Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz! › Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!
Michel/Vallon/Götte/Chansorn hab ich vor ein paar Jahren schon live gehört, eine Art Electric Miles Projekt, dunkel, wuchtig, aber restlos überzeug hat mich das damals nicht. Joy Frempong ist die Hälfte des Duos Oy, das ich auch ganz gerne mag. Heisst hier kennt man die schon alle (und Rossy – den ich kurz vor der Pandemie in einem mässigen Konzert mit Mark Turner und Billy Hart sah, das war aber sie Vibraphon-Band und ich bin auch wegen Hart hin – unterrichtet glaub ich in der Schweiz).
Dass Vallon und Duni ein Paar waren und sich trennten ist kein Geheimnis. Er hat übrigens auch selbst Bezüge zu weiter östlichen Gegenden – das steht ja u.a. in den Liner Notes zu „Rruga“ (eine Grossmutter aus der Türkei) – und klar, die Jazzszene der Westschweiz ist nicht sonderlich gut mit derjenigen der Deutschschweiz vernetzt, kann also auch gut sein, dass er in den Jahren nach Duni/vor der Pandemie in Genf/Lausanne super aktiv war … ich hatte mal einen Auftritt in Basel in der Agenda, der dann aber kommentarlos aus der Ankündigung des Clubs und von Vallons Website verschwand, das dürfte so um 2017/18 herum gewesen sein). Aber Schluss mit Duni war vermutlich schon ca. 2016, da war sie dann im Duo mit Jean-Paul Brodbeck (aus Basel) unterwegs und sang ihr grossartiges Billie Holiday-Programm. Und seit 2017 spielt Duni mit Rob Luft und lebt inzwischen mit ihm in London, d.h. auch sie ist aus der Szene hier verschwunden (wobei es mich nicht wundern würde, wenn sie in Städten mit engerem Bezug – Bern, Genf – oder überhaupt in der Schweiz auch mal Konzerte für die albanische Diaspora gibt, von denen Jazzer wie ich überhaupt nichts mitkriegen). Auf dem jüngsten Album mit Luft taucht ja dann auch Matthieu Michel als Gast auf (der hat ziemlich gute Credentials, u.a. war er länger mit dem Vienna Art Orchestra und ist in der Schweizer Szene ein ziemlich grosser Name).
Bin jetzt übrigens hier:
Michael Formanek – The Rub and Spare Change | Also in der Ecke Tim Berne/Craig Taborn und eben Formanek gelandet – wobei der Bassist nur in schneller Abfolge zwei Alben machte und dann als Leader wieder raus war. Das ist keine Musik, die mich emotional so richtig packen würde, aber an der ich halt doch immer irgendwie hängen bleibe (oder mich mindestens reibe – bei Lloyd lass ich mich ja eher in einen Flokati einrollen).
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba