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redbeansandricewird gemacht … hipnosis hatte ich gar nicht auf der rechnung bis jetzt, rhythmusgruppe mit lamont johnsons und scotty holt klingt sehr gut… wusste ich würd mich ärgern dass ich das moncur mosaic select verpasst hab… one step beyond wollt ich mir eigentlich die neue cd kaufen aber hab dann gelesen dass da irgendwie ein fehler drauf ist… hoffe mal das wird noch korrigiert bevor das blue note reissue programm komplett verschwunden ist (vielleicht ist es das schon, hab das nicht mehr so verfolgt)(klammer bezieht sich sowohl auf korrigiert als auch auf verschwunden)
Ja, das ist ein Grund, sich zu ärgern. Ich habe es und es ist toll.
Damals gab es die anderen McLean-Alben nicht als Einzelveröffentlichungen. Was One Step Beyond betrifft hast Du Recht. Da gibt es in der Tat ein Problem:
http://www.organissimo.org/forum/index.php?showtopic=50249Die RVG-Serie läuft weiter, jedenfalls erscheinen regelmäßig neue Titel. Oder weißt Du mehr?
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Werbungnail75Ja, das ist ein Grund, sich zu ärgern. Ich habe es und es ist toll.
Damals gab es die anderen McLean-Alben nicht als Einzelveröffentlichungen. Was One Step Beyond betrifft hast Du Recht. Da gibt es in der Tat ein Problem:
http://www.organissimo.org/forum/index.php?showtopic=50249Die RVG-Serie läuft weiter, jedenfalls erscheinen regelmäßig neue Titel. Oder weißt Du mehr?
ich weiß nichts, aber die stimmung auf organissimo geht stark in diese richtung…
http://www.organissimo.org/forum/index.php?showtopic=52880&st=0
konkret:(von ende mai)
„We probably won’t be seeing any reissues by EMI in the future anymore…………. […] For those who still question my words…..I spoke to MC [Michael Cuscuna, dem Chef des ganzen] in person last week.“
geht stark in die richtung, und an sich sollte die nächste ladung connoisseur cds schon bekannt sein, wenn sie käme… aber wer weiß; das letzte in der richtung was rauskam war diese neue freddie hubbard quartet cd? und dass die sich nicht so gut verkauft wie diese monk/coltrane cd (ähnliches coverdesign=ähnliche hoffnungen bei den teilen der firma die keine ahnung haben) würd ich doch stark vermuten… aber wer weiß, gibt ja auch weniger konkurrenz
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.ganz naive frage: neben hprill mit seinen 10 posts bin ich der einzige in diesem thread, der john patton alben in seiner liste hat… es müssen ja nicht gleich drei sein wie bei mir, aber: mögt ihr den nicht (wenn ja: welche alben habt ihr gehört?) ? mögt ihr den schon, aber einfach nicht ganz so sehr wie die ganzen anderen blue note künstler? hätte ja heute morgen (aus aktuellem anlass – das john patton mosaic select ist am verschwinden; ist natürlich egal wenn man eh vinyl kauft) fast einen missionarischen thread gestartet, hab mir das dann verkniffen, aber bei interesse….
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.Ich kenne „Along Came John“ (das Album) und noch einige andere Stücke. Das ist durchaus guter Jazz, der mich aber nicht vor Begeisterung umhaut. Weiter mit ihm beschäftigt habe ich mich nicht. Ein Fehler?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Ich kenne „Along Came John“ (das Album) und noch einige andere Stücke. Das ist durchaus guter Jazz, der mich aber nicht vor Begeisterung umhaut. Weiter mit ihm beschäftigt habe ich mich nicht. Ein Fehler?
fehler weiß ich nicht, aber: mit along came john bin ich auch noch nicht ganz warm geworden, patton hatte irgendwie festere r&b wurzeln als viele seiner kollegen (also, in r&b bands haben ja auch tina brooks, hank mobley und viele andere gespielt, aber patton hat hits komponiert (personality und where were you on our wedding day für lloyd price, credits nur bei einem davon) und ein stück für die shirelles, das später eric clapton gecovert hat (putty in your hands))… und bei along came john scheint mir das irgendwie auf eine verhältnismäßig unsubtile weise durch… meine liebsten alben sind die späteren, auf denen einflüsse von coltrane (teilweise „sogar“ ayler) deutlicher zu spüren sind, that certain feeling und was danach kam (vielleicht kann man auch schon let ‚em roll dazuzählen); insofern kommt es drauf an, was du außer along came john kennst…
bei lastfm kann man boogaloo und let ‚em roll anhören, die besten alben find ich aber nochmal eine spur stärker…
http://www.lastfm.de/music/John+Patton/+albums[auf dem mosaic select hat man along came john, dann zwei alben „im stil von horace silver“ (allerdings mit orgel), die schon irgendwie sehr gut sind, dann zwei der stärksten alben, that certain feeling (das album auf dem er endgültig zu sich selbst gefunden hat – sonst nicht auf cd erhältlich, auch nicht in japan) und understanding (trio mit dem saxophonisten harold alexander, der seinen ayler gehört hat, und dem schlagzeuger george brown)]; bei mosaic mittlerweile ausverkauft, aber bei amazon wohl noch zu kriegen…]
keins von pattons alben ist so stark wie unity von larry young… aber er hat fünf oder sechs alben, die das zweitbeste young album [into somethin‘] um längen schlagen (brauch wohl nicht dazusagen, dass das nur meine meinung ist)
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.Hmmm, Du machst mich sehr neugierig, denn ich liebe Unity (und ja, die anderen LY-Alben sind lange nicht so brillant).
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Kurze Fortsetzung: Ich weiß nicht, ob sich in Bezug auf weitere BN-Reissues auf CD etwas getan hat, aber EMI hat derzeit ja sehr große Finanzlöcher. Insofern wäre es durchaus denkbar, dass besagt Gerüchte stimmen, bzw. spätestens jetzt wahr werden. Aber es kann natürlich sein, dass sich das seit September schon bestätigt hat, ich verfolge CDs nicht. Bei den Vinyl-Reissues muss EMI sich ja nicht selbst kümmern.
Zu John Patton hatten wir es in einem anderen Thread schon. Ich finde, dass Patton der beste im RnB und Soul-Jazz verwurzelte Organist ist, der bei BN aufgenommen hat; damit würde ich Larry Young schon mal kategorisch ausschließen und Willette mit aufnehmen. (Sonst gibt es ja noch etliche Sidemen, wie Shirley Scott, die hin und wieder auf BN-Releases zu finden ist, oder McDuff.) „Along came John“ halte ich für ein sehr schönes, souliges und bluesgetränktes Album, das vor allem mit zwei eher unbekannten Tenoristen aufwartet, Fred Jackson (dessen Hootin‘-LP großartig ist) und Harold Vick. Beide zaubern sehr schöne Soli, aggressiv aber doch im Blues verortet. Grant Green nutzt sein funky Händchen und alle spielen als working-band wie aus einem Guss. „The way I feel“ empfinde ich recht ähnlich, nur ersetzt Richard Williams an der Trompete Harold Vick. „Blue John“ ist vielleicht sein avantgardistisches Album, was nicht zuletzt an George Braith liegt. Ich persönlich empfinde seinen Sound als eher sperrig und störend, daher habe ich mich mit der Platte nicht sehr beschäftigt. „Let em roll“ finde ich dagegen wieder herausragend, auch wegen der ungewöhnlichen Besetzung von Bobby Hutcherson. Ein sehr treibendes Album.
Noch ein Wort zu McLean. Bei nahezu keinem anderen Künstler (speziell auf Blue Note) merkt man m.E. eine solch imposante Entwicklung. Seine frühen Album sind für mich gut anzuhören, swingend, durchaus auch mal durchschnittlich von der Qualität, aber mit „Let freedom ring“ explodiert McLean stetig. „One step beyond“, „Destination out“, „Action“, „New and old gospel“ usw. sind alles Meilensteine und nicht zuletzt wegen Moncur, Tolliver oder Hutcherson musikalisch tolle Alben.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIZu Patton: „Understanding“ dürfte wohl das wildeste sein (vielleicht jedoch nicht das musikalisch avancierteste? Ich sollte endlich ein Exemplar von „Blue John“ unterwegs haben, hoffe alles klappt, hab da mal wieder die Katze im Sack gekauft…)
Und „Got a Good Thing Goin'“ wurde bisher nicht genannt (zumindest nicht grad oben), das find ich eins der schönsten Alben, es mag nicht so speziell sein wie das Album mit Hutcherson oder nicht ganz so bluesig und dreckig wie die Alben mit Vick und Jackson, aber es macht ganz schön Spass!
Zu Jackson noch ne Anmerkung: die Vinyl-Puristen verpassen da echt was, wenn sie sich nicht die Connoisseur CD mit der Bonus Session kaufen!:-)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbanur eine kurze Antwort für den Moment: die wirklich avantgardistischen Patton Alben kamen später, vielleicht schon That certain Feeling, jedenfalls Understanding, Accent on the Blues, und die drei später veröffenlichten Sessions Boogaloo und Memphis to New York Spirit (drei, weil ein Album sich in den CD-Bonustracks zu Accent und Memphis „versteckt“, weiß nicht wie das hier mit Vinyl ist…), dann noch später die Alben mit John Zorn… George Braith ist ein seltsamer Musiker, ich find Blue John ist in erster Linie sein Album, so quirlig, komisch, dass Patton so viel mit dem gemacht hat…
kennst du die BN Alben von Reuben Wilson, insbesondere Blue Mode und dann Love Bug? die sind auch gleichzeitig funkiger und der Jazz Avantgarde eine Spur näher als Jimmy Smith…
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.gypsy tail wind
Und „Got a Good Thing Goin'“ wurde bisher nicht genannt (zumindest nicht grad oben), das find ich eins der schönsten Alben, es mag nicht so speziell sein wie das Album mit Hutcherson oder nicht ganz so bluesig und dreckig wie die Alben mit Vick und Jackson, aber es macht ganz schön Spass!Blue John ist für mich eigentlich eher sowas wie ein schräges Hard Bop Album, die späteren sind vielleicht weniger dissonant [bzw: nervig], oder gehen jedenfalls glatter ins Ohr, sind aber innovativer… Got a good thing goin find ich ganz nett, aber das ist für mich irgendwie mehr ein Grant Green Album; auf allen anderen Patton Alben, hat der sich ziemlich untergeordnet, hier nicht, find ich; als Grant Green Dokument bin ich für das Album sehr dankbar, hier spielen sie viel freier auf als auf den eher balladenlastigen Green Alben mit Patton, so ähnlich stell ich mir die Band live vor… aber wenn ich Patton hören will greif ich eher zu Accent on the Blues … Let em roll hat seine Meriten, hör ich aber als etwas konventionelleres Durchgangsalbum zwischen den grandios originellen Along Came John und That Certain Feeling… (was nicht heißt, dass es nicht gut ist – vielleicht sogar besser umgesetzt als Along Came John… war aber auch einfacher)
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.Ich seh, schon, es wird Zeit, dass ich mich endlich mal dem Patton Select widme und auch die anderen CDs mal wieder anhöre!:-)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch habe heute nachmittag ein bißchen bei „Along came John“ sowie „Blue John“ nachgehört und hab‘ mich ganz gut aufgehoben gefühlt. Ein bißchen muss ich meine Meinung über das zweite Album revidieren, Braith hält sich doch merklich zurück und die Nummern sind eigentlich echt gut. Vor allem macht Grant Green einen guten Eindruck, da sein Sound mE doch gut passt. Cool würde ich nicht sagen. Nicht so wie auf „Idle Moments“ oder „Matador“, sondern sehr funkig.
Zu den anderen werde ich noch ein bißchen was schreiben, wenn ich wieder nachgehört habe. Die späten End-sechziger Aufnahmen kenne ich leider nicht.Von Reuben Wilson kenne ich nur einzelne Tracks. Wie gesagt, die Organisten sind nicht unbedingt meine Heimat.
Und noch etwas: Höre ich da ein bißchen Understatement/Ablehnung gegenüber Grant Green und vielleicht auch Bobby Hutcherson heraus?
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIkatharsis
Von Reuben Wilson kenne ich nur einzelne Tracks. Wie gesagt, die Organisten sind nicht unbedingt meine Heimat.Und noch etwas: Höre ich da ein bißchen Understatement/Ablehnung gegenüber Grant Green und vielleicht auch Bobby Hutcherson heraus?
bei Reuben Wilson muss man sehr genau unterscheiden, aber Blue Mode und Love Bug sind große Klasse…
und ein großes Nein, nicht im geringsten, aber…!
was Green betrifft, so ist der genau wie Patton (ohne dass ich so eine Liste gemacht hätte) wohl schon einer meiner zwanzig Lieblingsmusiker… aber ich find beide sehr unterschiedlich… wenn man sich Greens Serie von Alben ansieht, dann kann man Alfred Lion und sein Produktionsteam auf so gut wie jedem dieser Alben herausfühlen (allein schon die Besetzungen, typische, grandiose Blue Note Besetzungen) – irgendwie scheint das für Green das richtige gewesen zu sein, der in erster Linie ein großartiger Solist war… bei Patton ist es ganz anders, das war mehr so ein Konzeptualist (wie Mingus…), BN haben das richtig gemacht und ihn fast immer mit working bands aufgenommen, Let ‚em Roll ist vielleicht das einzige ALbum, auf dem sich Lion wirklich bemerkbar gemacht hat, es werden Kompositionen von anderen BN Alben gespielt, ein Star des Labels, Hutcherson, ist mit von der Partie… fast alle späteren Patton Alben sind dann nicht mehr aus Lions BN Zeit und Wolff hat ihm freie Hand gelassen… deswegen steh ich dem Album ein kleines bißchen kritisch gegenüber ja,
und zur „Band“ Green/Patton/Dixon… ich liebe die Geschichten und alles, gelebte Coolness, für mich persönlich sehr wichtig… aber musikalisch bin ich von Green/Patton nicht so richtig überzeugt – also, sie wussten bestimmt was sie da taten… aber ich find Patton klingt erst auf den Alben ohne Green so richtig frei, ungebremst, was weiß ich, kann wirklich die Landschaften bauen, die er immer haben wollte… und auch bei Green find ich eindeutig die spätere Orgel-Band mit Larry Young und Elvin Jones besser… für sich ist Patton super aber zu Green ist er mir irgendwie nicht zupackend genug, da ist Young perfekt, zupackend ohne schnörkelig zu sein… andersherum, find ich zu Patton die späteren, etwas weniger eleganten (falsches Wort) Gitarristen besser, grad Blood Ulmer… (aber auch die Sachen ohne Gitarre…)
was jetzt Hutcherson betrifft… da muss ich zugeben, dass der in meiner Gunst etwas gesunken ist… ich glaube ich kannte zuerst die Sachen mit Dolphy, Iron Man, Out to Lunch… und Lasha/Simmons – Firebirds… auf diesen Sachen ist er echt unglaublich gut (also, wirklich wahnsinn)… ich hab dann immer mal wieder was von ihm rausgesucht… und klar, da sind ****-Sterne Alben zwischen wie San Francisco oder Happenings… aber insgesamt sind da auch genug Sachen irgendwie lahm, harmlos, so ein bißchen ohne Biss… Lieblingsvibraphonist – ja, sofort… aber ich hab ein bißchen meine Zweifel… hab noch längst nicht alles gehört aber irgendwie… weiß nicht was man für Hutcherson hätte tun sollen… mit Andrew Hill, das war ja ganz gut…
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.Ich denke, das hast Du sehr gut beschrieben.
Mir gefallen die Aufnahmen von Green mit Young auch besser als die mit Patton. Irgendwie passen Green und Patton nicht so zusammen, wie man sich das wünschen würde, aber ich weiß nicht warum.
Zu Hutcherson: Das Vibraphon hat ja eine begrenzte Dynamik, es ist immer vergleichsweise leise. Wenn man, wie Hutcherson das oft getan hat, mit Pianist, Drums und Bass aufnimmt, dann ist das immer eine sehr subtile Affäre. Daher gefallen auch mir die Hutcherson-Alben am besten, auf denen er etwas aus dem Schönklang gepuscht wird von Dolphy, von Sam Rivers und auch von Joe Henderson. Hutcherson ist kein Avantgardist, ich denke das sollte man nicht vergessen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.redbeansandricebei Reuben Wilson muss man sehr genau unterscheiden, aber Blue Mode und Love Bug sind große Klasse…
und ein großes Nein, nicht im geringsten, aber…!
was Green betrifft, so ist der genau wie Patton (ohne dass ich so eine Liste gemacht hätte) wohl schon einer meiner zwanzig Lieblingsmusiker… aber ich find beide sehr unterschiedlich… wenn man sich Greens Serie von Alben ansieht, dann kann man Alfred Lion und sein Produktionsteam auf so gut wie jedem dieser Alben herausfühlen (allein schon die Besetzungen, typische, grandiose Blue Note Besetzungen) – irgendwie scheint das für Green das richtige gewesen zu sein, der in erster Linie ein großartiger Solist war… bei Patton ist es ganz anders, das war mehr so ein Konzeptualist (wie Mingus…), BN haben das richtig gemacht und ihn fast immer mit working bands aufgenommen, Let ‚em Roll ist vielleicht das einzige ALbum, auf dem sich Lion wirklich bemerkbar gemacht hat, es werden Kompositionen von anderen BN Alben gespielt, ein Star des Labels, Hutcherson, ist mit von der Partie… fast alle späteren Patton Alben sind dann nicht mehr aus Lions BN Zeit und Wolff hat ihm freie Hand gelassen… deswegen steh ich dem Album ein kleines bißchen kritisch gegenüber ja,
und zur „Band“ Green/Patton/Dixon… ich liebe die Geschichten und alles, gelebte Coolness, für mich persönlich sehr wichtig… aber musikalisch bin ich von Green/Patton nicht so richtig überzeugt – also, sie wussten bestimmt was sie da taten… aber ich find Patton klingt erst auf den Alben ohne Green so richtig frei, ungebremst, was weiß ich, kann wirklich die Landschaften bauen, die er immer haben wollte… und auch bei Green find ich eindeutig die spätere Orgel-Band mit Larry Young und Elvin Jones besser… für sich ist Patton super aber zu Green ist er mir irgendwie nicht zupackend genug, da ist Young perfekt, zupackend ohne schnörkelig zu sein… andersherum, find ich zu Patton die späteren, etwas weniger eleganten (falsches Wort) Gitarristen besser, grad Blood Ulmer… (aber auch die Sachen ohne Gitarre…)
was jetzt Hutcherson betrifft… da muss ich zugeben, dass der in meiner Gunst etwas gesunken ist… ich glaube ich kannte zuerst die Sachen mit Dolphy, Iron Man, Out to Lunch… und Lasha/Simmons – Firebirds… auf diesen Sachen ist er echt unglaublich gut (also, wirklich wahnsinn)… ich hab dann immer mal wieder was von ihm rausgesucht… und klar, da sind ****-Sterne Alben zwischen wie San Francisco oder Happenings… aber insgesamt sind da auch genug Sachen irgendwie lahm, harmlos, so ein bißchen ohne Biss… Lieblingsvibraphonist – ja, sofort… aber ich ein bißchen meine Zweifel…
Interessante Bemerkungen, sowohl zu Patton/Green als auch zu Hutcherson!
Ich glaub mir gefällt die Willette/Green Kombination fast eine Spur besser, aber „Got a Good Thing Goin'“ und das Harold Vick-Album sind schon super – auch beide (ich pflichte Dir bei, also Deiner Bemerkung zum erstgenannten Album) nicht unbedingt Patton-Alben sind.
Wegen Hutcherson: zu seinen allerschönsten Aufnahmen zählen auch die Sessions mit Andrew Hill! „Point of Departure“ ist der offensichtliche Klassiker, aber „Judgement“ finde ich fast noch faszinierender!
Überhaupt finde ich interessant, dass Hutcherson auf Quartett-Alben mit Pianisten so toll ist, auch auf seinen eigenen beiden mit Herbie Hancock, „Happenings“ und „Oblique“ – beides hervorragende Alben!
Mein liebstes Hutcherson-Album ist aber glaub ich „Stick Up“, wo die Musik zwar weniger offen ist als auf „Oblique“, aber dafür eine Spur spannender, und Joe Henderson ist brilliant!
Der offensichtliche Klassiker von Hutcherson selbst wäre wohl „Dialogue“, ist aber eins der letzten seiner klassischen Blue Note Alben (die nicht-klassischen wären dann die vom Select, das ich noch nicht habe, sowie „Now“, „Head On“ etc), die ich gehört habe, und irgendwie kommt es für mich trotz der äusserst spannenden Band nicht ganz an die anderen heran. Dasselbe gilt letztlich auch für die Alben mit Harold Land – ich mag den frühen Land viel lieber, etwa auf „Study in Brown“ mit dem Max Roach/Clifford Brown Quintett – da hat er noch diesen leicht rauhen, grossen Ton, der sich auf die Hawkins-Schule zurückführen lässt. Danach war er ein Opfer des übermässigen Coltrane-Einflusses und verliert für mich irgendwie ein wenig…Und als Fussnote zu Hutchersons grosser Zeit (die ja leider schon lange vorüber ist – symptomatisch war die All-Stars Tournee vor ca. 10 Jahren, als er mit Kenny Burrell, Hank Jones, Ray Brown und Mickey Roker den kurz zuvor verstorbenen Milt Jackson ersetzt hatte und mit grossem Abstand der langweiligste Musiker auf der Bühne war, zumindest beim Konzert in Zürich…) – also, die Fussnote: „Head On“, neulich in erweiterter Form in der Connoisseur Reihe rausgekommen – find ich ein ganz ganz tolles Album! Da kommen dann die Einflüsse von „Bitches Brew“ und so rein, Hutcherson macht damit total spannende Sachen!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Alfred Lion, Blue Note, Francis Wolff, It must schwing!, Jazz, Jazz-Faves, Labels, Rudy Van Gelder
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