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redbeansandriceKenny Barron hatte ich dir eigentlich vorhin empfehlen wollen (At Bradley’s oder so) ich fand auch dass das logisch in deine Reihe oben passte…
„Things Unseen“ von Barron hatte mich schon angesprochen (den ersten Track fand ich super) , nur so richtig durchgehend klappt es vielleicht erst beim zweiten Anlauf.
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Highlights von Rolling-Stone.deWerbungredbeansandriceKenny Barron hatte ich dir eigentlich vorhin empfehlen wollen (At Bradley’s oder so) ich fand auch dass das logisch in deine Reihe oben passte…
Das ist super!
Ich hab mich mit den Alben von Barron aus den 90ern – ebenfalls sehr schöne Produktionen – schon seit damals ein wenig befasst, aber dort funktioniert das Allard-Prinzip für meine Ohren meist nicht ganz so gut. „Other Places“ (1993) war das eine, das ich auf Penguin Guide-Basis damals kaufte, doch danach kam erstmal lange nichts mehr, später „Things Unseen“ und „Images“ (letzteres kam 2004 heraus und ich hatte es kurz danach), das Duo mit Getz (die Doppel-CD kriegte ich einst via Guy Kopelowicz, vermutlich von Gibert in Paris) und nochmal später „Wanton Spirit“ und „Night and the City“. In den letzten Jahren gab es dann die beiden „Live at Bradley’s“-Alben (plus ein paar frühere auf Criss Cross, Reservoir, Enja, Uptown) sowie „The Art of Conversation“ mit Holland und „The Art of Piano Duo“ mit Mulgrew Miller – dieses Duo ist auch mein einziges Barron-Konzert, und das 3-CD-Set ist ganz grosse Klasse. Da kommt inzwischen schon einiges zusammen, aber die Luxus-Produktionen der Neunziger (von denen mir u.a. „Sambão“, „Swamp Sally“ und „Spirit Song“ noch unbekannt sind) sind nicht der Hauptanziehungspunkt bei Barron für mich. Ach ja, auch erst 2001, aber damals umgehend bei mir in der Sammlung und sehr geschätzt: „The Art of Three“ von Billy Cobham/Ron Carter/Kenny Barron. (Und seltsamerweise fehlt mir übrigens auch heute noch das Bennie Wallace-Album mit Barron, „The Nearness of You“.)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Masahiko Satoh & Sabu Toyozumi – The Aikiauch das eine Aufnahme von 1997, aber natuerlich erst kuerzlich erschienen…
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.vorgarten
diese jüngeren leute, die ab mitte der 90er auf verve gitanes & antilles neben den veteranen auftauchten, hatte ich auf jeden fall auf dem schirm, vor allem, weil ja graham haynes da landete, nachdem er aus paris zurückkam, dann mit mseleku und kendrick spielte usw. auch bassisten wie michael bowie z.b.Ich kam auf Kendrick eher zufällig im Lauf der Nullerjahre. Mseleku war zunächst länger nicht so ganz mein Fall, ohne dass ich das erklären könnte (hat sich ja auch längst geändert inzwischen). Bei Haynes hab ich dann ja erst dank deinem Insistieren etwas genauer hinzuhören begonnen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavon Mseleku hab ich damals tatsaechlich was auf WDR5 gehoert, was mir super gefiel, ein Track von Star Seeding, auf dem Mseleku Klavier und Tenor spielt, und der Name kam direkt auf meine kleine Liste, hat aber auch noch lange gebraucht, bis ich das weiter verfolgt hab…
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.mseleku war ja schon eine ausnahmeerscheinung – joe henderson wurde doch irgendwo so zitiert, endlich ein richtiger musiker, kein anzugtragendes model, oder so.
betty carter, look what i got (1988)
auch das eine vorgeschichte zum revival des vocal jazz auf verve in den 90er (gipfelnd im platinum von diana krall), carter mit durststrecke in den 80ern (THE AUDIENCE, dann noch was auf dem eigenen label, dann nach sechs jahren das hier, betcar, aber an verve verkauft). gut trainierte junglöwen (benny green, stephen scott, michael bowie, winard harper, don braden) versuchen ein bisschen was anderes als carters live-persona im studio zu evozieren, das sollte ein abgehangener klassizismus werden, glaube ich. ich find’s ein bisschen gebremst…
aber wir kam es eigentlich zum vokal-jazz-revival? in den 80ern gab es doch recht wenig, bobby mcferrin natürlich (aber das war irgendwie was anderes, oder?), aber sonst? ab wann ahnte man, dass sich das wieder verkauft, wenn ältere damen und dann jüngere uralte songs singen? mir fällt da kein initialalbum ein – nur, dass plötzlich alle wieder da waren, sogar jimmy scott (der war vorher wirklich richtig weg vom fenster, glaube ich).
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Hm, ich hab das damals nicht wirklich verfolgt, aber auf der jungen Schiene gab’s noch Dee Dee Bridgewater und Dianne Reeves (letztere bei Blue Note, wie McFerrin ja auch), daneben weiterhin Cassandra Wilson (bis zum … Verschwinden?) und Rachelle Ferrell bin ich auch in den 90ern schon begegnet, Jane Monheit ebenfalls … und daneben die Grenzgängerinnen – wir hatten drüben Holly Cole, Madeleine Peyroux kann man da noch dazu nennen? Dann kam 2001 mit Norah Jones nochmal neuer Schub. Wo gehört Patricia Barber da rein? Bin mit ihr nie so wirklich warm geworden, wäre auch mal wieder einen Anlauf wert („Nightclub“ hab ich noch irgendwo, mehr kannte ich nie).
Aber die Anfänge gehen weiter zurück und ich tippe auf Krall für den grossen Schub, das geht so 1994/95 herum richtig los, nach ein paar Jahren. Das dritte Album im Cole-Trio-Format, „All for You“, wurde sehr gepusht (und ich fand’s auch echt gut, „Love Scenes“ gefiel mir dann aber nochmal etwas besser).
Wie diese jüngeren mit den älteren zusammenhängen bzw. welche Parallelen es da allenfalls gab, weiss ich nicht … ich gehörte generell bis in die frühen Nuller auch eher zu denen, die über Sängerinnen die Nase rümpften (Ausnahmen waren Horn, Jordan, Merrill, natürlich Krall, und auch Fitzgerald und Holiday, die ich schon da zu hören angefangen hatte – so richtig dogmatisch war ich da zum Glück nie
)
Und ja, McFerrin (und Al Jarreau) würde ich als „etwas anderes“ betrachten – eher in die akrobatische Richtung? Ich kenne beide nicht gut, was ich so mitkriegte, war meist nicht mein Fall.
Ach so: Jimmy Scott – da war was mit David Lynch, „Twin Peaks“? Das könnte schon eine dieser „Zündungen“ gewesen sein?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaEin Blick in die Bio von Tommy LiPuma, dann merkt man wie das zusammenhängt. Er hatte mit Anita Baker, Natalie Cole, Ben Sidran, Miles, Streisand, Jimmy Scott u.v.a. zu tun. Hinter den Kulissen hatte sich auch Ruth Brown für einige Leute eingesetzt.
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thelonicaEin Blick in die Bio von Tommy LiPuma, dann merkt man wie das zusammenhängt. Er hatte mit Anita Baker, Natalie Cole, Ben Sidran, Miles, Streisand, Jimmy Scott u.v.a. zu tun.
ah, das erklärt, warum scott gleich bei sire landete. (der twin-peak-auftritt war ein insider, ich denke nicht, dass danach die plattenfirmen angerufen haben). und li pumas „entdeckung“ von krall meint das grp-album ONLY TRUST YOUR HEART, das ist aber erst von 1995, da war das feld schon bestellt.
sheila jordan habe ich tatsächlich vergessen, da gab es ende der 80er was bei cbs in japan, aber auch hier tritt ab 1990 so etwas wie eine neue kontinuität ein (offenbar ein vertrag mit muse).
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betty carter, droppin‘ things (1990)
12einhalb minuten duo mit geri allen, der rest ist ein energetischer live-auftritt mit einem super trio (marc cary, tarus mateen, gregory hutchinson), auf 4 stücken kommen noch craig handy und freddie hubbrad dazu. „open the door ’90“ heißt ein song, eins von carters mäandernden mood pieces, in dem die band immer wieder was neues versucht. marc cary ist durchgängig großartig hier.
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vorgarten
ach so, da du ja letztens das abbey-lincoln-comeback gehört hast, magst du vielleicht dieses sanborn-solo wertschätzen:
Gerade endlich gehört – das ist wirklich super!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaja! vorhin noch von einem standards-album von sanborn gelesen, das lipuma produzert hat und auf dem jimmy scott auftaucht. guter produzent.
shirley horn, you won’t forget me (1991)
horns mann bei verve war richard seidel (auch der von joe henderson und cassandra wilson), er hat ihrem trio hier ein paar gäste dazugeladen, damit das programm „lange ballade, kurzer swinger“ auf cd-länge etwas abwechslungsreicher wird. heute würde man mit horn wahrscheinlich wieder perfekte 40-minuten-alben produzieren. eine ideologische umarmung durch die jungen löwen wird versucht, stanley crouch schreibt liner notes, die nur aus superlativen, name dropping, also schaumschlägerei bestehen (es kriegt keine einzige konkrete beschreibung von horns stil hin). da muss man manchmal zweimal lesen: „and though horn’s province of choice is the romantic song, one can always hear the avoidance of the sentimental that characterizes the best of afro-american church music and blues“. ist ja im prinzip nicht ganz falsch, aber man ist geneigt, das psychologisch zu lesen. an anderer stelle erklärt horn selbst, wie sie auf die marsalis-brüder (die hier beide einen kurzen tollen job machen) gekommen ist: sie hat branford im fernsehen gesehen!
buck hill ist wieder dabei, toots thielemans tatsächlich eine schöne auflockerung, ein paar mal kommt die alte rhythm section buster williams/billy hart alternativ zum einsatz, aber dann natürlich der knaller: für miles davis‘ auftritt wird in einen lockeren groove gewechselt. höhepunkt ist trotzdem die slow bossa über „if you go“, mit tollen solo-einlagen von horn (überhaupt improvisiert sie hier mehr).
da ich ja immer glaube, dass horn sehr bewusst immer schwarze komponisten vorstellt: hier fallen zwei songs von joe greene auf, der in der zweiten hälfte der 40er für stan kenton geschrieben hat („don’t let the sun catch you cryin'“ und „soothe me“).
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gypsy-tail-wind
Aber die Anfänge gehen weiter zurück und ich tippe auf Krall für den grossen Schub, das geht so 1994/95 herum richtig los, nach ein paar Jahren. Das dritte Album im Cole-Trio-Format, „All for You“, wurde sehr gepusht (und ich fand’s auch echt gut, „Love Scenes“ gefiel mir dann aber nochmal etwas besser).gerade nachgesehen, die down beat polls hatten in den 90ern folgende bewegungen: bei den männern wie einbetoniert joe williams, am ende kevin mahogany (die leser:innen hatten noch zwei jahre dazwischen für mark murphy gestimmt), bei den frauen ging die trophäe von betty carter auf cassandra wilson über. die leser:innen waren immer schneller bei den wechseln, am ende (1999) waren sie schon bei diana krall.
die grammys gingen am anfang gerne an harry connick jr., an bobby mcferrin und natalie cole, dann aber schon auch an wilson (NEW MOON DAUGHTER) und horn (I REMEMBER MILES).
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Danke, das mit den Polls, die ja dennoch etwas hinterherhinken (Kralls beste drei Alben kamen 1995-97 heraus, 1999 war sie schon in die Diva-Phase übergetreten) ist ja immer interessant zum Abgleich, so im Rücklbick!
In Sachen gute Soli von Shirley Horn: der zweite der Bonustracks der CD-Version von „I Though About You“ ist ein 12minütiges instrumentales „Quiet Nights“ – sowas hätte sie öfter mal machen dürfen!
Wegen Joe Williams, bin heute morgen erstmal drauf gestossen, dass „Vine St. Live“ bei Discogs als Sublabel geführt wird, und neben Horn, Marlena Shaw und Nina Simone (je ein Album) ist das dann v.a. Joe Williams, der dort auftaucht (drei Alben, „Every Night“ ist tatsächlich seit kurzem hier, aber lief noch gar nicht). Den finde ich schon bei Basie in den Fünfzigern bemerkenswert gut (also einer der wenigen Jazzsänger, die ich in so einem Swing/Mainstream-Kontext echt gerne höre, Jon Hendricks wäre ein anderer, Mel Tormé schätze ich zwar auch, mag ich aber nicht allzu oft anhören) – dass Williams so einen erfolgreichen Karriere-Spätherbst hatte, war mir überhaupt nicht bewusst.
Bin jetzt hier:
Paul Bley with Masahiko Togashi – Echo | Ende der Neunziger aufgenommen, bei mir aber erst seit heute da – entwickelt auf Anhieb nicht den unfassbaren Sog vom Duo mit Kikuchi, aber ist schon auch ziemlich toll!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Wegen Joe Williams, bin heute morgen erstmal drauf gestossen, dass „Vine St. Live“ bei Discogs als Sublabel geführt wird, und neben Horn, Marlena Shaw und Nina Simone (je ein Album) ist das dann v.a. Joe Williams, der dort auftaucht (drei Alben, „Every Night“ ist tatsächlich seit kurzem hier, aber lief noch gar nicht). Den finde ich schon bei Basie in den Fünfzigern bemerkenswert gut (also einer der wenigen Jazzsänger, die ich in so einem Swing/Mainstream-Kontext echt gerne höre, Jon Hendricks wäre ein anderer, Mel Tormé schätze ich zwar auch, mag ich aber nicht allzu oft anhören) – dass Williams so einen erfolgreichen Karriere-Spätherbst hatte, war mir überhaupt nicht bewusst.mir auch nicht. die sachen aus den 50ern, die ich kenne, finde ich auch gar nicht schlecht. aber mein favorit im swing/mainstream-kontext ist bill henderson, und den kennt man ja leider kaum.
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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