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dr.musicDas spricht jetzt nicht für die Band. Wenn man 4-5 Scheiben von ihnen hat, reicht das dann auch. Und zeigt irgendwie auch auf, wie limitiert der Punk ist.
Ich bin auch der Meinung, dass man nicht jede Platte von denen braucht und es gibt natürlich auch interessantere und spannendere Bands, andererseits ist es immer wieder schön ihre Musik zu hören und live macht das Ganze besonders Spaß. Das reicht für mich völlig aus um eine Band zu mögen. Die Jungs haben halt ihre Nische gefunden und dass was sie tun ist zwar nicht genial oder besonders abwechslungsreich, macht aber – ich kann es nicht oft genug sagen – einfach Spaß.
Und der Punk ist natürlich auch nicht limitierter als jedes andere Genre (also theoretisch überhaupt nicht), bei Bad Religion wird das jetzt zwar nicht gerade eindrucksvoll klar, doch der Kreativität der Punk-Musiker sind keine Grenzen gesetzt, gibt es doch längst Bands, deren Musik den Punk in Sphären getragen haben, an die zu Ramones-Zeiten noch keiner nur ansatzweise gedacht hat, sei es in puncto songschreiberischer Ideen, oder in Sachen Genre-Verästelungen usw. (wobei es eigentlich wenig Sinn macht, immer neue Schubladen zu erfinden, in die man neu/anders klingende Bands stecken kann). Und Crossover aus Punk und anderen Genres zeigen eben keine „Limitiertheit“ des Punks, sondern ganz im Gegenteil seine Vielfältigkeit, kann er doch mit so Vielem kombiniert und auf diese Weise weitergeführt, größer, noch relevanter und spannender gemacht werden.
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WerbungJan LustigerNein. Es zeigt auf, wie limitiert Bad Religion sind.
Genau. Wobei ich eher glaube, dass Bad Religion diese Schiene in voller Absicht eingeschlagen haben, wie gesagt, die haben halt ihre Nische gefunden und sind scheinbar sehr zufrieden damit.
Das „neu erfinden“ und das Weiterentwickeln überlassen sie anderen, man kann ihnen das sicherlich vorwerfen (ein bisschen faul ist das ja schon), man kann sich aber auch nicht daran stören und ihnen abkaufen, dass sie einfach Spaß an der Sache haben und zufrieden und überzeugt sind, von dem was sie tun. Ich glaube Zweiteres.--
Jan LustigerAuf jeden Fall sind Bad Religion keine Band, an der man Punk messen sollte.
Och, wenn man schon auf die seltsame Idee kommt, Punk messen zu wollen, dann sollte man nicht so wählerisch sein.
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Starfish“Meine“ Musik, die ich auch zuhause höre würde, ist das zwar trotzdem nicht mehr, aber sie haben offenbar immer noch sehr viele – auch jüngere – Fans, das Publikum war völlig durchmischt, die Stimmung prima. Irgendwas scheinen sie zu haben, was auch heute noch „zieht“. Und wenn sie damit sogar heute noch – nach 30 Jahren Bandgeschichte – nicht nur vereinzelte Jugendliche ansprechen – ist doch okay, ich gönn’s ihnen.
Das konnte man bei den davor spielenden Undertones und Buzzcocks (wegen denen ich hauptsächlich hingefahren war) leider nicht sagen, obwohl die auch viel Melodie und Tempo zu bieten hatten und sich durchaus Mühe gegeben haben, dem Publikum ein bisschen mehr als einen höflichen Applaus zu entlocken – erfolglos. Aber vielleicht lags auch am Ort, dem Land, keine Ahnung. Sehr schade auf jeden Fall, und hat mir leidgetan für die Bands und die wenigen anwesenden Fans.
Das liegt wohl daran, dass man mit Bad Religion in seiner Teenie-Punker-Phase – wenn man denn eine hat(te) – konfrontiert wird. Für Buzzcocks oder Undertones muss man schon etwas tiefer graben und das macht man in dem Alter nicht. Da sind in Sachen Klassiker zumeist Ramones, Pistols und Clash das höchste der Gefühle.
Die Buzzcocks habe ich 2009 im Knust in Hamburg gesehen, als sie ihre ersten beiden Alben nebst Non-Album-Singles performten und sie wurden frenetisch abgefeiert. Undertones würde ich unglaublich gerne mal sehen, aber die spielen so selten außerhalb der Insel. Ich wollte auch zu dem Festival, von dem du da schreibst, aber genau an dem Tag musste natürlich mein Bruder heiraten… Naja, dafür werde ich mir am Dienstag die Dickies ansehen, womit wir bei den nächsten Helden melodischen Punkrocks wären, von denen 60% des Bad-Religion-Publikums wahrscheinlich nie was gehört haben.
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StarfishDas konnte man bei den davor spielenden Undertones und Buzzcocks (wegen denen ich hauptsächlich hingefahren war) leider nicht sagen, obwohl die auch viel Melodie und Tempo zu bieten hatten und sich durchaus Mühe gegeben haben, dem Publikum ein bisschen mehr als einen höflichen Applaus zu entlocken – erfolglos. Aber vielleicht lags auch am Ort, dem Land, keine Ahnung. Sehr schade auf jeden Fall, und hat mir leidgetan für die Bands und die wenigen anwesenden Fans.
Ich habe vor ein paar Wochen Bad Religion Live im E-Werk (Köln) gesehen, als Vorband waren die legendären Adolescents da, die ebenfalls kaum Zuspruch von den Fans bekommen haben. Die meisten fanden die zwar gut, konnten sich dann aber doch nicht mehr als ein Kopfnicken abringen. Dabei ist die Band fast besser als Bad Religion.
BR haben ein tolles Set gespielt, die Fans sind ausgerastet, trotzdem war da so ein bitterer Beigeschmack bei, weil man sich nur denkt: „Halten die Bad Religion für das einzig Wahre?“ Dabei war ich im Vorfeld fest davon überzeugt, dass fast alle die Adolescents kennen, sind sie doch eine der bekanntesten und legendärsten California Punk-Bands. Scheinbar kannte sie kaum jemand und denen die es taten war es wohl peinlich.
Blöde Fans irgendwie, ist wohl einer der Nachteile, dass Bad Religion auch über Genre-Kreise hinaus bekannt sind und bei vielen als „intelektuell“ gelten. Der Band ist das nicht vorzuwerfen, die können ja auch nichts dafür, dass sich viele ihrer Fans in ihrer Engstirnigkeit für so oberschlau halten.
Überheblichkeit im Punk, diesen Wiederspruch gibt es sonst eigentlich nur im Macho Hardcore à la Agnostic Front (wobei diese dort ja auch von der Band – vielleicht als Markenzeichen – gepflegt wird) und der stört mich wirklich! Aber wie gesagt, dafür können Bad Religion ja nichts.--
Jan Lustiger Das liegt wohl daran, dass man mit Bad Religion in seiner Teenie-Punker-Phase – wenn man denn eine hat(te) – konfrontiert wird. Für Buzzcocks oder Undertones muss man schon etwas tiefer graben und das macht man in dem Alter nicht. Da sind in Sachen Klassiker zumeist Ramones, Pistols und Clash das höchste der Gefühle.
Bei Bad Religion hat man einfach das Gefühl, dass sie das, was sie machen, ehrlich meinen. Ihnen sind Trends egal, und sie haben noch immer Spaß an der Sache. Dass sie dabei mit ihrer Musik nach so vielen Jahren noch immer auch jüngere Leute ansprechen, ist für sie natürlich erfreulich, aber gleichzeitig verprellen sie auch nicht die, die das früher gehört haben und noch immer mögen. Ich finde es nicht nachteilig, dass es auch solche Bands gibt, und hab da auch Achtung davor (nicht nur auf Bad Religion bezogen, sondern generell – was mir nicht gefällt, muss ich ja nicht hören). Für mich muss nicht immer alles super innovativ sein – alles zu seiner Zeit…
Jan LustigerDie Buzzcocks habe ich 2009 im Knust in Hamburg gesehen, als sie ihre ersten beiden Alben nebst Non-Album-Singles performten und sie wurden frenetisch abgefeiert. Undertones würde ich unglaublich gerne mal sehen, aber die spielen so selten außerhalb der Insel. Ich wollte auch zu dem Festival, von dem du da schreibst, aber genau an dem Tag musste natürlich mein Bruder heiraten… Naja, dafür werde ich mir am Dienstag die Dickies ansehen, womit wir bei den nächsten Helden melodischen Punkrocks wären, von denen 60% des Bad-Religion-Publikums wahrscheinlich nie was gehört haben.
Ich weiß nicht, warum das Publikum so unmotiviert war. Vielleicht noch zu müde vom Vorabend? Beide Bands schienen vielen zumindest halbwegs bekannt zu sein, stilmäßig hat das auch dazugepasst, und die Berichte, die man danach im Internet lesen konnte, waren durchweg positiv („Kultbands“ etc.). Ich hatte schon angenommen, die Franzosen seien eben eher reservierte Zuschauer, aber bei den anderen Bands haben sie mich dann vom Gegenteil überzeugen können. Komisch und schade…
Mit den Buzzcocks könnte ich dieses Jahr in meinen Geburtstag reinfeiern – mal sehen, ob es klappt! Dickies spielen morgen in Freiburg – hätte ich liebend gerne gesehen, geht aber bei mir aus arbeitstechnischen Gründen nicht. Leider, leider… Ich wünsch Dir viel Spaß!
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God save strawberry jamillinVillainBlöde Fans irgendwie, ist wohl einer der Nachteile, dass Bad Religion auch über Genre-Kreise hinaus bekannt sind und bei vielen als „intelektuell“ gelten. Der Band ist das nicht vorzuwerfen, die können ja auch nichts dafür, dass sich viele ihrer Fans in ihrer Engstirnigkeit für so oberschlau halten.
Ja, da magst Du recht haben. So eine Art religiöser Fanatismus quasi…:roll:
Ich muss aber auch zugeben, dass mir viele der US-Bands (solche abseits von Ramones & Co.) eher unbekannt sind. Ob nun Skate-Punk oder die Grenzbereiche zum Hardcore oder Postpunk hin – bin ich nie wirklich warm geworden damit. Die entsprechenden Szenen und die darin vielleicht z.T. vorherrschende Engstirnigkeit sind mir selber daher auch noch nicht oft begegnet.
Wobei das in Frankreich ja ein Festival mit verschiedenen Bands war, und da waren Bad Religion nicht die einzige, die abgefeiert wurde. Ich bin noch nicht wirklich dahinter gekommen, was eine Band dort mitbringen muss, um anzukommen. Das Publikum schien eigentlich sonst auch relativ offen und entspannt. Aber vielleicht ist so was auch einfach Festival-typisch und ich hatte zu hohe Erwartungen. Egal, schön war’s trotzdem…
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God save strawberry jamStarfish
Die entsprechenden Szenen und die darin vielleicht z.T. vorherrschende Engstirnigkeit sind mir selber daher auch noch nicht oft begegnet.
QUOTE]Eben das gibt es glücklicherweise kaum, das ist ja das Schöne am Punk, dass sich die verschiedenen Szenen eigentlich immer gut miteinander vertragen, da u.a. dieses Punk-Lebensgefühl die jeweilige Grundlage bildet, wodurch alle Bands und Künstler schon etwas gemeinsam haben.;-)
Leider gibt es Leute, die das nicht verstehen oder nicht zu schätzen wissen. Manchmal sind das auch die Musiker selber, wie z.B. die klassischen NY-Hardcorer wie Agnostic Front (ihr merkt schon, ich finde die unsympathisch, aber sie geben mir nun einmal dieses Gefühl).--
Starfish
Eben das gibt es glücklicherweise kaum, das ist ja das Schöne am Punk, dass sich die verschiedenen Szenen eigentlich immer gut miteinander vertragen, da u.a. dieses Punk-Lebensgefühl die jeweilige Grundlage bildet, wodurch alle Bands und Künstler schon etwas gemeinsam haben.;-)
Ach, da hab ich ganz andere Sachen mitbekommen, als ich noch aktiv in der Ecke unterwegs war.
Klar gibt es da auch immer Gedisse usw. (ich bin jetzt auch nicht unbedingt der Szene-Experte), aber sieh es doch mal im Vergleich zu anderen Genres, wie z.B. Hip-Hop, wo man sich ja schon aufgrund der geografischen Lage der jeweiligen Ghettos disst.:doh:
Auch Metal ist oft extrem engstirnig, dagegen ist Punk doch ein wunderbar tolerantes Genre und wenn ich auf Konzerten bin, erlebe ich es meistens so, dass die Crowd eigentlich gegenüber allem offen ist.
Erzähl mir beizeiten mal, was du im Punk so gemacht hast.;-)Selber gespielt?--
illinVillainKlar gibt es da auch immer Gedisse usw. (ich bin jetzt auch nicht unbedingt der Szene-Experte), aber sieh es doch mal im Vergleich zu anderen Genres, wie z.B. Hip-Hop, wo man sich ja schon aufgrund der geografischen Lage der jeweiligen Ghettos disst.:doh:
Auch Metal ist oft extrem engstirnig, dagegen ist Punk doch ein wunderbar tolerantes Genre und wenn ich auf Konzerten bin, erlebe ich es meistens so, dass die Crowd eigentlich gegenüber allem offen ist.
Erzähl mir beizeiten mal, was du im Punk so gemacht hast.;-)Selber gespielt?Im Vergleich mit Hip Hop ist Punk natürlich um einiges toleranter, da geb ich dir recht. Die Metalszene habe ich allerdings auch oft sogar noch offener als die bunten Kollegen erlebt.
Hmmm….was hab ich da gemacht…eigentlich nichts was irgendwie von Bedeutung wäre. In ner Band hab ich auch nicht gespielt. Mit den Leuten die ich da erlebt habe, hätte auch sowas wie eine Band, was Disziplin erfordert, nie geklappt.
Szeneinterne Intoleranz ist (jedenfalls in München) schon verbreitet. Die Fraktion die sich die Bandnamen mit Tippex auf die Jacke geschrieben hat war unter sich und galt bei der Street Punk Fraktion (Die Leute mit den systematisch plazierten Aufnähern) als Asselhaufen, was man denen nicht mal verdenken konnte. Diese waren allerdings dann so arrogant, dass sie einem auch nicht sympathischer wurden. Ähnlich verhielt sich das dann bei den Crustleuten, mit denen man höchstens beim Pogo Kontakt hatte. Und die Oi-Leute fanden sowieso jeden doof.
Natürlich gab es auch Ausnahmen, aber von der Toleranz die so hoch gepriesen wurde, hat man eher wenig gemerkt. Da konnten schon solche Gründe wie Alter oder zu kurze Zugehörigkeit zu schiefen Blicken führen. Es hat jedenfalls recht früh eine Desillusionierung für den erwartungsvollen Jungen gegeben, der Punk in erster Linie von Zeitzeugenberichten aus den 80ern kannte.
Das hört sich…naja bescheiden an.
Da bleibe ich doch lieber bei meiner romantischen Vorstellung von „Musik verbindet“ und „du bist D.I.Y., du bist immer willkommen“.:lol:
Bin ich doch froh, dass ich – abgesehen von Konzerten und dem ein oder anderen Gespräch mit Bandmitgliedern und Club-/Kneipenbesitzern – nicht wirklich was mit der Szene zu tun habe. Das betrachte ich dann doch lieber von aussen. Hauptsächlich höre ich mir auch die Platten an und das ganze Brimborium drumherum (Punk-Art usw.) interessiert mich oft eher weniger.--
illinVillainDas hört sich…naja bescheiden an.
Da bleibe ich doch lieber bei meiner romantischen Vorstellung von „Musik verbindet“ und „du bist D.I.Y., du bist immer willkommen“.:lol:
Bin ich doch froh, dass ich – abgesehen von Konzerten und dem ein oder anderen Gespräch mit Bandmitgliedern und Club-/Kneipenbesitzern – nicht wirklich was mit der Szene zu tun habe. Das betrachte ich dann doch lieber von aussen. Hauptsächlich höre ich mir auch die Platten an und das ganze Brimborium drumherum (Punk-Art usw.) interessiert mich oft eher weniger.Also ich weiss nicht wie´s in anderen Städten vor sich geht. Vielleicht ist München die glorreiche Ausnahme :lol:
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Schlagwörter: Bad Religion
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