Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #12445473  | PERMALINK

    jimmydean

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    bataillon der verlorenen – francesco rosi- ITA 1970    ***

    italienischer (anti-)kriegsfilm über die eroberung eines berges im ersten weltkrieg— szenario ist ähnlich wie in „paths of glory“, allerdings nicht so brillantes drehbuch…. dennoch eine empfehlung wert, vor allem alain cuny als vertrottelter general und gian maria volonte geben dem film auch schauspielerischen glanz…

     

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    #12445771  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,342

    Samstagmorgen im Kino, fast allein: Maria (Pablo Larraín, IT/DE/USA 2024) – in den grossen Feuilleton-Hype mag ich nicht ganz einstimmen, aber am Ende habe ich geheult und vor Angelina Jolies Leistung ziehe ich den Hut. Und Alba Rohrwacher :heart: – ein besonderer Film auf jeden Fall, sehr stimmig.

    Im Heimkino am Wochenende zudem:

    Loro (Paolo Sorrentino, IT/FR/USA 2018) – auch das ein besonderer Film … nachdem atemlosen Einstieg mit den vielen Bunga-Bunga-Szenen verlangsamt er zum Glück das Tempo … und ist, ohne an der Oberfläche allzu politisch zu werden, doch sehr aufschlussreich. (Vor „Maria“ gab’s noch den Trailer für „Partenope“, den neusten von Sorrentino … weiss nicht, ob der an mich geht, aber ich sollte wohl mal den einen oder anderen seiner Filme anschauen – klappte bisher irgendwie nie, nicht mal mit „La grande bellezza“.)

    Everything Will Be OK (Rithy Panh, KH 2022) – post-apokalyptisches Animationskino … verwirrend, bedrückend, aber auch beeindruckend. Der Regisseur sagte mir noch gar nichts.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12446433  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Zuletzt gesehen:

    Elevation (Regie: George Nolfi – USA, 2024) 6,5/10
    Evil Does Not Exist (Regie: Ryusuke Hamaguchi – Japan, 2023) 8,5/10
    Caddo Lake (Regie: Celine Held/Logan George – USA, 2024) 6,5/10
    Pigen med nålen (Regie: Magnus von Horn – Dänemark/Schweden/Polen, 2024) 8,5/10
    Nuit et brouillard (Regie: Alain Resnais – Frankreich, 1956) 10/10
    Luce (Regie: Julius Onah – USA, 2019) 6,5/10
    Tourist Trap (Regie: David Schmoeller – USA, 1979) [Re-Watch] 8/10
    Masculin féminin: 15 faits précis (Regie: Jean-Luc Godard – Frankreich, 1966) 8,5/10
    Acide (Regie: Just Philippot – Frankreich/Belgien, 2023) 6/10
    Golem (Regie: Piotr Szulkin – Polen, 1979) 8,5/10
    La Jetée (Regie: Chris Marker – Frankreich, 1962) 10/10
    The Sender (Regie: Roger Christian – Großbritannien, 1982) 7,5/10
    Patty Hearst (Regie: Paul Schrader – USA, 1988) 6,5/10
    The Order (Regie: Justin Kurzel – Kanada, 2024) 7,5/10
    Thanatomorphose (Regie: Éric Falardeau – Kanada, 2012) 7/10
    Madre Notturna (Regie: Daniele Campea – Italien, 2022) 8/10
    Hotel Artemis (Regie: Drew Pearce – USA/Großbritannien, 2018) 6,5/10
    The Pit and the Pendulum (Regie: Stuart Gordon – USA/Italien, 1991) 7/10

    Nach den ersten 30 Minuten von Thanatomorphose war ich mir ziemlich sicher einen beschissenen Amateurfilm vor mir zu haben, doch im Laufe der weiteren Spielzeit zog mich das Werk mit seinen Buttgereit-Vibes in den Bann, so sehr, dass ich selbst die suboptimale Kameraführung ausblenden konnte. Die durch Musik, Zwischentitel und Farbfilter gesetzten Arthaus-Ambitionen werden verfehlt, doch der Faszination des vor sich hin rottenden Körpers in gelungener Effektarbeit konnte ich mich nicht entziehen. Spätestens während der Albtraumsequenz mit ihrem klobigen Auf-die-12-Symbolismus hatte ich meine Meinung geändert. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie sich solch ein Nischenprodukt ins Mainstream-Programm von Amazon Prime verirrt. Außerdem: Zwei Songs der Black Angels auf dem Soundtrack!

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    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #12446623  | PERMALINK

    mahoney

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    The Salvation

    Ein paar Abstriche muss man machen, v.a. der Look des Films wirkt teilweise sehr künstlich und so gerne ich Mads Mikkelsen mag, die Clint Eastwood Paraderolle nehme ich ihn nicht so wirklich ab, von Jeffrey Dean Morgan werde ich in diesem Leben auch kein Freund mehr.
    Ansonsten aber durchaus aus ein solider Western, der schnell und kompromisslos auf den Punkt kommt. 7/10

    --

    #12447141  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,342

    Gestern im Kino:

    The Killer That Stalked New York (USA 1950) – ein Film von Earl McEvoy über den Pockenausbruch in New York im Jahr 1947 … zugleich Noir und gesundheitspolitisches Pamphlet, das vielleicht stellenweise etwas zu dick aufträgt mit Pathos – aber uns auch heute perfekt vor Augen hält, wie wir’s 2020 verkackt haben (das Ergebnis sieht man ja gerade bei der Bildung der US-Regierung). Faszinierender Film!

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    #12447271  | PERMALINK

    mahoney

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    Beiträge: 776

    The Pit and the Pendulum (1991)

    Stuart Gordon hat also einen Film über die Inquisition gedreht, da sollte ja erstmal nicht viel schief gehen.
    Und tatsächlich besticht der Film durch eine wunderbar schmuddelige Atmosphäre (Filme über das Mittelalter muss man einfach riechen können) und einem Lance Henriksen als Bösewicht, der mal richtig schön frei drehen darf.
    Für mich hätte der Gore Anteil zwar ruhig etwas höher ausfallen dürfen, in der Hinsicht ist The Pit and the Pendulum überraschend zurückhaltend.
    Insgesamt aber ein grundsympathisches B-Movie. 7,5/10

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    #12447289  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,342

    jimmydean
    bataillon der verlorenen – francesco rosi- ITA 1970 *** italienischer (anti-)kriegsfilm über die eroberung eines berges im ersten weltkrieg— szenario ist ähnlich wie in „paths of glory“, allerdings nicht so brillantes drehbuch…. dennoch eine empfehlung wert, vor allem alain cuny als vertrottelter general und gian maria volonte geben dem film auch schauspielerischen glanz…

    Interessant, danke! Gibt hier Mitte Februar bis Ende März eine Rosi-Retro, aber da kenne ich schon einiges und die Termine liegen schlecht, zudem priorisiere ich die Campion-Retro, denn da kenne ich noch fast nichts … aber den könnte ich ev. schaffen, nebst dem Abend mit der Tochter und der Doku „Citizen Rosi“ (bei der letzten Retro war Rosi selbst noch zu Gast, aber ich hab an den Abend leider kaum Erinnerungen).

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    #12447953  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,342

    Heute Nachmittag im Kino: Murder by Contract (USA 1958) – ein atemberaubend schwarzer (wenngleich hell ausgeleuchteter) Film von Irving Lerner. Und damit ist die Columbia Pictures-Reihe (eine Auswahl aus der grösseren Reihe beim Festival in Locarno letztes Jahr) leider auch schon wieder zu Ende.

    Phantastische Tonspur auch – Percy Botkin (Sr.):

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    #12449051  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,574

    @Murder by contract: Lustig, dem Trailer nach könnte es auch eine schwarzhumorige Dramödie sein, welche demnächst ein Makeover mit George Clooney bekommt.

    Kimi (Soderbergh, 2022) – Zoe Kravitz hört sich im Home Office Fehlerprotokolle eines Smart Assistenten a la Siri oder Alexa an. Auf einer Aufzeichnung glaubt sie einen Mord zu hören und meldet es. Knapp unter 1,5h dauernder, toller kleiner Krimi, ein bisschen quirky und sehr gut.

    zuletzt geändert von cleetus

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #12449111  | PERMALINK

    jackofh

    Registriert seit: 27.06.2011

    Beiträge: 3,741

    Und dann springt plötzlich Timothée Chalamet auf die Bühne. Der Saal ist 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn erst gut zur Hälfte gefüllt. Aber die, die schon da sind, können ihr Glück kaum fassen und zücken die Handys. Schließlich werden hier für gewöhnlich nur ganz unglamourös Star-befreite Wiederholungen aus dem Berlinale-Programm geboten. Doch Chalamet, der eigentlich schon auf dem Weg zum Flieger zurück in die Staaten ist, will sich diesen Fan-Service nicht nehmen lassen. In seiner kurzen Ansprache macht er sich vor allem über den bescheuerten Namen der zum Kino umfunktionierten „Uber Eats Music Hall“ lustig – und darüber, dass ausgerechnet an diesem trostlosen Ort des Kommerzes ein Film über die Ikone der Gegenkultur, den Meister der Verweigerung gezeigt wird: „That’s so 2025!“ Man könnte ihm zurufen, dass Dylan selbst gerade erst vor wenigen Monaten drei (fantastische) Konzerte an gleicher Stelle gegeben hat, freut sich jedoch viel zu sehr über den launigen Vortrag, um den Moment zu zerstören. Rückblickend war dieser dann auch schon der Höhepunkt des Abends. Denn „A Complete Unknown“, das folgende Biopic, in dem James Mangold mehr oder weniger akkurat die Ereignisse von Dylans Ankunft in New York 1961 bis zum ersten elektrischen Auftritt auf dem Newport Folk Festival 1965 rekapituliert, macht deutlich weniger Spaß. Jury-Präsident Todd Haynes dürfte froh sein, dass der Film außerhalb des Wettbewerbs in der „Berlinale Special“-Sektion gezeigt wird und also von seiner Jury nicht bewertet werden muss. Weil das alles filmisch so läppisch und bieder inszeniert ist, als hätte es Haynes‘ „I‘m Not There“ nie gegeben. Der Forums-Folklore huldigend, könnte man sagen: James Mangold hat Bob Dylan nicht verstanden. Immerhin ist Chalamets Dylan-Mimikry durchaus ein Ereignis – und ein goldener Oscar dürfte ihm dafür deutlich wichtiger sein als ein Bär. Ansonsten hat man leider den Eindruck, der Blaupause von „Bob Dylan – das Musical“ beizuwohnen, da der Film in etwa so seelenlos wie die Mehrzweckhalle ist, in der er gezeigt wird, und Mangold sich einfach nur unbeholfen von Gassenhauer zu Gassenhauer entlang hangelt. Damit freilich stünde einer triumphalen Rückkehr in den „Berlinale Palast“ (der ja eigentlich ein Musical-Theater ist) nichts mehr im Wege. In hier üblichen Bewertungskategorien: 4,5/10 (oder **1/2).

    Weiterhin auf der Berlinale gesehen:

    Welcome Home Baby (Andreas Prochaska): Folk horror the austrian way, irgendwo zwischen „Wicker Man“ und „Rosemary‘s Baby“. Es ist ein weiter Weg von der naturalistischen Entbindung in einem Neuköllner Treppenhaus zu Beginn bis zum finalen, paganen Geburtstitual in einer österreichischen Dorfgrotte. Und man geht ihn als Zuschauer gerne mit. 7/10 (***1/2)

    Peter Hujar‘s Day (Ira Sachs): Watch this, James Mangold! 8/10 (****)

    Restitucija, Ili, San I Java Stare Garde (Želimir Žilnik): 7,5/10 (****)

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    #12449175  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    cleetus@Murder by contract: Lustig, dem Trailer nach könnte es auch eine schwarzhumorige Dramödie sein, welche demnächst ein Makeover mit George Clooney bekommt.

    Ich denke gerade deswegen ist der Film am Ende so abgründig. Ein demonstrativ entspannter und völlig desinteressierter Auftragsmörder, der etwas Sightseeing in L.A. macht … das wird aber in einer atemberaubenden Konsequenz inszeniert und getaktet, die 81 Minuten sind im Nu um. Und der Sound ist echt geil – das ist wohl der Komponist selbst, den man im ganzen Film an Gitarre und Banjo hört (es gibt mehrere Stücke im Stil des oben verlinkten).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #162: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records, 8.4., 22:00; # 163: 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12449211  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,574

    Hab mir die Theme direkt als Klingelton eingestellt, sehr undurchsichtig und mysteriös. Den Film schau ich später auf Youtube, dort ist er in guter Qualität zu finden.

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #12449275  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    jackofhUnd dann springt plötzlich Timothée Chalamet auf die Bühne. Der Saal ist 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn erst gut zur Hälfte gefüllt. Aber die, die schon da sind, können ihr Glück kaum fassen und zücken die Handys. Schließlich werden hier für gewöhnlich nur ganz unglamourös Star-befreite Wiederholungen aus dem Berlinale-Programm geboten. Doch Chalamet, der eigentlich schon auf dem Weg zum Flieger zurück in die Staaten ist, will sich diesen Fan-Service nicht nehmen lassen. In seiner kurzen Ansprache macht er sich vor allem über den bescheuerten Namen der zum Kino umfunktionierten „Uber Eats Music Hall“ lustig – und darüber, dass ausgerechnet an diesem trostlosen Ort des Kommerzes ein Film über die Ikone der Gegenkultur, den Meister der Verweigerung gezeigt wird: „That’s so 2025!“ Man könnte ihm zurufen, dass Dylan selbst gerade erst vor wenigen Monaten drei (fantastische) Konzerte an gleicher Stelle gegeben hat, freut sich jedoch viel zu sehr über den launigen Vortrag, um den Moment zu zerstören. Rückblickend war dieser dann auch schon der Höhepunkt des Abends. Denn „A Complete Unknown“, das folgende Biopic, in dem James Mangold mehr oder weniger akkurat die Ereignisse von Dylans Ankunft in New York 1961 bis zum ersten elektrischen Auftritt auf dem Newport Folk Festival 1965 rekapituliert, macht deutlich weniger Spaß. Jury-Präsident Todd Haynes dürfte froh sein, dass der Film außerhalb des Wettbewerbs in der „Berlinale Special“-Sektion gezeigt wird und also von seiner Jury nicht bewertet werden muss. Weil das alles filmisch so läppisch und bieder inszeniert ist, als hätte es Haynes‘ „I‘m Not There“ nie gegeben. Der Forums-Folklore huldigend, könnte man sagen: James Mangold hat Bob Dylan nicht verstanden. Immerhin ist Chalamets Dylan-Mimikry durchaus ein Ereignis – und ein goldener Oscar dürfte ihm dafür deutlich wichtiger sein als ein Bär. Ansonsten hat man leider den Eindruck, der Blaupause von „Bob Dylan – das Musical“ beizuwohnen, da der Film in etwa so seelenlos wie die Mehrzweckhalle ist, in der er gezeigt wird, und Mangold sich einfach nur unbeholfen von Gassenhauer zu Gassenhauer entlang hangelt. Damit freilich stünde einer triumphalen Rückkehr in den „Berlinale Palast“ (der ja eigentlich ein Musical-Theater ist) nichts mehr im Wege. In hier üblichen Bewertungskategorien: 4,5/10 (oder **1/2).
    Weiterhin auf der Berlinale gesehen:
    Welcome Home Baby (Andreas Prochaska): Folk horror the austrian way, irgendwo zwischen „Wicker Man“ und „Rosemary‘s Baby“. Es ist ein weiter Weg von der naturalistischen Entbindung in einem Neuköllner Treppenhaus zu Beginn bis zum finalen, paganen Geburtstitual in einer österreichischen Dorfgrotte. Und man geht ihn als Zuschauer gerne mit. 7/10 (***1/2)
    Peter Hujar‘s Day (Ira Sachs): Watch this, James Mangold! 8/10 (****)
    Restitucija, Ili, San I Java Stare Garde (Želimir Žilnik): 7,5/10 (****)

    Danke, jack! Deine Einschätzung des Mangold-Films (wahrlich kein Meisterregisseur) entspricht meinen Befürchtungen.

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    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #12449407  | PERMALINK

    jackofh

    Registriert seit: 27.06.2011

    Beiträge: 3,741

    Tja, ich hätte ihn lieber wie Dietmar Dath sehen können…

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    #12449477  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    jackofhTja, ich hätte ihn lieber wie Dietmar Dath sehen können…

    Didi einmal quer durch die Pop-Historie: Trend! Aber Mangold fehlt halt etwas, einen richtig guten Film hat er nicht gedreht. Ein paar ganz nette, Identity oder Girl Interrupted und The Wolverine ist fast gut. Aber das Remake von 3:10 to Yuma ist zB Schrott. Und das Thema reicht eben nicht aus, um einen guten Film zu machen.

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