Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

Startseite Foren Kulturgut Für Cineasten: die Filme-Diskussion Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

Ansicht von 15 Beiträgen - 49,921 bis 49,935 (von insgesamt 51,644)
  • Autor
    Beiträge
  • #11488407  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,160

    James Bond 007 – Im Angesicht des Todes (A View to a Kill, John Glen, 1985)
    Bond sollte hier eine neue Nummer bekommen. 70 wäre passend, das deckt sich ja dann fast mit Moores Alter. Ansonsten ein reichlich spannungsarmer Beitrag zur Reihe mit einem Drehbuch, das an vielen Stellen nur noch als Unverschämtheit bezeichnet werden kann. Ein Beispiel von zahllosen: Bond und Stacey finden in einer Baracke der Mine, die der Schurke Zorin sprengen will, passende Klamotten, um sich als Arbeiter zu tarnen. Dabei ist sogar eine Arbeitsuniform mit speziellem Schnitt für Frauen, obwohl in der Mine keine Frauen arbeiten. In dieser Verkleidung überqueren beide dann einen mit Arbeitern ziemlich bevölkerten Platz und gehen auf eine Lore zu. Schnitt, und zack sind beide unter einer Plane in der Lore versteckt. Das ist Verarsche des Publikums. Alles was danach in der Mine kommt, ist in meinen Augen stark von Indiana Jones ‚inspiriert‘, wirkt aber ungefähr wie ein Fahrgeschäft im Phantasialand. Christopher Walken als Zorin ist verschenkt, und Jones Spiel ist die Bezeichnung nicht wert. Dass sie zudem einfach optisch völlig mutlos ausgestattet wurde ist bedauerlich. Da kann man auch gleich einfach ihre Videos schauen. 2/10 Punkten

    James Bond 007 – GoldenEye (GoldenEye, Martin Campbell, 1995)
    Brosnan ist deutlich besser als Bond, als es Moore jemals war. Er hat mehr Charme, ist weniger steif. Dennoch liegt Brosnan immer noch weit hinter Connery. Der Film selbst ist einigermaßen spannend, aber auch hier hat das Drehbuch wieder satellitenschüsselgroße Löcher. Xenia Onatopp (Famke Janssen) könnte locker in eine Top 5 der nervigsten Filmcharaktere aller Zeiten kommen. Diese völiig überspielte Geilheit beim Töten ist einfach peinlich und ruiniert viele Szenen. Unter dem Strich ist GoldenEye aber besser als alles, was je mit Moore gedreht wurde, und daher gebe ich 4/10 Punkten.

    --

    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #11491155  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    „Robin Hood“ (Otto Batthust, USA, 2018) **

    Unterhaltsamer als ich dachte. Dennoch recht einfallslose Dutzendware mit einem grossen Plus: Dem wunderbaren Ben Mendelsohn. Nett für einen entspannten Filmabend.

    „The Legend Of Tarzan“ (David Yates, USA, 2017) **

    Heute mal ein Hirnausunterhaltungsabend. Eine recht generische Tarzanverfilmung mit Augenmerk auf Action und heavy CGI. Einziger Lichtblick: Margot Robbie, die hier ein wenig unterbeschäftigt wirkt.

    „Beneath The Planet Of The Apes“ (Ted Post, USA, 1970) ****

    Endlich mal die Fortsetzungen sehen. „Beneath“ ist ein pessimistischer Science-Fiction-Film mit einem für die danalige Zeit ungewöhnlichen Ende. Leonard Rosenmsn kompinierte dazu einen würdigen Nachfolger zu Jerry Goldsmiths Meisterwerk. Schön.

     

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #11492139  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    „A Quiet Place“ (John Kasinski, USA, 2018) ****

     

    Ein ungemein spannender Film bei der Erstsichtung und beim wiederholten Schauen ein immer noch sehr effektiver Horrorthriller mit einer recht originellen Story. Emily Blunt kicks ass, wie schon in „Edge Of Tomorrow“. Richtig gutes Genrekino.

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #11492577  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,293

    Tony Arzenta (Netflix) – Nach „Una Farfalla…“ der zweite Tessari-Knaller, den Netflix scheinbar im Großpaket erworben hat. Wie „Blutspur im Park“ ist auch „Tödlicher Hass“ zuallererst eine Augenweide (aber kein Giallo), eine traurige Studie italienischen Minimalismus , in welcher Delon durch das triste Europa gondelt um eine Rechnung zu begleichen. Jetzt muss ich nur noch eine geeignete Suchformel aufstellen, um den Rest solcher Filme auch noch zu finden.

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #11492831  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    „Repo Man“ (Alex Cox, USA, 1984) ****

    Was für ein wunderbar verrückter kleiner Film. Eine echte Genreperle, die durchgängig Spass macht. Intense!

    „Maniac“ (William Lustig, USA, 1980) ****

    Harter Slasherthriller mit Joe Spinell als titelgebenden Manischer, der Frauen im dreckigen New York des Jahres 1980 mordet. Regisseur William Lustig inszenierte einen heftigen Horrorpsychothriller, der zu einem Kultfilm wurde.

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #11492849  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,667

    Panische Zeiten (1980) mit Udo Lindenberg, Fritz Rau, Karl Dall

    Alle Mitwirkenden spielen flach und ausdruckslos. Trotzdem gilt der Film als Kult unter Lindenberg-Fans. Udo Lindenberg spielt eine doppelte Hauptrolle, einmal sich selbst, der auf einer After-Show-Party von BND-Geheimagenten entführt wird, die ihn personell instrumentieren wollen für politische Zwecke, und dann gibt der Lindenberg noch den Privatdetektiv im Trenchcoat, der nach dem Udolein fahnden soll. Und was sehe ich da? Konzertveranstalterlegende Fritz Rau, den ich mal 2006 auf einer Lesung erleben durfte, spielt in einer Nebenrolle sich selbst, der 100.000 DM ausgibt, damit man ihm seinen Udo Lindenberg zurückholt („Schafft mir den Jungen herbei! Avanti!“). Dabei sieht man ihn durch die alte Dortmunder Westfalenhalle wutschnaubend marschieren. Wollte ich schon immer mal sehen, diesen Film, aus Anlass von Lindenbergs 75. vor paar Tagen hat die ARD den Streifen online genommen.

    zuletzt geändert von ford-prefect

    --

    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #11493379  | PERMALINK

    seenus

    Registriert seit: 26.01.2020

    Beiträge: 108

    Une si jolie petite plage (Yves Allégret, 1949) **** 1/2

    Poil de carotte (Julien Duvivier, 1932) **** 1/2

    Sous le ciel de Paris (Julien Duvivier, 1951) ****

    Tätowierung (Johannes Schaaf, 1967) ***

    --

    Tradition is one of those words conservative people use as a shortcut to thinking.
    #11494853  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    „Duel At Diablo“ (Roger Nelson, USA, 1966) ****

    Starker, knallharter Western mit einer äusserst interessanten Besetzung.

     

    „The Big Heat“ (Fritz Lang, USA, 1953) *****

    Was für ein Film. Fritz Lang inszenierte einige Highlights des Film Noir. Doch sein grosses Meisterstück ist wohl „The Big Heat“ . Ein absolut düsteres Werk, durchzogen von Rache. Glenn Fotd überrascht hier mit seiner härtersten Rolle. Auch grossartig: Ein junger Lee Marvin als Bösewicht. Toll!

     

     

     

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #11495125  | PERMALINK

    geitonas

    Registriert seit: 09.04.2018

    Beiträge: 243

    Ein Fleck in der Sonne (1961, A Raisin in the Sun, Daniel Petrie)

    Nach einem Theaterstück inszeniertes Drama mit Sidney Poitier und Ruby Dee, welches vom Glück suchen und Identität finden erzählt. Toller Stoff, der besonders im zweiten Teil Rassismus thematisiert. Allerdings überzeugt der Film aufgrund seiner Längen nicht auf ganzer Strecke.

    zuletzt geändert von geitonas

    --

    #11496603  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    „Johnny Guitar“ (Nicholas Roeg, USA, 1954) *****

    Ein aussergewöhnlicher Western, in dem 2 Frauen die Hauptrollen spielen. Nicholas Ray war ein  Regisseur, der irgendwie immer ausserhalb des Hollywoodsystems blieb, was man auch seinen Filmen ansah.

    „Leichen pflastern seinen Weg“ (Sergio Carbucci, Italien, 1968) *****

    Klaus Kinski gegen Jean Louis  Trintignant in Sergio Carbuccis Kultwestern. Dazu Ennio Morricones prächtige Musik und die atemberaubende Schneelandschaft. Ein Fest!

     

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #11497073  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,160

    Der Mörder des Klans (Prega il morto e ammazza il vivo, Giuseppe Vari, 1971)
    Klaus Kinski spielt den Bandenchef Dan Hogan, der nach einem erfolgreichen Überfall mit seinen Leuten nach Mexiko in Sicherheit vor dem Gesetz fliehen will. John Webb (Paolo Casella) bietet sich als Führer an, verlangt aber dafür fünfzig Prozent der Beute. Bevor der Ritt losgeht, fallen noch ein paar Reisende den Schurken in die Hände, und auf beiden Seiten gibt es Tote. Spannungen gibt es nicht nur zwischen den Banditen und den Geiseln, sondern auch innerhalb der Räuberbande. Diese werden von Webb geschürt, und es wird immer deutlicher, dass es ihm nicht nur um Gold, sondern auch um eine Abrechnung geht. Unerwarteterweise findet er auf der Reise nach Süden unter den Geiseln auch noch die Liebe.
    Das ganze ergibt einen ziemlich soliden Italowestern, der in seiner ersten Hälfte fast schon ein Kammerspiel ist und fast ausschließlich in einer Poststation spielt (Tarantino hat den Film in seiner Liste der besten Italowestern, vielleicht ist The Hateful Eight ein Stück weit von diesem Teil von Der Mörder des Klans inspiriert). Die zweite Hälfte dagegen zeigt vornehmlich karges Land, Berge und Wüste in glühender Hitze. Beide Teile sind spannend erzählt, Casella als harter Hund auf Rachemission ist gut besetzt. Ein paar Schwächen hat der Film freilich auch. So ist die Story letztlich nicht sehr originell, aber das empfinde ich als nicht so schlimm, wenn die Umsetzung stimmt. Und da hapert es an ein paar Stellen. Zum Beispiel ist der Vater der künftigen Braut des Helden ein typischer komischer alter Kauz mit einem bis zum Erbrechen wiederholten ‚lustigen‘ Fluch auf den Lippen. Kinski gibt zwar einen guten Schurken ab, driftet aber ab und zu in Richtung Selbstparodie ab. Genrefans könnten unter Umständen beklagen, dass es zu wenig harte Action gibt (was mich hier nicht stört). Unter dem Strich bleiben 7/10 Punkten.

    Highway Racer (Poliziotto sprint, Stelvio Massi, 1977)
    Poliziotto sprint ist kein typischer Vertreter der Poliziotteschi, auch wenn es sich um einen italienischen Polizeifilm aus den Siebzigern handelt. Er ist eher eine Blaupause für Filme wie The Fast and the Furious (2001) und handelt dem einem großspurigen Polizisten Palma, der sich selbst für einen begnadeten Fahrer hält, auch wenn er in der Realität mehrfach Unfälle baut und sich bei Verfolgungsjagden den Gangstern geschlagen geben muss. Sein Chef, selbst tatsächlich ein guter Fahrer und früher erfolgreicher Fahnder, sieht in dem jungen Palma dennoch Potential und bildet ihn aus, um ihn dann in eine Bande von Bankräubern einzuschleusen. Der Film ist eher eine Actionkomödie als ein Drama. Palma hat im Gegensatz zu den Helden anderer Poliziotteschi durchaus Rückendeckung von oben, und auch seine Gegner sind keineswegs die finsteren Schurken, die man sonst im Genre findet. Palma und der Chef der Bankräuber sehen sich letztlich auch nicht als Gegner auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes, sondern eher als Rivalen der auf die Straßen Roms verlegten Rennbahn. Im OmU auf Netflix zu sehen. Lohnt sich, bekommt von mir 7,5/10 Punkten.

    Jack Reacher (Jack Reacher, Christopher McQuarrie, 2012)
    Ein brauchbarer Actionfilm, dessen hervorstechendstes Merkmal wahrscheinlich seine Rückwärtsgewandheit ist. Tom Cruise gibt den Titelhelden, einen ehemaligen Militärpolizisten, besser als Ethan Hunt, einsamer als Rambo, cleverer als Sherlock Holmes. Das ist so übertrieben, dass es schon wieder gut ist. McQuarrie versteht es, den Unfug so rasant zu gestalten, dass man als Genrefreund durchaus zufrieden das Hirn ausschaltet und genießt, was geboten wird. 6/10 Punkten.

    Jack Reacher: Kein Weg zurück (Jack Reacher: Never Go Back, Edward Zwick, 2016)
    Die Fortsetzung ist weniger gelungen, weil das Konzept des Erstlings aufgegeben wird. Zwar ist Reacher immer noch ein Übermensch, aber der Fokus verschiebt sich von Über auf Mensch, da ihm hier so etwas wie eine Familie an die Seite gestellt wird. Der Film ist tatsächlich nur noch maximal durchschnittliche Actionkost und bekommt daher nur 4,5//10 Punkten.

    James Bond 007 – Sag niemals nie (Never Say Never Again, Irvin Kershner, 1983)
    Connery ist hier schon jenseits der Fünfzig und hat daher ein ähnliches Problem wie Moore in seinen letzten Bonds. Zu Beginn des Films wird das auch schön thematisiert, wenn Bond wieder auf Vordermann gebracht werden soll. Der Rest des Films ist dann eine mehr oder weniger überflüssige Neuverfilmung von Feuerball, den ich für gelungener halte. 4/10 Punkten

    James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies, Roger Spottiswoode, 1997)
    Brosnan gefällt mir in der Rolle des Bond immer noch ganz gut, und mit Michelle Yeoh hat er eine prima Partnerin. Dafür ist ihr Gegenspieler eher ein Witz. Seine Motivation, einen (Welt-)Krieg anzufangen ist völlig unglaubwürdig. Für mich hält sich der Film in etwa die Waage mit seinem Vorgänger und bekommt daher ebenfalls 4/10 Punkten.

    Der Tag, an dem die Heuschrecken kamen (Locusts, Richard T. Heffron, 1974)
    Ron Howard gibt einen jungen Mann, der 1943 wegen Feigheit unehrenhaft aus der Navy entlassen wurde, wo er als Pilot eingesetzt war. Zuhause auf der Farm in Montana erwartet ihn sein enttäuschter Vater (Ben Johnson) und eine Dorfgemeinschaft, die ihn ebenfalls ablehnt. Seine Freundin, seine Schwester und seine Mutter halten jedoch zu ihm, und schließlich beweist er sich im Kampf gegen eine Heuschreckenplage. Dieser TV-Film ist absolute Durchschnittsware, auch wenn ich Johnson wirklich gerne sehe. Ein Generationenkonflikt und eine Geschichte um Versagen und Bewährung ist nun wirklich wenig originell. Der genaue Ausgang des Films ist auch recht früh klar, und ab diesem Moment zieht sich der Film ein wenig, obwohl er nur 74 Minuten dauert. Für gelungen halte ich den Umstand, dass man hier gleichzeitig sowohl den Vater als auch den Sohn durchaus verstehen kann. Daher gebe ich wohlwollende 3/10 Punkten.

    Am Marterpfahl der Sioux (Warpath, Byron Haskin, 1951)
    Dieser Western macht ein wenig ratlos. Das ein Film von 1951 die 7. US-Kavallerie (und Custer) noch völlig unkritisch feiert ist kein Wunder. Dass jedoch die Schlacht am Little Big Horn thematisiert wird, diese aber komplett im Off stattfindet, ist schon ein eher ungewöhlicher Einfall, zumal der Zuschauer damit um einen eigentlich nahe liegenden Höhepunkt gebracht wird, auf den der Film zuzusteuern scheint. Andererseits ist das durchaus konsequent, denn letztlich sind die Kavallerie und die Indianerkriege nur der Hintergrund für eine private Rachegeschichte. Trotzdem sind einige der stärksten Sequenzen des Films solche, die tatsächlich Kriegshandlungen zeigen, die Suche des Helden nach den Mördern seiner Frau ist dagegen qualitativ etwas abfallend. Auch wirkt die obligatorische Liebesgeschichte ein wenig wie ein Fremdkörper. Trotzdem ein Film, den Westernfans sich mit Vergnügen ansehen werden, zumal er großartig fotografiert ist. Interessant ist auch die Darstellung der Sioux (übrigens echte Native Americans) in ihrem Verhältnis zu den Weißen, die für 1951 recht progressiv ist. 7,5/10 Punkten.

    Revolver – Die perfekte Erpressung (Revolver, Sergio Sollima, 1973)
    Vito Cipriani, der stellvertretende Direktor des Mailänder Gefängnisses, wird mit der Entführung seiner Frau un einer kurz darauf erfolgenden Erpressung konfrontiert. Er soll den Insassen Milo Ruiz fliehen lassen, wenn er seine Frau wiedersehen will. Zunächst denkt er, die Erpresser wären Ruiz Freunde, doch schnell stellt sich heraus, dass Ruiz ermordet werden soll. Ein gewaltiges politisches Komplott steht hinter der ganzen Geschichte… Sollimas Poliziottesco ist nahe an der Perfektion. Er ist spannend, verbindet Krimielemente mit einem Buddymovie, ist politisch klar links positioniert und gesellschaftskritisch und hat ein wirklich dramatisches Finale. Trotz seines Titels legt der Film auch sein Hauptaugenmerk nicht etwa auf Action und Gewalt, sondern beobachtet seine beiden Hauptfiguren und deren Entwicklung, die sie unter dem Druck der Ereignisse durchleben. Stark ist auch der Soundtrack von Ennio Morricone. Ich gebe 9,5/10 Punkten.

    Zardoz (Zardoz, John Boorman, 1974)
    Der Film hat mich nie interessiert, da ich nichts über ihn wusste und nur ein Bild von Connery in seinem seltsamen Kostüm kannte. Ohne darüber auch nur nachzudenken war der Film aufgrund des Bildes in meinem Kopf in der Trashecke abgelegt und lange aus meinem Blickfeld verschwunden. Jetzt bin ich froh, ihn bei der Ausstrahlung auf Arte zufällig gesehen zu haben. Psychedelisch, brutal, religionskritisch, sexualisiert, philosophisch, komisch und mit Beethoven unterlegt. Das Ergebnis ist in jedem Sinne phantastisch. Auch hier gebe ich mit 9,5/10 Punkten fast die volle Punktzahl.

    Mission: Impossible – Fallout (Mission: Impossible – Fallout, Christopher McQuarrie, 2018)
    Wie immer beim Team-Up von Cruise und McQuarrie gibt es handfeste und solide Actionkost zu sehen. Wenn man solche Filme mag, mag man auch diesen hier. Erstaunlich ist, dass der Film zwar völlig over the top ist, im Gegensatz zu beispielsweise den letzten Teilen der Fast & Furious-Reihe gar nicht so wirkt. 8/10 Punkten.

    zuletzt geändert von motoerwolf

    --

    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #11497563  | PERMALINK

    geitonas

    Registriert seit: 09.04.2018

    Beiträge: 243

    Die Passion der Jungfrau von Orleans (La Passion de Jeanne d’Arc, C.T Dreyer 1928)
    Der Film erzählt die letzten Stunde von Jeanne d’Arc, kurz vor ihrer Hinrichtung im Jahre 1431. Ungemein intensive Filmerfahrung, der durch die Verwendung der unzähligen Close – ups zu einem Meilenstein wurde und von der großartigen Renée Falconetti getragen wird.

    Die mit der Liebe spielen; (;L’avventura, Michelangelo Antonioni, 1960)
    Ein Meisterwerk über die Leere und Unbedeutsamkeit des menschlichen Daseins.

    Die Falschspielerin; (The Lady Eve, Preston Sturges, 1941)
    Henry Fonda spielt einen reichen Brauerei Erben, der als tollpatschiger Junggeselle auf einem Passagierschiff auf die hübsche Trickbetrügerin Jean Harrington (Barbara Stanwyck) trifft. Technisch gut gemachte Screwball Komödie, dessen Humor allerdings nicht mehr richtig funktionieren will. Oder nur ich finde es nicht komisch, wenn auf den Herrenanzug Essen ausgeschüttet wird.

    @motoerwolf: Danke für deine Einschätzung von Revolver. Den werde ich mir bei Gelegenheit ansehen. Ich kenne bisher nur die Western von Sollima.

    zuletzt geändert von geitonas

    --

    #11497567  | PERMALINK

    seenus

    Registriert seit: 26.01.2020

    Beiträge: 108

    L’argent de poche (François Truffaut, 1976) * * * * 1/2

    --

    Tradition is one of those words conservative people use as a shortcut to thinking.
    #11497587  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,160

    geitonas
    @motoerwolf: Danke für deine Einschätzung von Revolver. Den werde ich mir bei Gelegenheit ansehen. Ich kenne bisher nur die Western von Sollima.

    Revolver ist bei Amazon Prime enthalten, falls du also Kunde bist, kannst du jederzeit zuschlagen.

    --

    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #11497887  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    „Der goldene Handschuh“ (Fatih Akin, Deutschland, 2019) ****

    Wirklich ein zweischneidiges Schwert. Einerseits top ausgestattet, grossartig gespielt und inszeniert. Aber dann diese grauenhaften Mordszenen, die noch verstärkt werden, weil man daa meiste nicht sieht. Ich hatte ein bisschen Angst vor diesem Film, und ich hatte echt nicht gedacht, dass er mir so gut gefällt.

     

    „Absolute Giganten“ (Sebastina Schipper, Deutschland, 1999) ****

    Drei Freunde während ihrer letzten Nacht in Hamburg im Sommer des Jahres 1999. Sebastian Schippers kurzes Langfilmdebut „Absolute Giganten“ ist wunderbar melancholisch, dazu untermalt mit einem feinen Soundtrack. Die drei Hauptdarsteller, darunter der leider viel zu früh verstorbene Frank Giering, harmonieren miteinander. Dazu gibt es einiges an Hamburger Impressionen.  Schön.

     

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
Ansicht von 15 Beiträgen - 49,921 bis 49,935 (von insgesamt 51,644)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.