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AutorBeiträge
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Ein Kind zu töten… (Narciso Ibáñez Serrador, 1976)
Sehr guter Horrorfilm. Serrador schafft eine bedrohliche Atmosphäre fast ohne die üblichen Zutaten. Im Gegenteil, er deutet eigentlich positiv besetztes um. Helligkeit ist hier nicht länger ein Schutz vor einem düsteren Schicksal, dafür werden die Kinder mit ihren Engelsgesichtern, ihr Lachen und ihr Spielen zu einem Schrecken, der es locker mit jedem entstellten Monster aufnimmt.
I’ll see you in my dreams (Miguel Ángel Vivas, 2003)
Ein Zombie-Kurzfilm. Kann man schauen, muß man aber nicht.
X-Men Origins: Wolverine (Gavin Hood, 2009)
So originell wie ein Nutellabrot zum Frühstück, und das in jeder Beziehung (die Sprüche, die Story, die Kameraführung). Meine Abneigung gegen Marvel-Verfilmungen wächst.
edit:
Ganz vergessen in der Aufzählung:Fast & Furious Five (Justin Lin, 2011)
Recht tumbes Action-Spektakel, aber immerhin ganz ordentlich gemacht. Nur Dwayne Johnson kann ja wirklich gar nichts. Ein toter Baum hat mehr Ausdruckskraft als dieser Mann. Langsam werde ich wohl zu alt für diese Scheiße.
Transporter 3 (Olivier Megaton, 2009)
Etwas besser als Teil 2. Ein großes Manko sind ausgerechnet die Kampfszenen, in denen vor lauter schnellen Schnitten ein wenig der Überblick verloren geht, das zweite ist die selbst im Rahmen des Films völlig unglaubwürdige weibliche Protagonistin.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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motörwolfEin Kind zu töten… (Narciso Ibáñez Serrador, 1976)
Sehr guter Horrorfilm. Serrador schafft eine bedrohliche Atmosphäre fast ohne die üblichen Zutaten. Im Gegenteil, er deutet eigentlich positiv besetztes um. Helligkeit ist hier nicht länger ein Schutz vor einem düsteren Schicksal, dafür werden die Kinder mit ihren Engelsgesichtern, ihr Lachen und ihr Spielen zu einem Schrecken, der es locker mit jedem entstellten Monster aufnimmt.
Der Film wäre besser, wenn er die fiktive Geschichte nicht mit Filmmaterial von echten Gräueltaten (Holocaust, Koreakrieg, Indochinakrieg, Biafrakonflikt) „geschmückt“ hätte.
Außerdem krankt er an seiner überlangen Exposition, Dampfplauderei und einigen Schwachsinnsaktionen.
Dennoch ein recht guter Film, wenn man über die genannten Schwächen hinwegsehen kann.--
Die Exposition hat mich zunächst auch etwas gestört, weil ich es zweifelhaft finde, mit dem realen Leid der gezeigten Menschen zu unterhalten. In den Kontext des Filmes passt das zwar, immerhin bietet die Sequenz den einzigen Anhaltspunkt für eine Suche nach dem Grund der Gewalt der Kinder, aber ein fader Beigeschmack bleibt, das gestehe ich gerne zu.
Schwachsinnige Handlungen sind natürlich zu finden, wie in fast jedem Horrorfilm. Natürlich hätten Tom und Eve sich z.B. früher von der Insel absetzen und Hilfe holen müssen, aber ich finde ihr Bleiben deutlich weniger schwachsinnig als das der Protagonisten in vielen anderen Horrorfilmen. Tom sieht sich eben nur Kindern gegenüber, und vor denen zu fliehen ist weniger zwingend als beispielsweise vor einem Haufen Untoter.
Viel mehr störte mich so etwas wie das blöde Auto, das mal wieder erst im letzten Moment anspringt. Das war doch auch 1976 schon ein ausgelutschtes Motiv.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameMit Sonic „Maladolescenza“ Juice
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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motörwolf Tom sieht sich eben nur Kindern gegenüber, und vor denen zu fliehen ist weniger zwingend als beispielsweise vor einem Haufen Untoter.
Das ist auch einer der interessantesten Aspekte des Films: Woher kommt die Hemmung auf eine drohende, übermächtige Gefahr zu schießen? Bei Zombies gibt es kein Mitleid, bei Erwachsenen denkt man kurz darüber nach, aber Kinder machen einen handlungsunfähig. Selbst sterben und die bösartigen Kinder überleben, nur weil sie Kinder sind?
EDIT: Das wurde Romeros Zombiefilmen oft vorgeworfen, dass man hier völlig kalt auf „Untermenschen“ schoss, um selbst zu überleben.
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Harry RagDas ist auch einer der interessantesten Aspekte des Films: Woher kommt die Hemmung auf eine drohende, übermächtige Gefahr zu schießen? Bei Zombies gibt es kein Mitleid, bei Erwachsenen denkt man kurz darüber nach, aber Kinder machen einen handlungsunfähig. Selbst sterben und die bösartigen Kinder überleben, nur weil sie Kinder sind?
EDIT: Das wurde Romeros Zombiefilmen oft vorgeworfen, dass man hier völlig kalt auf „Untermenschen“ schoss, um selbst zu überleben.
Zunächst einmal dauert es ja recht lange, bis die Bedrohung tatsächlich als übermächtig erkannt wird. Da greift wohl auch das Kindchenschema, ganz besonders bei Erwachsenen, die selbst Eltern sind wie Tom und Eve. Serradors Kinder sind ja alle wirklich hübsch anzusehen, selbst bei ihren Mordtaten werden sie nicht zu fratzenhaften kleinen Monstern. Das macht es z.B. möglich, daß der Überlebende, der Tom Und Eve begegnet, schließlich mit seiner Tochter geht, obwohl er wissen muß, was ihn erwartet, und das macht es für Tom (und uns) so schockierend, als er in Notwehr das erste Kind erschießt. Kinder stehen eben in unserer Gesellschaft auch für Unschuld, wenngleich das natürlich eine Idealisierung ist.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famemotörwolf
Fast & Furious Five (Justin Lin, 2011)
Recht tumbes Action-Spektakel, aber immerhin ganz ordentlich gemacht. Nur Dwayne Johnson kann ja wirklich gar nichts. Ein toter Baum hat mehr Ausdruckskraft als dieser Mann. Langsam werde ich wohl zu alt für diese Scheiße.Ganz ordentlich? Das waren so ziemlich die besten Actionmomente (der Zug!), die ich seit langem gesehen habe. Zudem wird ein (fahr)technisch komplizierter Heist geplant, um dann doch die „Brechstange“ auszupacken. Das war doch mal eine Idee.
Klar hat der Film seine Schwächen (das Machogehabe), aber insgesamt war ich beeindruckt.--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoNapoleon Dynamite
Project X von Nima NourizadehIst der sehenswert, oder soll ich’s beim Trailer belassen?
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoKrautathausGanz ordentlich? Das waren so ziemlich die besten Actionmomente (der Zug!), die ich seit langem gesehen habe. Zudem wird ein (fahr)technisch komplizierter Heist geplant, um dann doch die „Brechstange“ auszupacken. Das war doch mal eine Idee.
Klar hat der Film seine Schwächen (das Machogehabe), aber insgesamt war ich beeindruckt.OK, vielleicht habe ich mit ganz ordentlich etwas tief gestapelt. Die Stunts sind wirklich gut gemacht. Aber beeindruckt hat mich der Film dennoch nicht. Frag mich in einem Monat noch mal nach Details, und ich werde dir nichts mehr sagen können. Schon jetzt mußte ich kurz nachdenken, was da mit einem Zug war. Reines Actionkino begeistert mich einfach immer weniger.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameMedea (Lars von Trier, 1988) ***
motörwolfSchon jetzt mußte ich kurz nachdenken, was da mit einem Zug war.
Anscheinend hast Du die ersten 20 Minuten verpasst.:lol:
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko„Manhattan“ von Woody Allen (1979) * * * * 1/2
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KrautathausAnscheinend hast Du die ersten 20 Minuten verpasst.:lol:
Nein, sicher nicht :lol:
Aber spektakuläre Zugüberfälle und tolle Stunts in/auf/neben fahrenden Zügen gibt es ja nun zuhauf. Vielleicht liegt es daran, daß sich mir die Szene nicht so bemerkenswert erscheint, daß ich sie für immer im Kopf haben müßte. Die Szene ist zwar nicht schlecht, aber mir fehlt hier ein Alleinstellungsmerkmal, das sie wirklich zu etwas besonderem macht.
Und da du vorhin die Planung des „(fahr)technisch komplizierter Heist“ angesprochen hast: war es nicht in The Italian Job, wo ebenfalls die Fahrstrecke zum Proben nachgebaut wurde? Ich habe TIJ lange nicht gesehen, aber mir kam die Szene in FF ziemlich abgekupfert vor.
Was mir allerdings länger in Erinnerung bleiben wird weil es mir gut gefallen hat, war die Tresor-Abschleppaktion.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameAmerican Psycho (2000) ***** Meisterwerk. Kann ich jedem empfehlen.
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motörwolf
Aber spektakuläre Zugüberfälle und tolle Stunts in/auf/neben fahrenden Zügen gibt es ja nun zuhauf.Die Szene, in der das Geländevehikel seitlich in den Zug crasht, war schon außergewöhnlich und konnte auch nur einmal gedreht werden.
Überhaupt waren das klasse Stunts, ohne viel digitale Effekte:
http://www.youtube.com/watch?v=MbG1P0ergB8--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko -
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