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bullitt
Naja, eben, diese WD-Hörigkeit war schon zeitweise lustig. Plötzlich feierten alle Matana Roberts ab und waren für zwei Wochen die totalen Free Jazz-Freaks. Vorher und nachher aber nie wieder. Das war dann schon etwas zum Fremdschämen, was nicht heißen soll, dass ich Matana Roberts klein reden will.Bin mir gar nicht mehr so sicher, aber ging der kurzfristige Matana Roberts Hype von WD aus?
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WerbungbullschuetzDas stimmt. So engstirnig wurde über Billie dann glücklicherweise nicht mehr diskutiert. Ich glaube, Du hast den Rockismus besiegt!
Ach, darüber sollen spätere Generationen entscheiden.;)
Im Rückblick frage ich mich allerdings, ob in Lady Gaga nicht auch die Wohlwollenden einschließlich Dir etwas arg viel reinprojiziert haben. Ich fand sie damals als postmoderne Popinszenierungsvirtuosin intellektuell spannend, ihre Musik aber eher so lala – und fühle mich durch die retrospektive Betrachtung nicht direkt widerlegt. Ich glaube: All jene, die damals die Musik nicht gerade als epochal empfanden, stehen im Nachhinein nicht unbedingt als verständnisunfähige Altmachos da.
Letzteres habe ich auch nicht behauptet. Niemand muss irgendetwas gut oder epochal empfinden, für sich persönlich. Aber in der Diskussion ging es um reine, ungefilterte Vorurteile, die denjenigen gar nicht als solche bewusst waren. Dass es bei manchen in der Folge einen Nachdenkprozess gab, ist doch gut. Ich habe im Laufe meiner Jahre hier auch manches Vorurteil redigiert.
Ich sehe aber auch im Nachhinein keinen Grund, die damalige Begeisterung für Gaga zu relativieren: Das war ein großer Moment der Pop-Geschichte und das ganze Paket: Die Inszenierung, die Kontroverse, der Hype, aber eben auch die Songs, der Sound und das Bühnen-Charisma.
Meine Tochter z.B. war damals noch zu klein, Gaga ging an ihr vorbei. In diesem Jahr kam sie von selbst darauf zurück, Gaga wurde eine ihrer meistgehörten Künstlerinnen und „Just Dance“, Gagas erster Hit überhaupt, ihr meistgestreamter Song 2023. Für mich zumindest ein anekdotischer Beleg, dass diese Musik ihren impact nicht verloren hat.
Hübsche Pointe: Jetzt singt sie bei den Stones.
Ja, eben, das ist die Pointe: Das vermeintliche talentlose „sex sells“-Sternchen vondemineinemJahrkeinermehrspricht … Und wer waren 2023 die Gäste auf dem möglicherweise letzten Stones-Album? Paul, Stevie, Gaga. Das ist die Liga, in der sie mitspielt, und man konnte das 2009/10 schon erkennen, wenn man wollte.
Wer bei Gaga richtig hinhörte, dem konnte auch schon während der Gaga-Mania um 2009/10 nicht entgehen, dass sie eine starke Rockprägung hatte. Gaga war nie Anti-Rock, aber sie war eine Herausforderung an die tief verinnerlichten Stereotype der vergangenen Rock-Ära.
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bullittInteressentante Sichtweise, die ich tatsächlich so gar nicht nachvollzeihen kann. Es war 2002 doch komplett neu und spannend, dass man sich erstmals über Musik abseits des Mainstream-Pops austauschen konnte. Das war ja gerade das tolle am Forum. Logischerweise hat das Magazin seinerzeit hier noch die grobe St0ßrichtung vorgegeben, aber diese Acts waren doch sonst nirgends Thema. Erst recht nicht die unzähligen weiteren, noch viel abseitigeren, über die dann in kurzer Zeit hier die Thread aus dem Boden gesprießt sind. Dass ausgerechnet das dann 20 Jahre später bei der Beerdigung des Forums als „öde“ Phase gesehen wird, bis es hier dann na endlich auch um Mainstream-Acts ging, die ohnehin wirklich überall die maximale Aufmerksamkeit genießen, finde ich schon einigermaßen schräg.
Ich habe nicht gesagt, dass das Forum damals öde war, im Gegenteil. Aber die vorherrschenden musikalischen Vorlieben im Forum waren definitiv nicht meine. Für mich war das Tolle am Forum, überhaupt über Musik diskutieren zu können, mit Leuten, die genauso enthusiastisch sind, auch wenn ihre Vorlieben zum Teil komplett andere waren. Meine Interessen sind so breit gestreut, dass ich immer genügend Gesprächspartner hatte. Wie Dir vielleicht nicht entgangen ist, spreche ich ja auch gerne über Neuentdeckungen, Entlegenes, und insbesondere auch Neuzubewertendes. Ich warte ja immer noch gespannt auf die Ergebnisse Deiner vor Jahren geplanten Karel Gott-Exegese, auch wenn ich nie viel für Karel Gott übrig hatte, aber das hätte ich mit Vergnügen gelesen und es hätte meine Wahrnehmung vermutlich auch verändert.:)
Spannend war das Forum auch in der „Goldenen Ära“, insbesondere wenn gegen den Strich gebürstet wurde und Themen aufkamen, die „heikel“ waren. Man musste immer damit rechnen, dass man dann eine fette „muss der Mist jetzt auch noch sein“-Debatte am Hals hatte. Und bei Gaga wurde das dann zur Grundsatzdiskussion. Die mir sehr lieb war, denn ich möchte auch über „Mainstream“-Acts nicht „plaudern“, sondern diskutieren, mit der gleichen Ernsthaftigkeit wie über Ramones oder Dylan.
In der Zeit gab es doch Foren und Boards wie Sand am Meer und bereits unzählige Gruppen in Netzwerken wie StudiVZ, die im Prinzip genauso funktionieren wie heute. Es war garantiert gar kein Problem, sich da mannigfaltig über Shakira auszutauschen (vermutlich habe ich das sogar gemacht;). Auf jeden Fall musste man sich doch nicht ausgerechnet im RS-Forum anmelden, um über aktuelle Chartphänomene zu plaudern.
Wie gesagt, ich habe mich hier nicht angemeldet, um über aktuelle Chartphänomene zu diskutieren, sondern über Musik in ihrer ganzen Vielfalt. Und da kenne ich nichts, dass dem RS-Forum im deutschsprachigen Raum vergleichbar wäre. Allerdings gehören für mich zum Gesamtbild eben auch „Chartsphänomene“, und wir haben ja bewiesen, dass man an ein und demselben Ort über Olivia Rodrigo und über „Nischiges“ diskutieren kann. Und ich meine, dass das Forum an thematischer Breite und Diskussionskultur in den 2010er Jahren noch mal deutlich gewonnen hat.
Naja, eben, diese WD-Hörigkeit war schon zeitweise lustig. Plötzlich feierten alle Matana Roberts ab und waren für zwei Wochen die totalen Free Jazz-Freaks. Vorher und nachher aber nie wieder. Das war dann schon etwas zum Fremdschämen, was nicht heißen soll, dass ich Matana Roberts klein reden will.
Also mal vermisst Du Gemeinschaftserlebnisse, und dann wieder sind Community-Phänome zum „Fremdschämen“. Ich sehe überhaupt nichts Verwerfliches darin, wenn man sich mal für ein Album begeistern lässt, das aus einem Genre stammt, dem man sonst fernsteht, ist mir auch immer wieder mal passiert. Ich weiß nicht, ob sich die Jazz Community hier im Forum davon gestört gefühlt hat. Wenn ich mal mitbekomme, dass jemand ein eines „meiner“ Pop-Alben schätzt, bei dem ich es nicht vermutet hätte und der sonst kaum Neigungen in die Richtung zeigt, freut es mich doch auch. Gatekeeping fände ich viel mehr zum Fremdschämen.
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herr-rossi
Ich habe nicht gesagt, dass das Forum damals öde war, im Gegenteil. Aber die vorherrschenden musikalischen Vorlieben im Forum waren definitiv nicht meine. Für mich war das Tolle am Forum, überhaupt über Musik diskutieren zu können, mit Leuten, die genauso enthusiastisch sind, auch wenn ihre Vorlieben zum Teil komplett andere waren. Meine Interessen sind so breit gestreut, dass ich immer genügend Gesprächspartner hatte. Wie Dir vielleicht nicht entgangen ist, spreche ich ja auch gerne über Neuentdeckungen, Entlegenes, und insbesondere auch Neuzubewertendes. Ich warte ja immer noch gespannt auf die Ergebnisse Deiner vor Jahren geplanten Karel Gott-Exegese, auch wenn ich nie viel für Karel Gott übrig hatte, aber das hätte ich mit Vergnügen gelesen und es hätte meine Wahrnehmung vermutlich auch verändert.:) Spannend war das Forum auch in der „Goldenen Ära“, insbesondere wenn gegen den Strich gebürstet wurde und Themen aufkamen, die „heikel“ waren. Man musste immer damit rechnen, dass man dann eine fette „muss der Mist jetzt auch noch sein“-Debatte am Hals hatte. Und bei Gaga wurde das dann zur Grundsatzdiskussion. Die mir sehr lieb war, denn ich möchte auch über „Mainstream“-Acts nicht „plaudern“, sondern diskutieren, mit der gleichen Ernsthaftigkeit wie über Ramones oder Dylan.Genau, Karel Gott, den faden müsste ich tatsächlich nochmal aufnehmen. Also ich hab meine Guilty Pleasurse hier immer schon gnadenlos gedroppt und kann mich nicht erinnern, dass das mal mehr oder weniger gut funktioniert hat. Klar, blöde Kommentare gab es dann natürlich auch immer, aber die habe ich nie als besonders störend empfunden. Aber okay, ich hab auch viele Diskussionen auch gar nicht verfolgt. Gaga gehörte dazu. Mag sein, dass ich da auch einiges verpasst habe. Aber gerade mal geschaut, es gab hier 2002 z.B. schon einen Britney-Thread. Es lief also schon gleich von Beginn an so einiges parallel.
Also mal vermisst Du Gemeinschaftserlebnisse, und dann wieder sind Community-Phänome zum „Fremdschämen“. Ich sehe überhaupt nichts Verwerfliches darin, wenn man sich mal für ein Album begeistern lässt, das aus einem Genre stammt, dem man sonst fernsteht, ist mir auch immer wieder mal passiert. Ich weiß nicht, ob sich die Jazz Community hier im Forum davon gestört gefühlt hat. Wenn ich mal mitbekomme, dass jemand ein eines „meiner“ Pop-Alben schätzt, bei dem ich es nicht vermutet hätte und der sonst kaum Neigungen in die Richtung zeigt, freut es mich doch auch. Gatekeeping fände ich viel mehr zum Fremdschämen.
Ach, verwerflich fand ich das natürlich auch nicht, eher zum schmunzeln. Ich hab das einfach den wenigsten abgenommen, weshalb das dann wie ein sehr durchschaubares Streben nach Distinktionsgewinn wirkte. Und sich „aus Versehen“ für einen Popsong zu begeistern, passiert glaube ich sehr schnell und immer wieder. Aber über Nacht und für genau dieses eine Album temporär mal eben dem Free Jazz zu verfallen, eher nie.
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bullitt verwerflich fand ich das natürlich auch nicht, eher zum schmunzeln. Ich hab das einfach den wenigsten abgenommen, weshalb das dann wie ein sehr durchschaubares Streben nach Distinktionsgewinn wirkte. Und sich „aus Versehen“ für einen Popsong zu begeistern, passiert glaube ich sehr schnell und immer wieder. Aber über Nacht und für genau dieses eine Album temporär mal eben dem Free Jazz zu verfallen, eher nie.
Die Neigung, sich selber für klug und mit unbestechlich eigenständigem Qualitätsempfinden gesegnet, die anderen aber für lemminghafte Nachplapperer zu halten, ist im Forum traditionell recht verbreitet, das lobe ich, denn es gibt Diskussionen Würze. Und Distinktionsgewinn ist ja nun wirklich gar nicht dein Ding …
Aber Scherz beiseite. Ich will nicht darüber spekulieren, ob manche Leute bestimmte Positionen vertreten, um sich wichtig zu machen, und glaube das überdies auch nicht. Zu Matana habe ich obendrein eine andere (und, wie ich persönlich finde, schlüssigere) Erklärung anzubieten.
Erstens ist das Jazzforum hier eine Horizonterweiterungsmaschine ohnegleichen. Viele haben sich hier die Ohren öffnen lassen von Leuten, die Musik gewiss nicht zum Zwecke des Distinktionsgewinns hören. Und wer da mal einsteigt, beginnt oft beim Hardbop und landet (auch) bei freieren Formen von Mingus über Coleman und Ayers bis zu Matana. Die Grenzen dessen, was einem fremd vorkommt, verschieben sich naturgemäß mit wachsender Hörerfahrung.
Zweitens: Die Musik von Matana ist zugänglich, in Teilen wirklich melodiös und rhythmisch zupackend und vor allem nicht die Bohne abstrakt, sondern in ihren historischen und familiengeschichtlichen Dimensionen ganz sinnlich, emotional und zugleich intellektuell stimulierend, fast so eine Art musikalisches Kopfkino. Ich glaube, viele, die damals durchs Forum auf diese Musik stießen, es mal mit Hören versuchten, aber womöglich eher mit einer sperrigen Erfahrung rechneten, waren einfach verblüfft und begeistert, wie spontan anschlussfähig diese Musik ist.
Dieser Erklärungsansatz hat den Vorteil, dass man nicht einen Teil des Forums mal pauschal für zum Fremdschämen doof erklären muss.
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@bullschuetz danke!
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoIrgendwie schön, dass in den letzten Tagen des Forums auch eine letzte leicht hitzige Grundsatzdiskussion ausbricht.
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clauWenn hier im Forum irgendwas bizzar war, dann war das der Lena Meyer-Landrut Thread.
Das war auch ein Highlight und Pinchs Sternstunde.:)
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bullittUnd sich „aus Versehen“ für einen Popsong zu begeistern, passiert glaube ich sehr schnell und immer wieder.
Ich sprach deshalb ja auch von Album, das setzt dann doch schon etwas mehr voraus.
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herr-rossi
clauWenn hier im Forum irgendwas bizzar war, dann war das der Lena Meyer-Landrut Thread.
Das war auch ein Highlight und Pinchs Sternstunde.:)
Natürlich war das ein Highlight.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Vor 7 Jahren, Adressen leicht geändert:
Datum: Montag, 14. November 2016 um 11:53
An: Marcus Neuß <marcusneuss @axelspringer.>, „Niasseri, Sassan“ <sassan.niasseri @axelspringer.de>
Betreff: Forum
Sehr geehrte Herren,
ich schreibe Ihnen mit ca. 21600 angemeldeten Rolling Stone-Forumsmitgliedern im Rücken. Wir fühlen uns etwas allein gelassen.Im Sommer diesen Jahres erlebten wir einen Relaunch des Forums, noch unter der Mitarbeit des alten Betreuers Daniel Decker. Es wurde zu Beginn fleissig gewerkelt, aber seit einigen Monaten haben die Forumsmitglieder das Gefühl, mit den technischen und inhaltlichen Mängeln allein gelassen zu sein. Weitere, teilweise versprochene Verbesserungen scheinen nicht mehr vorangetrieben zu werden. Es entstand schon zum Relaunch ein Thread, in dem die Veränderungen diskutiert und mögliche Verbesserungen in einer Liste aufgeführt wurden. Der Thread hat mittlerweile 230 Seiten und wir sind immer noch nicht ganz d’accord mit den Funktionen.
Aus Frustration(?) und vielleicht Ungeduld wurde nun ein neues Musikforum von Moderatoren gegründet, das durchaus fähig zu sein scheint, etliche Forumsmitgliedern eine neue Heimat zu bieten. Das würde auf die Dauer aber ein stetes Ausbluten des durchaus immer noch respektablen und einigermassen funktionierenden RS- Forums bedeuten. Dieses Forum bietet einen riesigen Schatz von profundem Musikwissen, das seit der Gründung zusammengetragen wurde. Das häufige Abgrasen durch Suchmaschinen und die dadurch aktuellen Ergebnisanzeigen mit den RS- Forumszitaten bietet eine nicht zu unterschätzende Aussendarstellung auch für den Rolling Stone.Ich möchte Sie nun bitten, auf die dargestellten Probleme einzugehen. Dies könnte durchaus im betreffenden Thread
Das neue Forum (Anregungen, Fragen und Kritik) geschehen, für alle lesbar und transparent.
Sie können mir natürlich auch gerne persönlich antworten.
Mit freundlichen Grüssen,
Maik Frey--
Bis eine(r) heult.............. Contre la guerrestormy-mondayVor 7 Jahren:, Adressen leicht geändert:
[…]Klasse, danke Maik. Sehr konstruktiv aber doch bestimmt. Und dabei war damals das faktische Ausbluten wegen des Anmeldestops noch gar kein Thema.
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Radio StoneFM | "Solos come and go. Riffs last forever." (Keith Richards) | The fact that there's a highway to hell but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.bullschuetz Zu Matana habe ich obendrein eine andere (und, wie ich persönlich finde, schlüssigere) Erklärung anzubieten. Erstens ist das Jazzforum hier eine Horizonterweiterungsmaschine ohnegleichen. Viele haben sich hier die Ohren öffnen lassen von Leuten, die Musik gewiss nicht zum Zwecke des Distinktionsgewinns hören. (…) Ich glaube, viele, die damals durchs Forum auf diese Musik stießen, es mal mit Hören versuchten, aber womöglich eher mit einer sperrigen Erfahrung rechneten, waren einfach verblüfft und begeistert, wie spontan anschlussfähig diese Musik ist. Dieser Erklärungsansatz hat den Vorteil, dass man nicht einen Teil des Forums mal pauschal für zum Fremdschämen doof erklären muss.
Von zum Fremdschämen doof war ja auch gar nicht die Rede. Ich habe es ja eher positiv als Schrulligkeit bezeichnet, die es so eben nur hier geben konnte. Ist ja auch schon tausend Jahre her und wir sind uns doch sicher einig, dass hier bestimmte Forums-Opinion Leader ganz gerne mal die ein oder andere Eigendynamik ausgelöst haben. Wie gesagt, fand ich auch charakteristisch für dieses Forum und besser, als wenn hier nur Mainstream verhandelt worden wäre. Ich will auch überhaupt nicht die Qualität von Roberts anzweifeln. Kann auch sehr gut sein, dass einige das Album durchaus interessant fanden. Aber es dann kollektiv zum Album des Jahres zu krönen fand ich deshalb albern, weil es vorher und nachher nie wieder ähnliche Präferenzen in diesem Ausmaß gab. Es waren offenkundig eben nicht alle plötzlich erleuchtete Free-Jazz-Fans.
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Slightly Off Topic: Matana Roberts ist allerdings auch kein typischer Free Jazz. Das Album dürfte für Leute, die die frühen VU, Post-Rock und ähnliches hören, recht zugänglich sein, wenn man über die jazztypische Instrumentierung hinwegsieht (vielleicht sogar zugänglicher als klassischer Jazz). Kendrick Lamar war ja auch so ein Fall, wo ein Künstler genre-übergreifend Fans gefunden hat – und das nicht nur im Forum.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickUnd es bleibt ein Kuriosum: To Pimp a Butterfly führt immer noch die All-Time-Album-Charts von RYM an.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited. -
Schlagwörter: forum, neue Website
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