Startseite › Foren › Das Radio-Forum › StoneFM › 23.04.2019: Jazz-Rock 1968–'74 | Katzenmusik 75 | gypsy goes jazz 86
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WEATHER REPORT
5. Crystal (Miroslav Vitous)Wayne Shorter (ss), Joe Zawinul (keys, synth), Miroslav Vitous (b), Eric Gravátt (d)
CBS Studios, New York, NY, Januar 1972
von: I Sing the Body Electric (Columbia, 1972; CD: ohne Jahr [2004])—
Nach dem Höllenritt mit Tony Williams kommen wir in ruhigere Fahrwasser. Weather Report wurde Anfang der Siebzigerjahre vom Pianisten Cannonball Adderleys, dem aus Österreich stammenden Joe Zawinul, und dem Saxophonisten von Miles Davis, Wayne Shorter, gegründet. Der aus der Tschechoslowakei stammende Bassist Miroslav Vitous war auf den ersten beiden Alben und bei den ersten Tourneen das andere zentrale Mitglied. Zu Anfangszeiten wurde viel mit sphärischen Klängen und offenen Strukturen experimentiert, später setzte sich Zawinuls Hang zu catchy Melodien und Shorters kompositorisches Genie immer stärker durch, die Freiräume schwanden, der Sound wandte sich stärker dem Groove zu – und Vitous stieg aus, weil ihn diese Musik nicht mehr interessierte.
Das zweite Album der Gruppe, „I Sing the Body Electric“, wurde teils bei Konzerten in Tokyo aufgenommen, teils im Studio. Es entfaltet einen Zauber, dem man sich schwer entziehen kann. Weite Räume öffnen sich, Shorter soliert in „Crystal“ am Sopransaxophon, während die Begleitung zwischen Groove-Kürzeln und hingetupften Akkorden schwankt. Es sagt wohl, wie Stuart Nicholson in seiner Liner Notes zum CD-Reissue schreibt, tatsächlich einiges über die Zeit aus, dass ein solches Album damals bis in die Pop-Charts von Billboard kam. Ein paar Jahre später wäre das undenkbar gewesen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deTaylor Swift vs. Kanye West: Legendäres Bitch-Telefonat geleakt
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pinball-wizardJa, da ist das Rock-Element schon deutlich zu hören.
McLaughlin hat wohl ordentlich Jimi Hendrix gehört damals …
Hört sich danach an…
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Voltaire: „Wer Menschen dazu bringen kann, Absurditäten zu glauben, kann sie dazu bringen, Gräueltaten zu begehen“ Mark Twain: “Eine Lüge kann den halben Erdball umrunden, während sich die Wahrheit noch die Schuhe zubindet”Das erwähnte Konzert aus Tokyo erschien zunächst nur in Japan, später aber auch weltweit – sehr hörenswert:
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Und bevor jemand fragt: ich mag WR vor Jaco viel lieber, auch wenn gegen Jaco natürlich überhaupt nichts einzuwenden ist!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaOh, das klingt schon auch sehr nach Ambient. Erinnert mich etwas an die Anfangstage von Tangerine Dream. Gefällt mir.
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Meine nächste Sendung auf Radio Stone FM: 25.04.2024, 21:00 Uhr: My Mixtape #142 - 2002 Schwache Menschen rächen, starke Menschen vergeben, intelligente Menschen ignorieren - Albert Einsteingypsy-tail-wind
Es sagt wohl, wie Stuart Nicholson in seiner Liner Notes zum CD-Reissue schreibt, tatsächlich einiges über die Zeit aus, dass ein solches Album damals bis in die Pop-Charts von Billboard kam. Ein paar Jahre später wäre das undenkbar gewesen.
Das stimmt schon. Diese Musik lief auch in den, ich sag jetzt mal „pschychedelischen“ Diskotheken in den 70ern.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100MAHAVISHNU ORCHESTRA
6. Birds of Fire (John McLaughlin)
7. Miles Beyond (John McLaughlin)John McLaughlin (g), Jerry Goodman (v), Jan Hammer (elp, p, synth), Rick Laird (elb), Billy Cobham (d)
Trident Studios, London/Electric Lady Studios, New York, NY, August 1972
von: Birds of Fire (Columbia, 1973; CD: The Original Mahavishnu Orchestra: The Complete Columbia Albums Collection, Sony, 5 CD, 2011)—
Der Gitarrist John McLaughlin kam 1942 in South Yorkshire in England zur Welt Tony Williams holte ihn in den späten Sechzigern in die USA, um mit Lifetime zu spielen, McLaughlin wurde rasch zum begehrten Sideman, der auch mehrmals mit Miles Davis aufnahm und sich – nachdem die originale Besetzung von Lifetime zerfiel – mit dem Mahavishnu Orchestra selbst als Bandleader versuchte.
Jerry Goodman, der Geiger, war der einzige Amerikaner der Band, Bassist Rick Laird stammt aus Irland, der Keyboarder Jan Hammer kam in Prag zur Welt und der Drummer Billy Cobham stammt aus Panama. Die Gruppe hatte schon mit dem Debut, „The Inner Mounting Flame“, Erfolg. Noch besser erging es dem Zweitling, „Birds of Fire“, das bis auf Platz 15 der Pop-Album-Charts von Billboard vorstiess.
Die Originalbesetzung des Mahavishnu Orchestra hatte nur zwei Jahre Bestand, ein drittes Studio-Album erschien erst viel später („The Lost Trident Sessions“, 1999), den Abschluss machte ein Live-Album aus dem New Yorker Central Park, „Between Nothingness & Eternity“. Die drei Studio-Alben und das Live-Album (inklusive einer Bonus-CD mit über einer Stunde zusätzlichem Material aus dem Central Park) erschienen 2011 in einer 5-CD-Box von Sony – und diese Aufnahmen zählen zum Besten, was es in Sachen Jazz-Rock zu hören gibt. Es gelingt diesem Quintett, die Komplexität des Jazz mit der Kraft des Rock zu verbinden, das Ergebnis klingt auch heute noch frisch und aufregend.
Wir hören das Titelstück, mit dem das Album auch öffnet, sowie das zweite Stück, „Miles Beyond“, natürlich eine Widmung an Miles Davis.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaGuten Abend!
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Hi Roland!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaherr-rossiGuten Abend!
hi Roland !
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Software ist die ultimative Bürokratie.Pizzicato-Geige im Jazz-Rock, schon eine ziemlich coole Sache – und auch mal ganz weit Weg von den Ponty-Antics, wie man sie bei Zappa kriegt … aber klar, hängt natürlich auch alles irgendwie zusammen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba7. Miles Beyond (John McLaughlin)
wunderbar !
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Software ist die ultimative Bürokratie.CHICK COREA and RETURN TO FOREVER
6. Captain Marvel (Chick Corea)Chick Corea (elp), Joe Farrell (fl), Stanley Clarke (b), Airto Moreira (d, perc), Flora Purim (voc, perc)
I.B.C. Sound Recording Studios, London, 8. Oktober 1972
von: Light as a Feather (Polydor, 1973; CD: Verve Master Edition, 2 CD, Verve/PolyGram, 1998)—
Chick Corea war bei Davis der Nachfolger von Herbie Hancock. Im Sommer 1970 tauchte neben Corea ein zweiter Keyboarder auf, Keith Jarrett, der ab Herbst sein Nachfolger werden sollte. Sie alle, Hancock, Corea, Jarrett, wirkten – neben Joe Zawinul und Larry Young – in dieser Zeit bei Studio-Sessions von Davis mit, oft waren gleich zwei oder drei von ihnen dabei.
Corea hatte schon in den Sechzigern Aufnahmen gemacht, in den frühen Siebzigern ging er unterschiedliche Wege. Mit dem Quartett Circle mit dem Saxophonisten Anthony Braxton, seinem Davis-Kollegen Dave Holland am Bass und Barry Altschul am Schlagzeug bewegte er sich in der freien Improvisation, mit Return to Forever (so hiess zunächst ein ECM-Album von 1972, dann die Band, die dieses eingespielt hat) hingegen wandte er sich einer Fusion von Jazz, brasilianischer Musik und Rock zu. Die Originalbesetzung der Gruppe nahm nur noch einmal auf, „Light as a Feather“ entstand im Herbst 1972 in London.
Corea hatte in Stanley Clarke einen mit allen Wassern gewaschenen Bassisten gefunden, der sich mühelos zwischen Free und Funk bewegte, und im Saxophonisten/Flötisten Joe Farrell einen passenden Bläser. Am wichtigsten für die Gruppe war aber zweifellos das Ehepaar Moreira/Purim. Airto Moreira gehörte damals als Percussionist weiterhin zur Band von Miles Davis (und war an den Aufnahmen zum Debut-Album von Weather Report beteiligt), bei Corea spielte er Schlagzeug und tut das auf unverwechselbare Weise. Die Sängerin Flora Purim trägt auch wortlosen Gesang bei, und beide, Purim und Moreira, sind auch bei Corea an diversen südamerikanischen Percussion-Instrumenten zu hören.
Clarke spielt in „Captain Marvel“ eine Art neu-erfundenen Samba-Bass, Moreira einen verschrobenen 4/4-Swing, Corea hat das Fender Rhodes inzwischen perfekt im Griff, Farrell und Purim spielen und singen Melodiefetzen und das Ganze ist charmant und durchaus mitreissend.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch suche gerade noch die Bilder für nachher raus, daher halte ich mich hier zurück – bis jetzt auf jeden Fall ein sehr interessanter Mix (bin ja sonst doch seltener beim Jazz dabei…).
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Danke fürs Feedback Katrin, freut mich zu hören!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind… charmant, und durchaus mitreissend.
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Software ist die ultimative Bürokratie. -
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