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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Amanda Palmer (The Dresden Dolls) hat mit einem Streichquartett ein Bowie Tribut Album veröffentlicht (mehr eine EP), die man für 1$ (oder eine beliebig höhere Spendensumme) in verschiedenen Formaten downloaden kann. Das Geld geht komplett an den Cancer Research Wing des Tufts Medical Center.
http://amandapalmer.bandcamp.com/album/strung-out-in-heaven-a-bowie-string-quartet-tribute
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WerbungAn die Besucher der letztjährigen David Bowie Ausstellung „Bowie Is“ in Berlin:
Besuche am kommenden Freitag in Groningen diese Ausstellung. Was erwartet mich? Was darf ich keinesfalls auslassen? Welche Empfehlungen habt ihr?
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.Was erwartet Dich?
Hast Du Dein Ticket vorab gekauft? Ich hatte den Fehler gamacht, dies in Berlin nicht zu tun, und mich erwartete eine lange Schlange (schätzungsweise mehrere Hundert Meter, es war aber auch der letzte Ausstellungstag) vor dem Gebäude un dann noch einmal ein kleiner Schlange vor dem Einlass zu den Ausstellungsräumen. Bringe also ggf. etwas mehr Zeit mit.
Die Ausstellung selbst ist fantastisch. Multimedial und z.T. interaktiv deckt sie den gesamten Werdegang Bowies von der Kindheit an ab. Ob jetzt angesichts seines Todes noch etwas ergänzt wurde, weiß ich nicht. Am meisten Zeit habe ich in der „Ziggy“-Phase (Space Oddity, Starman, der eisblaue Anzug aus dem Life on Mars-Video etc.) und in einem Raum, in dem rundum Live-Auftritte zu sehen waren, verbracht.
Was darfst Du keinesfalls auslassen?
In Berlin war die Ausstellung so angelegt, dass man chronologisch durch die Räume geleitet wurde. Es gab keine „Abbiegungen“, so dass man eigentlich nichts verpassen konnte. Wichtig: nimm Dir Zeit für die einezelnen Räume/Ausstellungstücke. In Berlin konnte mann nicht mehr zurückgehen, weil die Ausstellung sehr voll war.
Versäume es nicht, den Ausstellungskatalog zu kaufen. Über 300 Seiten, toll aufgemacht mit sehr vielen Fotografien und interessantem Text.
http://www.knesebeck-verlag.de/_files_media/pressemappen/235.pdf
Empfehlungen
Zeit mitbringen, alle Sinne einsetzen, überwältigen lassen. Taschentücher nicht vergessen.
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFMAugust RamoneAn die Besucher der letztjährigen David Bowie Ausstellung „Bowie Is“ in Berlin:
Besuche am kommenden Freitag in Groningen diese Ausstellung. Was erwartet mich? Was darf ich keinesfalls auslassen? Welche Empfehlungen habt ihr?
Wenn ich meine Erinnerung an Berlin wieder etwas auffrische: Bring viel Zeit mit! Vor allem für das Anstehen vor der Ausstellung. Aber vielleicht ist der Andrang in Groningen auch nicht so groß.
Die Fülle an Material, die in der Ausstellung zusammengetragen wurde ist überwältigend. Die Ausstellungskonzeption ist sowieso so, dass du linear durch die Ausstellung geleitet wirst, grob, aber nicht konsequent chronologisch. Die Ausstellungsarchitektur ist sehr dominant und gibt Dir den Weg durch die Ausstellung vor. Eine Inszenierung. Da bleibt dir als Besucher kaum eine Wahl, selber Zusammenhänge herzustellen, zu urteilen, vielleicht auch mal zurückzugehen und dich etwas intensiver mit bestimmten Aspekten zu befassen. Mir ging es etwas so, als sei das eine Marketingveranstaltung für Bowie und wirklich alles, was Bowie gemacht hat, sei fantastisch!
Das klingt jetzt vielleicht etwas zu kritisch. Andere haben das auch etwas anders wahrgenommen, aber ich glaube der Überwältigungseffekt war schon sehr groß. Die Ausstellung ist auf jeden Fall sehenswert, die Masse des Materials ist überwältigend, ich persönlich fand die Ausstellungskonzeption etwas unangenehm.
Wie gesagt: Nimm dir Zeit mit, versuche gar nicht erst, die Fülle an Material vollständig zu erfassen, du brauchst nicht die x-te Vitrine mit handschriftlichen Notizen, Druckfahnen von Covers und grottige Videos aus den 80ern anzuschauen. Das verstellt nur den Blick. Wenn ich nur wüsste auf was? Komischerweise ist mir ausgerechnet ein völlig nebensächliches Detail in Erinnerung geblieben: Die Schlüssel von Bowies Wohnung in der Berliner Hauptstraße 155. Ich glaube, der kleine und verhältnismäßig unaufgeregte Raum über Bowies Berliner Zeit hat mir am besten gefallen.
Ich weiß jetzt nicht, ob das hilfreich ist. Ich glaube, ich hatte einfach Probleme damit, Höhepunkte der Ausstellung auszumachen, denn da wurde einfach alles undifferenziert als großartig dargestellt und dir als Betrachter damit eigentlich das Urteil abgenommen. Das erzeugt bei mir eine Trotzreaktion.
Hier ist eine Rezi der Berliner Ausstellung von Diedrich Diederichsen.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Habe ich auch ähnlich empfunden, Friedrich. Für mich waren die interessantesten Stücke die Originalkostüme. Designs, Farben, Stofflichkeit aus der Nähe zu erfahren – das ist etwas, das in einer Ausstellung unmittelbar Sinn ergibt. Natürlich kann man sich auch an sonstigen Memorabila, Schriften und Reliquien erfreuen. Ansonsten: Die ganzen Videos schaut man sich besser in Ruhe auf Youtube oder sonstwo an und Infos über Bowies Leben und Werk bekommt man deutlich fundierter und mit gebotener kritischer Distanz aus Büchern und Zeitschriften.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Auch wenn die Frage von August kam: Danke für die Info. Ich werde am 27. Februar nach Groningen fahren und habe ein Ticket für ein festes Zeitfenster gebucht, so dass ich hoffe, dass der Eintritt nicht zu viel Zeit beansprucht. Drinnen wird es wahrscheinlich trotzdem sehr voll werden, aber dann bleibt ja Zwit genug.
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MarBeck, Friederich, Sonic Juice: Ganz lieben dank euch für eure Infos.
Ich / wir haben Tickets vorabgeordert. Ich habe ein befreundetes Paar eingeladen, die Tickets sind ein Geburtstagsgeschenk an sie.
Und ja, Zeoit haben wir, der gesamte Tag ist für den Groningenausflug vorgesehen. In Groningen konnte ich eine „Eintrittszeit“ vorwählen, wir sind zwischen 13 und 14 Uhr angemeldet, gebucht. Da gibt es dann auch das headset etc. Zeit ist dann bis in den Abend. Wir können auch bereits vorher in das Museum und uns die anderen Ausstellungen anschauen.
Ich freue mich schon riesig!
http://www.groningermuseum.nl/de/ab-dezember-2015-david-bowie
http://www.groningermuseum.nl/de/de-buch-david-bowie-is
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.Sonic JuiceHabe ich auch ähnlich empfunden, Friedrich. Für mich waren die interessantesten Stücke die Originalkostüme. Designs, Farben, Stofflichkeit aus der Nähe zu erfahren – das ist etwas, das in einer Ausstellung unmittelbar Sinn ergibt. Natürlich kann man sich auch an sonstigen Memorabila, Schriften und Reliquien erfreuen. Ansonsten: Die ganzen Videos schaut man sich besser in Ruhe auf Youtube oder sonstwo an und Infos über Bowies Leben und Werk bekommt man deutlich fundierter und mit gebotener kritischer Distanz aus Büchern und Zeitschriften.
Ja, so kann man das sagen. Es gibt in der Ausstellung eine Menge Stoff auf die Augen (und etwas weniger auf die Ohren), aber eine kritische Auseinandersetzung mit Bowies Leben und Werk bietet die Ausstellung nicht.
Ich habe es damals versäumt den Katalog zu kaufen. Kann man ggf. ja noch nachholen.
Hier noch mal der Hinweis auf die Website Bowie Golden Years. Eigentlich nichts weiter als eine Sammlung von Fakten – aber sie lässt immerhin das Lesen zwischen den Zeilen und den Bildern zu. Genau das ließ die Ausstellung überhaupt nicht zu. Da war jede Leerstelle zugestopft, so dass erst gar kein eigener Gedanke aufkommen konnte. Bowie als Event! Da gebe ich DD Recht: Die Ausstellung über den Showman Bowie ist selbst als Show inszeniert.
Dabei finde ich doch auch immer und gerade die Brüche im Leben und Werk solcher Lichtgestalten wie Bowie interessant, die schwierigen Persönlichkeiten, die Krisen, Abstürze und Wiederauferstehungen. Man muss sich nur mal vor Augen führen, dass der Treibstoff von Bowies Werk Mitte der 70er Kokain war, das ihn zu künstlerischen Höchstleistungen, aber menschlich an den Rand den Abgrunds trieb. Hätte er das nicht erkannt – und da muss man ihm Charakter und Selbstdisziplin attestieren – hätte er nicht in Berlin einen Neuanfang gewagt und geschafft. Oder der von mir so empfundene künstlerische (und qualitative) Bruch mit Let’s Dance 1983, die künstlerisch mageren Jahre von da bis kurz vor seinem Tod: Von all dem erfährst du in der Ausstellung gar nichts! Bowie wird dort als ein gut geschmiert laufendes Markenprodukt verkauft.
Bezeichnenderweise ging er selbst mit diesen Brüchen ja offen um. Seine Drogenprobleme, die von ihm als seine „Phil Collins-Phase“ empfundenen 80er Jahre etc. ff.
Schau dir die tollen Kostüme an, die Memorabilia und Reliquien, glaub den Ausstellungsmachern kein Wort – und dann bilde Dir aus der Distanz eine eigene Meinung!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Friedrich
Ich habe es damals versäumt den Katalog zu kaufen. Kann man ggf. ja noch nachholen.
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Exile on Main Street wird vollkommen überbewertetFriedrichEinem Freund gegenüber meinte ich vor ein paar Tagen: Wenn man sich Bowie Mitte der 70er anschaut und liest, was er wo mit wem getrieben hat, möchte man diese Zeit lieber die „schneeweißen Tage“ nennen. Wo war der überhaupt zuhause? Hat der zwischendurch auch mal geschlafen? Das weiße Pulver hat ihn offenbar fast ununterbrochen auf den Beinen gehalten. Toll für Bowies Musik, aber verheerend für Bowies psychische und physische Gesundheit.
Beeindruckend finde ich, wie schnell und mit wie wenig fremder Hilfe Bowie den Cut von seiner Abhängigkeit geschafft hat und aus der „Koksmühle“ herausgekommen ist: Befand er sich 1976 psychisch und physisch im Endstadium des Kokain-Teufelskreises, war er bereits ein Jahr später wieder bei sehr guter Verfassung. Angeblich hat er ja in Berlin kalt entzogen, wozu bei Bowies Stadium der Sucht schon ein übermenschlicher Wille gehören muss. War er in Berlin eigentlich komplett clean? Hier gibt es unterschiedliche Berichte – insbesondere wenn man sich diesen Jahren auch mal aus der Perspektive von Iggy Pop nähert, habe ich da so meine Zweifel…
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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GipettoBeeindruckend finde ich, wie schnell und mit wie wenig fremder Hilfe Bowie den Cut von seiner Abhängigkeit geschafft hat und aus der „Koksmühle“ herausgekommen ist
Da kann ich nur mutmaßen, aber ein Mann mit seinen finanziellen Mittel und sonstigen Möglichkeiten, Verbindungen wird sich wahrscheinlich Hilfe geholt haben. Abstinent vom Kokain bedeutet ja auch nicht gleich clean zu sein, der Umstieg auf Alkohol und Medikamente (zB Captagon) liegt da meiner Meinung nach näher. „Ashes to Ashes“ war dann sein trauriger Abgesang, der Abschied fiel im hörbar schwer, wobei auch der Schrecken mitklingt: But the little green wheels are following me. Oh no, not again …
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August RamoneMarBeck, Friederich, Sonic Juice: Ganz lieben dank euch für eure Infos.
Ich / wir haben Tickets vorabgeordert. Ich habe ein befreundetes Paar eingeladen, die Tickets sind ein Geburtstagsgeschenk an sie.
Und ja, Zeoit haben wir, der gesamte Tag ist für den Groningenausflug vorgesehen. In Groningen konnte ich eine „Eintrittszeit“ vorwählen, wir sind zwischen 13 und 14 Uhr angemeldet, gebucht. Da gibt es dann auch das headset etc. Zeit ist dann bis in den Abend. Wir können auch bereits vorher in das Museum und uns die anderen Ausstellungen anschauen.
Ich freue mich schon riesig!
http://www.groningermuseum.nl/de/ab-dezember-2015-david-bowie
Ich war total begeistert von der Ausstellung im Gropius Bau in Berlin. Bring auf jeden Fall viel Zeit mit. Ich glaube, ich war annähernd 4 Std. in der Ausstellung und hatte trotzdem das Gefühl nicht alles genug gewürdigt zu haben.
Ich war vorher kein Hardcore Bowie Fan und hatte vieles nur am Rand mitbekommen. Aber seit dieser Ausstellung sehe ich ihn mit ganz anderen Augen und nehme ihn nicht nur als Musiker sondern als innovativen Künstler wahr.--
Gipetto
Meine Tonträgersammlung beinhaltet mittlerweile folgende Bowie-Werke:Young Americans
Station To Station
Low
Heroes
Let´s DanceClauUnd wie soll es weitergehen?
Es geht nun doch noch weiter: Geordert sind Ziggy Stardust und Scary Monsters. Als Favoriten haben sich mittlerweile ganz klar Station To Station und Low herauskristallisiert.
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)GipettoBeeindruckend finde ich, wie schnell und mit wie wenig fremder Hilfe Bowie den Cut von seiner Abhängigkeit geschafft hat und aus der „Koksmühle“ herausgekommen ist: Befand er sich 1976 psychisch und physisch im Endstadium des Kokain-Teufelskreises, war er bereits ein Jahr später wieder bei sehr guter Verfassung. Angeblich hat er ja in Berlin kalt entzogen, wozu bei Bowies Stadium der Sucht schon ein übermenschlicher Wille gehören muss. War er in Berlin eigentlich komplett clean? Hier gibt es unterschiedliche Berichte – insbesondere wenn man sich diesen Jahren auch mal aus der Perspektive von Iggy Pop nähert, habe ich da so meine Zweifel…
Catch-22Da kann ich nur mutmaßen, aber ein Mann mit seinen finanziellen Mittel und sonstigen Möglichkeiten, Verbindungen wird sich wahrscheinlich Hilfe geholt haben. Abstinent vom Kokain bedeutet ja auch nicht gleich clean zu sein, der Umstieg auf Alkohol und Medikamente (zB Captagon) liegt da meiner Meinung nach näher. „Ashes to Ashes“ war dann sein trauriger Abgesang, der Abschied fiel im hörbar schwer, wobei auch der Schrecken mitklingt: But the little green wheels are following me. Oh no, not again …
Ich habe das Buch Helden von Tobias Rüther, das Bowies Zeit in Berlin zum Thema hat. Schon eine Weile her, dass ich es gelesen habe und daher weiß ich nicht mehr, wie ausführlich Rüther auf Bowies Kokainsucht und -entzug eingeht. Ich blättere da noch mal nach. Es gibt doch auch eine Iggy Pop-Biografie: Kann man daraus was erfahren?
Wenn ich die Chronik auf Golden Years lese, gewinne ich den Eindruck eines rastlosen und bindungslos wirkenden Menschen, der ständig unterwegs ist, London, Paris, New York, Los Angeles, Montreux, Berlin, der sich mit ständig wechselnden Menschen umgibt, nirgendwo zuhause ist und ständig seine Identität wechselt. Man kann das als eine freie und ungebundene, kosmopolitische Bohème-Existenz oder Jet Set interpretieren – wobei Bowie paradoxerweise unter Flugangst litt und den Atlantik lieber mit dem Schiff überquerte. Es gibt aber offenbar auch andere Interpretationen, die soweit gehen, bei David Bowie Borderline-Symptome zu vermuten: Andreas Jacke: David Bowie – Station to Station / Borderline-Motive eines Popstars. Habe ich aber nicht gelesen.
Wenn man die Bowie-Ausstellung als Maßstab nimmt, erscheint Bowies Spiel mit den Identitäten als Theater, gut geschmiertes internationales Showbusiness im Zeitalter der Postmoderne. Ich selbst habe da meine eigenen Phantasien. Oder hat das noch viel tiefer liegende Gründe?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)FriedrichIch habe das Buch Helden von Tobias Rüther, das Bowies Zeit in Berlin zum Thema hat. Schon eine Weile her, dass ich es gelesen habe und daher weiß ich nicht mehr, wie ausführlich Rüther auf Bowies Kokainsucht und -entzug eingeht. Ich blättere da noch mal nach.
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Den Rüther habe ich hier noch ungelesen liegen und wollte ihn demnächst in Angriff nehmen. Bin schon sehr gespannt, wobei es mich aber skeptisch stimmt, dass der Autor erst im Jahr 1973 das Licht der Welt erblickte und das besagte Berlin, dessen einzigartiger Charakter für Bowies Schaffen und Wirken in jener Zeit von enormem Einfluss gewesen sein muss, überhaupt nicht mehr kennengelernt hat. Ich bin gespannt!
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop) -
Schlagwörter: David Bowie
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