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katharsis
Von Reuben Wilson kenne ich nur einzelne Tracks. Wie gesagt, die Organisten sind nicht unbedingt meine Heimat.Und noch etwas: Höre ich da ein bißchen Understatement/Ablehnung gegenüber Grant Green und vielleicht auch Bobby Hutcherson heraus?
bei Reuben Wilson muss man sehr genau unterscheiden, aber Blue Mode und Love Bug sind große Klasse…
und ein großes Nein, nicht im geringsten, aber…!
was Green betrifft, so ist der genau wie Patton (ohne dass ich so eine Liste gemacht hätte) wohl schon einer meiner zwanzig Lieblingsmusiker… aber ich find beide sehr unterschiedlich… wenn man sich Greens Serie von Alben ansieht, dann kann man Alfred Lion und sein Produktionsteam auf so gut wie jedem dieser Alben herausfühlen (allein schon die Besetzungen, typische, grandiose Blue Note Besetzungen) – irgendwie scheint das für Green das richtige gewesen zu sein, der in erster Linie ein großartiger Solist war… bei Patton ist es ganz anders, das war mehr so ein Konzeptualist (wie Mingus…), BN haben das richtig gemacht und ihn fast immer mit working bands aufgenommen, Let ‚em Roll ist vielleicht das einzige ALbum, auf dem sich Lion wirklich bemerkbar gemacht hat, es werden Kompositionen von anderen BN Alben gespielt, ein Star des Labels, Hutcherson, ist mit von der Partie… fast alle späteren Patton Alben sind dann nicht mehr aus Lions BN Zeit und Wolff hat ihm freie Hand gelassen… deswegen steh ich dem Album ein kleines bißchen kritisch gegenüber ja,
und zur „Band“ Green/Patton/Dixon… ich liebe die Geschichten und alles, gelebte Coolness, für mich persönlich sehr wichtig… aber musikalisch bin ich von Green/Patton nicht so richtig überzeugt – also, sie wussten bestimmt was sie da taten… aber ich find Patton klingt erst auf den Alben ohne Green so richtig frei, ungebremst, was weiß ich, kann wirklich die Landschaften bauen, die er immer haben wollte… und auch bei Green find ich eindeutig die spätere Orgel-Band mit Larry Young und Elvin Jones besser… für sich ist Patton super aber zu Green ist er mir irgendwie nicht zupackend genug, da ist Young perfekt, zupackend ohne schnörkelig zu sein… andersherum, find ich zu Patton die späteren, etwas weniger eleganten (falsches Wort) Gitarristen besser, grad Blood Ulmer… (aber auch die Sachen ohne Gitarre…)
was jetzt Hutcherson betrifft… da muss ich zugeben, dass der in meiner Gunst etwas gesunken ist… ich glaube ich kannte zuerst die Sachen mit Dolphy, Iron Man, Out to Lunch… und Lasha/Simmons – Firebirds… auf diesen Sachen ist er echt unglaublich gut (also, wirklich wahnsinn)… ich hab dann immer mal wieder was von ihm rausgesucht… und klar, da sind ****-Sterne Alben zwischen wie San Francisco oder Happenings… aber insgesamt sind da auch genug Sachen irgendwie lahm, harmlos, so ein bißchen ohne Biss… Lieblingsvibraphonist – ja, sofort… aber ich hab ein bißchen meine Zweifel… hab noch längst nicht alles gehört aber irgendwie… weiß nicht was man für Hutcherson hätte tun sollen… mit Andrew Hill, das war ja ganz gut…
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