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AutorBeiträge
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wahr2: 90er jahre gitarrist trifft es auch nicht so ganz. bekannt wurde er mit seiner arbeit in den 60ern und 70ern. mitte der 90er leider an herzinfarkt verstorben. hat auch schon mit 5 zusammengespielt.
danke, herausgefunden. für mich überraschend. super bft-material.
wahr
13: soweit ich mich erinnern kann, kam die musik in einem film vor, wo außerirdische felsbrocken in der wüste landeten, sich vermehrten und größer wurden und auf eine typische kleinstadt im us-mittelwesten zukollerten. es gab im dritten tv-programm vor jahren mal eine reihe mit filmen des besagten regisseurs. nach dem film gab es immer einen ausschnitt aus einem interview mit ihm, wo er an seinem schreibtisch saß, umringt von ein paar monstren seiner filme in kleinformat, und etwas über die entstehungsgeschichte des jeweiligen films erzählte. der trailer dieser interviews (es war ein großes interview, dass dann entsprechend zusammengeschnitten wurde) wurde mit dieser Filmmusik untermalt. ganz wunderbar. ich werde das nie vergessen.die jack-arnold-reihe? das war eine der besten leistungen des öffentlich-rechtlichen fernsehens. logisch, dass ich das trompetenthema kenne. um welchen film es geht, weiß ich damit auch.
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Werbungdemon
brandstand3000 #3 … tja, wer ist das? bert kaempfert?
Ok, wurde schon verneint. Hmmm… beim nochmaligen Anhören kommt mir eine Idee: könnte das von einem berühmten (dem berühmtesten?) deutschen Filmmusik-Komponisten stammen?
nein, auch nicht. den song hat ruben fuentes geschrieben, ein mexikanischer komponist und violinist. und damit sind wir auch schon im land, aus dem ebenfalls der orchesterleiter stammt. und wer hat schon seine sängerinnen sowas wie „tri-wi, tri-wi-wi“ singen lassen? da kommt eigentlich nur einer in frage.
schmucker typ übrigens, der ruben:
zuletzt geändert von wahrvorgartendie jack-arnold-reihe? das war eine der besten leistungen des öffentlich-rechtlichen fernsehens.
genau das war es!
demon
(…)
03) Sowas dudelte in den 60ern und frühen 70s in Fernsehen oder Film. Der Sound hat für mich nostalgischen Wert, auch wenn er stellenweise etwas schmalzig ist. Ist es tatsächlich ein Soundtrack?
04) Geiler Sound, aber musikalisch etwas wirr. Und eben als ich mich darauf einlassen wollte, war’s schon wieder zu Ende.
(…)
07) Ist das der Anfang von etwas Längerem? Alleine für sich macht dieser Track doch wenig Sinn, finde ich.
(…)Da möchte ich Dir @demon zu raten, noch mal genau hinzuhören.
@wahr hat hier einen bft gebastelt, der den Begriff Jazz sehr weit auslegt und einige Stücke miteinander kombiniert, die aus völlig unterschiedlichen Kontexten stammen. Das macht es etwas schwierig aber auch interessant. Das meiste davon (er)kenne ich nicht, anderes höre ich in dieser Kombination anders als zuvor und wiederum anderes ist mir einfach zu hoch oder ich mag es schlicht nicht.
Aber was die oben zitierten Stücke konkret betrifft: #03, klar klingt das irgendwie nostalgisch und sentimental („schmalzig“), wenn man so will nach camp, aber es ist doch herrlich verspielt raffiniert. Schon allein wegen dieser Raffinesse würde ich es aber nicht als „dudelig“ bezeichnen. Und dann finde ich auch den Schnitt auf #04 so aufregend, ein Stück dass hier jeder kennt (wenn auch nicht in dieser editierten Version und in diesem Zusammenhang) und das man eigentlich nie und nimmer in Zusammenhang von Begriffen wie nostalgisch, sentimental oder gar schmalzig bringen würde. Vielleicht dudelig …
Was es mit #03 gemein hat, ist in meinen Ohren u.a: Es ist herrlich verspielt raffiniert und könnte btw etwa zur gleichen Zeit entstanden sein, was man an der Instrumentierung und am Sound hört. Ich weiß jetzt nicht, ob damit #03 in den Rang von hoher Kunst gehoben oder umgekehrt ein Sakrileg am Heiligtum #04 verübt wird. Aber das ist eine Frage, die kann sich jeder selber beantworten, wenn er will.
#07: Nur der Anfang von etwas längerem? Was soll denn da noch kommen? Da passiert auf engstem Raum (in der Länge und in der Höhe) so viel! Wie sich da die Bläser (alles Saxophone, oder?) aneinander reiben und aneinander hochklettern, wie die percussion das rockt, alles gleichzeitig durchorganisiert und wild klingt! Der Urheber dieses Stückes verstand sich selbst ja als ernsthaften Komponisten (was immer das sein soll) und es ist ein schönes Missverständnis, ihn hier mit Duke Ellington zu verwechseln ( @brandstand3000 ), der ja auch viele Stücke aufgenommen hat, die gleichzeitig präzise durchorganisiert und wild sind, kultiviert und rockend.
Und das alles habe ich eigentlich mehr zu mir selbst gesagt als zu demon, aber es macht in meinen Ohren einen bft ja gleichzeitig anstrengend und interessant, dass man mal bewusst hinhören und sich selbst erklären muss, was man da überhaupt hört. Gelingt mir selbst auch nicht immer, aber lohnt sich.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Wusste ich’s doch, dass ich hier was lernen kann!
wahr hat hier einen bft gebastelt, der den Begriff Jazz sehr weit auslegt und einige Stücke miteinander kombiniert, die aus völlig unterschiedlichen Kontexten stammen.
Eines sogar aus einem ganz berühmten und bedeutenden Hardrock-Album, wenn auch nicht der Hit daraus.
Das macht es etwas schwierig aber auch interessant. […]
Ja, gerade für mich als im Jazz nicht so geübten Hörer. Da merke ich, wie sehr meine musikalische Wahrnehmung durch meine Erwartung und mein jeweiliges Vorwissen geprägt wird. Und wenn dann so ein Schnitt kommt wie von #3 auf #4, dann brauce ich schon mal drei Minuten, um mich auf das Neue einzustellen, länger als die Nummer dauert.
Aber was die oben zitierten Stücke konkret betrifft: #03, klar klingt das irgendwie nostalgisch und sentimental („schmalzig“), wenn man so will nach camp, aber es ist doch herrlich verspielt raffiniert. Schon allein wegen dieser Raffinesse würde ich es aber nicht als „dudelig“ bezeichnen.
Ich bitte um Vezeihung für meine Wortwahl. Was ich meinte: In meiner Kindheit ertönte solche Musik aus dem Radio und wurde als angenehme Begleitung emfunden. (Und z.B. Bert Kaempfert lege ich auch heute noch gerne auf.) Klar ist das gut gemachte Unterhaltungskunst, keine Frage!
Und dann finde ich auch den Schnitt auf #04 so aufregend, ein Stück dass hier jeder kennt (wenn auch nicht in dieser editierten Version und in diesem Zusammenhang)
Deinen YT-Link (danke!) habe ich angeklickt – die Neugier hat gesiegt. Aus dem hier bisher geschriebenen war ja schon mehr oder weniger deutlich zu entehmen, wer das ist. Und ich finde weiterhin: Diese Nummer auf 3 min zusammenzustutzen, das ist ganz böse, jedenfalls für mich. Wer die Langfassung verinnerlicht hat, der hat aber sicherlich seinen Spaß daran, den Titel schon bei den ersten Takten wiederzuerkennen.
Mit dem Album war ich trotz mehrerer Versuch bislang nicht warm geworden, aber jetzt, bei Anhören des YT-Links muss ich sagen: Das geht doch ganz gut in Ohr! Ich muss mir mal wieder das ganze Album organisieren… Danke, @friedrich, da hast du jetzt bei mir was bewirkt!#07: Nur der Anfang von etwas längerem? Was soll denn da noch kommen? Da passiert auf engstem Raum (in der Länge und in der Höhe) so viel! Wie sich da die Bläser […] aneinander reiben und aneinander hochklettern, wie die percussion das rockt, alles gleichzeitig durchorganisiert und wild klingt!
Sprechen wir wirklich vom selben Stück? Das ist für mich – auch bei wiederholtem Anhören – nur ein Intro, bestenfalls eine Ouvertüre, und ich warte die ganze Zeit darauf, dass die hier aufgebaute Spannung aufgelöst wird, aber dann kommt nix mehr.
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Software ist die ultimative Bürokratie.zu track 7:
demonSprechen wir wirklich vom selben Stück? Das ist für mich – auch bei wiederholtem Anhören – nur ein Intro, bestenfalls eine Ouvertüre, und ich warte die ganze Zeit darauf, dass die hier aufgebaute Spannung aufgelöst wird, aber dann kommt nix mehr.
mir fehlt da eigentlich auch nichts, kann aber den vorwurf nachvollziehen, dass der track durchaus hätte länger gehen können. er hat ein bisschen was von einem lehrstück, einem demostrationstrack, wie man gegenläufige elemente und rhythmen arrangieren kann, sodass sie wie magisch an einem strang ziehen. solche kurzen stücke sind ja für den verantwortlichen keine seltenheit gewesen. rhythmisch war er extrem versiert.
zuletzt geändert von wahrIch meinte Track 7, mit der Äußerung, die du zitierst.
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Software ist die ultimative Bürokratie.demonIch meinte Track 7, mit der Äußerung, die du zitierst.
äh, ich auch. weiß nicht, warum ich eine 4 schrieb. ist berichtigt. ich meinte 7.
@vorgarten
ach ja, die jack arnold reihe des wdr. sweet tv memories.
@wahr
vom film, den du beschreibst, hatte ich noch nie gehört. wahnsinnig abgefahrenes konzept!
zur filmmusik steht bei imdb:Music by
Irving Gertz … (uncredited)
Henry Mancini … (uncredited)
Herman Stein … (uncredited)also library?
ein paar sachen habe ich mittlerweile herausgefunden und muss im lichte meiner entdeckungen nochmal sagen: super bft! da dein mix so durchgehend jazzy ist, bin ich auf die musiker nicht gekommen, weil ich nicht dachte, dass sie hier reinpassen würden. echter augenöffner!
#2
hätte ich nicht gedacht.super bft-material.
#3
an diesen arrangeur hatte ich auch gedacht. ist für ihn aber wirklich ungewöhnlich unexotisch :) wusste auch nicht, dass er mexikaner war. der name des songs war mir auch unbekannt, obwohl ich die melodie auf jeden fall kenne. bisher konnte ich allerdings noch keine interpretation finden, von der ich sie kennen könnte.#6
weiß immer noch nicht, wer das ist. deine beschreibungWie ich schon an anderer Stelle schrieb, besteht der Track aus lauter typischen Endsequenzen. Den Anfang macht immer der Bass, dann gehen Drums und Gitare drauf, alle improvisieren ein bisschen, dann geht’s wieder dem Ende zu. Ich finde, sie machen das sehr unterhaltsam. Vor der finalen Endsequenz merkt man dem Gitarristen an, dass er eigentlich schon Schluss machen will, der Bassist aber entlässt ihn nicht und läutet nochmal eine Runde ein, die der Gitarrist dann nach kurzem Schweigen etwas lustlos zuende spielt, dann aber zum echten Ende hin – vielleicht als er merkt, dass nun wirklich Schluss ist – spielt er erleichtert nochmal ganz kurz inspiriert auf und bringt eine klitzekleine arabische Notenfolge ein.
finde ich ganz toll. hatte sofort lust, das stück nochmal zu hören – hat mir aber immer noch nicht gefallen. die idee mit den schlüssen ist lustig, aber ich war enttäuscht, dass sie mehr oder weniger immer den selben schluss spielen. aber da mir deine beschreibung viel spaß gemacht hat, gefällt mir das stück jetzt sozusagen „mittelbar“.
#7
den künstler konnte ich bei der fülle an tips dann irgendwann erschließen. einiges von ihm kenne ich, und ich habe jetzt lust, mehr kennezulernen. danke dafür!
was @demon sagt, kann ich auch nachvollziehen. es wird tatsächlich nichts aufgelöst. ist kein herkömmliches swing-stück, sondern kommt mehr von minimal-music und kontrapunkt. aber weil ich einen jazz-mix gehört habe, habe ich big-band-jazz gehört. nur halt ohne big band und ohne big-band-jazz-struktur. meine lieblingsnummer des bft.#9
da hat mich @friedrich mit seinenteilweisen Ostasiaten
so richtig verwirrt. dachte, wer kann das sein? melt banana? das sind doch alles asiaten. tatsächlich hab ich platten von denen hier, die ich bisher zuwenig gehört habe und jetzt nochmal rauskramen muss! guter hinweis!
#10
@vorgartendie coda verstehe ich nicht.
dieser ausklang ist doch wunderschön. nicht aufregend, nicht unerhört, aber sehr zärtlich.
#11
kenn ich natürlich! keine lieblingsband von mir, aber wenn man’s weiß, ist der sänger auch trotz effekt gut erkennbar. brauche die platte dann wohl doch! ganz tolles stück!#12
hätte echt gedacht, das wären aktuelle hipster. :)und nochmal danke für den super-rate-spaß!
zuletzt geändert von brandstand3000--
der war nicht zufällig vor 1961 in chicago oder nach 1961 in new york?
wen meintest du hier?
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und hier noch ein leslie speaker.
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@demon
@vorgarten
@brandstand3000Wir können uns sicher darauf einigen, das wir uns nicht einigen können, was die optimale Länge von #07 betrifft. Sicher, da hätte man jetzt das Thema noch mal variieren oder das eine oder andere Solo einbauen können und es wäre trotzdem ein schönes Stück geblieben. Für mich liegt hier aber auch gerade in der Kürze die Würze. Alles wird ganz kurz und knapp auf den Punkt gebracht, die Aussage bleibt unverdünnt stehen und man hat sich kaum darauf eingelassen, reibt sich noch ungläubig die Ohren, denkt „Wow! und dann ist auch schon wieder Schluss. Das nenne ich effizient!
Stimmt, der Urheber dieses Stückes neigte zu solchen Miniaturen.
brandstand3000@vorgarten
der war nicht zufällig vor 1961 in chicago oder nach 1961 in new york?
wen meintest du hier?
Der eine heult den Mond an, der andere die Sonne. Uups, sorry, ich war ja gar nicht gefragt …
@demon: Das ganze Album von #04 ist ein ganz schön schwerer Brocken, mit dem viele nicht so leicht warm werden. Ich selbst auch nicht. So willkürlich dieser 2:50 min edit hier ist, so leicht geht er aber auch die Ohren runter. Ein guter, ebenfalls geschnittener Einstieg in diese Klangwelt ist m.E. dieses Album.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)friedrich Ein guter, ebenfalls geschnittener Einstieg in diese Klangwelt ist m.E. dieses Album.
Danke für diesen Tip! Allerdings dachte ich den Einstieg in diese Klangwelt schon geschafft zu haben…
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Software ist die ultimative Bürokratie.demon
friedrich Ein guter, ebenfalls geschnittener Einstieg in diese Klangwelt ist m.E. dieses Album.
Danke für diesen Tip! Allerdings dachte ich den Einstieg in diese Klangwelt schon geschafft zu haben…
„1752 Titel, 6:10:13:47 Gesamtlaufzeit, 35,01 GB“: Hut ab!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Jo mei, seit den 80ern hat sich das halt so zusammengeleppert… Leider zählt iTunes (*) in diesen automatisch erzeugten Übersichten nicht die Anzahl der Alben, sondern der Titel.
(*) Liegt alles auf der Festplatte; die Tonträger (soweit physisch vorhanden) schlummern im Keller.
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Software ist die ultimative Bürokratie. -
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