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Nachdem ich nochmal kurz quergehört hab: Ich würd eher sagen, das ist Swing to Bop/Modern Mainstream mit Hard Bop Einsprengseln, wobei letztere am deutlichsten sind, wenn die eine Rhythmusgruppe (die mit Wynton Kelly) alleine ist. Rouse funktioniert auch als Hard Bopper, aber ich find nicht, dass er das hier besonders raushängen lässt. Hab mit jetzt grad Sunny Side Up von Quinichette angestellt (link, übrigens auch mit Curtis Fuller) und find die deutlich Hard Boppiger (oder zumindest boppiger)
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WerbungredbeansandriceNachdem ich nochmal kurz quergehört hab: Ich würd eher sagen, das ist Swing to Bop/Modern Mainstream mit Hard Bop Einsprengseln, wobei letztere am deutlichsten sind, wenn die eine Rhythmusgruppe (die mit Wynton Kelly) alleine ist. Rouse funktioniert auch als Hard Bopper, aber ich find nicht, dass er das hier besonders raushängen lässt. Hab mit jetzt grad Sunny Side Up von Quinichette angestellt (link, übrigens auch mit Curtis Fuller) und find die deutlich Hard Boppiger (oder zumindest boppiger)
Danke für Deinen Kommentar, redbeans. Was muss ich lesen, um der Sache näher zu kommen?
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How does it feel to be one of the beautiful people?ClauCHARLIE ROUSE/PAUL QUINICHETTE – The Chase Is On
@Aficionados: Das ist doch auch klar Hardbop, oder? Mir fällt die genaue Stil-Bestimmung oft schwer. Ein verdammt gutes Album, jedenfalls.
Hab’s nicht grad im Ohr, denke aber eher sowas zwischen Bebop, Mainstream (Post-Basie-Musik) und Hardbop. Aber das spielt ja letzlich keine so grosse Rolle. Quinichette war jedenfalls kein Bopper, auf dem Album mit Coltrane (das im übrigen sehr schön ist) macht er auch mal ein paar Fehler aufgrund des ihm nicht geläufigen Materials. Wendell Marshall machte alles – spielte zunächst z.B. bei Ellington, dann im Trio mit Hank Jones (am Schlagzeug Kenny Clarke), mit dem es in boppige Gefilde ging. Wie Marshall war auch Thigpen ein sehr versierter Musiker – er ist auf dem Coltrane/Quinichette-Album übrigens auch zu hören, am bekanntesten dürfte er für seine Zeit im Trio von Oscar Peterson sein. Untem Strich würd ich so sagen:
Charlie Rouse: Bebop
Paul Quinichette: Swing
Wynton Kelly: Hardbop
Hank Jones: Mainstream (Swing-to-Bop, das grosse Piano-Jazz-Kontinuum von Hines zu Tatum)
Wendell Marshall: Mainstream
Ed Thigpen: MainstreamWas natürlich alles wiederum wenig über das Album als ganzes aussagt. Der Teufel liegt, wenn man solche Dinge denn überhaupt zu bestimmen für notwendig hält, im Detail: was für Rhythmen spielt Thigpen bzw. wie phrasiert/betont er? Wie sind die Stücke aufgebaut, eher catchy, stark im Blues verwurzelt (auch wenn sie natürlich deshalb nicht dem 12taktigen Blues-Schema folgen müssen) oder eher verschachtelt, mit unerwarteten Linien? Wie sind die Tempi und das ganze „Feeling“, eher hektisch/rasch oder eher entspannt ausschweifend? Das sind aber alles nur Anhaltspunkte, eine klare Einteilung wird es eh nie geben, gerade in den Fünfzigern, als oft Leute unterschiedlichster Richtungen zusammen aufnahmen (Hawkins z.B. hat ja mit Beboppern nie ein Problem gehabt, er hat deren Musik wohl vollumfänglich begriffen, dennoch hat er nie Bebop gespielt … aber ob ihn nun ein Klassizist wie Jimmy Jones begleitete, Swing-to-Bop-Leute wie Hank Jones oder Oscar Peterson, ein in der Wolle gefärbter Bebopper wie Barry Harris oder ein Modernist wie Eddie Costa – er kam mit allen problemlos zu recht, weil er offen war und v.a. begriff, was die alle machten.
EDIT: redbeans war schneller, aber das Fazit ist am Ende das gleiche (obwohl ich mich an einer Ferndiagnose versuchte, ist ein paar Jahre her, dass ich das Album hörte).
Hier lief vorhin mal die Studio-Session, in der Coltrane „Alabama“ einspielte, danach die Basie/Goodman/Young-Session sowie ein paar Big Band-Stücke von Basie mit Young von 1940.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Was natürlich alles wiederum wenig über das Album als ganzes aussagt. Der Teufel liegt, wenn man solche Dinge denn überhaupt zu bestimmen für notwendig hält, im Detail: was für Rhythmen spielt Thigpen bzw. wie phrasiert/betont er? Wie sind die Stücke aufgebaut, eher catchy, stark im Blues verwurzelt (auch wenn sie natürlich deshalb nicht dem 12taktigen Blues-Schema folgen müssen) oder eher verschachtelt, mit unerwarteten Linien? Wie sind die Tempi und das ganze „Feeling“, eher hektisch/rasch oder eher entspannt ausschweifend? Das sind aber alles nur Anhaltspunkte, eine klare Einteilung wird es eh nie geben, gerade in den Fünfzigern, als oft Leute unterschiedlichster Richtungen zusammen aufnahmen (Hawkins z.B. hat ja mit Beboppern nie ein Problem gehabt, er hat deren Musik wohl vollumfänglich begriffen, dennoch hat er nie Bebop gespielt … aber ob ihn nun ein Klassizist wie Jimmy Jones begleitete, Swing-to-Bop-Leute wie Hank Jones oder Oscar Peterson, ein in der Wolle gefärbter Bebopper wie Barry Harris oder ein Modernist wie Eddie Costa – er kam mit allen problemlos zu recht, weil er offen war und v.a. begriff, was die alle machten.Danke, gyps. Auch an Dich nochmal die Frage: was muss ich lesen, um das besser verstehen zu können?
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How does it feel to be one of the beautiful people?PHIL WOODS – Rights Of Swing
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How does it feel to be one of the beautiful people?Für den schnellen Überblick finde ich Berendts Jazzbuch nach wie vor sehr hilfreich. Es gibt auch noch das Buch von Rosenthal, das ich noch immer nicht kenne, „Hard Bop: Jazz and Black Music 1955-1965“. Wobei man da wohl entgegenhalten muss, dass „Dig“, die Miles-Scheibe mit Aufnahmen von 1951, womöglich das erste Mal ist, dass die typischen Hardbop-Elemente im Schlagzeug auftauchen (Walter Bishop, den Pianisten des Albums, würd ich allerdings wieder eher als Bebopper sehen, ich mag mich aber irren, kenne ihn nicht sehr gut und er machte ja in den Sechzigern/Siebzigern auch Dinge, die eher in Richtung Soul/Spiritual Jazz gehen – Wiki meint Bebop und Hardbop).
Denke mal, Ted Gioias „The History of Jazz“ wäre auch kein Fehlgriff, aber auch das habe ich noch nicht da.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaFind ich schwierig: Die meisten Bücher versuchen ja eher, diese Kategorien (Hardbop, Cool etc) klarzukriegen… Den nächsten Schritt (sie wieder in ihre Einzelteile zu zerlegen) hab ich eher selten gesehen…
wenn man ein bisschen drüber nachdenkt, ist es wenig überraschend, dass man am Ende einen großen Haufen von Alben hat, die sich nicht klar einsortieren lassen. (es passierte alles gleichzeitig, Musiker spielten mal hier dann dort, Cool ist schon von vielen Definitionen her auch eine Rückbesinnung von Bop zu Swing – wenn auch nicht nur das …, Hard Bop ist nicht das gleiche wie R&B beeinflusster Bop, den es auch gab, aber natürlich nicht immer leicht zu unterscheiden),
Wenn ich mich richtig erinnere, hat mir das West Coast Jazz Buch von Ted Gioia bei diesen Sachen geholfen, aber ich müsste reingucken, um sicherzugehen, dass das stimmt… Es ist auf jeden Fall ein sehr gutes Buch, dass durch den regionalen Fokus stilistisch ein bisschen flexibler sein kann (und muss, weil diese Kategorien nur an der Ostküste richtig greifen), dass genau die Zeit von 45-60 abdeckt. (Von ihm gibt es auch eine Jazzgeschichte – kennt die hier jemand?)
@gypsy: Rosenthal erinner ich nur noch vage, fand ich alles in allem nicht soo erhellend
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.Denke mal, das hier:
redbeansandriceFind ich schwierig: Die meisten Bücher versuchen ja eher, diese Kategorien (Hardbop, Cool etc) klarzukriegen… Den nächsten Schritt (sie wieder in ihre Einzelteile zu zerlegen) hab ich eher selten gesehen…
(was stimmt, das muss man wohl selber leisten)
bezog sich nicht auf:
gypsy tail windDenke mal, Ted Gioias „The History of Jazz“ wäre auch kein Fehlgriff, aber auch das habe ich noch nicht da.
wenn Du nachher fragst:
redbeansandrice(Von ihm [Gioia] gibt es auch eine Jazzgeschichte – kennt die hier jemand?)
?
redbeansandricewenn man ein bisschen drüber nachdenkt, ist es wenig überraschend, dass man am Ende einen großen Haufen von Alben hat, die sich nicht klar einsortieren lassen. (es passierte alles gleichzeitig, Musiker spielten mal hier dann dort, Cool ist schon von vielen Definitionen her auch eine Rückbesinnung von Bop zu Swing – wenn auch nicht nur das …, Hard Bop ist nicht das gleiche wie R&B beeinflusster Bop, den es auch gab, aber natürlich nicht immer leicht zu unterscheiden),
Ist es wirklich nicht, das ging damals ja in alle Richtungen, Hawkins finde ich ein schönes Beispiel (der taucht ja sogar – das Valentine-Album, das Du jetzt ja auch hast! – auch auf R & B-Sachen auf, die wohl in diese R & B/Hard Bop-Ecke gestellt weden könnten … Oder Illinois Jacquet, der mit Milt Buckner ebenso konnte wie er mit Emnett Berry klassischen Swing einspielte oder ein Quartett-Album mit Bebopper Barry Harris.
Da gab es ja auch manchmal Entgleisungen wie dass Man Roy Eldridge bei Verve dazu brachte, ein Dixieland-Album einzuspielen … und überraschende Dinge, um bei Eldridge zu bleiben: ein Quartett-Album mit dem englischen Tristanoite Ronnie Ball. Oder Pee Wee Russell, der aus dem inneren Condon-Zirkel kam und mit Monk auftrat, später sogar Coltrane- oder Ornette-Stücke im Repertoire hatte … ohne dass er seinen Stil gross ändern musste.
Oder Klassizisten wie Bob Brookmeyer, der für „Traditionalism Revisited“ Musik von Bix verarbeitete, im Trio von Jimmy Giuffre spielte, mit Hawkins und Pee Wee Russell ebenso aufnahm* wie mit Gerry Mulligans Concert Jazz Band und später der Thad Jones/Mel Lewis spielte (für beide arrangierte er auch).
*) @clau: Pure Pleasures hat ein Reissue davon gemacht, „Jazz Reunion“, Pee Wee Russell und Coleman Hawkins (mit Emmett Berry und Bob Brookmeyer, ursprünglich bei Candid).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaWeiter im Trio-Format.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III@gypsy: wir hatten parallel gepostet und offenbar beide an Gioia gedacht, das hab ich stehengelassen – und zusätzlich durch den Rosenthal edit, der sich auf dich bezog, den Eindruck erweckt, als würd mein post deinem antworten… sehr verwirrend, sorry…
hier grad:
Cy Touff – Touff Assignment--
.@redbeans&gyps:
Okay, ich besorge mir dann mal Behrendt und Giola (das Blue Note Buch von Havers habe ich mir letzten gekauft, das ist für Quereinsteiger für mich genau das richtige, ich werde deshalb auch noch das Verve Buch von ihm anschaffen).--
How does it feel to be one of the beautiful people?DIZZY GILLESPIE – A Concert In Paris
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How does it feel to be one of the beautiful people?Clau@redbeans&gyps:
Okay, ich besorge mir dann mal Behrendt und Giola (das Blue Note Buch von Havers habe ich mir letzten gekauft, das ist für Quereinsteiger für mich genau das richtige, ich werde deshalb auch noch das Verve Buch von ihm anschaffen).Das Verve-Buch liess ich mir ja zu Weihnachten schenken – sehr schön aufgemacht (die englische Ausgabe, die deutsche wird ja ähnlich sein). Die Texte gehen nicht in die Tiefe, aber gerade bei Verve, wo viele Alben mit unterschiedlichen Covern erschienen (teils zunächst auch auf Norgran und Clef, bevor Granz alles unter dem Dach von Verve konsolidierte), ist so ein Buch schon sehr toll! Nebst vielen abgebildeten Covern gibt es auch noch Flyer und was weiss ich, Listen von Touren (wo wann Konzerte stattfanden, wer wann dabei war).
Die Gillespie-Aufnahme gehört übrigens – ohne dass ich Dir jetzt den Spass verderben will – genau in die dunkeln Jahre, bevor Granz Gillespie wieder auf Kurs brachte (das ging 1954 los). Als Trompeter war Dizzy natürlich auch in der Zeit nicht schlecht, ganz im Gegenteil, aber die Band ist nicht viel mehr als sachdienlich (Legge konnte mehr, aber viele Aufnahmen gibt es nicht von ihm).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIgypsy tail wind
Die Gillespie-Aufnahme gehört übrigens – ohne dass ich Dir jetzt den Spass verderben will – genau in die dunkeln Jahre, bevor Granz Gillespie wieder auf Kurs brachte (das ging 1954 los). Als Trompeter war Dizzy natürlich auch in der Zeit nicht schlecht, ganz im Gegenteil, aber die Band ist nicht viel mehr als sachdienlich (Legge konnte mehr, aber viele Aufnahmen gibt es nicht von ihm).Stimmt, außer Dizzy – der seine Sache aber richtig gut macht – sticht niemand heraus. Aber 7,-€ in mint- (keine Original Roost, eine italienische Nachpressung, allerdings auch mit laminiertem Cover) waren mir die LP locker wert. Es ist schwer zu beschreiben, Dizzy hat sowas optimistisches in seiner Spielweise, dass mich enorm gefangen nimmt. Diz ist ein Thema, welchem ich mich 2015 besonders widmen möchte, da muss ich einfach mehr hören und haben (ein gutes Dutzend LPs stehen da mindestens auf der Liste).
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How does it feel to be one of the beautiful people? -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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