Umfrage: Eure 20 liebsten Jazz Piano-Trio-Alben (bis 31.01.2026)

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  • #12560717  | PERMALINK

    atom
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    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 22,877

    Wir sind auf der Suche nach Euren 20 liebsten Piano-Trio-Alben – in der Besetzung Klavier, Bass und Schlagzeug.

    Abgabeschluss ist der 31. Januar 2026

    Nach einigen tollen Umfragen zu bestimmten Künstler:innen und Labels kam der Wunsch nach einer neuen Jazz-Alben-Umfrage auf. Um dieses Mal weder einen einzelnen Musiker oder ein Label in den Fokus zu nehmen, wollten wir eine Formation wählen, die möglichst viele Fans hat, gleichzeitig unterschiedliche Favoriten hervorrufen kann und zeitlich eng verbunden ist mit der Album-Ära im Jazz.

    Das Piano-Trio – in der klassischen Besetzung Piano, Bass, Schlagzeug – etablierte sich in den späten 1940er Jahren als eigenständige Formation und entwickelte sich parallel zur LP als Medium. Was zunächst als Begleitformation diente, wurde mit Pianisten wie Bud Powell, Hampton Hawes, Ahmad Jamal oder Red Garland zur eigenständigen Ausdrucksform.

    Die Veröffentlichung der Vanguard-Aufnahmen des Bill Evans Trio 1961 markierte dann einen Wendepunkt: Bass und Schlagzeug traten aus der reinen Begleiter-Rolle heraus und wurden zu gleichberechtigten Stimmen im musikalischen Diskurs. Die rhythmische und melodische Interaktion zwischen den drei Musikern rückte in den Vordergrund, das Trio entwickelte sich zum Experimentierfeld für neue harmonische Konzepte und polyrhythmische Strukturen.

    Von dort aus verzweigt sich die Geschichte in alle Richtungen – vom lyrischen Impressionismus über das freie Spiel bis zu rhythmisch komplexen Ansätzen. McCoy Tyner und Paul Bley erweiterten in den 1960er und 70er Jahren das harmonische und improvisatorische Spektrum, das Keith Jarrett Standards Trio definierte ab den 1980er Jahren Standards-Interpretation neu.

    Brad Mehldau prägte ab Mitte der 1990er Jahre eine neue Generation, Geri Allen und Jason Moran erweiterten das Format um historische und konzeptuelle Dimensionen. In Europa entwickelte E.S.T. eine eigene, oft elektronisch erweiterte Klangsprache, während The Bad Plus Rock- und Pop-Elemente integrierten. Das Borderlands Trio erkundete später ähnlich eigenständige Territorien.

    Projekte wie Tethered Moon oder The Necks erkundeten meditative und minimalistische Territorien und loten Grenzen aus, Pianisten wie Vijay Iyer und Tyshawn Sorey verbinden gegenwärtig komplexe rhythmische Strukturen mit improvisatorischer Offenheit. Das Format blieb über Jahrzehnte hinweg eine der wandlungsfähigsten Besetzungen des Jazz.

    Prozedere
    Bei mehreren Veröffentlichungen desselben Materials (etwa „Waltz for Debby“ und „Sunday at the Village Vanguard“ versus „The Complete Village Vanguard Recordings, 1961“) zählen die Original-Veröffentlichungen. Boxsets, die als eigenständige Original-Releases konzipiert wurden – wie Keith Jarretts „At the Blue Note“ oder The Necks‘ „Athenaeum, Homebush, Quay & Raab“ – sind dagegen zugelassen.

    In die Auswertung fließen alle Listen, die von 1 bis 20 durchnummeriert sind. Es dürfen sehr gern weitere Platzierungen aufgelistet werden, für die Auswertung zählen aber nur die ersten 20 Plätze.
    Updates sind jederzeit möglich, wenn sie erneut gepostet werden und nicht editiert werden.

    Viel Vergnügen, genießt die Musik! Wir freuen uns über jede Liste und Anregung!

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    #12560719  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 22,877

    Die besten Alben

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    #12560721  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 22,877

    Die Listen der einzelnen User

    Lieblingsalben der einzelnen User

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    #12560735  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,364

    vielen dank @atom! spannendes, latent ausfransendes thema. da kann man sich jetzt natürlich intensiv mit leuten beschäftigen, die fast ausschließlich in diesem format gearbeitet haben, oder man überlegt sich seine lieblingspianist*innen und schaut nach, ob/was die mal im trio aufgenommen haben.

    ich denke, ich könnte jetzt schon eine liste posten, an der sich bis ende januar nicht mehr viel ändern würde, aber der spaß ist ja, den thread als anlass zu nehmen, eigene lücken zu füllen. das letzte bill-evans-trio kenne ich z.b. noch gar nicht, vom new york trio von yosuke yamashita kenne ich nur das album, wo noch ein saxofonist dabei ist, don shirley wollte ich längst mal vertiefen. das jarrett-trio hatte ich schon bei der ecm-umfrage durchgepflügt.

    lieblingspianist*innen im trio: da gibt es zumindest drei wichtige don-pullen-alben. von abdullah ibrahim gar nicht so viel, oder? eigentlich finde ich, dass die alben von shirley horn hier reingehörten, weil sie so einflussreich waren, aber sie singt natürlich dazu noch… (ähnlicher fall: blossom dearie, und, natürlich, amina claudine myers).

    wie auch immer: spannende umfrage. inspiration könnten der alte klaviertrio-thread liefern – oder der pianist*innen-thread, der übrigens am anfang sehr lustig zu lesen ist, weil man damals redbeans noch hampton hawes schmackhaft machen musste, und atom keith jarrett noch sehr weit hinten unter seinen favorites einsortiert… gut, dass ich da 2006 noch nichts gepostet habe.

    wie geht ihr an die aufgabe?

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    #12560751  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 22,877

    @vorgarten: Die alten Threads sind aufschlussreich. Manche meiner Vorlieben haben sich in den letzten 20 Jahren erheblich verschoben, Keith Jarrett ist da ein gutes Beispiel. Damals hatte ich auch einen rigoroseren Jazz-Begriff und schloss seine Solo-Alben aus – eine Position, die mir heute zu eng ist.
    Meine Top 20 steht im Wesentlichen fest, es wird vermutlich nur kleinere Verschiebungen geben. Ich möchte in den nächsten Wochen aber gezielt ein paar länger nicht gehörte Favoriten wieder hören – manchmal relativiert sich die eigene Einschätzung ja doch noch einmal.

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    #12560777  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,787

    Danke für die Eröffnung!

    Bei mir hat sich in den letzten 15 Jahren (so lang bin ich jetzt hier, bzw. fast 16) auch einiges verschoben … die Keith Jarrett Blue Note-Box kannte ich z.B. 2010 noch nicht mal, jetzt ist sie gesetzt.

    Was ich vor allem interessant finden werde, ist das Austarieren zwischen alten Lieblingsalben (Bud Powell, Ahmad Jamal, Bill Evans) mit den Aufnahmen aus der jüngsten Zeit (Tyshawn Sorey Trio, Vijay Iyer Trio, Iyer/Oh/Sorey, Borderlands Trio, Punkt.vrt.Plastik, Sylvie Courvoisiers Trio mit Drew Gress und Kenny Wollesen – es ist grad echt ne gute Zeit für Klaviertrios! Es gibt ja auch noch Sullivan Fortner, Micah Thomas) … und all dem dazwischen (Keith Jarrett Standards Trio, Paul Bley, Geri Allen, die Charlie Haden Montréal Tapes, Tethered Moon usw.)

    Ob da z.B. für einen Favoriten wie „Preminado“ von Barry Harris oder (potentielL: einstige) Favoriten wie die Alben von Brad Mehldau aus den Neunzigern am Ende noch Platz bleibt? Was ist mit Wynton Kelly, Ray Bryant … Duke Ellington, Teddy Wilson (der glaub ich die erste Aufnahme in Trio-Besetzung machte? dem waren wir ja vor einiger Zeit mal auf der Spur, denke nicht, dass sich da noch was Neues ergab?)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12560787  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 13,364

    tarbaby fällt mir noch ein, und bill charlap, der hier irgendwie nie vorkommt. das eric revis trio, knifflige prä-album-aufnahmen (tristano, monk…) – und kikuchi hatte ja noch andere trios außer tethered moon… aus den 90ern noch kendrick und cary. hunderte von klaviertrios auf ecm. the necks sind auch knifflig, wenn man an die studio-schichtwerke denkt.

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    #12560791  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,787

    Stimmt, an Tarbaby hatte ich vor dem Schreiben noch gedacht … Kikuchi ist bei mir sowieso ein Kandidat. Von Charlap kenne ich nur zwei Alben oder so, die mag ich zwar, aber ganz vorn spielen sie nicht mit.

    In Sachen ECM ist sicher das Peter Erskine Trio bei mir ein Kandidat (auch erst seit unserer ECM-Strecke), und auf jeden Fall Marilyn Crispell. Bei Paul Bley würde ich wohl eher anderswo gucken (Steeplechase, tatsächlich, oder die Montréal-Aufnahme mit Haden).

    Ich hab noch nicht richtig mit Nachdenken angefangen und es sind schon dutzende Namen in meinem Kopf – bei den alten Favoriten natürlich auch Monk (das Prestige-Album … da hätten wir dann noch die 10″ vs 12″ Frage, die wir beim Vorbereiten noch nicht angesprochen hatten – und in dem Fall, also bei Monks Prestige Trio-Album, macht es für mich wohl einen Unterschied, denn die „Extras“ der 12″-Ausgabe zählen zu den Highlights), Herbie Nichols, Sonny Clark … natürlich auch Red Garland, den atom ja schon genannt hatte. Und die irren weissen Bebopper: Al Haig, George Wallington … bei Dick Twardzik oder Russ Freeman wird’s schwieriger und auch weitere fliegen schon von vornherein raus, weil sie zwar tolle Trio-Aufnahmen machten, aber eben kein wirklich nennbares Album (Dodo Marmarosa fällt mir da ein, „Dodo’s Back“ finde ich nicht ganz auf der Höhe für das Thema hier). Und ob Oscar Peterson am Ende die Lorbeeren kommt? In eine Top 20 ziemlich sicher nicht bei mir, aber eine Top 100 müsste dann schon was von ihm drin haben.

    Ein sehr grosses Thema!

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    #12560859  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,976

    Ein meinen Präferenzen entgegenkommendes Thema …. ich werde jedenfalls eine Liste besteuern ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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