2022 & 2023 & 2024: jazzgigs, -konzerte, -festivals

Startseite Foren Über Bands, Solokünstler und Genres Eine Frage des Stils Blue Note – das Jazzforum 2022 & 2023 & 2024: jazzgigs, -konzerte, -festivals

Ansicht von 15 Beiträgen - 121 bis 135 (von insgesamt 238)
  • Autor
    Beiträge
  • #12294619  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,786

    Für den 24.5. habe ich bereits Tickets, ebenfalls für die erste Reihe.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #12294651  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,193

    Ende August ist Joe McPhee mit Decoy (Alexander Hawkins, John Edwards, Steve Noble) drei Tage im Café Oto:
    https://www.cafeoto.co.uk/events/decoy-joe-mcphee-residency-2024/

    Das würde ich mir überlegen, wenn ich für das Wochenende nicht schon Karten fürs Lucerne Festival hätte.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12294919  | PERMALINK

    hat-and-beard
    dial 45-41-000

    Registriert seit: 19.03.2004

    Beiträge: 20,516

    vorgartenich schwebe immer noch und kann das schlecht beschreiben. […] und ich habe die zeit und den ort und mich selbst verloren.

    So ähnlich ging es mir gestern abend auch, besonders im ersten Set. Habe bald aufgehört, den dreien zuzusehen, irgendwann stand die Musik selbst im Raum.
    Eines der schönsten Musikerlebnisse meines Lebens.

    --

    God told me to do it.
    #12295297  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,142

    Ich beneide @atom darum, dass er tagsüber in Berliner Plattenläden stöbern und abends entspannt in den Heimathafen bei The Necks einlaufen konnte!

    Ich kam nach Arbeit und einem persönlichem Termin mit meiner Begleiterin ohne Abendessen etwas gehetzt im Neuköllner Heimathafen an. Zum Glück hat Berlin-Neukölln die höchste Dönerbuden-Dichte weltweit!

    Ich sah und hörte The Necks jetzt um vierten mal. Das letzte mal im Funkhaus Berlin ist jetzt schon ein paar Jahre her, dennoch hatte ich das Gefühl, dass sich bei mir ein gewisser Gewöhnungseffekt einstellte. Es scheint ein ehernes Gesetz eines Necks-Konzert zu sein, dass es mit etwas leisem Geklöppel und Gerassel auf dem Schlagzeug oder Geklimper des Klaviers, wahlweise auch eien paar Töne auf dem Bass, anfängt, sich das mehr und mehr verdichtet, bis es einen dröhnenden Höhepunkt erreicht, der eine Weile aufrecht erhalten wird bis Ohren und Hirn vibrieren und das dann langsam wieder ausklingt. Die äußere Form ist immer wieder ähnlich, aber wie diese Kontur gefüllt wird, ist immer wieder etwas anders.

    In dem etwas geschafften Zustand, in dem ich mich befand, ließ ich mich willenlos in die Musik fallen. Augen zu und einfach wirken lassen. Hatte das Gefühl, dass ich in einen beduselt traumartigen Zustand abdriftete, bis im musikalischen Dickicht plötzlich etwas unerwartetes geschah und schreckte dann fast auf. Am Ende fühlte ich mich irgendwie geläutert. Beim Merch das neue Necks-Album gekauft.

    War sehr nett, atom persönlich kennengelernt zu haben. Außer vorgarten erkannte ich noch einen weiteren Forianer, von den anderen wusste ich leider nichts. Schade! Es war aber auch spät und kalt und der Weg nach hause war noch weit. Um 0:30 waren wir erschöpft aber zufrieden im Bett. Eigenartiger Abend.

    Ach: Ich glaube damals in der Wabe waren schon ein paar mehr als nur 40 Zuschauer bei den Necks. Ist ein ungewöhnlicher und eigentlich sehr guter Auftrittsort, hat aber vom Programm her wohl eine andere Zielgruppe. An den Necks-Auftritt im Berghain kann ich mich komischerweise kaum erinnern – aber ich war wohl da. Das Funkhaus war damals auch gut besucht. The Necks haben eigentlich immer sehr gut gewählte und interessante Orte für ihre Konzerte. Muss auch so sein. Diese Musik braucht den passenden Ort.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12295317  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 8,981

    atom Ja, im November sind sie wieder in Berlin. Sehr schön, dass es dir ebenfalls gefallen hat, nächstes Mal dann aber auf ein Hallo

    Machen wir.  :bye:

    #12298105  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 8,981

    Noch zwei:

    Conexao Berlin – Berlin, Zig Zag Jazz Club, 25.04.2024
    Tino Derado – piano
    Matthias Trippner – drums
    Niklas Lukassen – bass
    Max Hacker – saxophone
    Andres Weiser – percussion
    Thiago Duarte – guitar
    Ein brasilianisch angehauchter Jazz. Sympathische Musiker. Schöne Musik!

    Tobias MeinhartSonic River – Berlin, Zig Zag Jazz Club, 26.04.2024
    Tobias Meinhart – saxophone
    Eden Ladin – piano
    Matt Penman – bass
    Jongkuk Kim – drums
    Ramiro Olaciregui – guitar (special Guest)
    Die gespielte Musik fand ihre Herkunft meistens in der Poesie. Hat mir gut gefallen. Der Drummer war beeindruckend.

    #12308265  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,142

    Bill Frisell am 09.05. in der Emmaus-Kirche in Berlin-Kreuzberg

    Bill Frisell löst sich langsam auf

    Die Ausgangssituation entwickelte sich für uns etwas ungünstig. Ursprünglich hatte ich angenommen, Bill Frisell wäre nicht nur der einzige Programmpunkt, sondern würde auch solo spielen. Dann erfuhr ich, dass er im Trio mit Thomas Morgan und Rudy Royson (mit denen er 2020 das Album Valentine aufgenommen hat) auftritt und erst am Tag des Konzerts las ich auf der Website des X-JAZZ-Festivals, dass als „Support“ um 19 h ein Anthony Hervey mit Band spielt und das Bill Frisell-Trio erst ab 20:30 h. Irgendwas schien da mit der Informationspolitik des Festivals nicht so ganz rund zu laufen oder ich hatte Tomaten auf den Augen. Das brachte die gesamte Abendplanung völlig durcheinander. Wo passt denn da noch ein Abendessen dazwischen? Na ja …

    Also nach dem halben Hähnchen schnell zwei Plätze in der Emmauskirche gesichert. Es gab zwar zwei Tribünen vor der mittig im Raum platzierten Bühne, aber keine Bestuhlung. Stattdessen hockte man auf den Stufen oder saß auf dem Fußboden. Der Kirchensaal ein 50er Jahre Bau, vielleicht etwas zu nüchtern und etwas zu hallig. Wohl ca. 500 Leute im Publikum.

    Der 27-jährige Trompeter und Sänger Anthony Hervey ist ein Newcomer, Dreadlocks, bunt gemustertes Hemd über der Hose, der einen musikalischen Bogen von Ragtime bis zu Soul schlägt. Bei dem Stück „Soulfood“ („Can I get a little less bone, a little more meat?“) bittet er eine kräftige, in einem roten mit großen weißen Blumen gemusterten Anzug gekleidete Sängerin auf die Bühne und animiert das Publikum zum Mitsummen. Beschwingte und gefällige Vorstellung, bei der das Publikum aber größtenteils regungslos auf dem Boden hocken bleibt – dabei hätte doch gerade diese Musik zu ein paar Tanzschritten verleiten können. Die Band ist nach dem Auftritt jedenfalls überglücklich, strahlt von einem Ohr zum andern und umarmt sich.

    Nach der Pause dann Bill Frisell mit seinem Trio. Eigenartigerweise steht jetzt das Publikum sofort komplett auf – aber rührt sich von da an kein Stück mehr. Die drei Musiker stehen auch selbst fast regungslos einander zugewandt auf der Bühne. Diese Musik ist zurückhaltend, wirkt manchmal bloß wie angedeutet, so als spielt das Trio in einem stillen gegenseitigen Einverständnis nur für sich selbst – im krassen Gegensatz zum Auftritt von Anthony Hervey. Kaum Dynamik- oder Tempounterschiede, 45 Minuten lang geht ein Stück unmerklich in das andere über. Ein gemächlicher Fluss. Danach begeisterter Applaus und Bill Frisell nuschelt in seiner immer unglaublich schüchtern wirkenden Art etwas von „Das ist ja toller als bei den Beatles!“ ins Mikro. Aber das war’s auch schon mit der Publikumsinteraktion und es geht weiter. Irgendwann fangen mir die Füße an wehzutun, ich kann mich nicht mehr auf die Musik konzentrieren, fange an, mich zu langweilen und wünsche mir vor allem eines: einen Stuhl! Den gibt es aber nicht, ich hocke mich stattdessen hin, sehe dabei auf die Hinterteile meiner Vorderleute und schließe daher die Augen. Und da funktioniert die Musik für mich auf einmal. Zu sehen gab es da ja sowieso nichts, und ich denke: Das muss man eigentlich zuhause mit Pfeife im Ohrensessel sitzend hören!

    Ein einziges mal lässt Bill Frisell die Gitarre etwas aufheulen. Ansonsten ist das ein sicher sehr subtiles feines musikalisches Geflecht, das Bill Frisell, Thomas Morgan und Rudy Royston da weben, begeistern kann es mich aber leider nicht so recht. Ich denke, wenn die in den nächsten Jahren so weitermachen, wird sich die Musik mehr und mehr auflösen. Zunächst werden sie noch den einen oder anderen Ton von sich geben, auf den die anderen dann reagieren und sich dabei anlächeln oder zuzwinkern. Am Ende werden sie aber nur noch auf der Bühne oder besser zusammen auf der Veranda stehen, die Töne weglassen und glücklich und zufrieden miteinander schweigen. Bill Frisell stellt die Band am Ende als „my friends“ vor. Das sind sie wohl.

    Publikum am Ende wie aus dem Häuschen. Zugabe. Habe das Gefühl, dass einerseits ich und andererseits der weit überwiegende Teil des Publikums eine völlig unterschiedliche Wahrnehmung haben oder zumindest aus mir unbekannten Gründen zu einem völlig unterschiedlichen Urteil kommen.

    Vielleicht liegt’s daran, dass ich Bill Frisell seit den 90ern mit teils deutlich lebhafterer und auch humorvollerer Musik kenne – am deutlichsten ausgeprägt bei den aufregenden lärmigen Sachen mit Naked City, aber auch bei seinen Alben als Leader in den unterschiedlichsten Besetzungen, den dramatischen Soundtracks, dem Klangrausch des Richter-Albums, den Latin- und World-Exkursionen und sogar bei seinen Solo-Alben, die in meinen Ohren immer auch eine unterschwellige, manchmal gruselige Spannung haben. Immer wieder Unerwartetes. Aber das ist alles lange her. Bill Frisell ist inzwischen 73 Jahre alt, da kann und will er es wohl nicht mehr so krachen lassen. Stattdessen das gute alte Trio-Format. Ich gönne es ihm, hätte mir selbst aber mehr Biss und Witz, „a little more meat, a litte less bone“ gewünscht.

    Danach noch einen Raki am Rio Reiser-Platz und doch ganz zufrieden nach hause geradelt und gut geschlafen.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12308325  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,977

    danke für den Bericht! so ähnlich erinner ich auch mein letztes Frisell Konzert, noch unter Covid Bedingungen, auch im Trio mit Morgan und ws Royston… Am Anfang war man etwas betrübt, dass man wegen den Einschränkungen nur ein Ticket für ein Set kaufen durfte, aber als das Set sich dann so in die Länge zog… da versprech ich dir, dass ein Julian Lage Konzert das komplette Gegenteil gewesen wäre, bei allen Gemeinsamkeiten…

    --

    .
    #12308499  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,142

    redbeansandricedanke für den Bericht! so ähnlich erinner ich auch mein letztes Frisell Konzert, noch unter Covid Bedingungen, auch im Trio mit Morgan und ws Royston… Am Anfang war man etwas betrübt, dass man wegen den Einschränkungen nur ein Ticket für ein Set kaufen durfte, aber als das Set sich dann so in die Länge zog… da versprech ich dir, dass ein Julian Lage Konzert das komplette Gegenteil gewesen wäre, bei allen Gemeinsamkeiten…

    Ich werde Bill Frisell in guter Erinnerung behalten. Von 1989 bis in die 2000er (letztes Album Music Is von 2010) hat mich seine Musik mal enger, mal etwas lockerer begleitet und hat damit nicht nur meinen musikalischen Horizont erweitert sondern auch viel Aufregung und Freude bereitet. War prägend. Ich gönne ihm jetzt einen ruhigen Lebensabend.

    Bei Julian Lage hatte ich mal reingehört – zugegeben aber nur oberflächlich. Konnte mich in seiner gepflegten ruhigen Art aber zumindest als Konserve nicht so ganz überzeugen. Live kenne ich ihn aber leider nicht.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12308531  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,193

    Danke auch von mir für den schönen Bericht @friedrich … irritierend, dass die Leute dafür stehen sollen (Du schreibst, es gab keine Stühle mehr, das war also geplant?) oder wollen. Erinnert mich durchaus ans Duo-Konzert mit Morgan hier vor einem Jahr.

    Was Lage angeht, da halte ich die Alben irgendwie für ein Missverständnis – aber er will es wohl so, denn das geht ja schon seit Jahren so. Live ist er irre gut – also: ich hab ihn erst einmal gehört, aber das war so beeindruckend, dass ich ihn auf der dürftigen Grundlage für einen der besten Live-Jazzer dieser Tage halte; ein mitreissender, packender Solist, der in einen Flow kommen kann, für den mir echt nur noch Sonny Rollins als Vergleich einfällt. Es ist mir wirklich ein Rätsel, warum noch niemand versucht hat, das auf Tonträger zu bannen … eine kleine Box mit ein paar Live-Sets oder wenigstens sowas wie das Doppelalbum von Ambrose Akinmusires Quartett (auch bei Blue Note), um die Live-Seite von Lage auch mal zu dokumentieren.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12308567  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,142

    gypsy-tail-windDanke auch von mir für den schönen Bericht friedrich … irritierend, dass die Leute dafür stehen sollen (Du schreibst, es gab keine Stühle mehr, das war also geplant?) oder wollen. Erinnert mich durchaus ans Duo-Konzert mit Morgan hier vor einem Jahr.
    Was Lage angeht, da halte ich die Alben irgendwie für ein Missverständnis – aber er will es wohl so, denn das geht ja schon seit Jahren so. Live ist er irre gut – also: ich hab ihn erst einmal gehört, aber das war so beeindruckend, dass ich ihn auf der dürftigen Grundlage für einen der besten Live-Jazzer dieser Tage halte; ein mitreissender, packender Solist, der in einen Flow kommen kann, für den mir echt nur noch Sonny Rollins als Vergleich einfällt. Es ist mir wirklich ein Rätsel, warum noch niemand versucht hat, das auf Tonträger zu bannen … eine kleine Box mit ein paar Live-Sets oder wenigstens sowas wie das Doppelalbum von Ambrose Akinmusires Quartett (auch bei Blue Note), um die Live-Seite von Lage auch mal zu dokumentieren.

    Ja, das war ohne Bestuhlung geplant und die Tribüne hatte nur treppenstufen-hohe Absätze, so dass man im günstigsten Fall auch nur Hocken konnte. Einige ältere Semester machten auch schlapp und kauerten dann sichtlich unbequem auf dem Boden – wo sie aber natürlich nichts sehen konnten. Eigentlich eine Fehlplanung bei einem Konzert, bei dem auch mit Zuhörern Ü-60 zu rechnen ist und das eher zum Hören als zum Tanzen einlädt. Ich fand den Saal auch zu anonym und zu groß. Ich glaube, das hätte für mich im Zig Zag-Club oder der Gedächtniskirche – wo wir letztes Jahr gemeinsam Ambarchi / Berthling / Werliin sahen und hörten – viel besser funktioniert. Für mich in dieser Form leider eine leichte Enttäuschung.

    Besonders der Bassist des Bill Frisell-Trios, Thomas Morgan wirkte tatsächlich ziemlich nerdig. In seinem Sakko wie ein Buchhalter. Meiner Begleiterin tat er etwas leid. ;-)

    Ich kenne Julian Lage wie gesagt nur oberflächlich. Auf Tonträger hörte sich das für mich gepflegt und gesetzt an. Kaum zu glauben, dass der live viel lebhafter in die Saiten greift.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #12310699  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,593

    steve lehman kommt mit dem orchestre national de jazz nach berlin, und zwar schon am 5.6.
    https://www.kesselhaus.net/de/calendar/-NrKRym_KrIELBZbq0M4

    --

    #12310745  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,549

    nach wie vor habe ich für morgen, freitag den 24.05.  eine karte für

    im konzerthaus dortmund abzugeben!

    für samstag biete ich eine karte sowie mitfahrgelegenheit ab dortmund nach gent zu

    im ha concert gent…

    karten zum vorverkaufspreis, mitfahrt für freiwilligen obulus…..

     

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12311639  | PERMALINK

    kurganrs

    Registriert seit: 25.12.2015

    Beiträge: 8,981

    MATTHEW HALSALL – Mojo Club, Hamburg, 22.05.2024
    Matthew Halsall – Trompete, Matt Cliffe – Saxophon, Flöte, Alice Roberts – Harfe, Jasper Green – Piano
    Gavin Barras – Bass, Alan Taylor – Schlagzeug, Sam Bell – Percussion
    Sehr, sehr schön. Ich hätte ihm noch zwei weitere Stunden zuhören können.
    Set eins – Tunes (wie Halsall sagt) aus dem letzten Album. Set zwei – Tunes aus älteren Alben. Beide Sets waren ca. 45 Minuten lang.
    Das Konzert wurde vom NDR und Arte aufgenommen, wird irgendwann auf Arte gezeigt.

    #12311889  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,549

    dortmund 24.05.24-konzerthaus-matthew halsall mit band

    doppelte premiere in dortmund, matthew halsall in der gleichen besetzung wie in hamburg und mein erstes konzerterlebnis im konzerthaus. leider nicht ganz ausverkauft, was aber dem dargebotenen keinen abbruch tat. auch hier zwei sets, ersteres aus stücken der letzten lp “ an ever changing view“ über die aus einem dichten klangteppich flöte, saxophone und halsalls trompete ihre einsätze hatten. der klang im konzerthaus wurde der musik mehr als gerecht. hätte mir allerdings teilweise ein mehr aus sich herausgehen, vor allem beim saxophon gewünscht. im prinzip eine sehr genaue eins zu eins darbietung vom album.

    im zweiten set kamen dann für mich die highlights mit „finding my way“ vom album fletcher moss park und „together“ vom album color yes sowie einem etwas forscheren rhythmus-stück von der ep „the temple within“. „together“ erzeugte bei mir gänsehaut-feeling, die nicht so dicht perfektionierte struktur, der größere raum für die einzelnen protagonisten kamen klanglich im konzerthaus voll zur geltung, „together“ ist für mich eine der schönsten kompositionen von halsall, dies hörte das dortmunder publikum wohl auch so, erhielt das stück doch den längsten und wohlverdienten applaus. trotz standing ovations gab es leider nur eine zugabe, insgesamt aber ein sehr schönens konzerterlebnis. im konzerthaus war ich sicher nicht zum letzten mal….

    zuletzt geändert von lotterlotta

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
Ansicht von 15 Beiträgen - 121 bis 135 (von insgesamt 238)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.