Coverversionen, gut oder schlecht

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  • #2745237  | PERMALINK

    herr-rossi
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,884

    Close to the edgeAh ja, dann hat also U2 stilistische Veränderungen vorgenommen, weil die großen Pet Shop Boys einen ihrer Songs gecoveert haben ?

    Ja nee, is klar… :doh:

    Natürlich nicht wegen der Coverversion, sie brachte aber nur auf die Stimmung auf den Punkt. Jedem, der nicht unbedingter Fan war, stand gegen Ende der 80er das Thema U2 bis zum Hals. Das Unbehagen am U2-Pathos hat dann auch Bono selbst so empfunden mit den bekannten Auswirkungen: Ironisierung der Bühnenshows, ideologische Öffnung in Richtung Pop (z.B. der öffentliche „Kniefall“ vor Björn & Benny), Verwendung von Dancefloor-Sounds, „Achtung Baby“ usw. Vor diesem Hintergrund bin sicher, dass Bono die Version der PSB zu goutieren weiß, im Gegensatz zu manch ewiggestrigem Fan. („Ewiggestrig“ im Sinne: Auf ewig dem Joshua Tree-Pathos anhängend).

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    #2745239  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,884

    Close to the edgeDen, um den es hier geht, haben sie aber nicht geschrieben. Und „Go West“ übrigens auch nicht.
    Wenn sie darüberhinaus auch eigene Songs geschrieben haben, ist das noch lange kein Grund mich damit zu befassen. Auch mit der Hermes House Band halte ich es nicht anders.

    Okay, Gesprächsgrundlage fehlt. Wünsche ein angenehmes Leben in Ehrlicher-Handgemachter-Rock-Dorf hinterm Walde.

    --

    #2745241  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,042

    Herr RossiNatürlich nicht wegen der Coverversion, sie brachte aber nur auf die Stimmung auf den Punkt. Jedem, der nicht unbedingter Fan war, stand gegen Ende der 80er das Thema U2 bis zum Hals. Das Unbehagen am U2-Pathos hat dann auch Bono selbst so empfunden mit den bekannten Auswirkungen: Ironisierung der Bühnenshows, ideologische Öffnung in Richtung Pop (z.B. der öffentliche „Kniefall“ vor Björn & Benny), Verwendung von Dancefloor-Sounds, „Achtung Baby“ usw. Vor diesem Hintergrund bin sicher, dass Bono die Version der PSB zu goutieren weiß, im Gegensatz zu manch ewiggestrigem Fan. („Ewiggestrig“ im Sinne: Auf ewig dem Joshua Tree-Pathos anhängend).

    Kann es sein, dass du die PSB ein bißchen zu wichtig nimmst ? Vielleicht kennt Bono die gar nicht. Und eigentlich ist die Disco-Kacke mit den PSB ja eher ausgestorben, als trendsetzend gewesen.

    Naja, und Pathos ist denen ja wohl auch nicht fremd. Oder sind Scheußlichkeiten wie „Its a sin“, „What habe i done to deserve this“, „Surburbia“ oder „Rent“ für dich unpathetisch ?

    Aber am Schönsten ist immer noch „Go West“.

    --

    #2745243  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,169

    Close to the edgeKann es sein, dass du die PSB ein bißchen zu wichtig nimmst ?

    Man kann die PSBs gar nicht wichtig genug nehmen!

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #2745245  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,042

    Zappa1Man kann die PSBs gar nicht wichtig genug nehmen!

    Ich finde, die zerstören eher Lebensqualität als andersrum. Mit „Go West“ wurde man seinerzeit doch überall belästigt. Und für mich ist das der nervigste Song der je produziert wurde. Trotz aller Bohlen-Sachen. Trotz dem Holzmichel und trotz Scooter.

    --

    #2745247  | PERMALINK

    guitarman

    Registriert seit: 05.11.2004

    Beiträge: 406

    otisGuitar Man, wonach fragst du?

    Eigentlich fragte ich, weil ich Dein obiges Posting genau andersrum verstanden hatte.

    (Fast) alle Autoren mussten prozentual auf Tantiemen verzichten, wenn Elvis einen Titel von ihnen aufnahm und veröffentlichte. Übrigens von Heartbreak Hotel an. Das führte ja auch zur Trennung von Leiber/Stoller. Manch einer weigerte sich oder musste lange bekniet werden.

    Zu Beginn ja. Das ging aber nur so lange, wie er Hit auf Hit brachte. Danach war Schluss, mithin irgendwann im Laufe der 60ern (die Soundtracks mal ausgenommen). Damals junge Songwriter wie Jerry Reed, Mac Davis oder Marc James machten nicht mehr mit. In den 70er kam es praktisch überhaupt nicht mehr vor. Warum hätten Jennings/Shaver für You asked me to Tantiemen abgeben sollen? Oder auch nur ein Roger Whittaker, der mit The last farewell selbst schon genug verdient hatte?

    Das führte in den 60s außerdem zu so manch mediokrer Songauswahl, weil tolle Sachen nicht zur Verfügung standen.

    Dazu hätte ich mal gern ein Beispiel. Diese Gerüchte halten sich nämlich nicht nur für die 60er, sondern auch für die 70er. Ich kenne bisher nicht einen Song, der genau deshalb nicht aufgenommen wurde und dann bei irgendwem sonst zum Hit wurde. Oder auch nur ansatzweise „toll“ gewesen wäre.

    Dem Colonel ging es ums Geschäft, nicht um die Musik.

    Deshalb war er ja auch der Manager und nicht der Sänger.

    Und das erklärt die Unlust von Elvis in manch einer Session.

    Schmarrn. Kein Sänger hatte in dieser Zeit die Freiheiten, die ein Elvis hatte – bis zum Schluss. Er hätte singen können, was er wollte. Wenn Elvis ein Lied aufnehmen wollte, so nahm er es auf – Tantiemen hin oder her. So geschehen bei Guitar Man, so geschehen bei Suspicious Minds (als vielleicht prominenteste Beispiele, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen).

    Wenn der Herr keine Lust hatte, dann genau aus diesem Grund – weil er keine Lust hatte. In den 70ern rettete ihm der „böse“ Colonel vielmehr des öfteren den Allerwertesten, weil Elvis nicht ins Studio ging, somit seine Leistungen nicht erbrachte und vertragsbrüchig wurde. Und in den 70ern sang Elvis zu 99,9% nur noch das, was er wollte. Wäre als kein Grund für Unlust gewesen.

    Und die fehlende Lust bei den Soundtracks in der zweiten Hälfte der 60er (meinetwegen auch schon früher) ist einfach Unprofessionalität. Kein Mensch konnte Elvis zwingen, Verträge über blödsinnige Filme mit handlungsbegleitender Deppenmusik abzuschließen. Zu dieser Zeit wusste er auch bereits aus den Jahren davor, wie der Hase läuft. Insofern waren ihm die Millionen aus vielleicht sechs Wochen Arbeit im Jahr wohl lieber als ein vernünftiges Output. Wenn er während der Session dann plötzlich merkt, dass er ja schon wieder den gleichen Mist wie die letzten Jahre singt und darauf ja eigentlich keine Lust mehr hat, kann man das wohl kaum dem Colonel in die Schuhe schieben.

    Sachen, die er gern gesungen hätte, „durfte“ er nicht singen.

    Beispiele?

    Das oben genannte großartige Tomorrow Is A Long Time (nur ein Beispiel) wurde ja auch erst viel später veröffentlicht, als Elvis längst tot war (oder?).

    Laut Lennon ja. Ansonsten wurde das Lied noch im Jahr der Aufnahme veröffentlicht – 1966 auf dem Soundtrack zu Spinout. Was meine Ausführungen oben nur unterstützt.

    --

    #2745249  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,884

    Close to the edgeKann es sein, dass du die PSB ein bißchen zu wichtig nimmst ? Vielleicht kennt Bono die gar nicht. Und eigentlich ist die Disco-Kacke mit den PSB ja eher ausgestorben, als trendsetzend gewesen.

    Siehst Du: Es fehlt die Gesprächsgrundlage. Aus Dir sprudelt ja nur so das Vokabular der musical correctness heraus. Nur weil die PSB „Go West“ gecovert haben, sind sie noch keine Disco-Band. Aber Differenzierung ist ja Deine Sache nicht. Mal abgesehen davon, dass „Disco“ auch ein etwas komplexeres Phänomen ist als Boney M bei Ilja Richter.

    Naja, und Pathos ist denen ja wohl auch nicht fremd. Oder sind Scheußlichkeiten wie „Its a sin“, „What habe i done to deserve this“, „Surburbia“ oder „Rent“ für dich unpathetisch ?

    Nein, Pathos ist den PSB nicht fremd, und „It’s A Sin“ ginge jederzeit als U2-Song durch. Ich habe nichts gegen musikalisches Pathos, wenn es stimmig ist, wenn es durch das Ergebnis gerechtfertig wird, wenn man nicht das Gefühl hat, die Musiker selbst hielten sich für den Nabel der Welt. Ich hab hier selbst seitenlang für „One“ von U2 gestritten, weil diesem wunderbaren Song auch allzu leichtfertig „hohles Pathos“ angedichtet wird. Bei den anderen drei PSB-Songs gibt es definitiv kein Pathos, vor allem nicht bei „Rent“. Ich halte „Rent“ für einen der besten Songs, der je geschrieben und produziert wurde.

    Ich nehme die PSB wichtig, ja, so wie andere den greinigen Gniedler Neil Young wichtig nehmen und sich damit selbstverständlich im Recht wähnen. Dagegen ist auch nichts zu sagen, es gibt viele, auf deren Urteil ich etwas gebe, die finden NY großartig, die wissen aber auch die PSB zu schätzen. Ja, das gibt’s! Worauf ich allergisch reagieren, wenn gebarmt wird, wie Nena sich über heiliges Liedgut aus Rockistan hermacht, und sich nicht mit Popgedöns begnügt, wie es ihr anstünde. Wenn dann eine Gruppe wie die PSB in eine Reihe mit Ricky Martin, Scooter oder gar der scheußlichen Hermes House Band gestellt wird, dann krieg ich den Bender Rodriguez, tut mir leid …

    Close to the edgeIch finde, die zerstören eher Lebensqualität als andersrum. Mit „Go West“ wurde man seinerzeit doch überall belästigt. Und für mich ist das der nervigste Song der je produziert wurde. Trotz aller Bohlen-Sachen. Trotz dem Holzmichel und trotz Scooter.

    Songs werden nicht dadurch schlecht, dass sie häufig gespielt oder in Fussballstadien gesungen werden. Die meisten verstehen natürlich überhaupt nicht, was diese Version sollte, warum das ein großartiges Statement war, warum man das nicht mit den von Dir genannten Fließband-Mitklatsch-Schlager-Produktionen vergleichen kann. Ich könnte es erklären, aber es interessiert Dich nicht. Also, was soll’s.

    --

    #2745251  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,169

    Danke, Roland! Zustimmung in allen Punkten! :bier:

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    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #2745253  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,884

    Zappa1Danke, Roland! Zustimmung in allen Punkten! :bier:

    Dem „greinigen Gniedler“ musst Du aber nicht zustimmen.;-) :bier:

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    #2745255  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,819

    Herr Rossi
    Nein, Pathos ist den PSB nicht fremd, und „It’s A Sin“ ginge jederzeit als U2-Song durch.

    Na, jetzt übertreibst Du aber. Nach U2 klingt das nun wahrlich nicht, auch wenn das Stück von der Struktur her „klassischen“ Rocksongs nicht unähnlich ist, was natürlich so beabsichtigt war. Nichtsdestotrotz war und ist das großer Pop, was selbstverständlich auch für Suburbia, Rent, What have I done… und all die anderen „Scheußlichkeiten“ gilt.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #2745257  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    GuitarMan
    Zu Beginn ja. Das ging aber nur so lange, wie er Hit auf Hit brachte. Danach war Schluss, mithin irgendwann im Laufe der 60ern (die Soundtracks mal ausgenommen). Damals junge Songwriter wie Jerry Reed, Mac Davis oder Marc James machten nicht mehr mit. In den 70er kam es praktisch überhaupt nicht mehr vor. Warum hätten Jennings/Shaver für You asked me to Tantiemen abgeben sollen? Oder auch nur ein Roger Whittaker, der mit The last farewell selbst schon genug verdient hatte?.

    Für die 70er hast du sicher recht. Aber in den ersten 10-12 Jahren war es halt so, wie ich es oben schrieb. Eben „Hit auf Hit“. Für mich ist der Colonel übrigens nicht „böse“, wie kommst du drauf?

    GuitarMan Dazu hätte ich mal gern ein Beispiel. Diese Gerüchte halten sich nämlich nicht nur für die 60er, sondern auch für die 70er. Ich kenne bisher nicht einen Song, der genau deshalb nicht aufgenommen wurde und dann bei irgendwem sonst zum Hit wurde. Oder auch nur ansatzweise „toll“ gewesen wäre.

    Alle die Leiber/Stoller-Songs, die sie für ihn nicht mehr geschrieben haben z.B. ,-)
    Und du weißt, dass Guralnick einige solcher Songs nennt, an denen sie die Rechte nicht zu ihren Bedingungen bekamen, manchmal auch nur zunächst nicht. Ich blättere zu Hause gern noch einmal nach, was da alles aufgezählt wurde. Einige mehr als Guitar Man. Die Geschichte um Reed zeigt aber doch, wie es normalerweise ablief. Reed wollte und konnte es sich leisten, von Elvis nicht gecovert zu werden. Und es spricht sicher für den Musiker Presley, dass er ihn schließlich doch gemacht hat.

    GuitarMan Und die fehlende Lust bei den Soundtracks in der zweiten Hälfte der 60er (meinetwegen auch schon früher) ist einfach Unprofessionalität. Kein Mensch konnte Elvis zwingen, Verträge über blödsinnige Filme mit handlungsbegleitender Deppenmusik abzuschließen. Zu dieser Zeit wusste er auch bereits aus den Jahren davor, wie der Hase läuft. Insofern waren ihm die Millionen aus vielleicht sechs Wochen Arbeit im Jahr wohl lieber als ein vernünftiges Output. Wenn er während der Session dann plötzlich merkt, dass er ja schon wieder den gleichen Mist wie die letzten Jahre singt und darauf ja eigentlich keine Lust mehr hat, kann man das wohl kaum dem Colonel in die Schuhe schieben.

    Ich schiebe dem Colonel gar nichts in die Schuhe. Nenne es Unprofessionalität, nenne es Tantiemen-Geschacher (große Songwriter kamen doch gar nicht mehr in Frage für die Filme), es ist letzten Endes egal. Es blieb großenteils medioker. Wenn die Songs gut waren, legte Elvis sich auch ins Zeug. Oder würdest du da widersprechen? Kenne davon keine Ausnahme.

    Was Tomorrow anbelangt wundert es mich jetzt. Wieso hielt sich dann so lange das Gerücht der Nichtveröffentlichung (auch in Dylan-Kreisen), wo es doch ein Leichtes gewesen wäre, auf Spinout zu verweisen?

    --

    FAVOURITES
    #2745259  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,169

    Herr RossiDem „greinigen Gniedler“ musst Du aber nicht zustimmen.;-) :bier:

    Das habe ich überlesen…;-)

    Aber du gehörst halt auch nicht zu den Leuten, die eine Musikrichtung/Band etc. von Haus aus schlecht machen, nur weil du selbst nichts damit anfangen kannst.

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #2745261  | PERMALINK

    santander

    Registriert seit: 22.09.2005

    Beiträge: 1,651

    @ Herr Rossi

    Auch ich muss spontan Close to the edge Recht geben, Rossi: Ein Titel wie „Go West“ ist für mich einfach unerträglich. Mich stört daran der aufgesetzte Billig-Optimismus, diese Pseudo-Volksfest-Stimmung; klingt wie ein Sonderangebot bei Aldi. Überhaupt sind die PSB m. E. besser, wenn sie melancholischer und verträumter daherkommen. Höre mal einen Track wie „Dreaming Of The Queen“ dagegen, da liegen Welten dazwischen (von „West End Girls“ ganz zu schweigen). Ist nur meine unmaßgebliche Meinung, kann auch an meinem Charakter liegen, dass ich dreiste Dur-Harmonien, oberflächlichen Zweckoptimismus usw. nicht so mag.

    --

    #2745263  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,832

    @ santander

    Nun, da tust du „Go West“ ein wenig Unrecht – und zwar dem Original der Village People wie auch dem Cover – der Song hat sehr wohl eine Bedeutung. Nachzulesen unter diesem Link – dann muss ich das nicht alles selbst schreiben. ;-)

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #2745265  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,884

    @santander: Ich halte „Go West“ auch nicht für eines der großen PSB-Highlights, aber es lädt eben zu Missverständnissen ein. Neil Tennant singt den Song genauso melancholisch, wie es nun mal seine Art ist, Optimismus ist ihm bekanntlich ein Fremdwort. Gary Mulholland hat es mal wieder am besten formuliert: „A camp and innocent 70s eulogy to San Francisco as Gay Paradise turned into the mournful and hope-dashing sequel to Being Boring only by Neil Tennant’s wistful whine and a male voice choir.“

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