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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nail75Sun Ra – The Magic City
Großartig! Neben „Cosmic Tones for Mental Therapy“ („Moon Dance“ ist das absolut wahnwitzigste Stück Jazz, das ich je gehört habe), „The Nubians of Plutonia“ und „Atlantis“ meine liebste Sun Ra Platte.
Kennst Du seinen Score zu der 60er Jahre Batman TV Serie?
keksofenEin paar von pinch empfohlene Alben habe ich mir ausgeliehen und „kämpfe“ mich die nächsten Tage mal durch.
Welche denn im einzelnen?
Und, ja, das Alice Coltrane Album ist reinster Balsam. Ich bin da beim Hören unterm Kopfhörer schon mehrfach eingedöst dabei. Man fühlt sich irgendwie gut aufgehoben und geborgen bei dieser Musik.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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pinch
Welche denn im einzelnen?
Ornette Coleman – Free Jazz
Peter Brötzmann Trio – For Adolphe Sax
Peter Brötzmann Sextett/ Quartett – Nipples
John Coltrane – Ascension
Pharoa Sanders – Black Unity (aus dem eigenen Bestand)--
pinchGroßartig! Neben „Cosmic Tones for Mental Therapy“ („Moon Dance“ ist das absolut wahnwitzigste Stück Jazz, das ich je gehört habe), „The Nubians of Plutonia“ und „Atlantis“ meine liebste Sun Ra Platte.
Kennst Du seinen Score zu der 60er Jahre Batman TV Serie?
Äh, was? Die 60er-Batman Serie hat doch keinen Sun Ra-Score oder doch? (Ich habe einen fanatischen Batman-Fan im Bekanntenkreis, den könnte ich mal fragen).
Die Platte ist ziemlich wahnwitzig, übertrifft die wenigen anderen Alben, die ich von ihm kenne deutlich. Allerdings ist Jazz in Silhouette meine liebste Platte von ihm.
@keksofen: Ui, Brötztmann, von dem habe ich auch ein Album, man ist das starker Tobak. Aural Terrorism sozusagen. Es gibt ein neues Remaster von Machine Gun, aber ob ich mir das antun soll…
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nail75
@keksofen: Ui, Brötztmann, von dem habe ich auch ein Album, man ist das starker Tobak. Aural Terrorism sozusagen. Es gibt ein neues Remaster von Machine Gun, aber ob ich mir das antun soll…wenn schon denn schon
Die Musik von seinem Sohn mag ich ganz gerne.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@Nail: „Sun Ra & the Blues Project – Batman & Robin“ heisst das Teil (hier eine Abbildung des LP Covers). Da ist u.a. auch das Neil Hefty Titethema drauf (von Ra ziemlich naturbelassen) und etlicher anderer kurioser Kram wie „Penguin’s Umbrella“, „Batman and Robin swing“….). Geht zum Großteil auch alles eher in merkwürdige RnB Richtungen.
Gut möglich, dass es sich dabei nicht um die TV Serie, sondern um einen Kinofilm handelt. Ich kenn mich da nicht so aus…„Jazz in Silhouette“ habe ich neulich Nacht erst wieder gehört. Bezaubernd. Noch sehr im eher traditionellen Stil, aber hier und da schon kosmische Interferenzen. Fantastisches Album, keine Frage.
@Keksofen: Ich hoffe die Brötzmann Sachen schrecken dich nicht vor weiteren Erkundungen ab. Sind aufs erste Hören tatsächlich eine ziemliche Herausforderung.
Du kannst dir ja bei Gelegenheit mal Brötzmanns Alber Ayler Tribute Album „Die like a Dog“ (u.a. mit Bill Laswell) anhören. Das ist wesentlich umgänglicher (und Brötzmann serviert im Booklet den wohl schönsten und liebevollsten Text zu Musik und Leben Aylers).--
Ok, das habe ich noch nie gehört. Aus einer Kritik von Amazon.com:
———————–
This one is so bizarre it really needs to be heard to be understood. Evidentally, somehow producer Tom Wilson managed to convince Sun Ra to bring several members of his band (including John Gilmore, Marshall Allen and Pat Patrick) into the studio with parts of the Blues Project (who I confess I’m not overly familiar with) to record the Adam West Batman TV show theme and a bunch of loose jams for a record for a toy company.
————————Jetzt ergibt das Ganze ein wenig Sinn.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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zwei weitere habe ich noch:
Albert Ayler – Spirits Rejoice
Albert Ayler – Spirital Unity--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nail75for a record for a toy company.
Ah, das passt dann ja bestens.
Mit den Ayler Sachen rennst du bei mir offene Türen ein, Keksofen. „Spiritual Unity“ ist meine liebste Jazzplatte überhaupt.
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Ich kenne bisher bisher fast nichts, Ornette Colemans ‚Freejazz‘, einen Liveset von Peter Brötzmann und seit neuestem John Coltranes ‚Ascension‘.
Letztere gilt also schon als Freejazz, wobei die Rhythmusgruppe bei den Solos ja noch richtig swingt, ich dachte eigentlich, dass das beim Freejazz anders wäre. Oder beschränkt sich das auf Colemans Harmolodics? Die Coleman Platte habe ich lange nicht mehr gehört aber als recht witzig in Erinnerung.
Beim Peter Brötzmann Konzert bin ich nach der Pause gegangen. Es war zwar faszinierend, in welcher Geschwindigkeit die Band miteinander kommuniziert hat, aber irgendwie ging absolut jedes Stück in die gleiche Richtung, was auf Dauer langweilig war. Die Abgedrehtheit war eigentlich OK.
Ich denke, ich werde mich mit Schwerpunkt auf die Anfangsphase mal etwas weiter reinhören.
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MalibuIch kenne bisher bisher fast nichts, Ornette Colemans ‚Freejazz‘, einen Liveset von Peter Brötzmann und seit neuestem John Coltranes ‚Ascension‘.
Letztere gilt also schon als Freejazz, wobei die Rhythmusgruppe bei den Solos ja noch richtig swingt, ich dachte eigentlich, dass das beim Freejazz anders wäre. Oder beschränkt sich das auf Colemans Harmolodics? Die Coleman Platte habe ich lange nicht mehr gehört aber als recht witzig in Erinnerung.
Beim Peter Brötzmann Konzert bin ich nach der Pause gegangen. Es war zwar faszinierend, in welcher Geschwindigkeit die Band miteinander kommuniziert hat, aber irgendwie ging absolut jedes Stück in die gleiche Richtung, was auf Dauer langweilig war. Die Abgedrehtheit war eigentlich OK.
Ich denke, ich werde mich mit Schwerpunkt auf die Anfangsphase mal etwas weiter reinhören.
Ich habe mal John Zorn live gesehen. Glücklicherweise hatte ich Ohrenstöpsel dabei!
Ich linke mal eine Review des Abends:
http://www.regioactive.de/story/5054/john_zorn_painkiller_live.htmlBrötzmann stelle ich mir ähnlich extrem vor. Wo hat er eigentlich gespielt?
Ich finde Deine Bemerkung zu Ascension verdeutlicht ein grundsätzliches Problem. „Wie frei muss free jazz sein?“ Ascension hat klare Strukturen und ist weit weniger frei als etwa eine Kollektivimprovisation, dennoch ist es allein aufgrund des überwältigenden Klangs, der Zusammensetzung des Ensembles und der Freiheit der Improvisation ein radikales Werk. Ich sehe kein Problem damit, dass die Rhythmusgruppe swingt, das ist aber natürlich weder eine Voraussetzung noch ein ausschließendes Kriterium. Was übrigens Harmolodics genau sein sollen, weiß nicht einmal Coleman selbst. Ein unschärferes Konzept gibt es wohl kaum. Bei Ascension sehe ich das Problem aber gar nicht einmal, dagegen viel stärker bei Werken von Charles Mingus, Sun Ra oder auch Miles Davis, Sam Rivers, Carla Bley bzw. Larry Young.
Ich bevorzuge daher die Bezeichnung avantgarde-jazz. Diese ist zwar nicht griffiger, erlaubt es aber, dass man auch Werke einbeziehen kann, die nicht frei sind, aber davon leben, dass sie die Grenzen des Jazz ausloten und überschreiten, dazu würde ich dann z. B. Larry Youngs „Unity“, Miles Davis „Plugged Nickel“-Aufnahmen, die Blue Note und Impulse-Aufnahmen (soweit ich sie kenne) von Sam Rivers und Carla Bleys „Escalator over the Hill“ zählen. Ich muss aber fairerweise sagen, dass mein Wissen begrenzt ist.Achja, wie konnte ich in meiner Liste nur Jimmy Giuffre vergessen!
Jimmy Giuffre – Emphasis/Flight (Stuttgart, Bremen 1961)
Jimmy Giuffre – Free Fall--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Ich habe mal John Zorn live gesehen. Glücklicherweise hatte ich Ohrenstöpsel dabei!
Ich linke mal eine Review des Abends:
http://www.regioactive.de/story/5054/john_zorn_painkiller_live.htmlBrötzmann stelle ich mir ähnlich extrem vor. Wo hat er eigentlich gespielt?
Es war Mitte/Ende der 90er in unserem Uni-Café in Essen.
John Zorn habe ich mit Bar Kohkba live gesehen, das war schön ruhig. Painkiller würde mich aber auch mal reizen, inzwischen ohne Mick Harris?Und dir Crux an solchen Threads ist immer, dass innerhalb kürzester Zeit Tipps für ca. 20.000 € und 3 Jahre Hördauer bereit stehen, ächz!
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Free Jazz, in mancher Munde ein Unwort, in manchen Ohren aber ein Wunder. Ambivalent ist diese Musik für mich, einerseits kann sie mich begeistern wie keine andere Musik, anderseits kann sie mich zur Verzweiflung treiben – wie geschehen vor zwei Wochen bei einem Livekonzert von Alexander von Schlippenbach. Freie Improvisation funktioniert bei mir nicht live, das konnte mir Peter Brötzmann schon letztes Jahr bestätigen. Zuhause aber entfaltet Free Jazz bei mir dann seine ganze positive Kraft. Ornette Coleman, Archie Shepp, Pharoah Sanders, Eric Dolphy und natürlich John Coltrane geben sich bei mir oft die Klinke in die Hand, gelegentlich schaut noch ein später Charles Mingus mit seinen Prä-Free Jazz-Experimenten vorbei. Albert Ayler hat es bisher noch nicht geschafft vorbeizukommen, aber das kann ja noch werden. All diese Künstler verstehen es in passenden Momenten mir ein musikalisches Universum zu zeigen, welches so weit draußen liegt und so unglaublich groß ist. Free Jazz, das sei Kopfmusik, wird immer gerne behauptet. Doch wenn man sich auf diese Musik einmal eingelassen hat, kann man ganz viel Glück empfinden – das Glück, dass diese Welt so vielfältig ist. Und dieses Glück finde ich gerade in der jetzigen Zeit der globalen Normierung für ungeheuer wichtig.
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You can't fool the flat man!Banana JoeFree Jazz, das sei Kopfmusik, wird immer gerne behauptet. Doch wenn man sich auf diese Musik einmal eingelassen hat, kann man ganz viel Glück empfinden – das Glück, dass diese Welt so vielfältig ist. Und dieses Glück finde ich gerade in der jetzigen Zeit der globalen Normierung für ungeheuer wichtig.
schön und treffend formuliert. erst gestern ist mir der durchbruch bei coltranes „sun ship“ gelungen. dabei ist mir einmal mehr aufgefallen, dass es keinen sinn macht, sich „vorzunehmen“, ein album zu hören und zu mögen. so funktioniert diese musik nicht. es muss von alleine und spontan und ohne druck kommen. denn dann erst entwickelt sie ihren einzigartigen sog und eine wirkung, die sonst mit keiner anderen musik vergleichbar ist. die nämlich gleichermassen kopf und herz anspricht, dass eben, wie du schon sagtest, glücksgefühle auftreten.
Freejazz funktioniert bei mir einzig wohl portioniert. ich könnte mir nicht vorstellen, einen ähnlichen stapel hören zu können, wie ihn keksofen aufgezählt hat. jedes album ansich ist bestimmt ein traum („Ascension“ und „Free Jazz“ sind die einzigen die ich daraus kenne), aber als sammlung, die ich in einer bestimmten zeit „abarbeiten“ müsste, wäre mir das zu viel der gigantoalbem an einem stück. meinen größten respekt vor diesem vorhaben
@ Banana Joe
ich hatte den eindruck, Arve Hendricksens live improvisationen letztes jahr hätten dir gefallen. was ist geschehen?--
dagobertich hatte den eindruck, Arve Hendricksens live improvisationen letztes jahr hätten dir gefallen. was ist geschehen?
Vielleicht habe ich mich ein wenig zu allgemein ausgedrückt. Mit freier Improvisation meinte ich in diesem Fall das wirklich freie Spielen abseits gewohnter Pfade. Arve Henriksen* hat mir in der Tat mehr als nur gefallen – ich glaube, ich schrieb damals was von „besser als Sex“. Allerdings ist er meiner Meinung nach nicht dem Free Jazz zuzuordnen. Improvisiert heißt ja nicht gleich Free Jazz – ein Missverständnis, auf das ich übrigens recht häufig stoße.
*Wem Arve Henriksen nichts sagt, Myspace hilft…
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You can't fool the flat man!Banana Joe…wie geschehen vor zwei Wochen bei einem Livekonzert von Alexander von Schlippenbach.
Das tut mir wirklich leid. Wie konnte Dir das denn passieren? Ein furchtbarer Musiker, den ich aber auch nich wirklich dem Free-Jazz zuordne. Genauso wenig wie sein Arschkriecher-Gefolge aus Berlin. Nicht zu vergessen, seine holde Ehefrau, die sich zur Zeit an eine weitere, wahrscheinlich desaströsen, unglaublich prätentiösen Neubearbeitung von Ornette Coleman-Kompositionen heranwagt. Schlippenbach’s Ideen sind in meinen Augen abstrakte Varianten von durchaus harmonischen Kompositionen. Da liegt genau so wenig Seele drin, wie in einer zufällig entstandenen Tonfolge zerscheppender Porzellanteller. Charme entsteht nur dann, wenn er zu seinen eigenen Wurzeln blickt.
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Schlagwörter: AACM, Art Ensemble Of Chicago, Avantgarde, Black Artists Group, Free Jazz, Freejazz, Jazz, Nessa Records
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