Re: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Denke mal, das hier:

redbeansandriceFind ich schwierig: Die meisten Bücher versuchen ja eher, diese Kategorien (Hardbop, Cool etc) klarzukriegen… Den nächsten Schritt (sie wieder in ihre Einzelteile zu zerlegen) hab ich eher selten gesehen…

(was stimmt, das muss man wohl selber leisten)

bezog sich nicht auf:

gypsy tail windDenke mal, Ted Gioias „The History of Jazz“ wäre auch kein Fehlgriff, aber auch das habe ich noch nicht da.

wenn Du nachher fragst:

redbeansandrice(Von ihm [Gioia] gibt es auch eine Jazzgeschichte – kennt die hier jemand?)

?

redbeansandricewenn man ein bisschen drüber nachdenkt, ist es wenig überraschend, dass man am Ende einen großen Haufen von Alben hat, die sich nicht klar einsortieren lassen. (es passierte alles gleichzeitig, Musiker spielten mal hier dann dort, Cool ist schon von vielen Definitionen her auch eine Rückbesinnung von Bop zu Swing – wenn auch nicht nur das …, Hard Bop ist nicht das gleiche wie R&B beeinflusster Bop, den es auch gab, aber natürlich nicht immer leicht zu unterscheiden),

Ist es wirklich nicht, das ging damals ja in alle Richtungen, Hawkins finde ich ein schönes Beispiel (der taucht ja sogar – das Valentine-Album, das Du jetzt ja auch hast! – auch auf R & B-Sachen auf, die wohl in diese R & B/Hard Bop-Ecke gestellt weden könnten … Oder Illinois Jacquet, der mit Milt Buckner ebenso konnte wie er mit Emnett Berry klassischen Swing einspielte oder ein Quartett-Album mit Bebopper Barry Harris.

Da gab es ja auch manchmal Entgleisungen wie dass Man Roy Eldridge bei Verve dazu brachte, ein Dixieland-Album einzuspielen … und überraschende Dinge, um bei Eldridge zu bleiben: ein Quartett-Album mit dem englischen Tristanoite Ronnie Ball. Oder Pee Wee Russell, der aus dem inneren Condon-Zirkel kam und mit Monk auftrat, später sogar Coltrane- oder Ornette-Stücke im Repertoire hatte … ohne dass er seinen Stil gross ändern musste.

Oder Klassizisten wie Bob Brookmeyer, der für „Traditionalism Revisited“ Musik von Bix verarbeitete, im Trio von Jimmy Giuffre spielte, mit Hawkins und Pee Wee Russell ebenso aufnahm* wie mit Gerry Mulligans Concert Jazz Band und später der Thad Jones/Mel Lewis spielte (für beide arrangierte er auch).

*) @clau: Pure Pleasures hat ein Reissue davon gemacht, „Jazz Reunion“, Pee Wee Russell und Coleman Hawkins (mit Emmett Berry und Bob Brookmeyer, ursprünglich bei Candid).

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba