Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Cover Bands, Tribute Bands – Muckertum ohne künstlerische Eigenleistung?
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AutorBeiträge
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zwei-, dreimal haben mir ja gereicht, aber es ist schon eine Erfahrung vor 1200 Leuten zu spielen, die alle Lieder auswendig können (Karnevalslieder in dem Fall) statt vor den üblichen 30, die sich hinterher auch noch beschweren von daher glaub ich schon, dass es für manchen mittelgroßen Künstler gut und richtig ist in Coverbands zu spielen… ist halt so eine Frage von Mitteilungsdrang vs Streben nach Aufmerksamkeit… dazu kommt, dass man selbst nie Lieder in der Qualität von Lennon/McCartney schreiben wird; wenn man gern gut gemachte Lieder spielt, hat man es mit covern relativ einfach…
verstehe diesen ganzen Fokus auf die Frage, ob ein Lied jetzt selbst geschrieben ist nicht so ganz… die minimale Originalität, die man für ein eigenes Lied aufbringen muss ist nun wirklich sehr gering, Akkorde kann man zusammenklauben, Textversatzstücke auch; dann gibt es unabhängig von der Originalität die große Frage, ob das Lied gut ist; und dann gibt es bei der konkreten Umsetzung auch nochmal tausend Möglichkeiten kreativ zu sein, oder eben nicht….
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Werbungredbeansandricedie minimale Originalität, die man für ein eigenes Lied aufbringen muss ist nun wirklich sehr gering
Na, da sage ich im Namen aller Komponisten und Textdichter: „Danke!“ :wave:
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531):lol:
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coleporterNa, da sage ich im Namen aller Komponisten und Textdichter: „Danke!“ :wave:
Und ich auch
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Saffer on myspace: http://www.myspace.com/stefansafferIch kann Stefans Perspektive gut nachvollziehen, geht er doch den schwierigen Weg mit eigenem Material sein Publikum zu bedienen.
Ich teile seine Position aber nur zum Teil, denn auch ein Tribute-Act, der sich dem Covern eines bestimmten Vorbildes verschreibt, hat es damit nicht nur leicht. Zum Einen lebt man im ständigen Vergleich mit dem Original, der oft zu Lasten der Nachbildung ausfällt. Wenige Tributebands schaffen die Grenze zum Original so klein werden zu lassen, so dass die Illusion män sähe/höre das Original tatsächlich funktioniert.
Cover/Partybands, die entweder ein bewährtes Oldieprogramm oder ein Genreprogramm (die etwas neuern Oldies) oder gar aktuelle Charthits bringen, setzen da auf Bierzelte/Volksfeste und sorgen da als Art lebendige Jukebox für „Stimmung“. Diese Variante ist mir auch nicht sonderlich sympathisch.
Aber ich kann wie gesagt gut verstehen dass man als Genesis-Fan zu dieser (komm gerade nicht auf den Namen) Peter-Gabriel-Genesis-Show geht oder als Floyd-Fan zu der Australian Pink Floyd Show. Einfach weil man Musik, die man kennt und liebt in einer anspruchsvollen Umsetzung hören kann und im solchen Falle auch noch was für’s Auge mit rüberkommt. Es macht auch einen Unterschied ob man Platten laut hört oder eine Liveband spielen hört, das akustische Erlebnis ist live immer unmittelbarer. Wer auf solche Konzerte geht, ist nicht deshalb ein anspruchsloser 08/15-Musikhörer, der nur bewährtes will.
Und dann gibt es noch zahllose Bands, die es schaffen Coverversionen mit eigenem Ansatz zu spielen, eben nicht die Originalarrangements bieten, sondern den Songs Aspekte und Nuancen entlocken, die Ausdruck ihrer eigenen künstlerischen Darbietung sind. Und das finde ich keineswegs weniger hochwertig als seine eigenen Nummern zu spielen.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BluespreewilderDie zwei kenne ich überhaupt nicht…gleich mal googeln.
Vor drei Jahren habe ich eine Cover Band gesehen, die waren echt KLasse:
VANILLA FUDGE!
Vanilla Fudge ist doch keine Cover Band, haben jede Menge LPs gemacht, auch wenn das schon lange her ist.
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"Don ́t sit down cause i ́ve moved your chair" (Artic Monkeys)Yellowsubmarine…. keine Cover Band, haben jede Menge LPs gemacht, ….
1. Den Zusammenhang oder angeblichen Widerspruch verstehe ich nicht.
2. Vanilla Fudge sind aber als Coverband berühmt geworden.--
j.w.Cover/Partybands, die entweder ein bewährtes Oldieprogramm oder ein Genreprogramm (die etwas neuern Oldies) oder gar aktuelle Charthits bringen, setzen da auf Bierzelte/Volksfeste und sorgen da als Art lebendige Jukebox für „Stimmung“. Diese Variante ist mir auch nicht sonderlich sympathisch.
Auch da muss man wohl differenzieren. Es gibt Bands, wie etwa Fred Kellner, die das optisch und musikalisch hervorragend machen, da boxt der Papst in der Halle vollkommen ohne Peinlichkeitsfaktor.
Tribute-Bands: da zieht mich wenig hin. Obwohl ich mal eine S&G-Tribute-Band gesehen habe; das war schon sehr schön gemacht, die Illusion Paul & Art da vor mir zu haben hat mich währenddessen aber nie interessiert.
Anderes Extrem: Ein Studienkollege spielte in den 80ern mal Gitarre in einer BAP-Cover-Band (Major-Phase ;-)). Er ist ausgestiegen, als der Sänger anfing, die Ansagen von der Bess Demnähx-Platte 1:1 aufzusagen.--
~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Hotblack DesiatoAuch da muss man wohl differenzieren. Es gibt Bands, wie etwa Fred Kellner, die das optisch und musikalisch hervorragend machen, da boxt der Papst in der Halle vollkommen ohne Peinlichkeitsfaktor.
Ja klar, da hast Du recht, ich kenne auch ein paar solcher Kapellen, die wirklich Spaß machen und auch musikalisch was zu bieten haben.
Ich glaube eine solche Diskussion wäre vor den Beatles undenkbar gewesen, weil einfach so gut wie keine Acts tatsächlich größtenteils auf eigenem Material basiert haben. Selbst ein Woodie Guthrie oder Muddy Waters haben neben ihren eigenen Songs auch immer eine Basis von Traditionals oder Songs, die einfach damals alle ihres Genres gespielt haben, gehabt. Keiner wäre auf die Idee gekommen einer Blues-/Pop-/Soul-/Country-/Folk- oder Jazzsängerin Anno 1962 vorzuwerfen sie wäre ein irgendwie minderwertiger Act, weil ihr Repertoire nicht größtenteils auf eigenem Material beruhen würde.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueHotblack DesiatoEr ist ausgestiegen, als der Sänger anfing, die Ansagen von der Bess Demnähx-Platte 1:1 aufzusagen.
Wobei ich da wieder auf The Bootleg Beatles verweise, die alle möglichen Originalansagen von Lennon und McCartney auch genauso im Liverpool-Dialekt gebracht haben, dass es eine Freude war!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blueredbeansandrice
verstehe diesen ganzen Fokus auf die Frage, ob ein Lied jetzt selbst geschrieben ist nicht so ganz… die minimale Originalität, die man für ein eigenes Lied aufbringen muss ist nun wirklich sehr gering, Akkorde kann man zusammenklauben, Textversatzstücke auch; dann gibt es unabhängig von der Originalität die große Frage, ob das Lied gut ist; und dann gibt es bei der konkreten Umsetzung auch nochmal tausend Möglichkeiten kreativ zu sein, oder eben nicht….
Ob das Lied gut ist! Da läuft der Hase lang!
Hatte neulich ein längeres Gespräch mit dem Keyboarder der vielleicht bekanntesten deutschen Southern-Rock-Band. Obwohl es mir schon etwas seltsam anmutet, ein Südstaatenfeeling hier in D zu kreiren und entsprechende Songs zu schreiben,die Musik der Jungs ist o.k. und bewegt sich zwischen den einschlägigen Skynyrd-Hatchet-Allman-Betts- Geschichten.
Allesamt sehr gute Musiker, von den mir zu schwächelnden Lead- Vocals abgesehen.
Also, der Orgler meinte dann irgendwann, er hätte es schon in seiner Gesamtzeit als Musiker auf ein paar hundert selbstgeschriebene Songs gebracht. Darauf ich: Und? Ein Hit dabei? Ein (fiel mir halt gerade ein) „In the Summertime“ oder ein „Sweet Home Alabama“? Zumindest ein Song, wo das Publikum jedesmal ausrastet, Feuerzeuge entzündet, mitgrölt? Oder den Merchandising- Stand stürmt und genau diesen Song kaufen will? Nicht dass ich Mitgrölen et all selbst so dolle finde, aber wäre es ein GUTER Song, könnte ich darüber wegsehen. Nun, der Kollege schaute mich etwas fassungslos an, und als ich ihm dann von Trillionen von Songs in Übungskellern, bei Konzerten oder gar auf Platten berichtete, die höchstens als Füllmaterial taugen, aber eben textlich und/oder musikalisch zu banal sind, um das Köpfchen über die Wasseröberfläche zu kriegen, meinte er nur, ihm würde es reichen, dass es SEINE Songs sind.Nur weiter so, ein „Freebird“ wird mit dem Ansatz natürlich nie entstehen….
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Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”Ich bin mir sicher, dass da draussen zigtausende selbstgeschriebener Songs rumfliegen (wahrscheinlich sogar Trilliarden), die sehr gut sind und das Potenzial zu einem Hit hätten, von denen aber noch nie jemand was gehört hat und auch nie jemand etwas hören wird (.. ausser ein paar Leute, die um den oder die Songschreiber rum sind vielleicht). Das hat nämlich auch sehr viel mit Glück zu tun, und dass die Songs auch zur richtigen Zeit von den richtigen Leuten (Multiplikatoren) wahrgenommen und dann entsprechend ge-push-t werden.
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out of the bluej.w.Wobei ich da wieder auf The Bootleg Beatles verweise, die alle möglichen Originalansagen von Lennon und McCartney auch genauso im Liverpool-Dialekt gebracht haben, dass es eine Freude war!
Besser als ein Eifelaner op schlechtem Kölsch, vermutlich völlig unironisch.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Da hat der Imposter aber sowas von recht!
Und dann müsste man noch unterscheiden ob ein Song gut ist oder erfolgreich (Life is life war ja erfolgreich genauso das Gemantsche von Herrn Bohlen, der ja eben auch immer nur auf seinen Verkaufszahlen rumreitet, als wüsste er ganz genau, was er für einen Schrott abliefert!)Wenn ich einen guten Song geschrieben habe, dann gehts mir immer gleich selbst ganz gut (weiß selber, was bei mir Schrott und was nicht)
Wenn der Song dann wirklich gut ist, rufen schon mal Leute beim Konzert danach oder schreiben mir, was er ihnen bedeutet – und dann – pling – Leute, dann weiß ich mal wieder, was meine Daseinsbrechtigung ist! Und so ein Feeling kriegt man garantiert nicht, wenn man Covers spielt!Zu j.w.: Ja, da hast Du recht mit Woody etc. ABER – diese Jungs haben immer ihre eigenen Interpretationen gebracht, teilweise neues hinzugefügt, altes weggelassen – das ist z.B. für die Folk-Music essentiell wichtig!
Aber Coverbands sind doch wohl etwas anderes – wie gesagt, ich glaube, da geht es nicht um künstlerische Ansprüche, auch wenn man das Knopfler-Solo noch so original nachspielt, es bleibt doch ein Knopfler-Solo.
Ich dreh das jetzt mal auf die Malerei oder Schreiberei:
Würdet Ihr Euch ein Bild von einem Van Gogh-Cover-Künstler oder ein Buch von einem Herman Hesse-Cover-Schreiber kaufen?
Und bei Musik sollte es doch eigentlich genauso sein – aber seltsamerweise wird mit diesem kostbarem Gut immer mehr umgegangen wie mit einem Haufen Mist! – ja, gebs gleich zu, der Pathos holt mir ein – deswegen nuff said!--
Saffer on myspace: http://www.myspace.com/stefansafferEine gute Cover Band zu sein, ist übrigens gar nicht so einfach. Das fängt beim Equipment an und hört bei den Arrangements noch lange nicht auf.
Was ist daran falsch, wenn ich in einem kleinen Club – oder von mir aus auch im Bierhaus oder auf dem Rummel – eine Band live bewundere, die Hits (und vielleicht sogar weniger bekannte Titel) vergangener Zeiten einigermaßen glaubwürdig und authentisch spielt? Die Original-Interpreten werde ich (aus verschiedensten Gründen) in diesem Ambiente eh nicht mehr erleben können. Und mal abgesehen davon, dass es gar nicht so leicht ist, den Originalsound zu treffen oder möglichst authentisch zu covern, freue ich mich selbstverständlich auch, wenn so eine Band mal improvisiert oder Arrangements sehr eigen entwickelt.
Ich kenne ein paar Bands, die das können. Und die kommen nicht nur beim Oldie Publikum gut an.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties! -
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