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redbeansandricehmm, ich glaub ich find das zweite Album nicht besser als das erste, vllt einfach wegen den kürzeren Stücken… aber dass das Collins Album letztlich wohl besser ist als Sunkel – da bin ich dabei…
Vermutlich ist es so, oder? Bei Sunkel bin ich auch nicht sicher, kenne die CD ja noch nicht lange (war grad mein erster kompletter Hördurchlauf nach den Ausschnitten bei Dir im Dezember). Aber bei Collins sind leider – die Execs von RCA mögen in der Hölle schmoren! – die Stücke wieder künstlich kurzgehalten, einmal 3:45, einmal 3:15, sonst nicht mehr als die drei Minuten, die man an sich spätestens 1950 auch im Jazz losgeworden war. Aber eben: RCA. Schade, denn Med Flory und natürlich die Tenorsolisten gefallen mir hier alle ziemlich gut – und klar, sie sind interessanter als ein Dick Meldonian und ein Buddy Arnold, ausnehmen will ich dabei das Solo von Jim Reider im ersten Stück des zweiten Sunkel-Albums, das ist eins der Highlights! Aber ich glaub Sunkel, seine Stimmungen, Farben, seine Trompete, mag ich am Ende trotzdem eine Spur besser als Collins. Vielleicht keine so gute Idee, die Sachen direkt hintereinander zu hören.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deStudie: Dies sind die beliebtesten Schallplatten
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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(CD Prestige Universal Japan UCCO-5210 SHM-CD)
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)The Max Roach Trio featuring the legendary Hassan
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so little is funMiles Davis – Paris Jazz Concert
(Miles Davis Quintet mit John Coltrane, Europatour 1960)
gypsy tail windGepfiffen wurde – wenigstens so sehr, dass es auf den Aufnahmen hörbar ist, – soweit ich weiss nur in Paris. Habe allerdings nicht besonders aufmerksam gelauscht. Kann mich aber auch nicht erinnern, dass auf einem anderen mitgeschnittenen Konzert der Tour gepfiffen würde (und ich glaube ich kenne sie alle).
Nun, ich kenne sie nicht alle, erinnere mich aber, das gelesen (und auch gehört) zu haben. Weiß nur nicht mehr, wo. Bei Berendt anscheinend nicht, und bei Polillo gibt es auch nur einen kleinen Hinweis auf das Paris-Konzert. Irgendwo steht noch etwas über einen Streit zwischen Davis und Coltrane auf dieser Tour, ausgelöst unter anderem von den Publikumsreaktionen, wo Davis ihn fragt, ob er nicht gelegentlich mal seine Soli beenden könnte, und Trane antwortet, er könne einfach nicht aufhören. Woraufhin Davis ihm empfiehlt, doch einfach das Mundstück aus dem Mund zu nehmen.
Das klingt allerdings derart nach Davis, dass ich nicht so recht weiß, was ich davon glauben kann und ob das nicht nur Teil der Mythenbildung um die beiden ist.
Ich hab mir jetzt mal meine Aufnahmen von der Tour vorgenommen (Paris, Stockholm, Zürich, Scheveningen). Unglücklicherweise hab ich mit dem Paris-Konzert angefangen … da ist der Unmut allerdings unüberhörbar. Wie auch der enorme stilistische Bruch zwischen Trane und dem Rest der Band. Aus heutiger Sicht und der Perspektive eiens Free-Jazz-Fans fast etwas unfair von Trane, wie altbacken er die anderen aussehen lässt. Mit Ausnahme von Miles, der immer gut klingt.
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Now, when the day goes to sleep and the full moon looks / The night is so black that the darkness cooks / Don't you come creepin' around ‒ makin' me do things I don't want to
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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UDWThe Max Roach Trio featuring the legendary Hassan
Ich muss gestehen, daß sich mir dieses Album trotz Kultstatus und der Teilnahme meiner Faves Art Davis (b) und Max Roach (dr) nie wirklich erschlossen hat…..ich werde es demnächst mal wieder versuchen….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Ich finde das Konzert aus Paris das tollste der Tour, wohl auch gerade wegen der Spannungen. Von Streit weiss ich nichts, Miles schätzte Coltrane ja so sehr, dass er ihn am liebsten gar nicht ziehen lassen wollte. Coltrane liess sich soweit ich weiss für die Tour im März und April 1960 noch ein allerletztes Mal überreden, aber wie mit seinen Atlantic-Sessions vom Oktober eindrucksvoll bewiesen wird, war die Zeit wirklich reif für ihn! (Das Zitat mit dem Spielen-Aufhören kenne ich auch, weiss aber nicht, in welchen Zusammenhang es gehört und neige dazu es als eine typische leere Miles-Bemerkung zu verstehen – es gibt ja z.B, ich glaube in einem Blindfold-Test, auch eine Breitseite gegen Eric Dolphy, den Miles wiederum erfolglos zu werben versucht hatte).
In Zürich spielt das Quintett unglaublich entspannt auf – und die TCB-Ausgabe ist auch klanglich erstklassig. Scheveningen ist leider ja bisher nie offiziell erschienen (die dicke KoB-Box mit „So What“ habe ich jetzt doch noch geordert …). Stockholm ist wohl nah Paris das bekannteste, durch die Dragon LP wohl überhaupt das bekannteste der Konzerte – und auch klasse. Und da gibt es ja noch das kurze Interview mit Coltrane. Das Konzert aus dem Concertgebouw will ich gleich nochmal anhören, war neulich ja etwas abgelenkt.
Mehr zur Tour, inklusive Kommentare von damals in Paris anwesender Musiker hier.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windIch finde das Konzert aus Paris das tollste der Tour, wohl auch gerade wegen der Spannungen. Von Streit weiss ich nichts, Miles schätzte Coltrane ja so sehr, dass er ihn am liebsten gar nicht ziehen lassen wollte.
Ja, Miles hat Trane geliebt, auch später noch. (Aber wohl eher den aus der Zeit um 1960.) Ich glaube, es war Eric Nisenson, der Miles für seine Biographie besucht hat und erzählt, dass in Miles Schlafzimmer (?) ein einziges Bild hing – ein Portraitfoto von John Coltrane. Und auf eine Bemerkung eines Gastes auf einer Party, er brauche für seine Musik eigentlich zwölf Saxophonisten, soll er bedauernd geantwortet haben: „Ich hatte einmal zwölf Saxophonisten.“ Ich denke, es ist klar, wen er gemeint hat. :lol: (Wobei: Nisenson …)
gypsy tail windColtrane liess sich soweit ich weiss für die Tour im März und April 1960 noch ein allerletztes Mal überreden, aber wie mit seinen Atlantic-Sessions vom Oktober eindrucksvoll bewiesen wird, war die Zeit wirklich reif für ihn!
Ich finde, auf der Paris-Aufnahme wird das viel deutlicher. Peter Niklas Wilson schreibt das übrigens über die Stockholm-Aufnahme zwei Tage später, die ich gerade höre (Fazit: „John Coltrane ist musikalisch mittlerweile schlichtweg auf einem anderen Planeten. Monoman rast er durch seine sheets of sound-Kaskaden, seine Akkord-über-Akkord-Schichtungen, (…) gänzlich unbeeindruckt von dem, was um ihn herum vorgeht.“). Da hat er wohl die Paris-Aufnahme noch nicht gehört … Gerade in Stockholm, finde ich, fühlt sich Coltrane viel stärker in die Band ein, nimmt sich weitgehend zurück und spielt weniger akkordisch, sondern (relativ) weitgehend melodisch, fast wie auf der „Kind of Blue“. Na ja, fast … :lol: Gefällt mir hier im Ensemble ehrlich gesagt besser.
gypsy tail wind(Das Zitat mit dem Spielen-Aufhören kenne ich auch, weiss aber nicht, in welchen Zusammenhang es gehört und neige dazu es als eine typische leere Miles-Bemerkung zu verstehen – es gibt ja z.B, ich glaube in einem Blindfold-Test, auch eine Breitseite gegen Eric Dolphy, den Miles wiederum erfolglos zu werben versucht hatte).
Ja, das war ein Blindfold-Test im Down Beat mit Leonard Feather. Dass Miles Dolphy haben wollte, ist mir neu. Hätte meines Erachtens auch nicht gepasst. Dolphys „hüpfende“ Spielweise ist ja quasi ein Gegenentwurf zu Miles. Nicht die positive Art von Gegenentwurf natürlich, :lol: wie Coltrane es war.
gypsy tail windIn Zürich spielt das Quintett unglaublich entspannt auf – und die TCB-Ausgabe ist auch klanglich erstklassig.
Zürich hab ich noch gar nicht gehört … Da hat der Schnäppchenjäger zugeschlagen … Was heißt „TCB-Ausgabe“?
gypsy tail windMehr zur Tour, inklusive Kommentare von damals in Paris anwesender Musiker hier.
Oh, danke, allein dafür hat es sich gelohnt, sich hier anzumelden! :lol:
@ Topic: Miles Davis – Fran-Dance
(Miles Davis Quintet, Stockholm 1960)
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Now, when the day goes to sleep and the full moon looks / The night is so black that the darkness cooks / Don't you come creepin' around ‒ makin' me do things I don't want toTCB heisst das Label, die Miles-CD ist teil der feinen „Swiss Radio Days“-Reihe. Es gibt auch Bootleg -Ausgaben auf Gambit, dem Storyville-Sublabel Jazz Unlimited, sowie inzwischen (kombiniert mit der Jazz Unlimited-Compilation „Miscellaneous Miles“) inzwischen auch auf einer Doppel-CD von Storyville selbst.
Aber nur TCB hat Zugriff auf das Archiv der Schweizer Radios. Ich hatte früher die JU-Ausgabe, Gambit kann man eigentlich eh immer vergessen … die TCB-Ausgabe ist jedenfalls deutlich besser als die JU. Und die Konzerte von Oscar Peterson und Stan Getz gibt es bei TCB gleich auch noch
http://www.tcb.ch
(auf Catalog und dann die grüne Reihe … viele der CDs kriegt man bei jazzmessengers.com recht günstig)Wo ich das mit Dolphy her habe, weiss ich nicht mehr, wirklich vorstellen kann ich ihn mir an Miles‘ Seite aber auch nicht.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMit Peterson kannst du mich jagen, aber das Miles-Teil tu ich mir an, hab das nur nicht-physisch. Was kosten die Alben? Da steht nichts.
Oh, gefunden … 26,90 CHF … *schluck*
Die nehmen’s von den Lebenden …
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Now, when the day goes to sleep and the full moon looks / The night is so black that the darkness cooks / Don't you come creepin' around ‒ makin' me do things I don't want toThelemaMit Peterson kannst du mich jagen, aber das Miles-Teil tu ich mir an, hab das nur nicht-physisch. Was kosten die Alben? Da steht nichts.
Oh, gefunden … 26,90 CHF … *schluck*
Die nehmen’s von den Lebenden …
Guck mal bei jazzmessengers.com, hatte ixh oben noch ergänzt … bin grad auf dem Smartphone, daher etwas langsam.
Wusste nicht mal, dass TCB selbst CDs verkauft.
edit: hier
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba--
soulpopeIch muss gestehen, daß sich mir dieses Album trotz Kultstatus und der Teilnahme meiner Faves Art Davis (b) und Max Roach (dr) nie wirklich erschlossen hat…..ich werde es demnächst mal wieder versuchen….
Doch, versuch es ruhig nochmal. Ich finde das Album schon ziemlich gut. Sehr druckvolles Pianotrio, das auch ordentlich swingt. Ob es die große Legende dazu aber braucht weiß ich nicht.
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so little is funedit.
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Vorhin:
JOHN COLTRANE – Kulu Sé MamaJetzt:
JOHN COLTRANE – Expression--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...und „Serenade to a Bus Seat“ von Clark Terry läuft hier ziemlich oft.
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Schlagwörter: Ich höre gerade..., It's about the melody stupid, Jazz, Tagebuch
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