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dewey redman, the struggle continues
und ed blackwells meisterklasse geht hier weiter, mit mark helias zusammen kann keine langeweile aufkommen. besonders interessant finde ich den wenig dokumentierten charles eubanks hier, von dessen sparsamen, verwinkelten spiel ein direkter weg zu redmans nächster pianistin führt. ein frischer wind irgendwie hier, passt nicht so recht, david bakers aufnahmen sind ohnehin immer fremdkörper im ecm-katalog, als produzent fungiert nicht eicher, sondern robert hurwitz, kurz, bevor er nonesuch gegründet hat. eine andere produktion von ihm muss ich auch nochmal hören, PLAYGROUND von steve kuhn & sheila jordan. toll auf jeden fall: barbara wojirschs kritzelphase.
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WerbungColin Vallon Trio – Rruga | Seltsam, das wieder zu hören – ist inzwischen aus einer vergangenen Epoche. Jedenfalls ist ja Schluss mit Vallon und Duni (ihr Partner auf dem jüngsten ECM-Album ist auch ihr neuer Lebenspartner, oder war’s zumindest kürzlich mal, geht ja niemand was an), und während letztere bei ECM weitermacht, scheint Vallon raus zu sein – und sein Trio scheint auch nicht mehr gross zu touren, ich habe ihn jedenfalls ziemlich aus den Augen verloren, was ich sehr bedaure.
Dieses Album ist das zweite mit Moret und Rohrer, ich mochte früher „Ailleurs“ auf Hat immer eine Spur mehr, dafür wird mir heute (gestern zur Nacht lief die CD auch schon wieder) klarer, dass hier die Entwicklung zum Kollektiv wohl weiter fortgeschritten, die Bedeutung der Beiträge der beiden Mitstreiter gestiegen ist. Auch habe ich die Musik des Vallon-Trios inzwischen mit dem spitzer klingenden Schlagzeug von Julian Sartorius im Gehör, nicht mit den dumpfen, flächigen Beckenklängen von Rohrer (den ich damals aber über alles liebte).
vorgarten
gypsy-tail-wind Aber „Mirrors“ ist halt irgendwie zugleich auch der siebzehnte Aufguss von „Ballads“, die Coltrane-Nähe für meine Ohren hier immer wieder beinah gespenstisch.
ich glaube, der eindruck hat sich bei mir verflüchtigt, weil ich die lloyd-alben alle hintereinander gehört habe, da fallen dann die unterschiedlichen bands mehr auf und auch lloyd selbst ist schon immer ganz leicht anders
aber ich finde deine methode ja auch sehr spannend, hab ich ja nur bei den frühen ecm-sachen gemacht, da fiel mir die pluralität der abgebildeten musik auf. die frage wäre, in hinblick auf „10 jahre lang knallt es nicht“, ob sich da durch alle möglichen produktionen und musiker*innen hindurch doch sowas wie eine homogenität eingestellt hat. ich denke schon. und dann plötzlich mal tim berne, und dann holt man vijay iyer an bord… so richtig überzeugend ist das nicht. ein junger eicher hätte sich sofort um kris davis bemüht, vielleicht auch mal um ein paar schwarze bassisten (eric revis…), ich verstehe nach wie vor nicht, warum man nicht mal graham haynes darum bittet, seine hochindividuelle trickkiste auszupacken (wer, wenn nicht er, würde sich für ein solo-album empfehlen), die necks würden ja eigentlich auch gut passen. und sam harris veröffentlicht direkt auf bandcamp… es gibt noch andere labels, keine frage, aber ich finde halt, dass iyer & berne da gerade völlig insuläre erscheinungen sind. und das ganze unpolitische, „der reine klang“, wo doch die wirklich interessanten klangforschungen längst woanders stattfinden, und das männerlastige… egalJa, interessant ist das schon alles … wobei es schon bei ECM noch „knallte“, aber es tat das dann eher nicht bei den ECM-typischen oder halbwegs klassischen Jazzalben, sondern eher, wenn Trovesi eine grosse Bläser-Banda eingeladen hat und seine Rhythmusgruppe dazu richtig aufdreht. Oder wenn Sclavis seine Youngster mal abrocken lässt. Die Homogenität höre ich also nicht unbedingt – dazu sind auch Leute wie Brahem oder Saluzzi zu anders (und zu gewichtige Stimmen, um sie bei einem Gesamtfazit zum Label zu ignorieren).
Überhaupt dünkt mich ja, sind die 80er die wahre Wunderkammer-Zeit des Labels, da ist Platz für unglaublich viel (von dem auch ich so manches überhaupt nicht kenne). Ich denke da gerade auch an die Europäer: Pepl/Pirchner, Joos mit Pepl, Doran/Wittwer, Koch/Schütz/Käppeli – und daneben Vesala oder Winstone, Hussain oder Hassell, Holland mit seiner besten Band, Bass Desires, aber auch noch der Ausklang der Afro-Amerikaner, der Ein-/Aufstieg von Frisell usw. Da passiert wahnsinnig viel und mich dünkt es ist Raum für mehr da als in den ersten Jahren (aber klar, nach Jahrzehnten zu gehen ist eine beliebige Vorgehensweise, die Zäsuren für Eicher waren wohl andere – keine Ahnung was, aber vielleicht z.B. der Weggang von Metheny, die Working Band von Holland und dass der plötzlich fix zum „roster“ gehört, dass Jarrett plötzlich keine Quartette mehr hat, dass Steve Reich und Arvo Pärt – einschlagen? Oder wurden allmählich die zu Longsellern, oder war’s gleich beides?)
Das Berne da plötzlich auftaucht finde ich übrigens auch spannend – kann ich mir bis heute nicht recht erklären (ebensowenig, dass er jetzt bei Intakt untergekommen ist). Das steht bei mir ja gleich an: die beiden Alben von Michael Formanek mit Berne und Taborn, das Debut von Taborn (solo), dann Berne selbst mit Snakeoil, dazu gab’s ja eins mit Torn (das lief hier schon, „Prezens“, kam zwar erst 2007 raus, aber ist schon 2004 in den Katalog einsortiert worden … inzwischen bin ich aber schon bei 2010/11, d.h. „Prezens“ ist trotz Verspätung ein Vorläufer dieser „Schiene“, von der nur Taborn noch dabei ist – der ja auch bei Roscoe Mitchell mitwirkte und also bei ECM quasi zweigleisig aufkreuzte, bevor er zum Leader wurde).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Colin Vallon Trio – Rruga | Seltsam, das wieder zu hören – ist inzwischen aus einer vergangenen Epoche. Jedenfalls ist ja Schluss mit Vallon und Duni (ihr Partner auf dem jüngsten ECM-Album ist auch ihr neuer Lebenspartner, oder war’s zumindest kürzlich mal, geht ja niemand was an), und während letztere bei ECM weitermacht, scheint Vallon raus zu sein – und sein Trio scheint auch nicht mehr gross zu touren, ich habe ihn jedenfalls ziemlich aus den Augen verloren, was ich sehr bedaure. Dieses Album ist das zweite mit Moret und Rohrer, ich mochte früher „Ailleurs“ auf Hat immer eine Spur mehr, dafür wird mir heute (gestern zur Nacht lief die CD auch schon wieder) klarer, dass hier die Entwicklung zum Kollektiv wohl weiter fortgeschritten, die Bedeutung der Beiträge der beiden Mitstreiter gestiegen ist. Auch habe ich die Musik des Vallon-Trios inzwischen mit dem spitzer klingenden Schlagzeug von Julian Sartorius im Gehör, nicht mit den dumpfen, flächigen Beckenklängen von Rohrer (den ich damals aber über alles liebte).
….ich habe nur die „danse“ von Vallon im Trio, bin davon recht angetan, hoffe das die Ankündigung auf seiner Website ein neues Album im Herbst diesen Jahres mit dem trio herauszubringen erfüllt wird, in Lugano aufgenommen ist es schon, wird dann wohl auch wieder bei ECM kommen denke ich, hoffentlich auch auf Vinyl….
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
dewey redman, the struggle continues und ed blackwells meisterklasse geht hier weiter, mit mark helias zusammen kann keine langeweile aufkommen …. toll auf jeden fall: barbara wojirschs kritzelphase.
Ja + ja … und ja ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)ich glaub Rruga ist das Album, das ich Vallon damals abgekauft hab, als er an seinem Geburtstag bei uns in der Stadt war… „2020 he founds a new projects with trumpetist Matthieu Michel and drummer Jorge Rossy.“ steht in der bio auf seiner homepage, das klingt doch erstmal prima… auffaellig ist, dass der Name Duni in dieser Biografie nicht auftaucht, obwohl da alle moeglichen obskuren Sidepersonen genannt werden, Flo Götte on bass, Domi Chansorn on drums, Joy Frempong, voice… bestimmt drei fantastische Musiker, aber im Zweifel verkauft die Nennung dieser Namen auch nicht mehr Platten, als die Namen von meinem letzten Bassisten, Drummer und Saengerin
fuer mich sind die Hat Alben Ailleurs und Backyard Poets immer noch das Mass vieler Dinge in Sachen Vallon – aber natuerlich ist das unfair
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.Michel/Vallon/Götte/Chansorn hab ich vor ein paar Jahren schon live gehört, eine Art Electric Miles Projekt, dunkel, wuchtig, aber restlos überzeug hat mich das damals nicht. Joy Frempong ist die Hälfte des Duos Oy, das ich auch ganz gerne mag. Heisst hier kennt man die schon alle (und Rossy – den ich kurz vor der Pandemie in einem mässigen Konzert mit Mark Turner und Billy Hart sah, das war aber sie Vibraphon-Band und ich bin auch wegen Hart hin – unterrichtet glaub ich in der Schweiz).
Dass Vallon und Duni ein Paar waren und sich trennten ist kein Geheimnis. Er hat übrigens auch selbst Bezüge zu weiter östlichen Gegenden – das steht ja u.a. in den Liner Notes zu „Rruga“ (eine Grossmutter aus der Türkei) – und klar, die Jazzszene der Westschweiz ist nicht sonderlich gut mit derjenigen der Deutschschweiz vernetzt, kann also auch gut sein, dass er in den Jahren nach Duni/vor der Pandemie in Genf/Lausanne super aktiv war … ich hatte mal einen Auftritt in Basel in der Agenda, der dann aber kommentarlos aus der Ankündigung des Clubs und von Vallons Website verschwand, das dürfte so um 2017/18 herum gewesen sein). Aber Schluss mit Duni war vermutlich schon ca. 2016, da war sie dann im Duo mit Jean-Paul Brodbeck (aus Basel) unterwegs und sang ihr grossartiges Billie Holiday-Programm. Und seit 2017 spielt Duni mit Rob Luft und lebt inzwischen mit ihm in London, d.h. auch sie ist aus der Szene hier verschwunden (wobei es mich nicht wundern würde, wenn sie in Städten mit engerem Bezug – Bern, Genf – oder überhaupt in der Schweiz auch mal Konzerte für die albanische Diaspora gibt, von denen Jazzer wie ich überhaupt nichts mitkriegen). Auf dem jüngsten Album mit Luft taucht ja dann auch Matthieu Michel als Gast auf (der hat ziemlich gute Credentials, u.a. war er länger mit dem Vienna Art Orchestra und ist in der Schweizer Szene ein ziemlich grosser Name).
Bin jetzt übrigens hier:
Michael Formanek – The Rub and Spare Change | Also in der Ecke Tim Berne/Craig Taborn und eben Formanek gelandet – wobei der Bassist nur in schneller Abfolge zwei Alben machte und dann als Leader wieder raus war. Das ist keine Musik, die mich emotional so richtig packen würde, aber an der ich halt doch immer irgendwie hängen bleibe (oder mich mindestens reibe – bei Lloyd lass ich mich ja eher in einen Flokati einrollen).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbalotterlotta….ich habe nur die „danse“ von Vallon im Trio, bin davon recht angetan, hoffe das die Ankündigung auf seiner Website ein neues Album im Herbst diesen Jahres mit dem trio herauszubringen erfüllt wird, in Lugano aufgenommen ist es schon, wird dann wohl auch wieder bei ECM kommen denke ich, hoffentlich auch auf Vinyl….
Oh, danke, das sind ja gute Neuigkeiten! Dann warte ich gespannt!
Ich hab die drei alle bei ****, also ausserhalb des weiteren Favoritenkreises – aber Duni ist dort bestimmt drin, und ich find halt schon, dass ihre vier schönen Alben mit Vallon, Bänz Oester (auf den ersten zwei, die auf dem Label Meta erschienen sind) bzw. Patrice Moret (auf den beiden auf ECM) und Drummer Norbert Pfammatter trotz ihrer grossen Präsenz stark von der Band leben – also ja: ich tu mich mit dem jüngsten Album mit Rob Luft eher schwer bzw. komme da bisher noch nicht so ganz dran heran. Hab’s aber auch noch nicht oft gehört (das Solo-Album auch nicht, aber das Solo-Programm habe ich im Konzert gehört und fand es sehr, sehr schön).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNUBYA GARCIA – Source
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Love goes on anyway!
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
kathisi
NUBYA GARCIA – Source
Die Cover Art als „eye catcher“ ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope
kathisi
NUBYA GARCIA – Source
Die Cover Art als „eye catcher“ ….
…yepp, die Musik aber auch nicht so schlecht, mir etwas zu glatt, trotzdem gut…
bin gerade hier unterwegs….etwas vernachlässigt von mir, der Einstieg ins Album ist mir zu langweilig….aber dann wirds ja flotter und interessanter…
musikalischer Abschluss des Abends! Frau Garcia hoffe ich diesen Monat noch live zu sehen, so corona es zulässt!
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!lotterlotta
soulpope
kathisi
NUBYA GARCIA – Source
Die Cover Art als „eye catcher“ ….
…yepp, die Musik aber auch nicht so schlecht, mir etwas zu glatt, trotzdem gut…
Frau Garcia hoffe ich diesen Monat noch live zu sehen, so corona es zulässt!
Die Einschätzung der Musik teile ich. Und am 26.11. im CBE in Köln. So Corona es will!
zuletzt geändert von kathisi--
Love goes on anyway!Craig Taborn – Avenging Angel | Noch eine Runde, etwas ruhiger … das 17minütige zweitletzte Stück des Formanek-Albums („Tonal Suite“) fand ich gerade sehr, sehr gut! Und zu Formaanek noch der Nachtrag: auch er kam inzwischen bei Intakt unter (wobei das alles nicht exklusiv sein dürfte, bei ECM steht das ja auch nie dabei, aber manchmal scheint es sich quasi von allein zu verstehen?).
Taborn solo ist für mich vor allem eine Konzerterinnerung an ein hervorragendes Festivalset … das Album (aus dem Radiostudio in Lugano und hier noch inkl. RSI-Logo und Bemerkung/Verdankung „in collaboration with …“) bleibt hingegen für mich eher etwas Stückwerk, aber schon faszinierend. Taborn baut auf kleinsten Einfällen oder Zellen auf, oft stark rhythmisch – da wurde wohl von Minimal Music bis zu Detroit Techno sehr viel absorbiert.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDer Morgen startet mit Bariton:
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gypsy-tail-wind
Überhaupt dünkt mich ja, sind die 80er die wahre Wunderkammer-Zeit des Labels, da ist Platz für unglaublich viel (von dem auch ich so manches überhaupt nicht kenne). Ich denke da gerade auch an die Europäer: Pepl/Pirchner, Joos mit Pepl, Doran/Wittwer, Koch/Schütz/Käppeli – und daneben Vesala oder Winstone, Hussain oder Hassell, Holland mit seiner besten Band, Bass Desires, aber auch noch der Ausklang der Afro-Amerikaner, der Ein-/Aufstieg von Frisell usw. Da passiert wahnsinnig viel und mich dünkt es ist Raum für mehr da als in den ersten Jahren (aber klar, nach Jahrzehnten zu gehen ist eine beliebige Vorgehensweise, die Zäsuren für Eicher waren wohl andere – keine Ahnung was, aber vielleicht z.B. der Weggang von Metheny, die Working Band von Holland und dass der plötzlich fix zum „roster“ gehört, dass Jarrett plötzlich keine Quartette mehr hat, dass Steve Reich und Arvo Pärt – einschlagen? Oder wurden allmählich die zu Longsellern, oder war’s gleich beides?)interessante these, finde ich ziemlich einleuchtend. könnte auch mit der homogenen ausrichtung der kommerziellen jazz-labels oder -sparten in den 80ern an einer bestimmten form von jazz zu tun gehabt haben, da hatte ecm viel auswahl an alternativen, bevor es neue labels gab, die aus diesen alternativen entwürfen wieder eigene profile machten (intakt, tzadik, act, clean feed…).
man muss ja auch sagen, dass es ecm ja auch später mindestens einmal im jahrzehnt gelungen ist, einen richtigen cross-over-hit zu landen, in den 90ern war das KHMER (nachdem sie das e.s.t.trio verschlafen haben), in den 00ern dann nik bärtschs ronin.
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vorgarten
gypsy-tail-wind
Überhaupt dünkt mich ja, sind die 80er die wahre Wunderkammer-Zeit des Labels, da ist Platz für unglaublich viel (von dem auch ich so manches überhaupt nicht kenne). Ich denke da gerade auch an die Europäer: Pepl/Pirchner, Joos mit Pepl, Doran/Wittwer, Koch/Schütz/Käppeli – und daneben Vesala oder Winstone, Hussain oder Hassell, Holland mit seiner besten Band, Bass Desires, aber auch noch der Ausklang der Afro-Amerikaner, der Ein-/Aufstieg von Frisell usw. Da passiert wahnsinnig viel und mich dünkt es ist Raum für mehr da als in den ersten Jahren (aber klar, nach Jahrzehnten zu gehen ist eine beliebige Vorgehensweise, die Zäsuren für Eicher waren wohl andere – keine Ahnung was, aber vielleicht z.B. der Weggang von Metheny, die Working Band von Holland und dass der plötzlich fix zum „roster“ gehört, dass Jarrett plötzlich keine Quartette mehr hat, dass Steve Reich und Arvo Pärt – einschlagen? Oder wurden allmählich die zu Longsellern, oder war’s gleich beides?)interessante these, finde ich ziemlich einleuchtend. könnte auch mit der homogenen ausrichtung der kommerziellen jazz-labels oder -sparten in den 80ern an einer bestimmten form von jazz zu tun gehabt haben, da hatte ecm viel auswahl an alternativen, bevor es neue labels gab, die aus diesen alternativen entwürfen wieder eigene profile machten (intakt, tzadik, act, clean feed…).
man muss ja auch sagen, dass es ecm ja auch später mindestens einmal im jahrzehnt gelungen ist, einen richtigen cross-over-hit zu landen, in den 90ern war das KHMER (nachdem sie das e.s.t.trio verschlafen haben), in den 00ern dann nik bärtschs ronin.Beide Punkte interessant, finde ich. Es gab ja in den 80ern schon Nischen für einiges: die Junglöwen etwa, die dann in den 90ern fast noch heftiger umworben wurde, damals gab’s ja auch noch Warner als Major – schon auch spannend, wie da z.B. ein James Moody nochmal was machen könnte, während zugleich Joshua Redman als der grosse neue Star aufgebaut wurde (mit Hilfe der Teilzeit/ex-ECMler Metheny, Haden und Higgins) … die Nische gab’s davor bei Novus auch schon (Blythe, Lacy, Threadgill … und auch schon Moody). M-Base hatte ein Outlet … aber die vielen neuen Label, die dann erst entstehen (oder teils ältere Labe, die ein wenig diversifizieren, ich denke an Intakt, das aber erst in den letzten 15 Jahren oder so auch stärker in die USA geguckt hat und ja wie gestern schon geschrieben Berne/Formanek in die Reihen holte, aber auch Halvorson/Crump/Davis, die Leute um Ingrid Laubrock).
Solche Dynamiken zu beobachten ist schon spannend!
Interessant finde ich ja auch die Maneris: bei ECM, bei Hat und bei Leo zugleich. Ausser dass Eicher dem Sohn weniger Raum geben mochte als Uehlinger und Feigin haben die aber überall genau das gleiche gemacht, halt einfach mal mit „labeltypischen“ Kollegen gepaart (Phillips bei ECM, Shipp bei Hat, Morris aber bei Hat und bei ECM, wo er überhaupt nicht hingehört – ist das sein einziger Auftritt? Ist niemand, den ich sonderlich schätze, aber er begegnet mir immer wieder und ich finde ihn immer okay und manchmal auch deutlich mehr als das).Was die Crossover-Sache angeht, „Khmer“ war schon ein grosses Ding, oder? Kann sein, dass „Ronin“ ähnlich ist und meine unterschiedliche Wahrnehmung halt am unterschiedlichen Lebensalter liegt („Khmer“ gab’s am Radio aus Willisau und ich fand’s ziemlich gut, die CD kenne ich bis heute nicht – dafür hab ich Molvaer 2019 mit einem ganz ähnlichen Projekt im Urlaub in Parma live gehört, das war schon ganz schön), für Bärtsch – obwohl aus Zürich – habe ich mich hingegen einfach nie begeistern können. Seine wöchentlichen Gigs (oder: Workshops/öffentliche Proben) habe ich nie besucht.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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