Dead & Gone

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  • #10229579  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    Da ist irgendwas im Musikgeschäft, das die Menschen krank macht. Erst kürzlich verriet auch Katy Perry, die in der Öffentlichkeit oft so überdreht gut gelaunt wirkt (vieles davon wohl Fassade), dass sie eine Zeit lang an einer Depression litt, Selbstmordgedanken hatte und zu viel Alk trank. Erst eine Therapie habe sie heilen können.

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    #10229583  | PERMALINK

    choosefruit
    low fidelity

    Registriert seit: 23.05.2015

    Beiträge: 5,978

    Dazu müssten Studien betrachtet werden, ob es unter Musikern prozentual wirklich eine höhere Suizidrate bzw. eine kürzere Lebensdauer gibt. Das Bild wird allein dadurch schon erzeugt, dass wir von dem Tod eines Musikers erfahren. Der Suizid eines Unbekannten bleibt unbekannt.

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    #10229585  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,448

    Ich halte das ehrlich gesagt für einen etwas klischeehaften Mythos. Die Wahrheit ist, dass Depression als Stigma gilt, vor allem beruflich – aber auch abseits dessen haftet der Krankheit etwas Undurchdringliches an, vielleicht einfach deshalb, weil viele Menschen sie nicht überleben. Und sie schlichtweg nicht so greifbar ist, wie ein Tumor oder ein gebrochenes Bein. Die Wahrheit ist aber auch, dass fast jeder fünfte im Leben einmal eine Depression erleidet – eigentlich also ein offenes Geheimnis, über das niemand wirklich sprechen mag, das aber so viele betrifft.

    Dass auch Künstler davon nicht frei sind, ist für mich nur logisch. Was aber sicherlich stimmt: Erfolg, von der kleinen Ortschaft auf die große Weltbühne, besitzergreifendes Fantum, Paparazzi auf Schritt und Tritt – das sind keine Begleitumstände, die einen Umgang mit den eigenen Tiefen unbedingt einfacher machen. Mich wundert es nicht, dass viele Musiker sich aus dem Bizz zurückziehen müssen oder Drogenprobleme haben, oft genug, weil man mit der Falltiefe zur Realität vielleicht letztlich nicht zurecht kommt.

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    #10229587  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    Vor drei Jahren veröffentlichte die Universität im australischen Sydney eine derartige Studie. Hier ein Zeitungsbericht darüber:

    Rock’n’Roll Suicide

    Zitat aus diesem Text: „Die Studie verglich das Alter und vor allem die Todesursachen von 12 665 toten Musikern zwischen 1950 und 2014 mit der US-Bevölkerung. Heraus kam, dass sich das Phänomen des „Club 27″ nicht wirklich nachweisen lässt, dass Musiker aber in den mehr als sieben Jahrzehnten bis zu 25 Jahre früher sterben als Normalbürger. Über 90 Prozent der in dem Zeitraum verstorbenen Musiker waren Männer.“

    zuletzt geändert von ford-prefect

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    #10229603  | PERMALINK

    spiderland77

    Registriert seit: 01.04.2009

    Beiträge: 1,377

    6 kids…

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    #10229619  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    Wenigstens müssen sich seine Kinder keine materiellen Sorgen um ihre Zukunft machen.

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    #10229627  | PERMALINK

    melodynelson
    L'Homme à tête de chou

    Registriert seit: 01.03.2004

    Beiträge: 6,004

    Schreckliche Nachrichten. Auch wenn ich kaum einer Formation jemals ferner gestanden hätte als Linkin Park, nimmt mich Chesters Tod doch arg mit. Den Schwarzen Hund hätte ich ihm nicht gegönnt. Tragisch.

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    #10229633  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 10,358

    irrlichtDass auch Künstler davon nicht frei sind, ist für mich nur logisch. Was aber sicherlich stimmt: Erfolg, von der kleinen Ortschaft auf die große Weltbühne, besitzergreifendes Fantum, Paparazzi auf Schritt und Tritt – das sind keine Begleitumstände, die einen Umgang mit den eigenen Tiefen unbedingt einfacher machen. Mich wundert es nicht, dass viele Musiker sich aus dem Bizz zurückziehen müssen oder Drogenprobleme haben, oft genug, weil man mit der Falltiefe zur Realität vielleicht letztlich nicht zurecht kommt.

    Man muss der Typ dafür sein und eine Veranlagung haben, immer im Mittelpunkt stehen zu wollen. Das regelrecht suchen. In seinem Abschiedsbrief schrieb ja damals Kurt Cobain, dass er Freddie Mercury um diese Neigung beneidet habe. Cobain im Gegensatz dazu habe bereits in der Garderobe, kurz vor einem Auftritt, wenn er backstage schon das Publikum grölen hörte, eine heftige Angst gepackt.

    Manche Popstars dagegen (die Bühnentiere und Rampensäue) sollen ja eine narzisstische Persönlichkeitsstörung mit sich rumtragen.

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    #10229665  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    mangelsEs stimmt dann wohl doch… Merkwürdig, manchmal frage ich mich, ob an der Geschichte “ Die Seele dem Teufel für Ruhm und Erfolg zu verkaufen“ etwas dran ist. Der Teufel hat wohl viele Namen.

    War neulich an der Kreuzung, wo Robert Johnson dem Teufel die Seele verkauft hat. Clarksdale, Mississippi, wo HW 61 den 49er kreuzt. Oder besser, an etlichen Kreuzungen da, nicht mal die Einheimischen waren sich einig… Hab ein paar fotografiert und auf Sepia gedreht… alter Trick, Walter Hill kennt den…

    Wunderbare Worte, Irrlicht.

    Kenne die Band null, stimmt mich trotzdem traurig. Rats grow fat while the good die young.

    R.I.P. Chester

    Mehr Stones hören hilft gegen Depris!

     

     

    zuletzt geändert von stormy-monday

    --

    ...but everybody wants you to be just like them                              Contre la guerre    
    #10229689  | PERMALINK

    pink-nice3
    Ex-Klär-Kanal-Pumpen und Elektrowärter

    Registriert seit: 24.06.2016

    Beiträge: 7,311

    ford-prefectNicht zu glauben. Erst Cornell, jetzt Bennington.
    Vielen bekommt das Rockbiz nicht.
    Als ihre erste Single „One Step Closer“ auf MTV lief, habe ich gerade Abitur gemacht. Ein paar ihrer Nummern fand ich nicht schlecht, doch so richtig packen konnten mich Linkin Park nie. War ich wohl schon ein, zwei Jahre zu alt dafür.
    RIP Chester Bennington

    R.I.P. Chester……doch die hatten schon richtig geile Nummern.
    ………….erfolgreichste Band der Nullerjahre….die ersten beiden Scheiben schon über 50 Mio….das verkraftet nicht jeder.

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ +27233
    #10229699  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    irrlichtIch halte das ehrlich gesagt für einen etwas klischeehaften Mythos. Die Wahrheit ist, dass Depression als Stigma gilt, vor allem beruflich – aber auch abseits dessen haftet der Krankheit etwas Undurchdringliches an, vielleicht einfach deshalb, weil viele Menschen sie nicht überleben. Und sie schlichtweg nicht so greifbar ist, wie ein Tumor oder ein gebrochenes Bein. Die Wahrheit ist aber auch, dass fast jeder fünfte im Leben einmal eine Depression erleidet – eigentlich also ein offenes Geheimnis, über das niemand wirklich sprechen mag, das aber so viele betrifft.
    Dass auch Künstler davon nicht frei sind, ist für mich nur logisch. Was aber sicherlich stimmt: Erfolg, von der kleinen Ortschaft auf die große Weltbühne, besitzergreifendes Fantum, Paparazzi auf Schritt und Tritt – das sind keine Begleitumstände, die einen Umgang mit den eigenen Tiefen unbedingt einfacher machen. Mich wundert es nicht, dass viele Musiker sich aus dem Bizz zurückziehen müssen oder Drogenprobleme haben, oft genug, weil man mit der Falltiefe zur Realität vielleicht letztlich nicht zurecht kommt.

    eine interessante Sicht der Dinge. Aus welcher Perspektive siehst du es, als Betroffener, Angehöriger, beruflich?

    Wobei dieser absolute Begriff „Realität“ Nichts und Niemandem gerecht wird.

    --

    #10229715  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    R.I.P. Chester Bennington

    --

    #10229731  | PERMALINK

    jan-lustiger

    Registriert seit: 24.08.2008

    Beiträge: 11,206

    pink-nice3erfolgreichste Band der Nullerjahre….die ersten beiden Scheiben schon über 50 Mio….das verkraftet nicht jeder.

    Ich würde mal vermuten, als Kind sexuell missbraucht worden zu sein, hat ihm mehr zu schaffen gemacht… Verstehe die „Risikoberuf Rockstar“-Diskussion in diesem Fall nicht.

    R.I.P. Chester Bennington

    --

    #10229763  | PERMALINK

    shanks

    Registriert seit: 08.02.2009

    Beiträge: 16,081

    Zu Zeiten von „Hybrid Theory“ waren Linkin Park für mich die größte Band auf dem Planeten, mein Zimmer tapeziert mit Postern der Jungs.

    R.I.P. Chester Bennington

    --

    Slept through the screening but I bought the DVD
    #10229819  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,448

    catch-23 Wobei dieser absolute Begriff „Realität“ Nichts und Niemandem gerecht wird.

    Das ist richtig, ich wollte das eigentlich erst auch in Anführungszeichen schreiben, denn natürlich ist auch das Leben als Künstler auf der großen Bühne die Realität. Ich glaube dennoch, dass hier ein ähnliches Phänomen greift, wie in sozialen Netzwerken – immer wieder lese ich Artikel, in denen die Leute fragen, wie es sein kann, dass sie hunderte von virtuellen „Freunden“ haben, wenn es ihnen hundsmiserabel geht ist aber niemand da, vielleicht die zwei, drei Leute, die sie schon seit Jahren kennen. Ich glaube, es entsteht ein Ungleichgewicht, wenn man einerseits sieht, wie Millionen von Menschen einen als Idol wahrnehmen, Posts mit Herzchen kommentieren, alle Beiträge teilen, bei jedem Track einen Chor bilden – und dann kehrt man nachts ins Hotelzimmer zurück und bleibt mit sich allein. Ich glaube, das ist ein Kontrast, an dem viele zerbrechen.

    shanks Zu Zeiten von „Hybrid Theory“ waren Linkin Park für mich die größte Band auf dem Planeten[…]

    Bei „Meteora“ auch noch. Waren das Zeiten.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
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