Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Waterboys – Modern Blues (19.01.2015)
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Ich darf für mich beanspruchen die Band auch schon seit Mitte der Achtziger bewußt zu hören und ja, es war in den Noughties eine On/Off Beziehung. Scott ist wie kein anderer in der Lage – wenn es läuft – nackte Begeisterung zu erzeugen, hat aber nach den Heydays sehr viele Platten mit zwar herzblutigen Texten jedoch oftmals fader Musik (Book of lightning, Universal Hall) veröffentlicht. An sein erstes „amerikanisches Album“, dem bis heute unerreichten Popmeisteralbum „Dream Harder“ von 1993 kommt dieser zweite amerikanische Versuch zwar nicht heran aber es ist eine wirklich gute Platte geworden. Die Bluesrockorgel wimmert 1-2 zu oft und auch das oft zitierte Bluesschema trägt nicht zu neuen Erkenntnissen bei (Still a Freak, Rosalind). Mir dem hier über den grünen Klee gelobten „Long strange road“ habe ich auch meine liebe Mühe. Nach endlosen Strophen, die musikalisch relativ gleichförmig vorgetragen werden, verlässt sich der Meister am Ende wieder mal auf sein entfesseltes Gitarrenspiel. Hier könnte aber noch mehr Zuneigung meinerseits entstehen (gerade eben läuft er wieder und klingt es gen Ende nicht wie Deep Purple in den Achtzigern inkl. fade-out?). Der Song kommt mir aber schon irgendwie bekannt vor. Seine Elvis-Ode ist gut, kommt aber nicht an das unfassbar packende „Das sind meine Helden“ Mantra von z.B. „The return of Jimmy Hendrix“ heran, bei dem er alleine mit Jim Keltner, weiland die fiktive Rückkehr seines Helden infernalisch beschwor.
Der Opener ist Scott at his best, auch „The girl who slept for Scotland“ und „Beautiful Now“ sind genau der Pop, den er außerhalb von Folk und Country so meisterlich beherrscht und der an „Dream Harder“ erinnert. Beim feinen „November Tale“ macht die Amerikanisierung durch die Bläser richtig Sinn. Insgesamt liegt der RS mit seiner Einschätzung für mich sehr richtig. Feine Platte aber kein Meisterwerk: Knapp **** – „An Appointment with Mr.Yeats“ war für mich inspirierender.--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Highlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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WerbungIch höre auf Dream Harder keinen einzigen Song, der besser wäre als ein Track von Modern Blues. Und was die Produktion betrifft, ist es auch ein klarer K.O.-Sieg für das neue Werk. Sage ich so aus der Warte von jemandem, der beide Werke erst seit wenigen Wochen kennt. Aber ich kenne das auch, dass man Platten, die man damals lieb gewonnen hat, halt besonders liebt. Lieber als andere. Wann ist eigentlich die nächste Sitzung von der Rhein-Neckar-Sektion des It’s Hard-Fanclubs?
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue„Dream Harder“ war im Frühsommer 1993 die Platte des Monats im Musikexpress und das mit Abstand. All time faves wie „The return of pan“, „Good news“, „The new life“, „Glastonbury Song“ und eben die Rückkehr von Jimmy Hendrix entstanden zwar ohne wirklichen Bandsound (siehe auch seine Einzelbewertung der Alben im aktuellen UNCUT) und teilweise unter Verwendung der Demos aber an Ideenreichtum, Fantasie und Kreativität überbietet es für mich den Modernen Blues (den ich ja auch mag) immer noch.
Bill Price hat mitproduziert und der Frühneunziger Sound ist immer noch schön fett. Ich mag seine Schweinegitarrensoli auf den Stücken auch sehr. Du nicht so, ich weiß!
Seit Freitag habe ich auch das Vinyl und das klingt für eine Geffenpressung aus dem Jahr 1993 erstaunlich gut.
PS
Die nächste Sitzung ist dann, wenn du endlich die Backing-Gesangsharmonien von „Why did I fall for that“ auf dem Kasten hast, BUDDY GARAGE!--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Dennis BlandfordBUDDY GARAGE!
now that reminded me of sumthin’…
apart from that we shoud (to quote „November tale“) „agree to disagree“--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueAbsolutely, JW darling.
„He said „This is the real world, buddy
toughen up your ass or it’ll break“
I said „I’m not your buddy, buddy
and your real world is a fake“
Waterboys, Let It Happen--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before.":bier:
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue„Dream Harder“ ist wie aus einem Guss. So eine klassische Glücksfall-Platte, die man nur ein Mal hinbekommt.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.Das mit dem einen Guss sehe ich durchaus genauso. Ein in sich stimmiges Album. Ich finde die (wenn mich auch manche Aspekte in der Produktion stören – ich finde die Slash-artige Sologitarre z.B. völlig unpassend und aufdringlich) Platte auch nicht schlecht und gebe ihr gern gute ***, aber Modern Blues ist einfach genau mein Ding, genau die Platte, die mir in den letzten Jahren gefehlt hat, die mich momentan dermaßen beglückt, dass ich weiß, wenn ich alle paar Jahre so eine Platte bekomme, wird das Leben nie, nie, nie scheiße sein, egal was in manchen beschissenen Momenten mich runter zieht. Mit so einer Platte stehe ich immer wieder auf und weiß, dass es da etwas gibt, das mir unendliche Power gibt!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue„Dream Harder“ hat mich nie gepackt. Im Gegenteil, das Album enttäuschte mich damals so dass ich 10 Jahre nichts mehr von ihnen hören wollte. Aber ich werde es mal wieder auflegen.
Edit: @jan: Schön, dass dir „Modern Blues“ so gefällt. Kann ich nachvollziehen, auch wenn die ganz große Euphorie bei mir nicht da ist. Welche Waterboys-Alben kanntest du bisher?
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Ich habe heute das Debüt mal wieder gehört, diesen merkwürdigen Bastard, der teilweise auf Solo-Demo-Aufnahmen, teilweise auf tatsächlicher Band-Produktion basiert. Die Songs sind größtenteils klasse, aber die Produktion halt sehr heterogen, da hätte ich mir gewünscht, es wäre mehr aus einem Guss.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueClose to the edge“Dream Harder“ ist wie aus einem Guss. So eine klassische Glücksfall-Platte, die man nur ein Mal hinbekommt.
Yeah, my man CTTE knows where it’s at. Ich bin von der Platte heute noch genauso gefesselt wie im Sommer 1993.
j.w.Das mit dem einen Guss sehe ich durchaus genauso. Ein in sich stimmiges Album. Ich finde die (wenn mich auch manche Aspekte in der Produktion stören – ich finde die Slash-artige Sologitarre z.B. völlig unpassend und aufdringlich) Platte auch nicht schlecht und gebe ihr gern gute ***, aber Modern Blues ist einfach genau mein Ding, genau die Platte, die mir in den letzten Jahren gefehlt hat, die mich momentan dermaßen beglückt, dass ich weiß, wenn ich alle paar Jahre so eine Platte bekomme, wird das Leben nie, nie, nie scheiße sein, egal was in manchen beschissenen Momenten mich runter zieht. Mit so einer Platte stehe ich immer wieder auf und weiß, dass es da etwas gibt, das mir unendliche Power gibt!
Die Schweineleads, die er in späten Jahren gerne in den Ring warf, konterkarieren doch trefflich den Popschliff von Bill Price (u.a. Townshend). Die Platte entstand damals schon mit amerikanischen Rockmaniriesmen im Hinterkopf aber das gefällt mir. Er kommt aus seinem folkigen UK Versteck u. in New York strahlt alles heller – The New life starts heeeeeeeere.
Gen Ende des sageumwobenen Closers von „Modern Blues packt“ er die Axt doch auch wieder aus.
Aber es ist schon toll zu lesen was die Platte in dir auslöst. Scott legte seine Seele eigentlich immer frei. Ich mag die frühen Sachen sehr. Von „A pagan place“ habe ich mir vor ein paar Jahren mal die 12″ geholt. Der komplette Platz auf Seite 1 wird diesem Wahnsinnsstück wirklich gerecht.Bauer Ewald“Dream Harder“ hat mich nie gepackt. Im Gegenteil, das Album enttäuschte mich damals so dass ich 10 Jahre nichts mehr von ihnen hören wollte. Aber ich werde es mal wieder auflegen.
Gibt es für dich nach dem break von „Room to Roam“ ein besseres Waterboys Album? Dachte immer du magst „Dream Harder“.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Dennis Blandford
Gibt es für dich nach dem break von „Room to Roam“ ein besseres Waterboys Album? Dachte immer du magst „Dream Harder“.Ich mochte damals „Room to Roam“ sehr, es erschien mir als logische Fortsetzung von „Fisherman“. „Dream Harder“ kam vermutlich zur falschen Zeit für mich, ich fand es uninspiriert und flach. Selbst das vielgescholtene „Universal Hall“ mochte ich Jahre später lieber (ich mag es noch heute).
Vorhin habe ich mal wieder „Dream Harder“ aufgelegt, so schlecht ist es nun doch nicht (***), aber „Yeats“ und „Modern Blues“ halte ich beide für deutlich besser (****).
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Bauer Ewald
Edit: @jan: Schön, dass dir „Modern Blues“ so gefällt. Kann ich nachvollziehen, auch wenn die ganz große Euphorie bei mir nicht da ist. Welche Waterboys-Alben kanntest du bisher?Ich hatte/kannte lange Zeit nur ihr Debüt und die Hits (Whole of the moon, Fishermans Blues) und wusste immer, dass ich die Band eigentlich toll finden würde, nur habe mich nie drum gekümmert. Und dann war es letztes Jahr die Fisherman’s Blues-Box, die mich völlig gepackt hat, worauf ich mir auch Pagan Place, This is the sea, Dream harder und Mr. Yeats geholt habe. Und dann kam Modern Blues. Und es hat Bäng gemacht. Roam to roam und Book of lighting sind bereits bestellt und ich freue mich drauf!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue@jw: Pack die noch mit bei:
The Waterboys – Let It Happen: http://youtu.be/by5vV27oYkY
@Bauer Ewald: Bis Yeats war er auf Albumlänge für mich echt nur noch schwer zu hören. Immer gute Leadsingles (Everybody takes a tumble, Is she conscious) aber immer auch sehr viel Leerlauf. Die letzten beiden Platten haben mich zurück ins Boot geholt.--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Yeats finde ich als Platte auch ganz toll, aber es sind auch gerade seine Texte, die mich auf Modern Blues so packen. Das beste von Dylan, Young und Cohen zusammen in etwas Neues gegossen.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue -
Schlagwörter: The Waterboys
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