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Masayuki Takayanagi, Ryozo Sugiura, Hideto Kanai – Stardust | Eine Jam-Session mit sechs Standards aus der Stork Piano Lounge in Yokohama vom Dezember 1979, vermutlich zum ersten Mal veröffentlicht, jedenfalls steht auf der Rückseite beim wenigen Englischen Text „Digitally remastered from Takayanagi’s personal archive tapes“ … bei Soundohm finde ich heraus, wo die Storchen-Lounge überhaupt lag – und etwas mehr zum Hintergrund, nämlich dass dieses Album eine Zusammenarbeit dokumentiert, die schon ein Vierteljahrhundert zuvor begonnen hatte, damals aber wie es scheint nicht dokumentiert worden ist: die vom Gitarristen Takayanagi mit dem Vibraphonisten Sugiura (1932-2002 – gleicher Jahrgang wie Takayanagi, der schon 1991 starb). Der Vibraphonist kriegt in der Regel den ersten Solo-Spot und überhaupt viel Raum. Der dritte im Bunde ist Bassist Kanai, der ebenfalls immer wieder solistisch zu hören ist. Vor allem die Gitarre springt sehr direkt zwischen Solo und Begleitung hin und her, mit weichem Sound und ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Ich habe die CD zusammen mit „Holy Holy“ vom Trio Angry Waves (Takayanagi mit den Bässen von Nobuyoshi Ino und Testu Saitoh) bestellt und dazu noch eine Art EP erhalten, „Bewitched – JOJO’s Other Work 1“, eine CD mit vier kurzen Stücken vom Takayanagi Quartet (keine Angaben zu den anderen) aus den Jahren 1970-1972, etwas über 12 Minuten kurz und bei Discogs als „Promo“ gelistet – Jojo war Takayanagis Übername. Die Bemerkung zum persönlichen Archiv steht überall. Da möchte man gerne etwas Japanisch lesen können …
Ich nehme an, am Vibraphon ist auch hier Sugiura dabei. Ein Quartett ist das, weil noch Drums dazu kommen … und die kurzen Stücke klingen jetzt wirklich so, als könnten sie fast aus den Fünfzigern stammen, Radio- bzw. Jukebox-Futter … in „I Can’t Stop Loving You“ (der Song ist von 1958) gibt es eine Art Hawaii-Gitarre, davor hören wir „Taste of Honey“ (von 1960), nachdem es mit zwei alten Standards losging, „Autumn Leaves“ und „Bewitched, Bothered, and Bewildered“, was verdient zum Titelstück wird, denn Takayanagi spielt hier ein echt schöne Solo.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba