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Billie Holiday – The Commodore Master Takes
(Aufnahmen 1939-44 / CD Ausgabe 2000)Billie Holiday-Gedenkhören. Als bekennender non-completist greife ich gerne auch mal zu den defining moments von Musikern. The Commodore Masters gehört daher zu meinen wenigen Billie Holiday-Alben. Weit überwiegend Standards, die Billie Holiday aber teilweise zu ihren eigenen originals machte – Fine And Mellow! – und mit Billie’s Blues („I’ve been your slave“) und vor allem Strange Fruit zwei Stücke, die untrennbar mit dem Menschen Billie Holiday verbunden sind. Selbst die Standards sind fast alle so ausgewählt, als seien sie eigentlich Billie Holiday auf den Leib geschrieben.
Man muss den Schelllacksound dieser Aufnahmen mögen, der Billie Holidays Stimme ins Zentrum stellt und alles andere in den Hintergrund schiebt – ich mag ihn sehr, denn er reduziert alles auf den Punkt. Aber auch dieser Hintergrund ist sehr schön. Eigentlich ist in The Commodore Master Takes schon alles von der Lebenslust einerseits und der Tragik andererseits von Billie Holidays Leben drin. Weltkulturerbe.
PS.: Tragisch, dass BH im Frühling geboren wurde und im Sommer starb.
„Goodbye, my friend, it’s hard to die
When all the birds are singing in the sky“Das ist nicht von oder mit Billie Holiday, aber könnte passen.
PPS.: Übrigens eine schön gemachte CD mit schönem Booklet auf schönem Papier.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)Highlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey@friedrich: Kennst Du denn auch frühere Aufnahmen von ihr, besonders welche mit Lester Young? Das wären nach meinem Empfinden noch viel eher defining moments, wenn man denn welche festlegen muss. „Strange Fruit“ mag, was die Wirkung angeht, der bedeutenste Song sein, aber vom Musikalischen her gesehen sind für mich wohl die Columbia-Aufnahmen am schönsten und wichtigsten. Ob es da die eine gute Compilation gibt, weiss ich nicht, aber vielleicht wäre die neue Master Takes-Box (4 CDs), die sparch heute im Billie-Thread erwähnt hat, etwas für Dich?
Und ja, das matte Papier einiger dieser Commodore-CDs von GRP mag ich auch sehr (andere kommen mit Hochglanz-Papier, definitiv weniger schön, aber dafür etwas dickeres Papier).
Nachtmusik hier:
Aus dem Oktober 1976 mit Ted Brown, Albert Dailey, Rufus Reid und Joe Chambers
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAuch hier jetzt Nachtmusik:
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakeygestern:
Eine voluminöse Stimme, aber manchmal des Guten zu viel, die Richtung: Ella Fitzgerald, aber ohne deren Geschmeidigkeit…
Cheryl Barnes : Listen To This
und zu smoooooth…
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
gypsy tail wind
Aus dem Oktober 1976 mit Ted Brown, Albert Dailey, Rufus Reid und Joe Chambers
feine Scheibe :bier:
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gypsy tail wind@Friedrich: Kennst Du denn auch frühere Aufnahmen von ihr, besonders welche mit Lester Young? Das wären nach meinem Empfinden noch viel eher defining moments, wenn man denn welche festlegen muss. „Strange Fruit“ mag, was die Wirkung angeht, der bedeutenste Song sein, aber vom Musikalischen her gesehen sind für mich wohl die Columbia-Aufnahmen am schönsten und wichtigsten. Ob es da die eine gute Compilation gibt, weiss ich nicht, aber vielleicht wäre die neue Master Takes-Box (4 CDs), die sparch heute im Billie-Thread erwähnt hat, etwas für Dich?
Und ja, das matte Papier einiger dieser Commodore-CDs von GRP mag ich auch sehr (andere kommen mit Hochglanz-Papier, definitiv weniger schön, aber dafür etwas dickeres Papier).
Ich glaube die Aufnahmen mit Lester Young kenne ich nicht. Bildungslücke?
Ich meine aber auch nicht den einen und einzigen defining moment von Billie Holiday, ich meine die Aufnahmen, die zu den herausragenden und – mit Mut zur Lücke – repräsentativen gehören. Die Commodore Masters könnte man neben anderen da vielleicht mit einreihen. Ich mag übrigens auch die späten Aufnahmen von Billie Holiday auf Verve sehr gerne, bei denen man in ihrer Stimme schon hört, dass der Lack ab ist. Sicherlich in Hinsicht musikalisch-technischer Makellosigkeit suboptimal, aber in Hinsicht künstlerischer Ausdruck großartig.
Gesamtausgaben, The Complete Box Sets und das Anhäufen von möglichst vielen Aufnahmen von Musikern können ihren Reiz haben, funktionieren bei mir aber oft nicht, da mir die Fülle des Materials quasi die Sicht (oder das Hören) auf die Perlen verstellt. Ich bevorzuge in vielen Fällen die Reduktion.
Dennoch danke für den Tipp. Und ja, es ist doch schön, selbst bei einem heute oft auch mal geschmähten Medium wie der CD ein Booklet mit schöner Grafik auf schönem Papier in der Hand zu halten.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)FriedrichIch glaube die Aufnahmen mit Lester Young kenne ich nicht. Bildungslücke?
Ja!
FriedrichIch meine aber auch nicht den einen und einzigen defining moment von Billie Holiday, ich meine die Aufnahmen, die zu den herausragenden und – mit Mut zur Lücke – repräsentativen gehören. Die Commodore Masters könnte man neben anderen da vielleicht mit einreihen. Ich mag übrigens auch die späten Aufnahmen von Billie Holiday auf Verve sehr gerne, bei denen man in ihrer Stimme schon hört, dass der Lack ab ist. Sicherlich in Hinsicht musikalisch-technischer Makellosigkeit suboptimal, aber in Hinsicht künstlerischer Ausdruck großartig.
Ich weiss schon, wie Du es meintest, und eben: die meisten Aufnahmen, die Holiday für Columbia (Brunswick, Vocalion) gemacht hat, gehören da nach meinem Empfinden noch mehr dazu als die Commodore-Aufnahmen! Wobei die erste ja mitten in den Columbia-Zeitraum fällt und auch von derselben Güte ist!
Bei Fremeaux gibt es eine einzelne CD, eine Doppel-CD und eine Tripel-CD mit allen Aufnahmen von Holiday und Young, aber eben, die neue Master Takes-Box von Sony (4 CDs) wäre wohl die aktuellste und günstigste Alternative.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaBillie Holiday – Lady In Satin (1958)
Eigentlich keine Musik für einen Frühlingsmorgen, denn Billie Holiday befindet sich auf Lady In Satin im Spätherbst ihres Lebens und das hört man ihrer herben Stimme auch an. Die Hochglanz-Streicherarrangements stehen dazu in eigenartigem Kontrast, was der Aufnahme einen ganz besonderen Reiz gibt.
Ich vermute, bei dieser Platte sind wir uns einig.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
Friedrich
Billie Holiday – Lady In Satin (1958)
Eigentlich keine Musik für einen Frühlingsmorgen, denn Billie Holiday befindet sich auf Lady In Satin im Spätherbst ihres Lebens und das hört man ihrer herben Stimme auch an. Die Hochglanz-Streicherarrangements stehen dazu in eigenartigem Kontrast, was der Aufnahme einen ganz besonderen Reiz gibt.
Ich vermute, bei dieser Platte sind wir uns einig.
wäre IMO schon groß, wenn die Scheibe nach dem ersten Stück „I’m A Fool To Want Yuo“ auf „You Don’t Know What Love Is“ wechseln und dann permanent zwischen diesen beiden Tracks hin und her springen würde….. und ja, die Streicher haben hier einen doppelbödigen Effekt ……
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gypsy tail windIch weiss schon, wie Du es meintest, und eben: die meisten Aufnahmen, die Holiday für Columbia (Brunswick, Vocalion) gemacht hat, gehören da nach meinem Empfinden noch mehr dazu als die Commodore-Aufnahmen! Wobei die erste ja mitten in den Columbia-Zeitraum fällt und auch von derselben Güte ist!
Ja, die erste Session fand 1939 statt und brachte Yesterdays, Fine And Mellow, I Gotta Right to Sing The Blues und eben Strange Fruit hervor. Columbia war nicht bereit Strange Fruit aufzunehmen und zu veröffentlichen, da sie das heiße Eisen Rassismus und Lynchjustiz nicht anfassen wollten. Commodore sprang ein, produzierte damit ein Stück Weltkulturerbe und landete damit auch noch einen Riesenhit. Such is life!
soulpopewäre IMO schon groß, wenn die Scheibe nach dem ersten Stück „I’m A Fool To Want Yuo“ auf „You Don’t Know What Love Is“ wechseln und dann permanent zwischen diesen beiden Tracks hin und her springen würde….. und ja, die Streicher haben hier einen doppelbödigen Effekt ……
Ganz so weit würde ich es nicht zuspitzen, aber verkehrt ist es nicht. Ja, eigenartig, die Reibung, die zwischen der herben Stimme Billie Holidays und den polierten Streichern erzeugt wird. Und das ist sicher nicht mal so beabsichtigt und entsprach wohl auch nicht der musikalischen Idealvorstellung, sondern ist eher ein sich zwangsläufig ergebender Effekt, der der schlechten körperlichen Verfassung Billie Holidays zum Aufnahmezeitpunkt geschuldet ist. Das war zwar schlecht für Billie Holidays Gesundheit, aber gut für die Kunst.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)FriedrichJa, die erste Session fand 1939 statt und brachte Yesterdays, Fine And Mellow, I Gotta Right to Sing The Blues und eben Strange Fruit hervor. Columbia war nicht bereit Strange Fruit aufzunehmen und zu veröffentlichen, da sie das heiße Eisen Rassismus und Lynchjustiz nicht anfassen wollten. Commodore sprang ein, produzierte damit ein Stück Weltkulturerbe und landete damit auch noch einen Riesenhit. Such is life!
Columbia liess Mingus ja auch zwanzig Jahre später „Fables of Faubus“ nur ohne Text aufnahmen … und beim Reissue von Max Roachs „Freedom Now“ viel später liessen sie das düstere, starke Schwarzweiss-Photo weg und ersetzten es durch ein hübsches Portrait von Max, worüber dieser ziemlich aufgebracht war …
Aber obwohl „Strange Fruit“ eine ganze besondere Aufnahme ist: die Session als ganze ist für mich weniger gut als die meisten Columbia-Sessions mit Teddy Wilson, Lester Young und den ganzen Basie-Leuten (es gibt auch Sessions mit Chu Berry, Ben Webster, Roy Eldridge ….). Darum wie gesagt, bleibe ich dabei: hol Dir doch am besten die günstige Neuaflage des 4CD-Sets mit den Columbia Master Takes – es ist auch nicht komplett, sonst würde es zehn CDs umfassen
(auch alle Master Takes wären wesentlich mehr als bloss vier CDs, bin gerade nicht sicher, wo genau in der 10CD-Box die Alternates losgehen, aber irgendwo auf CD7 oder CD8, glaube ich)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
In der Mitte von CD7. Mal ne dumme Frage: Warum empfiehlst Du das 4CD-Set und nicht die vollen 10?
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
(CD Atlantic Warner Japan WPCR-27208)
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Billie Holiday – The Complete Billie Holiday on Verve, CD1
mit den Jazz at the Philharmonic Aufnahmen 1945-47
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab? -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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