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Herr Rossi Dass die Gruppe eine sehr eigene künstlerische Aussage gefunden hat, die durchdachter war als das, was viele deutsche Beatbands in den 60ern aus spontaner Begeisterung imitierend versuchten, dass würde ich ihr zumindest gerne attestieren, auch wenn ich keine Zeitzeuge bin.
Keine Frage.
Habe übrigens oben noch die Free Jazzer ergänzt, damals ebenfalls eine wichtige kulturelle Erscheinung hierzulande.Man hätte das alles aber nicht an Deutschland festmachen müssen als Gegenentwurf zur angelsächsisch/afroamerikanischen Musik. Damals passierte doch ständig Neues, was sich ebenfalls in Opposition zu Hergebrachtem sah oder zumindest als Fortführung, auch im UK und in den Staaten. Warum also dieser Bezug zu D? Diese Anknüpfung an die 30er?
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WerbungotisKeine Frage.
Habe übrigens oben noch die Free Jazzer ergänzt, damals ebenfalls eine wichtige kulturelle Erscheinung hierzulande.Man hätte das alles aber nicht an Deutschland festmachen müssen als Gegenentwurf zur angelsächsisch/afroamerikanischen Musik. Damals passierte doch ständig Neues, was sich ebenfalls in Opposition zu Hergebrachtem sah oder zumindest als Fortführung, auch im UK und in den Staaten. Warum also dieser Bezug zu D? Diese Anknüpfung an die 30er?
Was Bartos genau meint, weiß ich auch nicht, aber vielleicht meint er eine Anknüpfung an das Bauhaus, die Neue Sachlichkeit? Ergibt in gewissem Rahmen Sinn!
An Kurt Weill? Wohl kaum!Aber verschwurbelte Musiker-Zitate sollte man nicht zu Ernst nehmen. Da könnte man vielen, die im Fave-Songwriter-Thread genannt werden, einen Strick drehen (Dylan, Young, Morrissey etc.).
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?waWas Bartos genau meint, weiß ich auch nicht, aber vielleicht meint er eine Anknüpfung an das Bauhaus, die Neue Sachlichkeit? Ergibt in gewissem Rahmen Sinn!
Könnte hinkommen, mir fiele noch ein Film wie „Metropolis“ ein. Mir kommt das gesamte Design der Band allerdings fast immer eher russisch als deutsch vor ( siehe die nachrevolutionäre Kunst der frühen Sowjetjahre).
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.otis… Habe übrigens oben noch die Free Jazzer ergänzt, damals ebenfalls eine wichtige kulturelle Erscheinung hierzulande. …
Damals? Was soll das heißen? Hast Du abgeschaltet? Und/oder sind die
„Free Jazzer“ heute nicht (mehr) relevant? Hierzulande?!--
Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)otisMan hätte das alles aber nicht an Deutschland festmachen müssen als Gegenentwurf zur angelsächsisch/afroamerikanischen Musik. Damals passierte doch ständig Neues, was sich ebenfalls in Opposition zu Hergebrachtem sah oder zumindest als Fortführung, auch im UK und in den Staaten. Warum also dieser Bezug zu D?
Vielleicht, weil man zufällig in D lebte und nicht im UK oder in den USA? Ich sehe bei Kraftwerk wenig Verbindungen zu angloamerikanischem Pop, da spielten einfach andere künstlerische und musikalische Zusammenhänge eine Rolle.
Diese Anknüpfung an die 30er?
Das Interview-Zitat habe ich jetzt noch nicht recherchiert, aber es ging um die in den 1930er Jahre abgebrochenen Traditionen.
Ich habe eben die BBC-„Krautrock“-Dokumentation gesehen. Das ist schon eine Grundaussage aller interviewten Künstler, nicht nur Kraftwerk, dass sie nach eigenständigen musikalischen Formen suchten. Das war auch eine Abgrenzung zur angloamerikanischen Musik, aber doch sicher nicht im Sinne einer ideologisch oder nationalistisch begründeten Ablehnung. Und genau diese Eigenständigkeit machte ihre Musik dann ja auch wiederum interessant für Amerikaner und Briten; in der BBC-Dokumentation wird z.B. Iggy Pop interviewt. Das ist es ja auch, was die britischen und genauso die schwedischen Filmemacher interessiert, der zeitgeschichtliche Hintergrund, vor dem „Krautrock“ gesehen werden muss. Das ist nichts anders, als wenn sich eine Dokumentation beispielsweise mit der Genese von Country oder britischem Folkrock befassen würde. Musik fällt nicht vom Himmel, sondern sie entsteht aus bestimmten sozialen, ökonomischen und kulturellen Gegebenheiten, Entwicklungen, Brüchen in einem bestimmten regionalen Rahmen.
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icculus66Damals? Was soll das heißen? Hast Du abgeschaltet? Und/oder sind die
„Free Jazzer“ heute nicht (mehr) relevant? Hierzulande?!Es würde nicht schade, wenn Du einfach mal ein bißchen mitdenkst beim Lesen, dann wüsstest Du, dass es um die Gegenwartssituation in der Diskussion überhaupt nicht ging. Aber Du bist ja anscheinend auf die Begriffe „Jazz“ und „Grateful Dead“ konditioniert und alles andere ist Dir egal.
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Herr Rossi
Ich habe eben die BBC-„Krautrock“-Dokumentation gesehen. Das ist schon eine Grundaussage aller interviewten Künstler, nicht nur Kraftwerk, dass sie nach eigenständigen musikalischen Formen suchten. Das war auch eine Abgrenzung zur angloamerikanischen Musik, aber doch sicher nicht im Sinne einer ideologisch oder nationalistisch begründeten Ablehnung. Und genau diese Eigenständigkeit machte ihre Musik dann ja auch wiederum interessant für Amerikaner und Briten; in der BBC-Dokumentation wird z.B. Iggy Pop interviewt. Das ist es ja auch, was die britischen und genauso die schwedischen Filmemacher interessiert, der zeitgeschichtliche Hintergrund, vor dem „Krautrock“ gesehen werden muss. Das ist nichts anders, als wenn sich eine Dokumentation beispielsweise mit der Genese von Country oder britischem Folkrock befassen würde. Musik fällt nicht vom Himmel, sondern sie entsteht aus bestimmten sozialen, ökonomischen und kulturellen Gegebenheiten, Entwicklungen, Brüchen in einem bestimmten regionalen Rahmen.Ich hatte das Konzept der Kraftwerker immer so verstanden dass die Intention „einen bundesrepublikanischen Sound“ zu finden, keinesfalls aus Angst oder Panik vor einem eventuellem Kulturimperialismus entstanden ist, sondern eher als künstlerisches Gedankenspiel „Die Amerikaner und Engländer haben ihren ureigenen Sound in der Pop-Musik, was wäre wenn der Pop/Rock`N´Roll hier entstanden wäre, mit der entsprechenden Tradition“, dass diese Musik nun gerade von Leuten mit ganz anderem kulturellem Hintergrund aufgegriffen wurde, ich denke an die frühen Hiphopper, zeigt doch gerade wie spannend es ist wenn Musik sich über Grenzen hinwegsetzt, und aus den unterschiedlichsten Einflüssen etwas neues entsteht.
Und dass sie in „Trans Europa Express“ Iggy Pop und David Bowie erwähnen ist doch schonmal ein Zeichen dass sie eher weniger anglophob oder antiamerikanisch eingestellt waren, sondern gerade erfreut waren, das ausländische Künstler ihnen Respekt zollten.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.otis Du wirst sicher auch nicht nachvollziehen können, dass mich Frisur und Make Up des Herrn Bartos äußerst unangenehm berühren…
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht genau worauf Du Dich da beziehst. Bartos ist schon ein seltsamer Zeitgenosse, aber ich kenne keine Abbildung von ihm mit sichtbarem Make Up. Und mit Frisur meinst Du wohl seinen sehr kurzen Fassonschnitt, der noch bis in die 60er Jahre in Deutschland die Standardfrisur für Herren war.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Mikko, ich will hier nicht noch ein Fass aufmachen. Bartos trägt auf praktisch allen Bildern im Netz seine eher braunen Haar nach rechts gekämmt, im Video sind seine schwarzen Haare deutlichst nach links gekämmt, die Brauen geschwärzt. KLar, kann er und soll er auch.
Aber einen möglichen Bezug siehst auch du. Mich berührt so etwas eben unangenehm.--
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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otisBartos trägt auf praktisch allen Bildern im Netz seine eher braunen Haar nach rechts gekämmt, im Video sind seine schwarzen Haare deutlichst nach links gekämmt, die Brauen geschwärzt. KLar, kann er und soll er auch.
Aber einen möglichen Bezug siehst auch du. Mich berührt so etwas eben unangenehm.Du verwechselst Wolfgang Flür und Karl Bartos.
Der mit den schwarzen Haaren im Video ist Flür, der auch auf manchen alten Fotos den Scheitel an der selben Stelle wie heute trägt.
Bartos hat braune, meist kurze ins Gesicht gekämmte Haare ohne Scheitel.--
Kraftwerk haben sich doch bewusst bürgerlich gestylet, das war ein ästhetisches Statement und damit gehörten sie auch zu den Trendsettern einer allgemeinen Abwendung vom Langhaar-Jeans-Look, das haben dann ab 76/77 doch so ziemlich alle vollzogen, die musikalisch relevant waren. Was gegen das Schminken zu sagen ist, verstehe ich auch nicht. Wolfgang Flür betont im Interview, dass Kraftwerk eine androgyne Optik anstrebten, deutlich in Abgrenzung zum betont männlichen 70er-Jahre-Rock.
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Zur Frage, auf welche deutschen Vorbilder sich Karl Bartos bezieht, sagt er selbst einiges auf seiner (englischsprachigen) Homepage:
During my time with KW I’d been interested in German film. Fritz Lang’s „M“ or „Metropolis“, Walter Ruttmann’s „Berlin – Symphony Of A Great City“ or Robert Wiener’s „The Cabinet of Dr. Caligari“ were as much classics to me as the films of Luis Buñuel and Jean Cocteau. But it’s only now that I’m really engaging with them. Through my research – it couldn’t have happened any other way – I rediscovered Bauhaus, where artists like Paul Klee and Wassily Kandinsky connected their images with elements of music, or where Ludwig Hirschfeld-Mack worked on his “Reflektorische Farblichtspiele”. They then led me to Hans Richter, Walther Ruttmann, Viking Eggeling, Oskar Fischinger. And at some stage the terms “absolute film” and “visual-musician” popped up and they began to fascinate me. And “visual-musician” is what I see myself as today.
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otisMikko, ich will hier nicht noch ein Fass aufmachen. Bartos trägt auf praktisch allen Bildern im Netz seine eher braunen Haar nach rechts gekämmt, im Video sind seine schwarzen Haare deutlichst nach links gekämmt, die Brauen geschwärzt. KLar, kann er und soll er auch.
Aber einen möglichen Bezug siehst auch du. Mich berührt so etwas eben unangenehm.Ob die Haare nach rechts, links, nach vorn oder gar nicht gekämmt sind, ob die Augenbrauen mal gefärbt sind und mal nicht, das finde ich eher nebensächlich. Und ich habe nicht den Eindruck, dass Bartos damit ein politisches Statement abgeben will. Die Formulierung „British occupied zone“ halte ich auch für eher unglücklich. Er hätte sich da präziser ausdrücken sollen. Ich neige aber auch dazu, im Gespräch mit Ausländern, derartige Dinge vereinfachend darzustellen, was sicher ein Fehler ist. Jedenfalls kann ich in seinen Aussagen in der Doku des schwedischen Fernsehens nichts Revanchistisches erkennen. Und ich würde sein Auftreten dort auch nicht als Beleg für eine womöglich nationalistische Gesinnung sehen. Ansonsten ist mir Bartos im Besonderen und Kraftwerk im Allgemeinen relativ schnuppe. Ich fand die ersten LPs damals interessant, weil sie anders und spannend waren. Die späteren Platten haben mich kaum mehr interessiert, und ich besitze außer der LP mit dem rotweißen Hütchen nur noch die Single „Das Model“.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!keksofenDu verwechselst Wolfgang Flür und Karl Bartos.
Der mit den schwarzen Haaren im Video ist Flür, der auch auf manchen alten Fotos den Scheitel an der selben Stelle wie heute trägt.
Bartos hat braune, meist kurze ins Gesicht gekämmte Haare ohne Scheitel.Sorry, aber SVM hat die Sache mit der british occupied zone doch Bartos in den Mund gelegt. Ich kenne mich da nicht so aus. Will das auch nicht recherchieren.
Mikko, du magst es glauben oder nicht. Trotz meines Engagements hier, will ich die Sache gern möglichst obejktiv sehen. Und ich war weit davon entfernt, Kraftwerk Nationalistisches zu unterstellen. Aber als ich das Gesicht gestern Abend im Video sah, dachte ich, da fehlt nur noch das Oberlippenbärtchen.
Dass das typische D’dorfer Attitüde wäre, geschenkt. Dass das aber auch bedeuten mag: „Seht her, wir tragen die Haare wieder wie anno dazumal, wir in Deutschland haben unsere Identität wiedergefunden“ hätte dann schon einen anderen Unterton.Dass ich das gestern Abend so wörtlich genommen habe, hängt damit zusammen, dass es hier einige Jüngere gibt, die aus solchen Zitaten entnehmen müssen, wir hätten hier vor 40 Jahren in einer kulturellen Wüste gelebt, dazu noch … occupied.
Das eben ist Blödsinn.
Ich persönlich (mag sein, dass es mit meinem Erwachsenwerden und meinem Kulturhunger damals zu tun hatte), habe nie so viel kulturelle Offenheit und entsprechenden Aufbruch erlebt wie Ende der 60s und Anfang der 70s. Mangelsdorff lief xmal im Fernsehen, Monk konnte man bewundern, Muddy Waters, Miles Davis etc pp.
Der Einwand zählt nicht, dass das heute ja via YT oder Arte auch möglich sei. Stimmt natürlich. Aber damals gab es exakt drei Fernsehkanäle und sonst nichts. Da war dann die Verbreitung eine völlig andere. Und der Mut der Macher entsprechend höher und die Auswahl kulturell wesentlich breiter in den drei Publikumskanälen.--
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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otisSorry, aber SVM hat die Sache mit der british occupied zone doch Bartos in den Mund gelegt. Ich kenne mich da nicht so aus. Will das auch nicht recherchieren.
Während Flür im Bild ist hört man die Aussage von Bartos.
Der Bildumschnitt kommt erst ein paar Sekunden später.--
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Schlagwörter: deutsch, deutsche alben, deutsches Liedgut, genuin national, kein Ausland, man singt deutsch, nur deutsch
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