderen funktioniert die Verlinkung nicht)

    URL („Adresse“) des Bildes kopieren (in den meisten Browsern mit Rechtsclick auf das Bild > URL/Adresse kopieren)

    Oben auf das Symbol mit dem Bilderrahmen (mit Baum drin) klicken, dann geht ein Fenster auf, da kannst Du die URL einfügen (ansonsten manuell mittels „tags“: zu beenden, dazwischen, ohne Abstände, die URL des Bildes).

    Ich hab bei Dir das Bild mal eingefügt (als Moderator kann ich das ;-)) – wenn Du auf „Beitrag bearbeiten“ klickst, siehst Du, wie das aussieht mit den „tags“!

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    #8489009  | PERMALINK

    friedrich

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    Beiträge: 4,886

    gypsy tail windJa, ich mag die Alben von Desmond mit Hall unheimlich gerne! (Und fast unheimlich ist auch, was Hall in den paar Jahren alles an grossartiger Musik gemacht hat: Chico Hamilton Quintet, Jimmy Giuffre 3, Bob Brookmeyer, Paul Desmond … und dann auch noch Sonny Rollins!)

    Desmond/Hall haben irgendwie, so scheint mir, bei RCA mehr Spielraum gekriegt als üblich … aber gut, die Fünfziger waren durch, die Musik änderte sich, die Rollins-Alben hat ja alle George Avakian produziert (bei „Two of a Mind“ wird neben ihm noch ein Bob Pierce angegeben, der mir nichts sagt), das ist gewiss was anderes als die rigide Produktion bei Aufnahmen von Al Cohn oder so.

    Hoppla, vor lauter CDs habe ich die Musik nicht gehört. Denn in meinem Regal steht auch noch

    Paul Desmond – Take Ten (1963)

    Hier ist Jim Hall Paul Desmonds sideman oder besser Begleiter. Und auch diese Platte ist leicht, tänzerisch und elegant. Einige Paul Desmond originals, darunter das Titelstück – ein sequel zu Take Five -, ein paar standards und zwei Stücke von Luis Bonfa. Der Bossa Nova Einfluss ist unüberhörbar und gibt der Platte was frühlingshaftes, sommerliches. Am Bass der Brubeck-Bassist Eugene Wright, an den Drums Connie Kay. Diese Musik wirkt hoch kultiviert, ist aber gleichzeitig auch sehr gelassen. Sehr schön und gerade zu dieser Jahreszeit sehr zu empfehlen.

    Paul Desmond scheint ein interessanter Charakter gewesen zu sein: Er hat gespielt – nicht nur Saxofon ;-) -, getrunken und geraucht, war – mit dem Äußeren eines Buchalters – ein women’s man und hat sich für Literatur interessiert. Kurz bevor er an Lungenkrebs starb, hat er noch seiner Leber für ihre treuen Dienste gedankt.

    gypsy tail windWenn Du kannst, hol Dir das Verve-Album mal, die CD (aus den mittleren 90ern) enthält auch einiges an äusserst lohnenswertem Bonusmaterial.

    Da ich gerade mal wieder zu spüren bekomme, dass ich zum akademischen Prekariat gehöre, muss leider auf musikalische Neuerwerbungen verzichtet werden. :-(

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8489011  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,886

    GeschWo bekomm ich eigentlich die „Bilder“ her, und wie füg ich die ein?

    Du kannst Bilder auch einfach auf Deinen Rechner runterladen, dann wiederum bei z.B. TinyPic (es gibt auch andere Anbieter) hochladen und dann einfach den automatisch erzeugt link hier einfügen.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8489013  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    Robert Jeanne Quartet – Blue Landscapes

    zufällig neulich entdeckt und schon einige Male gehört, wenn man so will eine späte Großtat der goldenen Generation des belgischen Jazz (Jeanne, Jean Warland, Felix Simtaine, und der etwas jüngere Michel Herr… Aufnahme von 2003, Jeanne hat allerdings seitdem noch ein paar mehr Alben aufgenommen, die ich noch nicht kenne)

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    #8489015  | PERMALINK

    sandman

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    Beiträge: 694

    Trio Dolce Vita – Amarcord

    gypsy tail wind

    @sandman: schön, nicht? Hab die CD gestern gekriegt, werde sie die nächsten Tage wohl öfter hören!

    Ich finde die Musik wunderbar. Schönklang gepaart mit interessanten Arrangements. So klingt auch das eher langweilige Thema aus „Der Pate“ großartig.

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    #8489017  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Julie Mossay / Grégory Houben – Après un rêve

    Belgien ist auch das Land, in dem sonderbare Klassik meets Jazz Projekte nie ganz ausgestorben sind… eine klassische Sopranistin, und eine Band mit diesem modernisierten Cool Jazz Sound, den man von den späten Chet Baker Alben kennt und schätzt… das Programm ist auf Sachen ausgelegt, die in so einem Setting halbwegs funktionieren, Fauré, Chico Buarque, Debussy, .. der Co-Leader und Trompeter Greg Houben dürfte – als Steve Houbens Sohn und Jacques Pelzers Großneffe – in jungen Jahren tatsächlich noch ein bißchen was von Baker aufgeschnappt haben… er kann jedenfalls ein bißchen so spielen

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    #8489019  | PERMALINK

    gesch

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    auch wieder mehr oder wenig bekannte Standards – diesmal der Gesang mit Big Band. Wundervoll gebaute Arrangements von Rainer Tempel.

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    #8489021  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Beiträge: 13,504

    J.R. Monterose – Live in Albany 1979

    zufällig entdeckt, dass man das schon streamen kann…

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