Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › 30 Jahre später: was macht die Hardcore-Sammlung?
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AutorBeiträge
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Ich bezweifle mal ganz frech, dass du die genannten Alben
vor dreißig Jahren hattest. Abgesehen davon: wieso sollte
Free Jazz in Hardcore reinpassen? Wer war denn zuerst da?Und zu „Iron Path“ kann ich Brötzmann zitieren (aus den
Neunzigern im persönlichen Gespräch vor einem Konzert mit
Erwin Ditzner in MA): „Das ist das einzige Studio-Album
von Last Exit. Selbst gebastelter Scheiß von Bill Laswell,
an dem wir nicht beteiligt waren.“Bei Zorn wird man aber immer fündig. Ich sage nur Painkiller.
Die neuen Sachen kenne ich (noch) nicht, aber am Anfang der
Bandgeschichte gab es insbesondere live voll auf die Zwölf.
Daran kann ich mich ganz genau erinnern.--
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WerbungFalls ich gemeint bin: Baujahr 1967. Das ginge technisch schon gar nicht. Aber selbst wenn ich sagen wir mal 1950 oder so geboren worden wäre: Wahrscheinlich hätte ich nicht einmal gewusst, dass es diese Alben überhaupt gibt. Mein bester Freund hatte „Iron Path“, als es rauskam, und ich hatte das Album bei ihm gehört. Aber das war nicht mein Punkt. „Black Axis“ habe ich noch zur Veröffentlichung mitbekommen.
Eigentlich meinte ich – wenn wir schon den Hardcore-Begriff erweitern, dann gibt es immer noch Musik, zu der wir wieder zurückkommen (bei dem einen The Who, bei dem anderen The Jesus Lizard, bei anderen vielleicht die Rollins Band), und welche, die wie bei mir verstaubte und nur durch einen seltenen, nostalgischen Moment wieder zum Vorschein kommt.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.icculus66Abgesehen davon: wieso sollte
Free Jazz in Hardcore reinpassen? Wer war denn zuerst da?Sehr berechtigter Punkt. Natürlich war der Free Jazz zuerst da. Eigentlich hatte ich punchlines Gedanken aufgenommen, der The Who und die Kinks mit hineinbrachte. Ohne das werten zu wollen, dachte ich: na gut, aber was ist dann mit den echt radikalen Sachen dieser Zeit? „Black Woman“ (kenne ich erst seit 2011), Stooges, MC5 (kenne ich auch erst seit 2011) usw.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.Es gab mal auf ZDF Info eine schöne Doku über Punk.
Ein Teil war über Hardcore. War gar nicht schlecht.
Was ich mir behalten habe, war Henry Rollins Aussage,
dass es ständig irgendwo irgendwelche Schlägereien
gab. Bei Konzerten. Und manchmal auch beim Abbauen
bzw. Rausgehen. Und manchmal beides.(Die vierteilige Doku habe ich eben auf einem
meiner Laptops gefunden)Hardcore ist Scheiße! Solange Bierbecher fliegen
und rundgerotzt wird.--
Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)Ich mag Henry Rollins sehr, allerdings war ich nur einmal auf einem Fantômas-Konzert mit Mike Patton, Dave Lombardo und King Buzzo, und ich bin mir nicht einmal sicher, ob das überhaupt als Hardcore durchgeht. Ich glaube, das ist eher was für Studenten.
Unmöglich, bei Bierbecher, Pogo und Rotze nicht an Nietzsches „Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik“ zu denken. Dort schreibt er über das Dionysische, das Rauschafte, die körperliche Ekstase als Ursprung der Kunst. Hardcore: pure, körperliche, dionysische Erfahrung.
Es sei die dionysische Musik, die ‚erschütternde Gewalt des Tones, der einheitliche Strom des Melos und die unvergleichliche Welt der Harmonie‘, durch die der Mensch zur höchsten Steigerung seiner Fähigkeiten gereizt wird, so dass zuvor ‚Nieempfundenes sich zur Äußerung drängt‘.
zuletzt geändert von kingberzerk--
Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.Okay. Nachdem wir festgestellten haben, dass nicht alle
„zeitnah“ (30 Jahre oder sowas) dabei waren, würde ich
sagen, schauen und hören wir mal, was ein Beteiligter sagt:
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Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)icculus66Okay. Nachdem wir festgestellten haben, dass nicht alle
„zeitnah“ (30 Jahre oder sowas) dabei waren, …Einspruch – Nomeansno habe ich doch in Echtzeit mitbekommen. Die Platte war erschienen und ich hatte sie frisch als CD in der Sammlung. Aber die Rollins-Performances schau ich mir gern an.
Übrigens gerade gesehen: Blixa Bargeld sieht inzwischen aus wie eine Salondame aus Charlottenburg.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.Bitte nicht ablenken.
(Blixa sieht aus wie seine Oma.)
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Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)Jetzt kommen wir aber vom Thema ab.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.Okay. Klartext. Du bist doch die Zaniwul-Wuchtbrumme?!
Kommst auf einmal vom Thema ab. Macht nichts.
Versuch es später nochmal.--
Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)Verstehe kein Wort, aber macht ja nichts.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.Ich habe als Teen anders Musik gehört als heute. Da ging es mehr um Statement, Botschaften, Abgrenzung, Energie etc. also Eigenschaften die mich heute nicht mehr an Musik binden. Damals dürfte man auf Konzerten noch Pogen, StageDiven und der dafür perfekte Katalysator war u.a. auch Hardcore Musik und in meinem Fall auch Death Metal, den wir in unserer Clique viel gehört haben.
Da wir in unserer Teen Clique auf viel am Skaten waren und unsere amerikanischen Vorbilder im Monster Mag viele Interviews gaben kamen wir auch mit Bands wie Hüsker Dü, Minuteman, Black Flag, (No/FX…nicht unbedingt Hardcore), Suicidal Tendencies, Minor Threat, Bad Brains, Fugazi, Misfits… etc in Verbindung. Viele davon auch live gesehen.
Das Interesse an Musik habe ich im Gegensatz zu anderen meiner damaligen Freunde nie verloren und ich glaube, dass wird mich auch bis zu meinem Lebensende begleiten. Die alten hinderlichen Genre-Grenzen, sind abgebaut, die Konzentration auf ausschließlich britisch-amerikanischer und europäischer Musik sind überwunden, dementsprechend groß ist die Palette an neuer Musik, die in den Jahren dazugekommen ist und auch das Bewusstsein wir sehr alles miteinander verknüpft ist und sich gegenseitig beeinflusst…bewusst oder unbewusst. Dank auch der Digitalisierung. Aber ich schweife ab…
Ich brauche die Musik nicht mehr zum Abbau überschüssiger Energie oder als Botschaftentrigger aber ich lege tatsächlich auch heutzutage einige der klassischen Hardcore Bands noch auf wie z.B. Hüsker Du oder auch Minutemen und Bad Brains. Nicht wegen der Botschaften sondern weil ich sie musikalisch tatsächlich noch sehr energetisch und aktuell finde.
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Well...you like flowers and I like liqourMan darf heutzutage nicht mehr pogen?
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Doch darfst man. Aber das was wir damals darunter verstanden haben ….ist verboten.
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Well...you like flowers and I like liqourhurleyIch habe als Teen anders Musik gehört als heute. Da ging es mehr um Statement, Botschaften, Abgrenzung, Energie etc. also Eigenschaften die mich heute nicht mehr an Musik binden. Damals dürfte man auf Konzerten noch Pogen, StageDiven und der dafür perfekte Katalysator war u.a. auch Hardcore Musik und in meinem Fall auch Death Metal, den wir in unserer Clique viel gehört haben. Da wir in unserer Teen Clique auf viel am Skaten waren und unsere amerikanischen Vorbilder im Monster Mag viele Interviews gaben kamen wir auch mit Bands wie Hüsker Dü, Minuteman, Black Flag, (No/FX…nicht unbedingt Hardcore), Suicidal Tendencies, Minor Threat, Bad Brains, Fugazi, Misfits… etc in Verbindung. Viele davon auch live gesehen. Das Interesse an Musik habe ich im Gegensatz zu anderen meiner damaligen Freunde nie verloren und ich glaube, dass wird mich auch bis zu meinem Lebensende begleiten. Die alten hinderlichen Genre-Grenzen, sind abgebaut, die Konzentration auf ausschließlich britisch-amerikanischer und europäischer Musik sind überwunden, dementsprechend groß ist die Palette an neuer Musik, die in den Jahren dazugekommen ist und auch das Bewusstsein wir sehr alles miteinander verknüpft ist und sich gegenseitig beeinflusst…bewusst oder unbewusst. Dank auch der Digitalisierung. Aber ich schweife ab… Ich brauche die Musik nicht mehr zum Abbau überschüssiger Energie oder als Botschaftentrigger aber ich lege tatsächlich auch heutzutage einige der klassischen Hardcore Bands noch auf wie z.B. Hüsker Du oder auch Minutemen und Bad Brains. Nicht wegen der Botschaften sondern weil ich sie musikalisch tatsächlich noch sehr energetisch und aktuell finde.
Schöner Beitrag, kann ich gut nachvollziehen, wenn auch nicht bei Hardcore …. Die Fesseln der Coolness und Abgrenzung sind irgendwann überflüssig …
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