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25. und 26. juli 1969. das lost quintet live in antibes. altes material (milestones, round midnight, i fall in love too easily, no blues), dazu das shorter-repertoire (nefertiti, masqalero, footprints), it’s about that time – und BITCHES BREW in the making: sanctuary, voodoo, spanish key. und hier fängt das an, dass alle sets mit „directions“ eröffnet werden. man kennt das aus den live-aufnahmen der 60er, dass die alten alben-hits auf speed gesetzt werden – aber das gleiche passiert hier mit den noch gar nicht eingespielten sachen: erst bei den aufnahmesessions erhalten voodoo, spanish key und bitches brew die dunkel rollenden, lasziven grooves. auch shorters sopranspiel darf live hyperventilieren, wo es doch im studio wie eine wolke vorbeizieht. so recht verstehe ich es nicht, habe es nie verstanden, was die geste hinter den liveauftritten war: platt machen? wegblasen? épater les bourgeoises? das lost quintet fährt im tourbus. es ist eine band.
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WerbungLässig in den Nachmittag:
Grant Green – Green Street (Blue Note/ Music Matters 33)
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey19. bis 21. august 1969. nur drei tage braucht es fürs ganze. das quintett ist natürlich gesetzt und schon mit dem material vertraut, zawinul kommt in einer schlüsselrolle dazu (aber auch als pianist präsenter – großartig sein battle mit corea auf „voodoo“). sehr wichtig scheint mir der übrigens von der betty-davis-session von miles mitgebrachte harvey brooks zu sein, als e-bass-rock-element, um den holland dann frei herumspielen kann. maupins bassklarinette natürlich als auf- und abschwellende klangfarbe, mclaughlin… sehr cool und auch neu (gabs bei IN A SILENT WAY noch nicht), die subtile percussion (conga, shaker) von don alias und jim riley (bzw. jumma santos) – mit moreira wird das ja auch live die wesentliche erweiterung des quintets werden. aber sonst: lenny white fehlt am zweiten tag (da wechselt dann alias an die zweiten drums), am dritten ist plötzlich noch larry young als dritter e-pianist dabei, hancock fehlt durchgängig. lauter individualisten, die sich verdoppeln und verdreifachen, während das quintett live ohne netz und doppelten boden agiert.
edit. gerade nochmal nachgelesen: bei „voodoo“ hatte don alias spontan lenny whites drumkit übernommen, weil er „den perfekten beat“ für das stück hatte.
zuletzt geändert von vorgarten--
Ich bleibe bei der Gitarre und bei Grant Green, passt wunderbar zum Faulenzen
Grant Green – Matador (Blue Note/ Music Matters 33)
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey5. november 1969. zwei konzerte in stockholm. „bitches brew“ mit schnarrendem defekt im e-piano, corea setzt aus und bringt das stück später auf dem akustischen klavier zuende. danach spielen sie (spontan) material des zweiten quintetts, „paraphernalia“, ein grandioses „nefertiti“ und „masqalero“ (im klaviersolo ausgeblendet). sobals miles nicht mehr spielt, hört man eigentlich circle + shorter. zum schluss schließlich coreas „this“, vom zweiten konzert, jetzt wieder mit e-piano. da gibt es schon während des miles-solos kein timekeeping mehr. free jazz mit dem miles davis quintet. sehr interessantes dokument einer zwangsweise deelektrifizierten band, die jede veränderung als vorwand nimmt, um noch freier zu spielen.
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Von der Waagrechten zum Essen und wieder zurück. Ich liebe das Nichtstun! Jetzt zum Verdauen:
Grant Green – Idle Moments (Blue Note/ Music Matters 33)
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakeyvorgarten free jazz mit dem miles davis quintet. sehr interessantes dokument einer zwangsweise deelektrifizierten band, die jede veränderung als vorwand nimmt, um noch freier zu spielen.
Das sind dann auch die Momente, wo es Sinn macht, dass Miles ja angeblich gerne mal Dolphy in der Band gehabt hätte (was aber einige Jahre früher war). Aber die Band ist schon endlos faszinierend. Ich wünschte mir trotzdem noch eine zweite Box mit „regulären“ Sets der Herbst-Tour, irgendwie enthält die Box quasi nur die Ausnahmefälle (die frühen Auftritte in Antibes und das akustische Konzert).
Hier läuft eine CD, die ich vorhin aus dem Briefkasten zog (was für ein Cover!) – wieder Chris McGregor, live 1977:
Wie bei Ogun üblich gibt es eine Menge Musik, von der auf der LP einiges fehlte: das ganze, aus acht Stücken nahtlos gespielte erste Set des Auftrittes in Paris (davon enthält die LP ein Segment mit drei Stücken aus der Mitte) und Auszüge aus dem zweiten Set (die komplett auf der LP zu finden sind).
@soulpope: „Speak with a Single Voice“ ist bestellt!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Das sind dann auch die Momente, wo es Sinn macht, dass Miles ja angeblich gerne mal Dolphy in der Band gehabt hätte (was aber einige Jahre früher war). Aber die Band ist schon endlos faszinierend. Ich wünschte mir trotzdem noch eine zweite Box mit „regulären“ Sets der Herbst-Tour, irgendwie enthält die Box quasi nur die Ausnahmefälle (die frühen Auftritte in Antibes und das akustische Konzert).das ist nicht ganz richtig, es gibt ja noch die berlin-dvd, deren klang übrigens hervorragend ist und die ich eine wesentliche bereicherung finde, nicht nur wegen dave hollands kuhfell-weste.
paris vom 3.11. gibt es seit letztem jahr auch online:
wirklich tolles mcgregor-cover!
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Ja, die DVD … da ich kaum je DVDs schaue, vergesse ich die, aber Du hast recht. Und Kopenhagen gibt es in der tollen grossen Bitches Brew-Box ja auch noch (aber eben auch wieder als DVD). Alles zusammen ist die Bilanz nicht so übel, dennoch möchte ich nochmal ein Lost Quintet-Volume der Miles Bootleg-Series!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaà propos
7. november 1969. das quintett auf dem berliner jazzfest. das publikum ist gekleidet wie des zweite quintett (alle herren im anzug), die band dagegen mit obskuren westen, legeren hemden, halstüchern (geht bei dejohnette bis zu den knien). miles in weinrot und schwarz, lederweste mit fransen, das nietenarmband mit uhr, orange-rotes halstuch, wahnsinnig hip, ganz schlank, meist mit nach hinten gebogenem oberkörper, eine erscheinung. coreas kleinen klavierkasten kann man kaum ernst nehmen, de johnettes drum kit ist super rudimentär (nur 2 becken und zwei toms neben snare und bassdrum).
das programm ist jetzt mustergültig für die nächsten jahre: directions/bitches brew/it’s about that time/i fall in love too easily/sanctuary/the theme. die grooves sind jetzt so angespannt funky angelegt wie auf den studioaufnahmen, gehen aber ab dem shorter-solo in etwas völlig freies über. shorter hat für jedes solo exakt eine idee, an der er festhält, wobei er zwischendruch von der rhythm section impulse aufgreift und sie einbaut. corea hat dann völligen freifahrtschein (meist mit holland zusammen). nach dem abgang, nach 45 minuten, ein ratloses publikum, ungefähr die hälfte klatscht nicht (quasi alle über 30). vielleicht ist die band auch cooler, weil sie in der philharmonie von der mitte in den raum hineinspielt – in paris sieht das alles mehr „nach vorne“ aus.
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Die letzten drei Tracks, 25 Minuten Musik vom September 1982 mit Dave Holdsworth, Alan Tomlinson, Trevor Watts, Harry Miller und Louis Moholo
Weiter geht es danach mit dem fünften und letzten Album aus der Ogun Miller Collection, „Down South“ (ursprünglich Vara Jazz), 1983 mit Mark Charig, Wolter Wierbos, Sean Bergin und Han Bennink eingespielt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHoppla. Ein ziemlicher Bruch. Von der Unbedingheit zum typischen holländischen Zirkus.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDer Zirkus legt sich rasch (und obendrein macht er ja auch Spass – aber Moholo wird vermisst, Bennink zum Trotz) – und das Album endet mit dem gleichen „Mofolo“, mit dem auch „Different Times, Different Places – Volume Two“ endet.
Jetzt wieder zum brennenden Ernst:
Die letzte Aufnahme der Gruppe, nach Johnny Dyanis Tod nur noch ein Trio – ein Nachruf auf den Bassisten und Freund, in dem Pukwana zum Auftakt eine viel kürzere aber unglaublich tolle Version von „Funk Dem Dudu“ bietet, dann folgen Stücke von Dyni, Pukwana (auch der boppige „Blues for Nick“, in dem Moholo für Glanzlichter sorgt – und da merkt man eben gerade wieder, wie wichtig er für diese Musik ist und dass auch Bennink kein echter Ersatz ist), der Traditional „Ntyilo Ntyilo“, den Abschluss macht dann „Nkosi Sikelele L’Afrika“ (das Moholo auch heute noch im Konzert spielt, so neulich in Ravenna). Die CD ist diesmal – es handelt sich zur Abwechslung mal wieder um eine Studio-Aufnahme (London, 18. August 1987) – leider nur um drei Alternate Takes gepimpt – immerhin zwei davon sind weitere Versionen „Funk Dem Dudu“.
McGregor und Dudu starben dann Mai bzw. Juni 1990 und seither ist Bra Louis der letzte der Blue Notes, der noch durch die Lande zieht. Möge ihm ein ewiges Leben geschenkt sein.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbamoholo fand ich auch auf FOR MONGEZI eine offenbahrung.
ich bin vorhin noch in den ersten aufnahmen der sitar band von miles verloren gegangen, die ich über die jahre immer toller finde. while my sitar gently weeps. (nicht von mir.)
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,940
gypsy Hier läuft eine CD, die ich vorhin aus dem Briefkasten zog (was für ein Cover!) – wieder Chris McGregor, live 1977:
Wie bei Ogun üblich gibt es eine Menge Musik, von der auf der LP einiges fehlte: das ganze, aus acht Stücken nahtlos gespielte erste Set des Auftrittes in Paris (davon enthält die LP ein Segment mit drei Stücken aus der Mitte) und Auszüge aus dem zweiten Set (die komplett auf der LP zu finden sind). @soulpope: „Speak with a Single Voice“ ist bestellt!
„In His Good Time“ ist hervorragend …. bin gespannt auf Deine Eindrücke mit Galper ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin) -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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