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Anscheinend war „Percolator“ der Übername, den der Vater Percy Heath gegeben hatte:
Well, we had a sister, Elizabeth. She wanted to be called Betty, but we called her
Lizzy all her life. And my grandfather on my mother’s side gave us all nicknames. And
she was Lizzy, Tin Lizzy, like the old automobile. I was Percolator. And Jimmy, I think
he called Jimmy, Shorty, which I don’t think James would appreciate that so much
[chuckles]. He got that nickname, and Tootie was named Tootie when my grandfather
Sandy Wall first saw Tootie, he looked down at her and said “Toot, toot” and that stuck.
Albert “Tootie” Heath is our youngest brother. James Edward is the middle brother, and
I’m the oldest brother, Percy Leroy Jr., and Elizabeth, Ella Elizabeth, was our sister’s
name. She was a year and a half older than I was. She passed about four or five years ago.Hier auf S. 2:
https://amhistory.si.edu/jazz/Heath-Percy/Heath_Percy_Interview_Transcription.pdfAuf die Schnelle finde ich zu „Big P“ nichts … aber warum „krank“? Wegen „pee“? Kann ja auch „pea“ (Erbse) oder sonst irgendwas sein, wenn eben nicht doch der Übername von daheim gemeint ist (wovon ich jetzt erstmal ausgehen würde).
Off Topic, aber hier erzählt Jimmy Heath auf S. 38/39, wie es zum Titel von „Gingerbread Boy“ kam:
https://dh.howard.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1005&context=hujohp_transcripts—
Ich bin seit gestern wieder daheim, rechtzeitig, um „Space Is the Place“ im Kino zu sehen (hatte noch den Zug umgebucht, aber der stand dann bei Starkregen erstmal in Norditalien, konnte in Como nicht halten wegen Schäden durch den Regen und in Chiasso musste ich den Zug wechseln … so ist das halt im Anthropozän, nichts zu sehen, weiter machen) – und die CD legte ich schon gestern Abend ein, aber war sofort weg (das war ein Urlaub, nach dem ich Ferien brauche
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John Abercrombie Quartet – Within A Song | Das ist wieder mal so Musik, bei der ich mich frage (auch wegen der Bemerkung neulich von @redbeans zu Lovano, aber die war glaub ich nur im bilateralen Austausch … jedenfalls, er sei eher raus, wenn Lovano auftauche – Kontext war Jakob Bro, auf dessen Label gerade eine sehr interessante Neuheit mit Wadada Leo Smith aufgetaucht ist), warum mir das mit Lovano auch über all die Jahre so geht, dass ich ihn mal super finde, er mich dann wieder völlig kalt lässt. Hier finde ich ihn nämlich von Beginn an toll … und die Band mit Drew Gress und Joey Baron ebenfalls. Das muss man wohl lauter aufdrehen, als ich es gerade tun kann – das ist laute, intensive Musik, die nur im leisen ECM-Gewand daher kommt, wenn man sie nicht laut genug hört. Abercrombie verneigt sich vor den Leuten, die ihn – er hat einen kurzen Text beigesteuert – damals zum Jazz lockten: die Quartette von John Coltrane („Wise One“) und Ornette Coleman („Blues Connotation“), Miles Davis („Flamenco Sketches“) und Bill Evans (die zwei letzten Stücke des Albums: „Interplay“ sowie „Sometime Ago“ aus der Feder von Sergio Mihanovich) … und dann ist da „Without a Song“ (Sonny Rollins, Joe Henderson – mehr zu letzterem und dem Stück inkl. der 1946 von Billy Eckstine abgeänderten Textzeile „A darky’s born/ but he’s no good no how / without a song“ hier bei Ethan Iverson … Al Jolson sang 1948 – ich möchte „natürlich“ voranschieben – noch die Originalversion), dem Abercrombie sein titelgebendes Original voranstellt.
Und gestern abend lief zum ersten mal die neue von Keith Jarrett (New Vienna) – und ich finde das vom ersten Eindruck her einen wahnsinnig schönen, sehr lyrischen Auftritt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deQueen: Darum war ihr Live-Aid-Konzert nicht wirklich spektakulär
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WerbungWenn man gleichzeitig Lust auf Jazz und Supertramp hat:
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gypsy-tail-windAuf die Schnelle finde ich zu „Big P“ nichts … aber warum „krank“? Wegen „pee“? Kann ja auch „pea“ (Erbse) oder sonst irgendwas sein, wenn eben nicht doch der Übername von daheim gemeint ist (wovon ich jetzt erstmal ausgehen würde).
Ja, klar. Wenn der Titel angesagt wird, kann das unfreiwillig komisch wirken und man muss gleich danach (oder vorher) erklären wofür das P steht, womit der ungewollte (?) Witz entschärft wird. So ähnlich funktioniert das ja auch bei Comedians. Jimmy Heath war schon bekannt für manchmal schrägen Humor mit vielen Facetten, manchmal säuerlich, oft todernst, aber nicht wirklich bösartig.
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Gut, ich finde bloss „krank“ (auch mit Anführungszeichen) ein schlecht gewähltes Wort (ich weiss, dass ich auch noch oft „irr“ oder „wahnsinnig“ schreibe, aber ich versuche, mir Metaphern aus dem Gebiet abzugewöhnen).
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Ich bin jetzt dann gleich hiermit durch:
Sun Ra & His Inter-Galactic Research Arkestra – Nuits de la Fondation Maeght | Ein langer, manchmal mitreissender, dann auch etwas langfädiger Trip voller Chants, Percusssion-Orgien, wilder Solo-Flüge (viele davon von Marshall Allen … war Gilmore am ersten Abend überhaupt dabei? Am zweiten hat er ein paar glanzvolle Momente), vieles ist sehr frei, die altmodischen Big-Band-Geschichten waren noch nicht (wieder) da, dafür ist Ra selbst an seinen gesammelten Tasteninstrumenten sehr präsent und auch sehr toll. Gemäss Strut-Booklet sind die Instrumente: Piano, Farfisa „Spacemaker“ Organ, Mini-Moog Synthesizer, RMI Roksichord (schreibt man nicht üblicherweise „Rocksichord“?) und dazu noch Space Harp, Gong und Hand Drum – vermutlich ist das das gleiche Set-Up wie im Film, den ich gestern sah: vier Instrumente waren es dort, kein „Piano“ allerdings, alles nur elektronische Instrumente, vielleicht statt dem Piano ein Rhodes? Farfisa und Minimoog waren eindeutig und die Buchstaben „RMI“ meine ich auch erkannt zu haben, dann fehlt eben noch ein Instrument … und klar, anderswo im Film speilt Ra schon Piano, aber nicht bei den immer wiederkehrenden Aufnahmen, die seine Band im Konzert präsentieren. Vom ersten Eindruck finde ich den zweiten Abend (also CDs 3/4 vom 5. August 1970) einiges stärker, etwas weniger mäandernd, fokussierter – aber nicht weniger bunt und frei.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaBUCK CLAYTON – A La Buck
Das Companion-Album hierzu ist „Passport To Paradise“ (1961). Überschneidungen beim Date (15./16. Mai 1961) sind sichtbar und es wurde möglicherweise oder ganz bestimmt wieder aufgenommen im Cinema Fragon in Paris. Insgesamt gibt es 3 Clayton Alben mit Jean Bonal an der Gitarre, zwei davon mit der Besetzung Buck, Bonal, Sir Charles Thompson, Gene Ramey und Oliver Jackson. Das dritte Album mit Bonal ist von 1959. Bei „A La Buck“ saß Oliver Jackson an den Drums. Mancher wird sich fragen, was das soll, warum wird gerade Cannonball Adderley oder Buck Clayton gehört? Es sind natürlich gute Bands und die Drummer Louis Hayes und Oliver Jackson waren aus Detroit. Immerhin war da auch noch der gemeinsame Mentor: Jo Jones. Bei Louis Hayes vielleicht noch ein bißchen mehr, länger oder zeitlich etwas später(?), denn Jo Jones war auf einer dieser von Norman Granz organisierten Touren (Europa) auch dabei.
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gypsy-tail-windGut, ich finde bloss „krank“ (auch mit Anführungszeichen) ein schlecht gewähltes Wort (ich weiss, dass ich auch noch oft „irr“ oder „wahnsinnig“ schreibe, aber ich versuche, mir Metaphern aus dem Gebiet abzugewöhnen).
„Big P“ finde ich sprachlich auch nicht ideal gewählt. Ideal ist (vielleicht) ein schönes neutrales Wort. Zustimmung aber sonst, allerdings versteht fast jeder, wenn man etwas als „irre gut“ bezeichnet. Oder insanely talented kann auch missverstanden werden.
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Klar versteht man’s – sind einfach Metaphern mit unschönem Beigeschmack.
Vorhin lief bei mir:
Jakob Bro / Joe Lovano – Once Around the Room (A Tribute to Paul Motian) | Ein recht verblüffendes ECM-Album zumindest zu Beginn, denn neben den beiden Co-Leadern gibt es gleich drei Bassisten (Larry Grenadier und Thomas Morgan an Kontrabässen und Anders Christensen an der Bassgitarre – akustisch, wie es scheint) und zwei Drummer (Joey Baron und Jorge Rossy) zu hören hier. Und das ist auch bisweilen recht wuchtig (und sollte auch wieder laut angehört werden), aber anderswo auch elegisch im hymnischen Coltrane-Ton von, sagen wir so 1962/63. Da kann Bro dann Störelemente beisteuern, wenn Lovano mit seinem Klagelied auf Paul Motian durch ist („For the Love of Paul“, das dritte Stück des kurzen Albums, das ein Viertel der ganzen vierzig Minuten ausmacht). Ich finde das ziemlich stark, auch wenn es oft in etwas vorhersehbare Gewässer einbiegt (die auch durchaus zu ECM passen).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Und gestern abend lief zum ersten mal die neue von Keith Jarrett (New Vienna) – und ich finde das vom ersten Eindruck her einen wahnsinnig schönen, sehr lyrischen Auftritt.Runde 2 – das lyrische Segment beginnt mit Teil 4 … und irgendwann in Teil 5 ist Jarrett da wirklich ganz bei sich. Ich bin ziemlich begeistert!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaOSCAR PETERSON – Action
Die hier dokumentierte Musik ist mehr auf der lyrischen Seite, man kann das gut im Hintergrund hören ohne richtig hibbelig zu werden. Den Schweiß treibt es auch nicht auf die Stirn. Es kann natürlich sein, dass noch länger gespielt wurde, manches wirkt allerdings schon wie meditatives Aufwärmen. Das ist natürlich sehr toll und vielleicht auch eine Methode, um bestmögliche Aufnahmen, oder sogar Testaufnahmen bzw. erste Ergebnisse hinzukriegen. Hier war das gelungen. Der Bass von Ray Brown klingt vielleicht mehr nach Keller (positiv gemeint) als nach Wohnzimmer, dafür ist das Piano wirklich toll aufgenommen. Man braucht eigentlich nicht unbedingt ein Aufnahmestudio oder einen Club, um tolle Musik zu produzieren, aber natürlich schon ordentliches Equipment, geeignete Raumakustik, einen guten Engineer und gute Musiker. Auf Seite 1 merkt man schon das alles live war, diese Gruppe war viel unterwegs, kam aber ein bißchen zur Ruhe.
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…als reissue noch/immer noch verfügbar, nathan davis hatte ich nicht auf meinem radarschirm, hatte mir aber vor nicht all zu langer zeit eine carmell jones scheibe zugelegt, dadurch stolperte ich über dieses werk. die saba-aufnahmen sind fantastisch, so klar und transparent wie man sich das eigentlich immer wünscht! die scheibe gefällt vom ersten moment an und der einstieg mit dem zwiegespräch von davis am sax und jones an der trompete ist allein den kauf der platte wert….mit dabei sind noch
franzy boland- piano
kenny clarke- drums
jimmy woode- bass
produziert wurde das album von joachim ernst berendt 1965….in villingen-schwenningen hatte sie es damals echt drauf….
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Masayuki Takayanagi, Ryozo Sugiura, Hideto Kanai – Stardust | Eine Jam-Session mit sechs Standards aus der Stork Piano Lounge in Yokohama vom Dezember 1979, vermutlich zum ersten Mal veröffentlicht, jedenfalls steht auf der Rückseite beim wenigen Englischen Text „Digitally remastered from Takayanagi’s personal archive tapes“ … bei Soundohm finde ich heraus, wo die Storchen-Lounge überhaupt lag – und etwas mehr zum Hintergrund, nämlich dass dieses Album eine Zusammenarbeit dokumentiert, die schon ein Vierteljahrhundert zuvor begonnen hatte, damals aber wie es scheint nicht dokumentiert worden ist: die vom Gitarristen Takayanagi mit dem Vibraphonisten Sugiura (1932-2002 – gleicher Jahrgang wie Takayanagi, der schon 1991 starb). Der Vibraphonist kriegt in der Regel den ersten Solo-Spot und überhaupt viel Raum. Der dritte im Bunde ist Bassist Kanai, der ebenfalls immer wieder solistisch zu hören ist. Vor allem die Gitarre springt sehr direkt zwischen Solo und Begleitung hin und her, mit weichem Sound und ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Ich habe die CD zusammen mit „Holy Holy“ vom Trio Angry Waves (Takayanagi mit den Bässen von Nobuyoshi Ino und Testu Saitoh) bestellt und dazu noch eine Art EP erhalten, „Bewitched – JOJO’s Other Work 1“, eine CD mit vier kurzen Stücken vom Takayanagi Quartet (keine Angaben zu den anderen) aus den Jahren 1970-1972, etwas über 12 Minuten kurz und bei Discogs als „Promo“ gelistet – Jojo war Takayanagis Übername. Die Bemerkung zum persönlichen Archiv steht überall. Da möchte man gerne etwas Japanisch lesen können …
Ich nehme an, am Vibraphon ist auch hier Sugiura dabei. Ein Quartett ist das, weil noch Drums dazu kommen … und die kurzen Stücke klingen jetzt wirklich so, als könnten sie fast aus den Fünfzigern stammen, Radio- bzw. Jukebox-Futter … in „I Can’t Stop Loving You“ (der Song ist von 1958) gibt es eine Art Hawaii-Gitarre, davor hören wir „Taste of Honey“ (von 1960), nachdem es mit zwei alten Standards losging, „Autumn Leaves“ und „Bewitched, Bothered, and Bewildered“, was verdient zum Titelstück wird, denn Takayanagi spielt hier ein echt schöne Solo.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Ganz kurz: Ich mochte „Blue Hour“ immer schon – und es war mir da auch klar, dass da mehr passiert als Star+Begleiter … aber sie wurden relativ (!) stiefmütterlich behandelt in der CD-Ära, grad wie Les McCann auch (beide waren wohl keine richtigen Favoriten von Michael Cuscuna bzw. wie ich mich zu erinnern glaube, hat er auch mal angezweifelt, dass die Alben sich in den Jahren nochmal gut verkauft hätten) (…)Von „Hey There“ hab ich leider nur das „Bonusalbum“ (10 Tracks, 42 Minuten zu den 9 dazu, die damals auf der LP landeten), und das läuft jetzt:
Die „inhaltliche“ Kritik geht – wie bei McCann, kann man wahlweise aber auch bei anderen Pianisten der Zeit (ich denke z.B. an Timmons, Bryant, Mance … und natürlich bei Jamal) anwenden – glaub ich in die Richtung, dass das halt arg formelbehaftete Musik sei. Und bei Harris kommt vielleicht noch dazu, dass er einen „fetten“ Sound und Stil pflegt, der rein vom Gestus her näher an Oscar Peterson ist als an all denen in der Klammer (…).Hier möchte ich noch einhaken. Die von Dir genannten The 3 Sounds-Alben kenne ich nicht. Muss ich mal nachholen. Stanley Turrentines & The 3 Ss Blue Hour sagt mir immerhin was.
Habe das hier mal eingelegt:
The 3 Sounds (Das Debut von 1958)
Das ist Musik, die ist so unaufdringlich, dass sie damit schon wieder auffällt. Manchmal kurz vor Ambient Music, aber dann doch immer mal wieder mit einem understateten bluesigen groove oder einem flotten Swing, der einen mit dem Fuß wippen lässt. Formelhaft? Kann man nicht ganz verleugnen. Leonard Feather schreibt in den liner notes sogar, dass The Three Sounds „have the courage to leave things as they are, instrumentally“, wobei er dann wieder einschränkend sagt „while showing which way they may move, creatively“. Sooo wahnsinnig innovativ waren die 3 Sounds tatsächlich nicht, sondern blieben wohl immer bei ihren Leisten.
Das Album ist nicht herausfordernd, eigentlich im Gegenteil. Perfekt gemacht, sehr elegant, sehr flüssig, immer dem Ohr schmeichelnd und in dieser Art auch gut und wirklich nett zu hören. Einige Harris-Originale, einige Standards, zwei Adaptationen von Dvorak-Kompositionen(!) und eine Interpretation von O Sole Mio(!). Auf der CD auch noch 5 weitere Stücke (+ ein alternate take), die nicht auf der Erstveröffentlichung waren, aber qualitativ dem Original-Album in nichts nachstehen. Gene Harris auf einigen Stücken an der Celesta. Wenn es den Begriff Bar Jazz nicht schon gäbe, hierfür könnte man ihn erfinden.
Nach diesem Album klingt jede andere Musik anstrengend.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)diese Three Sounds Alben sind schon hübsch, ich mag auch die späteren aus der halbseidenen Phase von Blue Note ganz gerne, Cold Water Flat, Soul Symphony… die Sache ist halt, dass eine Serie von 15 Blue Note Alben gewisse Erwartungen weckt, die entsprechenden Serien von Lee Morgan, Freddie Hubbard, Donald Byrd, Andrew Hill, Horace Silver, Grant Green, Bobby Hutcherson, Jimmy Smith, John Patton und einigen anderen gehören schon zu den Grundpfeilern des modernen Jazz, jede einzelne kann man mühelos monatelang studieren, das sind nicht einfach nur gute Alben. In einem Album gegen Album Wettstreit können die Three Sounds in gewissen Grenzen durchaus mithalten… aber die Werkgruppe hat einfach nicht die gleiche Substanz wie die meisten anderen vergleichbar langen Serien auf Blue Note… find ich.
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.redbeansandricediese Three Sounds Alben sind schon hübsch, ich mag auch die späteren aus der halbseidenen Phase von Blue Note ganz gerne, Cold Water Flat, Soul Symphony… die Sache ist halt, dass eine Serie von 15 Blue Note Alben gewisse Erwartungen weckt, die entsprechenden Serien von Lee Morgan, Freddie Hubbard, Donald Byrd, Andrew Hill, Horace Silver, Grant Green, Bobby Hutcherson, Jimmy Smith, John Patton und einigen anderen gehören schon zu den Grundpfeilern des modernen Jazz, jede einzelne kann man mühelos monatelang studieren, das sind nicht einfach nur gute Alben. In einem Album gegen Album Wettstreit können die Three Sounds in gewissen Grenzen durchaus mithalten… aber die Werkgruppe hat einfach nicht die gleiche Substanz wie die meisten anderen vergleichbar langen Serien auf Blue Note… find ich.
Ja, so ist das wohl. Es wird immer wieder mal gerne betont, dass The 3 Sounds ihren Stil von Anfang an gefunden hatten und ihn dann auch nicht mehr veränderten. Diese Musik verkaufte sich damals sehr gut und darum hat Blue Note The 3 Ss auch immer wieder aufgenommen und veröffentlicht. Aus heutiger Sicht klingt das dann schnell mal redundant.
Ich bekenne, dass ich dieses Debut in den letzten Tagen wiederholt sehr gerne gehört habe. Vielleicht brauche ich keine weiteren The 3 Ss Alben, aber dieses eine weiß ich zu schätzen.
Von Gene Harris habe ich noch das eine oder andere Stück aus der „halbseiden Phase“ von Blue Note auf Compis, glaube ich. Muss ich mal raussuchen.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)Das von redbeans ist eine gute Zusammenfassung – die „halbseidenen“ Alben auf Blue Note mag ich tatsächlich gerne … die ersten paar gab’s ja noch zum Ende (oder als Nachschlag/Coda der bereits davor begrabenen) Rare Groove Series, „Coldwater Flat“ hab ich dann mal aus Japan besorgt. Die Zwischenphase abseits von Blue Note scheint ja teils auch schon in die Richtung (aber vermutlich minus die Funk-Komponente und damit wohl weniger ansprechend) zu gehen … ich wollte mich auch noch für die pampige Antwort @friedrich entschuldigen, war neulich wirklich gefrustet, als meine längere Antwort weg war!
Bei mir lief letzthin jedenfalls noch „Hey There“ selbst, von dem ich einen Rip in meinen Files gefunden habe.
Los ging es glaub ich zuerst hiermit – und das ist natürlich auch ein super Album („Branching Out“ von Nat Adderley, mit Johnny Griffin und den Three Sounds):
Das Trio hat einfach echt nicht die Substanz von denen anderer Pianisten, die damals aktiv waren: Ahmad Jamal, Red Garland … und auch nicht von anderen, die in diese süffigere Richtung gingen – ich nannte ja ein paar: Timmons, Mance, Bryant … John Wright könnte man da vielleicht noch nennen:
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Gestern hörte ich zur Nacht noch zweimal diese tolle Album:
John Abercrombie / Ralph Towner – Sargasso Sea
Das habe ich erst nach der ECM-Strecke hier entdeckt … ebenso wie dieses Album, das @atom hier einst empfohlen hat, und das die letzten Tage bei mir auch mehrfach lief (zum wiederholten Mal, schon vor einigen Wochen war es immer wieder im Player) und mir sehr gut gefällt:
Vassilis Tsabropoulos / Arild Andersen / John Marshall – Achirana
Und dann ist auch endlich das Album des Jahres hier eingetroffen und lief ein paar Male – das ist wirklich umwerfend. Die pure Essenz:
Amina Claudine Myers – Solace of the Mind
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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