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AutorBeiträge
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Verschiebe das mal aus dem Hörthread hier rüber @wahr @vorgarten
wahr
vorgarten
gestern eingetroffen, 1970er ostküsten-nachpressung von van gelderns mastern, klingt sehr ordentlich und sehr viel besser als meine bisherigen rips. für mich mehr und mehr eine der tollsten blue-note-aufnahmen, die ich kenne.
höre ich grad und nimmt mich gleich mit. tidal faselt was von ‚fällt nach den ersten beiden tracks ab, man hätte standards oder kompositionen der mitspieler dazu nehmen sollen‘, was ich gar nicht nachvollziehen kann. das sax schön edgie, gute melodieklammern, alles mit einem gewissen zug im spiel. klasse. danke für den tip! song of peace läuft im moment. schön, wie washingtons sax so eine freiheit aufsteigen lässt, gleichzeitig aber ganz geerdet und souverän ist. als würde er nicht suchen (wie der dauersuchende john coltrane), sondern gleich ein runtergebrochenes ergebnis präsentieren. das wirkt so unmittelbar gut, ganz direkt. coltrane ist natürlich super im suchen, nicht dass ich falsch verstanden werde, aber es gefällt mir auch gut (und manchmal stimmungsabhängig sogar besser) wenn gleich wie hier was passendes gefunden wird, auch wenn es nicht dazu angetan ist, gleich beteigeuze explodieren zu lassen.
Mag das Album auch gerne – bei mir seit letztem Jahr endlich in Form einer der zwei japanischen CD-Ausgaben da … mit etwas Geduld kriegt man es halbwegs bezahlbar. Das mit der Suche bzw. dem Präsentieren von Ergebnissen empfinde ich aber doch anders, also eher so, dass Washington irgenwdwie den Punkt gerade nicht findet – was das Album nicht schlecht macht, aber bei mir bisher doch immer eine Art Unruhe hinterlässt, und auch eine seltsame Art von Unzufriedenheit – was ja ebenfalls nicht schlecht ist, aber irgendwie krieg ich das Album einfach nicht so klar verortet (ich kenne es wohl seit 15 Jahren oder so, ein Bekannter kopierte mir damals vermutlich dieselbe CD-Ausgabe, die ich jetzt selbst im Haus habe).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.de11 coole Zitate aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“
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wahr
höre ich grad und nimmt mich gleich mit. tidal faselt was von ‚fällt nach den ersten beiden tracks ab, man hätte standards oder kompositionen der mitspieler dazu nehmen sollen‘, was ich gar nicht nachvollziehen kann. das sax schön edgie, gute melodieklammern, alles mit einem gewissen zug im spiel. klasse. danke für den tip! song of peace läuft im moment. schön, wie washingtons sax so eine freiheit aufsteigen lässt, gleichzeitig aber ganz geerdet und souverän ist. als würde er nicht suchen (wie der dauersuchende john coltrane), sondern gleich ein runtergebrochenes ergebnis präsentieren. das wirkt so unmittelbar gut, ganz direkt. coltrane ist natürlich super im suchen, nicht dass ich falsch verstanden werde, aber es gefällt mir auch gut (und manchmal stimmungsabhängig sogar besser) wenn gleich wie hier was passendes gefunden wird, auch wenn es nicht dazu angetan ist, gleich beteigeuze explodieren zu lassen.
Mag das Album auch gerne – bei mir seit letztem Jahr endlich in Form einer der zwei japanischen CD-Ausgaben da … mit etwas Geduld kriegt man es halbwegs bezahlbar. Das mit der Suche bzw. dem Präsentieren von Ergebnissen empfinde ich aber doch anders, also eher so, dass Washington irgenwdwie den Punkt gerade nicht findet – was das Album nicht schlecht macht, aber bei mir bisher doch immer eine Art Unruhe hinterlässt, und auch eine seltsame Art von Unzufriedenheit – was ja ebenfalls nicht schlecht ist, aber irgendwie krieg ich das Album einfach nicht so klar verortet (ich kenne es wohl seit 15 Jahren oder so, ein Bekannter kopierte mir damals vermutlich dieselbe CD-Ausgabe, die ich jetzt selbst im Haus habe).
diese widersprüchlichen eindrücke wundern mich nicht, das ding ist natürlich alles andere als einheitlich und steht ja auch ziemlich verloren in der blue-note-diskografie herum. es gab ja viele interessante post-coltrane-ansätze dort, aber niemanden, der da noch mit frischem geist kuratiert hätte: die beiden eddie-gale-alben z.b., die vier larry-ayoung-alben nach dem eher klassischen UNITY, andrew hill mit streichern und mit chor, mclean’s BOUT SOUL (völlige leerstelle bei mir sind die vielen leader-alben von elvin jones nach coltranes tod, ich weiß nicht, ob sie hier reingehören), dann noch die entscheidung, ornette kurz zu blue note zu holen… viele tolle ideen, über die sich die ausgräber und kenner seit jeher sehr freuen, aber selbst in den reissue-programmen (bis hin zur tone-poet-reihe) versteht beim label immer noch niemand, was man mit diesen sachen anfangen könnte, die meiner ansicht nach viel anschlussfähiger für junge hörer*innen sind (oder es wird dann doch sachlich durchgerechnet, und das 12. lee-morgan-album wird immer noch besser verkauft als so ein ambivalenter hip shit wie washington…).
washintons besonderer knall ist ja, dass er kompositorisch mit lauter blue-note-formalismen arbeitet, diese im eigenen spiel aber dann sprengt. selbst schuld, sind ja seine kompositionen, aber wenn man den „song of peace“ am ende hört, versteht man schon, was er eigentlich gerne gemacht hätte oder hätte machen sollen (ein unglaubliches stück, ich höre das immer wieder isoliert an, da tut sich wirklich eine neue welt auf, tatsächlich post-coltrane…). das heterogene daran mag ich halt sehr, der muffelige mix, aus dem washingtons sound aber dann um so toller aufsteigt, der versuch der anderen, die gerüste ernstzunehmen (natürlich können barron, workman und chambers hervorragende bossa-grooves fabrizieren!). ich frage mich: wenn washington hier auch so abgehangene licks spielen würde wie shaw oder barron, wäre das album heute völlig unbekannt, vielleicht sogar im schrank geblieben oder aber ein klassiker? ist aber eigentlich eine blöde frage, denn ohne die durchgängige, kompromisslose dringlichkeit im spiel ist sein sound gar nicht zu denken.
zum thema „coltrane als suchender“… ich höre das ja nie (ganz selten vielleicht, in OM z.b.). das coltrane-mysterium besteht für mich eigentlich darin, mit welcher souveränität er die unvorbereitetsten dinge präsentiert hat. vielleicht waren das ergebnisse von ausgedehnten suchbewegungen, aber vielleicht formatierte das spiel auch erst die inhalte, ohne irgendwelche fragen am anfang. klar, die langen live-soli kann man schon als große erkundungen hören, aber eben nie auf einem terrain, das ihm in irgendeiner form angst zu machen schien.
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Danke für die Antwort @vorgarten – ich denke das stimmt, was Du über BN und Washington schreibst. Da fehlte vielleicht tatsächlich die ordnende Hand von Alfred Lion, und gut ging das da, wo entweder auf Pfaden fortgeschritten wurde, die bereits vertraut waren (Morgan, Mobley, Silver zumindest bis ca. 1967/68, unterm Strich auch McLean) oder da, wo die Leute sich irgendwie selbst kuratierten (da denke ich an die McLean/Hutcherson/Moncur-Sessions, wo z.B. Shorter auch noch reinspielte, der ja auch auf Kurs blieb, wohl allein schon, weil er selbst der Typ war, der strukturiert funktioniert).
Bei Elvin Jones gehören die ersten paar Alben eher nicht dazu, danach ev. schon, aber so klar ist das nicht, wir sind ja in der bequemen Position, aus der Retrospektive urteilen zu können … wie sich das damals darstellte, ob diese Post-Coltrane-Bands (zunächst mit Joe Farrell/Jimmy Garrison, später mit Frank Foster – der ja von Basie herkam, aber dort schon immer durch eine gewisse Modernität hervorstach – Dave Liebman und Steve Grossman) als Teil desselben Umfelds wahrgenommen wurden, wie Ornette Coleman oder Eddie Gale?
Jedenfalls scheint es bei BN damals wirklich viele lose Enden gegeben zu haben – und auch ein paar Selbstläufer, die nicht immer optimal liefen. Die Reihe von Alben von Freddie Hubbard fällt mir da noch vor Mobley oder Morgan ein – die beiden machten ja einfach weiter, und für die Leute – ich gehöre dazu – die ihre Sachen mögen, blieben die Alben auch weiterhin ansprechend – bei Hubbard hätte aber wohl etwas mehr Lenkung gut getan, denn mich dünkt er schöpft sein Potential auf den Leader-Alben selten ganz aus.
Es gab ja da noch eine Ecke, die man hätte anders positionieren können: Booker Ervin machte bloss ein (sehr schönes) Album für Blue Note, mit Richard Williams an seiner Seite, der irgenwdie eh nie seine Chance als Leader gekriegt hat (am Klavier sitzt da mit Bobby Few auch ein interessanter Mann!) … oder natürlich James Spaulding, der nie eine Leader-Veröffentlichung kriegte … oder die ganzen Sidemen, denen in den späten Fünfzigern vielleicht dann mal eine Session angetragen worden wäre, ich denke vor allem an Pianisten wie Kenny Barron, John Hicks, Harold Mabern, Cedar Walton … wann hat eigentlich bei BN in der noch halbwegs klassischen Zeit der letzten Pianist debütiert? Gab’s nach Hill noch einen? Nicht mal Chick Corea (der ja bei Blue Mitchell dabei war) kriegte eine „normale“ Session bzw. man produzierte diese ganzen wunderbaren frühen Circle-Aufnahmen, aber brachte sie halt nie heraus (später auf zwei DoLPs, „Circling In“ und „Circulus“) – und diese Circle-Sessions öffnen ja nochmal ein ganz neues Fass, das ECM dann mit sowas wie „Conference of the Birds“ (oder „ARC“) zunächst abschöpfte, wo mit Sam Rivers noch ein Musiker auftaucht, mit dem man wohl bei BN nicht so richtig wusste, was anfangen (eine Session mit Tadd Dameron – echt jetzt? Bin ja dankbar dafür, dass es sie gibt, aber wer kam bloss auf die Idee, dort Rivers hinzuschicken?)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaja, alles richtig & bemerkenswert. der hinweis auf booker ervin ist gut, weil der ja wirklich wie die faust aufs auge gepasst hat, und trotzdem ging’s nicht weiter. shorters durchgeknalltheiten hatten es aber spätestens seit SUPER NOVA schwerer, glaube ich.
ich glaube, mir ging es (wg. dem suchen und den ganzen astro-metaphern und den sound-aufladungen, der politisierung) um das feld des „spritual jazz“, das ja heute wieder sehr angesagt ist – vielleicht auch, weil man utopie-entwürfe von minderheiten heute ernster nimmt, zumindest in der kunst. daran scheiert blue-note bis heute. es war wahrscheinlich einfach nicht cuscunas geschmack, oder „blue note“ als label baut halt doch eher auf eine zahlungskräftige hardbop-gemeinde (bis sie ausstirbt), oder es ging um abgrenzungen zum impulse-katalog. einzige ausnahme für mich ist da hutcherson, der ja wirklich bis 1977 laufend aufnehmen konnte.
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Ja, das war mir schon klar – und dass sich da kaum was tut, ist schon interessant. Nicht einmal das diesbezüglich doch prädestinierte Heavenly Sweetness hat da angeknüpft sondern v.a. auch wieder Klassiker herausgehauen (oder allenfalls einen Spätklassiker gewählt, „Cape Verdean Blues“ von Horace Silver) … Alben wie „Oblique“, „Hipnosis“ oder das unterschätzte „Kofi“ könnte man da als Andockstation nehmen und mit der richtigen Erzählung (jetzt fang ich auch noch mit dem Narrativ vom Narrativ an ) darauf aufbauen … aber das passiert in der Tat nicht, stattdessen Klassiker zuhauf („The SideWinder“, „No Room for Squares“, „Black Fire“ … und sogar Assoziiertes wie „Money Jungle“, das aber von den ganzen Hip-Vinyl-Labeln verdammt nochmal wirklich als Doppel-LP herausgebracht werden müsste, ihr Penner!). Man hätte da auch quasi den Graben zwischen Spiritual/Free und der „Rare Groove Series“ schliessen können, denn auch da gibt es ja Verbindungen. Aber ich denke man kann es auch hier im Forum sehen: selbst unter den heutigen (Retro-)Vinylisten scheinen die grossen Klassiker mehr zu ziehen – dünkt mich jedenfalls. Dass Cuscuna die Lücke nicht auch noch füllen konnte, mag ich ihm nicht übel nehmen, es ist ja krass, war der seit den späten Siebzigern bei Blue Note (plus all den zum EMI-Katalog gestossenen anderen Labeln, von Capitol über United Artists und Pacific Jazz bis zu all den kleineren, Roulette, Roost, Colpix usw.) und parallel dazu für Impulse getan hat. Es hätte da halt noch andere Leute geben müssen (bei BN war das mit Bob Belden und Tom Evered zeitweise ein klein wenig der Fall, bei Impulse war später mal noch Harry Weinger an Bord, aber da schien man auch keinen echten Plan zu haben, selbst mit Douglas Paynes Hilfe (die 2-on-1 Reihe) gab es keine erkennbare Richtung (bzw. drückte das „Klassiker“-Zeug, das man Grossteils eh schon lange haben konnte, immer wieder zu stark rein).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windAlben wie „Oblique“, „Hipnosis“ oder das unterschätzte „Kofi“ könnte man da als Andockstation nehmen und mit der richtigen Erzählung (…) … und sogar Assoziiertes wie „Money Jungle“, das aber von den ganzen Hip-Vinyl-Labeln verdammt nochmal wirklich als Doppel-LP herausgebracht werden müsste, ihr Penner!).
MONEY JUNGLE kommt als tone poet ri im märz (in welcher ausstattung, weiß ich leider nicht, es wäre aber wohl auf jeden fall eine klangliche pioniertat), OBLIQUE im september. in der blue note 80 serie ist immerhin byrds von mir ja durchaus geschätzte ETHIOPEAN KNIGHTS rausgekommen und im april kommt noch larry youngs INTO SOMETHING. alles gut (und totale ausnahmen im programm), aber auch hier würden mir wagemutigere entscheidungen einfallen…
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vorgarten
gypsy-tail-windAlben wie „Oblique“, „Hipnosis“ oder das unterschätzte „Kofi“ könnte man da als Andockstation nehmen und mit der richtigen Erzählung (…) … und sogar Assoziiertes wie „Money Jungle“, das aber von den ganzen Hip-Vinyl-Labeln verdammt nochmal wirklich als Doppel-LP herausgebracht werden müsste, ihr Penner!).
MONEY JUNGLE kommt als tone poet ri im märz (in welcher ausstattung, weiß ich leider nicht, es wäre aber wohl auf jeden fall eine klangliche pioniertat), OBLIQUE im september. in der blue note 80 serie ist immerhin byrds von mir ja durchaus geschätzte ETHIOPEAN KNIGHTS rausgekommen und im april kommt noch larry youngs INTO SOMETHING. alles gut (und totale ausnahmen im programm), aber auch hier würden mir wagemutigere entscheidungen einfallen…
Ja , money jungle wäre schon fein, aber die tone poet preise halte ich für nicht gerechtfertigt. Da halte ich es mit Gypsy, eine Doppel-LP mit 180-200g und 45rpm sollten es da schon sein, 80 Euronen würd ich da gerne zahlen…
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!lotterlotta
vorgarten
gypsy-tail-windAlben wie „Oblique“, „Hipnosis“ oder das unterschätzte „Kofi“ könnte man da als Andockstation nehmen und mit der richtigen Erzählung (…) … und sogar Assoziiertes wie „Money Jungle“, das aber von den ganzen Hip-Vinyl-Labeln verdammt nochmal wirklich als Doppel-LP herausgebracht werden müsste, ihr Penner!).
MONEY JUNGLE kommt als tone poet ri im märz (in welcher ausstattung, weiß ich leider nicht, es wäre aber wohl auf jeden fall eine klangliche pioniertat), OBLIQUE im september. in der blue note 80 serie ist immerhin byrds von mir ja durchaus geschätzte ETHIOPEAN KNIGHTS rausgekommen und im april kommt noch larry youngs INTO SOMETHING. alles gut (und totale ausnahmen im programm), aber auch hier würden mir wagemutigere entscheidungen einfallen…
Ja , money jungle wäre schon fein, aber die tone poet preise halte ich für nicht gerechtfertigt. Da halte ich es mit Gypsy, eine Doppel-LP mit 180-200g und 45rpm sollten es da schon sein, 80 Euronen würd ich da gerne zahlen…
Natürlich sind die Preise der „Tone Poet Serie“ gerechtfertigt – aber die Diskussion ist schon mehrmals geführt worden und ist auch ziemlich sinnlos, da wir an den Preisen ja nichts ändern können.
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art BlakeyMir sind die Preise egal, da das nicht mein Markt ist … was ich sagen wollte ich nur: die erweiterten CD-Ausgabe(n) bieten viel phantastische Musik und ich möchte nicht zu einer Version wechseln, auf der die vier weiteren Tracks (und je nach Ausgabe von jedem noch ein Alternate Take) fehlen. Ich sehe nicht ein, warum Vinyl-Sammler sich dafür einfach nicht interessieren und zufrieden sind, wenn sie ein Reissue mit den sieben Tracks kriegen, die 1962 auf der (kurzen) LP waren, warum es da nicht auch Interesse gibt am weiteren Material, das längst auch veröffentlicht wurde.
Zudem: ausgerechnet die Piraten (Waxtime, DOL) hauen diese weiteren Tracks teils auf die LPs drauf … was natürlich wieder mal illegal sein dürfte, da sie erst nach dem Zeitpunkt erschienen sind, bei dem die Copyrights-Frist geändert wurde (wenn ich mich nicht irre, fängt ja dann die Frist erst zu laufen an, sonst müsste Sony auch nicht die Dylan-Copyright-Collection produzieren).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind … was ich sagen wollte ich nur: die erweiterten CD-Ausgabe(n) bieten viel phantastische Musik und ich möchte nicht zu einer Version wechseln, auf der die vier weiteren Tracks (und je nach Ausgabe von jedem noch ein Alternate Take) fehlen. Ich sehe nicht ein, warum Vinyl-Sammler sich dafür einfach nicht interessieren und zufrieden sind, wenn sie ein Reissue mit den sieben Tracks kriegen, die 1962 auf der (kurzen) LP waren, warum es da nicht auch Interesse gibt am weiteren Material, das längst auch veröffentlicht wurde.
hmm, die cd-ausgabe mit den bonustracks würde ich ja jetzt nicht wegwerfen, wenn ich mir von dem album nochmal das tone-poet-reissue hole, das das ursprüngliche herausbringungskonzept ernst nimmt. NOW HE SINGS von corea ist ein ähnlicher fall, da war ja auf cuscunas erster digitalausgabe nochmal 2 mal soviel großartiges material drauf – allerdings hat das ursprünglich so konzipierte album mit seinen 5 stücken eine solche innere konsequenz und athmosphäre, dass ich das wirklich anders höre und in anderen momenten brauche als die fülle der zusammengekratzten gesamtsessions. ist ein bisschen so ähnlich wie bei @friedrich, obwohl nichols jetzt vielleicht nicht das beste beispiel ist.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,506
Laut Hrn. Cuscuna verkaufen sich die Tone Poet Ausgaben wie warme Semmeln und wenn ich den Thread hier so verfolge, hilft die Motivlage des „Marktes“ hier weiter kräftig mit ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)vorgarten
gypsy-tail-wind
… was ich sagen wollte ich nur: die erweiterten CD-Ausgabe(n) bieten viel phantastische Musik und ich möchte nicht zu einer Version wechseln, auf der die vier weiteren Tracks (und je nach Ausgabe von jedem noch ein Alternate Take) fehlen. Ich sehe nicht ein, warum Vinyl-Sammler sich dafür einfach nicht interessieren und zufrieden sind, wenn sie ein Reissue mit den sieben Tracks kriegen, die 1962 auf der (kurzen) LP waren, warum es da nicht auch Interesse gibt am weiteren Material, das längst auch veröffentlicht wurde.hmm, die cd-ausgabe mit den bonustracks würde ich ja jetzt nicht wegwerfen, wenn ich mir von dem album nochmal das tone-poet-reissue hole, das das ursprüngliche herausbringungskonzept ernst nimmt. NOW HE SINGS von corea ist ein ähnlicher fall, da war ja auf cuscunas erster digitalausgabe nochmal 2 mal soviel großartiges material drauf – allerdings hat das ursprünglich so konzipierte album mit seinen 5 stücken eine solche innere konsequenz und athmosphäre, dass ich das wirklich anders höre und in anderen momenten brauche als die fülle der zusammengekratzten gesamtsessions.
Ja, aber wenn Du alles hast, kannst Du nach dem einstigen Album zu hören aufhören. Wenn Du nur letzteres hast, ist es aber etwas schwieriger, den Rest anzuhören … die Faulheit der Konsumenten, I presume.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
gypsy-tail-wind … was ich sagen wollte ich nur: die erweiterten CD-Ausgabe(n) bieten viel phantastische Musik und ich möchte nicht zu einer Version wechseln, auf der die vier weiteren Tracks (und je nach Ausgabe von jedem noch ein Alternate Take) fehlen. Ich sehe nicht ein, warum Vinyl-Sammler sich dafür einfach nicht interessieren und zufrieden sind, wenn sie ein Reissue mit den sieben Tracks kriegen, die 1962 auf der (kurzen) LP waren, warum es da nicht auch Interesse gibt am weiteren Material, das längst auch veröffentlicht wurde.
hmm, die cd-ausgabe mit den bonustracks würde ich ja jetzt nicht wegwerfen, wenn ich mir von dem album nochmal das tone-poet-reissue hole, das das ursprüngliche herausbringungskonzept ernst nimmt. NOW HE SINGS von corea ist ein ähnlicher fall, da war ja auf cuscunas erster digitalausgabe nochmal 2 mal soviel großartiges material drauf – allerdings hat das ursprünglich so konzipierte album mit seinen 5 stücken eine solche innere konsequenz und athmosphäre, dass ich das wirklich anders höre und in anderen momenten brauche als die fülle der zusammengekratzten gesamtsessions.
Ja, aber wenn Du alles hast, kannst Du nach dem einstigen Album zu hören aufhören. Wenn Du nur letzteres hast, ist es aber etwas schwieriger, den Rest anzuhören … die Faulheit der Konsumenten, I presume.
Ja weniger ist nicht (immer) mehr ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpope
gypsy-tail-wind
Ja, aber wenn Du alles hast, kannst Du nach dem einstigen Album zu hören aufhören. Wenn Du nur letzteres hast, ist es aber etwas schwieriger, den Rest anzuhören … die Faulheit der Konsumenten, I presume.
Ja weniger ist nicht (immer) mehr ….
mir sind beide kommentare gerade ein rätsel, ich verstehe die ganze diskussion auch nicht richtig. ich habe von persönlichen vorlieben gesprochen und in meinem fall geht es ja nicht um ein entweder-oder. im fall von corea habe ich beides und würde auf keine ausgabe verzichten wollen, weil ich in manchen momenten die kuratierte essenz in einer sehr spezifischen klangqualität haben, in anderen vielleicht 80 minuten in einem sound, einer spezifischen musikalischen welt schwimmen möchte (esoterisch ausgedrückt). wie wahrscheinlich die meisten anderen habe ich natürlich eine cd-ausgabe von MONEY JUNGLE mit dem kompletten material, bin aber trotzdem an dem reissue interessiert – oder an der von soulpope eingebrachten alternative, falls sie wirklich genauso gut klänge. ich würde ja grundsätzlich menschen zutrauen, dass sie ebenso informierte und ihren bedürfnissen entsprechende entscheidungen fällen – und sie mir nicht als faul oder zu blöd, um den markt zu kapieren, vorstellen.
ausgangspunkt war ja eher ein anderer – wie die reissue-politik von blue note mit einem bestimmten hausgemachten korpus von musik nach 1967 umgeht – da kamen bislang die initiativen nur aus japan und es sieht gerade nicht so aus, trotz des erfolgs der neuen reissues, dass sich daran etwas ändern wird.
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Mein Kommentar meinte bloss: wenn Du das Gesamtpaket hast, kannst Du die kuratierte Auswahl immer auch anhören. Andersrum ist das nicht möglich (drum versteh ich z.B. gekürzte CD-Reissues wie jene von „The Sermon“ und „House Party“ in der RVG Edition absolut nicht, oder diverse der Verve Originals von Alben, von denen es davor erweiterte Ausgaben mit teils wunderbarem Bonusmaterial gab).
Aber zurück zum BN-Thema: Was meinst Du denn mit Japan? Gab es da mal eine spezifische Reihe oder wurden die betreffenden Alben breiter berücksichtigt – letzteres kann ich nämlich auch höchstens ansatzweise erkennen, dass halt die drei späten von Shorter und die Larry Youngs irgendwann mal noch herauskamen, aber für jedes von den Reissues findest Du wohl fünf von „Speak No Evil“, „The Sidewinder“ oder „Song for My Father“ – ich nehme das eher so wahr, dass es halt wegen der Flut (vermutlich wurde der Katalog von 1500 bis ca. 4200 zwischen 1990 und 2010 in Japan fünf oder sechs mal nahezu komplett vorgelegt … eben mit gewissen blinden Flecken, aber bei der Kadenz sind davon halt weniger geblieben als beim US-Reissueprogramm, wo die betreffenden Alben im selben Zeitraum nur so 1,5 Mal neu aufgelegt worden sind.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Alfred Lion, Blue Note, Francis Wolff, It must schwing!, Jazz, Jazz-Faves, Labels, Rudy Van Gelder
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