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AutorBeiträge
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herr-rossi
stormy-monday aber wer wirklich wollte, hatte auch schon in den 60-ern gute Chancen, an Subkultur und Popkultur ranzukommen.
Genau das wollte ich sagen – es braucht Effort, man muss Interesse und Leidenschaft mitbringen. Wenn dieses Mojo irgendwann aufgebraucht ist, ist man eben nicht mehr up to date und vielleicht auch der, der allen immer erzählt, dass früher alles besser war.;)
Das ist eine Tatsache! ;)
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Werbungnicht_vom_forumDa gehst Du aber m. E. gerade über den springenden Punkt elegant weg: In wieweit (oder wann) ist eine Subkultur Bestandteil der Popkultur? Ist etwas Teil der Popkultur, wenn es „keiner“ kennt? Beispiel: Ist Kamasi Washington „Popkultur“? Und wenn ja: Wegen seiner eigenen Musik oder nur weil er bei Kendrick Lamar gastiert?
Kamasi Washington hat eine deutlich größere Reichweite als Jazzkünstler es heutzutage gemeinhin haben, und er war deshalb auch schon mal Gast bei Kendrick Lamar – so herum würde ich es sehen. Ein anderes Beispiel ist die Isländerin Laufey, die ich hier vorgestellt habe, die zwar eine klassische Berklee-Ausbildung hat, sich ihr Publikum weit außerhalb des Kreises der „Eingeweihten“ aber über Social Media erspielt.
Pop-Kultur verstehe ich als populäre Kultur im Zeitalter der – potentiell – massenhaften Reproduzierbarkeit und Konsumierbarkeit von Kunst. Dabei gibt es aber einen so engen Austausch zwischen Mainstream und Subkulturen, dass ich letztere nicht als etwas Separates betrachten würde. Was heute Subkultur ist, kann schon morgen Mainstream sein. Umgekehrt reagiert auch Subkultur auf den jeweiligen Mainstream. In den 70ern und 80ern war das eher eine radikale Abgrenzungshaltung. Was alle sehen, hören, lesen, konsumieren, war nach der damaligen Indie-Ideologie von der Industrie forcierter „Kommerz“.
Seit den Neunzigern hat sich das gewandelt, heute ist es ganz selbstverständlich, dass auch „Hipster“ bekennende Fans großer Stars und Medien-Franchises sind. Umgekehrt ist es genauso, die Riesen der Unterhaltungsbranche prunken nicht mehr nur mit Besitz und Affären, sondern legen Wert darauf, als Kenner von Literatur, Musik, Filmen, Videogames usw. wahrgenommen zu werden. Da berufen sich dann auch K-Pop-Stars auf literarische Inspirationen und Vorbilder oder geben Buchempfehlungen (die dann wiederum von BookTubern kritisch unter die Lupe genommen werden), ein Latin Pop-Superstar wie Camila Cabello mit Millionen Followern sponsort den Videokanal einer linken französischen Video-Essayistin mit „nur“ 235.000 Abonennten.
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mozzaAber ein „richtiger Popstar“ kann man nur werden, wenn man über ein Nischenpublikum hinaus bekannt und geschätzt wird.
Und das ist Michael Jackson gelungen in hohem Maße und vielen anderen nicht, die dann von den „happy few“ gefeiert werden, an einem breiten Publikum jedoch vorbeiagieren.
Die Frage ist auch, macht man Musik, um von möglichst vielen Leuten wahrgenommen und geschätzt zu werden, oder ist einem das weitgehend egal oder versucht man sogar, möglichst unbekannt zu bleiben, aus Distinktionsgewinn beispielsweise.
Es gibt ja auch Musikfans, die es geradezu freut, dass ihre Lieblinge kaum jemand kennt.Darum ging es mir gar nicht. Michael Jackson war nie ein Geheimtipp und Nischenthema, der hatte seinen ersten Nr. 1-Hit schon mit 12 Jahren. Die „Thriller“-Ära war nicht nur sein kommerzieller, sondern auch künstlerischer Triumph, er hat damit die Popkultur bis heute geprägt. Aber ein älteres Publikum hat sich dafür damals doch kaum interessiert (vielleicht in den USA, aber ganz sicher nicht hierzulande). Inge und Horst Meyer haben den Namen und das Gesicht erst nach und nach durch die Klatschpresse verinnerlicht und als er dann 1995 bei „Wetten, daß …“ auftauchte, wussten sie immerhin – das ist der mit dem Affen, dem Sauerstoffzelt, der Elvis-Tochter und den unschönen Gerüchten … Klar, das ist irgendwie auch Popkultur, aber wenn ich ein Kreisdiagramm der Popkultur zeichnen würde, dann wäre der innere Kreis die Subkulturen, in denen die neuen Trends geboren werden, und Inge und Horst Meyer sind auf der äußersten Außenhülle. Die interessieren sich eigentlich nicht für den ganzen neumodischen Kram, kriegen dann aber das eine oder andere
Dank massiver Medienpräsenz dann auch irgendwann mit.--
lathoGanz so einfach ist es auch nicht. DVDs sind zum Beispiel selten geworden.
Vor allem gute DVDs. Als die damals neu waren, wurde sich da noch richtig Mühe gegeben. Animierte Menüs, Easter-Eggs, üppige Beilagen, etliches an Bonusmaterial. Kauft man heutzutage einen Film auf DVD, bekommt man die blanke Disc in einer lapprigen Plastikhülle. Auf der DVD ein verpixeltes Auswahlmenü mit 4 Buttons, als Bonus gibt es, wenn überhaupt, eine Trailershow. BluRay ist komplett an mir vorbei gegangen. Habe früher sehr viele DVDs gekauft, mittlerweile ist mir die Lust darauf vergangen. Zumal man in DE ohnehin kaum noch ungeschnittenen Filme im Handel bekommt.
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In der Regel ist die Bildqualität auf Blu-Ray deutlich besser als auf DVD und inzwischen kosten auch Blu-Rays nicht mehr viel.
Vor allem auf großen Fernsehern mit entsprechender Auflösung ist der Unterschied bemerkenswert.
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollherr-rossi … Klar, das ist irgendwie auch Popkultur, aber wenn ich ein Kreisdiagramm der Popkultur zeichnen würde, dann wäre der innere Kreis die Subkulturen, in denen die neuen Trends geboren werden, und Inge und Horst Meyer sind auf der äußersten Außenhülle. Die interessieren sich eigentlich nicht für den ganzen neumodischen Kram, kriegen dann aber das eine oder andere Dank massiver Medienpräsenz dann auch irgendwann mit.
Du hast natürlich Recht mit deiner Einstufung. Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen denjenigen, welche die Popkultur leben und solchen, die diese nur passiv mitbekommen (notgedrungen sozusagen).
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollmozzaIn der Regel ist die Bildqualität auf Blu-Ray deutlich besser als auf DVD und inzwischen kosten auch Blu-Rays nicht mehr viel. Vor allem auf großen Fernsehern mit entsprechender Auflösung ist der Unterschied bemerkenswert.
Jep, deswegen ja. Hatte nie einen besonders teuren Fernseher und vor einigen Jahren habe ich ihn komplett abgeschafft. Seitdem schaue ich nur noch auf dem Laptop. Nicht unbedingt ein Fest für die Sinne, aber mir reicht es.
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themagneticfield
cleetusAls Beispiel fällt mir „The Good Fight“ ein, mE schafft es keine andere Serie so brillant und schnell auf gegenwärtige Umstände zu reagieren und diese in die Handlung einzubauen. Fest in meiner Alltime Top5.
Hast du zwischenzeitlich eigentlich mal BrainDead ausprobiert @cleetus?
Nein, aber gleich als nächstes!
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockRoland, ich habe ein Problem mit deinen Beiträgen. Du bist ein außerordentlich guter Schreiber, wodurch es nicht einfach ist, gegen deine Beiträge zu argumentieren, weil es a) nicht geschafft werden würde oder b) es auch gar nicht mehr gewollt ist. Dennoch brainstorme ich fleißig, sodass es irgendwann zu einem stichhaltigen Gegenschlag kommen wird.
(Gerade bei vielen Beauty-InfluencerInnen auf Instagram mag ich es jedoch bezweifeln, dass dies zu einem lebhaften Diskurs führt und doch nicht einfach nur Abzocke ist. Da wird gefühlt jedes Schrottprodukt beworben, da die Person, die das Produkt vorstellt, dafür gut Kohle erhält. Dass sich dabei groß um die Online-Community gesorgt wird, glaube ich nicht. Ich bekomme nahezu das Kotzen bei dieser affektierten Schein-Bling-Bling-Welt.)
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Nächste Woche liefern wir eine Vinyl-Pressmaschine Pheenix AD12 von Bromma nach Neuilly-sur-Marne. Das ist viel mehr Popkultur als alle bescheuerten Schminktipps im Internet dieses Planeten ;) Influencer? Wtf!
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Wenn eine Drittklässlerin mitten im Unterricht ruft: Schauen sie mal, mein Pulli!, und man einen Billie-Eilish-Pulli erblickt, fühlt man sich schon sehr am Puls der Zeit.
Wenn man einem Grundschüler erzählt, man habe gerade gelesen, dass Thriller das meistverkaufte Album aller Zeiten sei und er sagt: Oh Mist, dann ist es jetzt ausverkauft, ne? Ich wollte das so gerne haben! Aber ich bekomme eine Michael-Jackson-Handy-Hülle, dann irgendwie auch.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)firecrackerWenn eine Drittklässlerin mitten im Unterricht ruft: Schauen sie mal, mein Pulli!, und man einen Billie-Eilish-Pulli erblickt, fühlt man sich schon sehr am Puls der Zeit.
Billie ist doch sowas von gestern. Aktuell „nur“ auf #36 der monatlich am meisten gestreamten Acts auf Spotify. Frank Sinatra hat es im Dezember auf #31 geschafft. (Ich weiß, nach Weihnachten wird das Ergebnis wieder bereinigt sein.)
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jesseblue
(Gerade bei vielen Beauty-InfluencerInnen auf Instagram mag ich es jedoch bezweifeln, dass dies zu einem lebhaften Diskurs führt und doch nicht einfach nur Abzocke ist. Da wird gefühlt jedes Schrottprodukt beworben, da die Person, die das Produkt vorstellt, dafür gut Kohle erhält. Dass sich dabei groß um die Online-Community gesorgt wird, glaube ich nicht. Ich bekomme nahezu das Kotzen bei dieser affektierten Schein-Bling-Bling-Welt.)Dass du zur Zielgruppe für Schrottprodukte gehörst, liegt vermutlich daran, dass du „personalisierte Werbung“ nicht zulässt. Selbst wenn man das verweigert, kann man die Algorithmen doch inzwischen auch in ein, zwei Wochen so einstellen, dass man nur noch sieht, was einen interessiert. Oben rechts sind meistens drei Punkte und dann kann man auswählen, dass man die Werbung zu oft sieht, sie irrelevant ist, es sich um Spam handelt oder man sie anstößig findet. Suchst du deren Inhalte gezielt und ärgerst dich dann oder wird dir das alles zwangsvermittelt? (Ernsthafte Frage, ich bin selbst (auch beruflich) recht aktiv in diversen Kanälen und werde von Beautyprodukten und Spielerfrauen absolut gar nicht tangiert außer ich entscheide mich aktiv dazu.)
Bei aller berechtigten Kritik ist besonders Instagram in dem Zusammenhang doch wirklich sehr customer friendly.--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockIst auch schon eine Weile her. Ist mir aber lebhaft in Erinnerung geblieben. :) Seitdem gab es keine großen Überschneidungen mehr zwischen Künstlern, die mir (seit Jahren! Dank geht an Herrn Rossi) richtig gut gefallen und Künstlern/Acts, die den Kids richtig gut gefallen. ;)
Ich finde ja Youtube viel spannender als Spotify …
zuletzt geändert von firecracker--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)jesseblueRoland, ich habe ein Problem mit deinen Beiträgen. Du bist ein außerordentlich guter Schreiber, wodurch es nicht einfach ist, gegen deine Beiträge zu argumentieren,
Nun ja, das hattest Du aber gewusst. Solche Thread-Themen sind wunderbare Steilvorlagen für ihn.
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"All I can do is be me, whoever that is." Bob Dylan -
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