Umfrage: Die besten Alben der Noughties

Startseite Foren Fave Raves: Die definitiven Listen Die besten Alben Umfrage: Die besten Alben der Noughties

Ansicht von 15 Beiträgen - 676 bis 690 (von insgesamt 710)
  • Autor
    Beiträge
  • #12353329  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,885

    go1

    firecracker

    gipetto
    (Die Schweinehälften-Percussion in Clara ist ultrabrutal.)

    OK. Dann verstehe ich den Krankenwagen und warum mir das Album immer irgendwie suspekt war (ohne es gehört zu haben). Vielleicht gefällt’s mir dann doch nicht mehr so gut. (…)

    Das Stilmittel wird verständlich, wenn man weiß, dass es da um den Tod von Clara Petacci geht, und man das berühmte Foto mit den aufgehängten Leichen von Mussolini und Clara kennt – in dem Kontext passt es perfekt.
    The Drift hat mir 2006 ein paar meiner intensivsten Hörerlebnisse beschert (meistens habe ich das Album im Dunkeln gehört).

    Es ist auch immer noch ein extrem düsteres, furchteinflößendes Werk. Ich habe es letztens mal wieder gehört und war immer noch beeindruckt ob der unglaublichen Atmosphäre, des eindringlichen Gesangs und der spannungsreichen Musik. Klar, dass das nicht für jeden ist, aber das wäre ja auch fast so verstörend wie das Album.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #12353343  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,885

    irrlichtDazu kommt in Bezug auf „The drift“, dass zehn bis fünfzehn Nasen halt auch einfach kein Hype sind.

    Es ist ein bisschen ein Irrtum, das Album für ein Forumsphänomen zu halten. Tatsächlich fand es sehr viel Resonanz jenseits der Kreise hier, Rossi hat es ja schon angesprochen.

    Zu Björk: Nie meine liebste Künstlerin, ich respektiere sie sehr, höre ihre Musik aber selten.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #12353349  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,884

    jan-lustiger
    Das ist nicht dein Ernst, oder? Du stellst das Vergleichen ähnlicher Pop-Phänomene innerhalb eines diskursiven Rahmens in Frage? Bist du dir sicher, dass du damit ein Prinzip aufstellst, dem „deine Welt“ gerecht werden kann? Stichwort: Rock vs. Pop.

    Da liest du viel zu viel aus meiner Formulierung heraus, ich wollte nur sagen: Ich persönlich schätze alle drei Alben sehr. Und alle drei sind ja Paradebeispiele für Rock-Alben mit Pop Appeal (Direktheit, Eingängigkeit, starkes Image, „Hype“-Faktor …). Selbstverständlich kann man sie vergleichen und wird feststellen, dass sie alle unterschiedliche Persönlichkeiten haben.

    Was die langfristige popkulturelle Relevanz angeht, liegt „Is This It“ aber ganz klar vorne. Wenn ein Album nach einem Vierteljahrhundert noch so präsent ist, dann hat es offenkundig Substanz, und man ist halt der „man yelling at clouds“, wenn man es für überbewertet hält oder „nicht versteht“. Das Songwriting auf „Is This It“ ist meines Erachtens aber auch stark. Dass es damals das Gerücht gab, sie hätten die Songs gar nicht selbst geschrieben, sondern ihr Manager, bestätigt ja nur, dass andere das auch so empfunden haben.;)

    Der Appeal der Strokes ist universell, während The Libertines nach meinem Eindruck ein eher brit-internes Phänomen sind (und damit natürlich auch für Anglophile abroad). Karen O hatte auch einen enormen Impact, insbesondere für die Repräsantation von Asian Women in der Popkultur, Michelle Zauner hat das ja mehrfach betont. Die Repräsentation ist in den 2020ern sehr stark, aber damals war Karen O eine Pionierin.

    --

    #12353413  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 12,972

    Klar sind die Libertines quintessentially English. There’s nothing more distressing than baseball caps. Unless they’re worn by Paul Simon. (Ich habe auch gerne welche getragen in den 90ern, nach meiner Britpop-Phase, als ich HipHop für die einzig wahre Musik hielt.)

    go1

    firecracker

    gipetto
    (Die Schweinehälften-Percussion in Clara ist ultrabrutal.)

    OK. Dann verstehe ich den Krankenwagen und warum mir das Album immer irgendwie suspekt war (ohne es gehört zu haben). Vielleicht gefällt’s mir dann doch nicht mehr so gut. (…)

    Das Stilmittel wird verständlich, wenn man weiß, dass es da um den Tod von Clara Petacci geht, und man das berühmte Foto mit den aufgehängten Leichen von Mussolini und Clara kennt – in dem Kontext passt es perfekt.
    The Drift hat mir 2006 ein paar meiner intensivsten Hörerlebnisse beschert (meistens habe ich das Album im Dunkeln gehört).

    Danke! Hilft auf jeden Fall weiter, das zu wissen!

    mozza

    firecrackerWar The Drift das Album mit dem Krankenwagen? Nie gehört, weil mich der Hype darum abgeschreckt hatte.

    Wieso das denn? Du hörst doch viele Künstler*innen, die gehypt waren / sind, da scheint dich der Hype dann nicht zu stören.

    Vielleicht ist der Zeitpunkt entscheidend. Bandwagonesque und so. Und ob man die Aufregung als wichtiger empfindet als die Musik oder den Künstler selbst. Und von wo aus der Hype gesteuert wird. Und ob er gesteuert wird. Die Libertines haben sich halt nicht steuern lassen. Armer Mick Jones, der wird so froh gewesen sein, als Up the Bracket fertig war. Paul Simon habe ich zum Beispiel nie als gehypt wahrgenommen. Nicht einmal Graceland.

    --

    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #12353415  | PERMALINK

    marbeck
    Keine Lust, mir etwas auszudenken

    Registriert seit: 27.07.2004

    Beiträge: 24,062

    Um es kurz zu machen: The Strokes habe ich immer als langweilige Nachahmer und fake empfunden, The Libertines als authentisch und revolutionär. The Strokes haben mit „Someday“ ein gutes Lied, The Libertines zwei fantastische Alben.

    --

    "I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM
    #12353419  | PERMALINK

    gipetto
    Funk 'n' Punk

    Registriert seit: 04.02.2015

    Beiträge: 13,219

    marbeck
    Um es kurz zu machen: The Strokes habe ich immer als langweilige Nachahmer und fake empfunden, The Libertines als authentisch und revolutionär. The Strokes haben mit „Someday“ ein gutes Lied, The Libertines zwei fantastische Alben.

    :good:

    (auch wenn es fairerweise doch etwas mehr als ein gutes Lied war)

    firecracker
    Armer Mick Jones, der wird so froh gewesen sein, als Up the Bracket fertig war.

    So froh, dass er den Zweitling, der unter katastrophalen Vorzeichen stand, auch wieder betreute. ;-)

    --

    "Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
    #12353441  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 12,972

    gipetto

    firecracker
    Armer Mick Jones, der wird so froh gewesen sein, als Up the Bracket fertig war.

    So froh, dass er den Zweitling, der unter katastrophalen Vorzeichen stand, auch wieder betreute.

    Da wird er vielleicht noch froher gewesen sein, als der zweite Geniestreich fertig war. Waren bestimmt auch beflügelt vom Erfolg des Debüts. Und trotzdem haben sie das Debüt kein zweites Mal gemacht; Geniestreiche eben.

    Strokes sind eher so Malen nach Zahlen.

    --

    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #12353479  | PERMALINK

    jesseblue
    emotionsloser neukunde.

    Registriert seit: 14.01.2020

    Beiträge: 4,383

    marbeckUm es kurz zu machen: The Strokes habe ich immer als langweilige Nachahmer und fake empfunden, The Libertines als authentisch und revolutionär.

    Was war/ist an der Musik der Libertines revolutionär? Oder was hatten The Libertines Neues in die Musik gebracht? Ohne „Is This It“, „White Blood Cells“ und/oder „Veni Vidi Vicious“ hätte es die Gitarrenwelle der Noughties wohl nicht gegeben. Die Welle war schon da, auf der The Libertines ab 2002 surften.

    marbeckThe Strokes haben mit „Someday“ ein gutes Lied, The Libertines zwei fantastische Alben.

    Die einen sagen so, die anderen sagen so.

    --

    #12353507  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 12,972

    Was haben The Libertines, das The Strokes nicht haben? Ihr eigenes Hotel! ¯\_(ツ)_/¯

    Ich frage mich allerdings auch, ob die Libertines ohne die Strokes mehr in Richtung ’60s gegangen wären, was die frühen Demos eventuell vermuten lassen. Halt ’n bisschen braver, weniger Punk-Attitüde. Aber nicht minder reizvoll.

    Strokes sind halt universeller, massentauglicher. Wahrscheinlich überall. Zufall, dass die Libertines hier mehr Fans haben?

    Dass Alex Turner ein, auch in den USA erfolgreiches, Album mit den Worten I just wanted to be one of The Strokes / Now look at the mess you made me make beginnt, war bestimmt Auslöser dafür, dass die Strokes heute bei der Jugend angesagt sind. ;)

    Die Libertines durften ja nicht in den USA touren, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Petes Eskapaden sei Dank.

    --

    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #12353515  | PERMALINK

    gipetto
    Funk 'n' Punk

    Registriert seit: 04.02.2015

    Beiträge: 13,219

    jesseblue
    Was war/ist an der Musik der Libertines revolutionär? Oder was hatten The Libertines Neues in die Musik gebracht? Ohne „Is This It“, „White Blood Cells“ und/oder „Veni Vidi Vicious“ hätte es die Gitarrenwelle der Noughties wohl nicht gegeben. Die Welle war schon da, auf der The Libertines ab 2002 surften.

    Das ist nicht ganz richtig. Die Libertines machten ab Ende der 90er schon die Musik, die sie letztendlich 2002 auf Band mitgeschnitten haben. Die Entwicklung der Libertines und der Strokes – und synonym damit auch das Revival der „Stromgitarrenmusik“ auf der Insel und in den USA – lief ziemlich parallel.

    Revolutionär war die chaotische Energie, die die Libertines in die Musik brachten und salonfähig machten. Dohertys und Barâts individuell schlampiges Gitarrenspiel ergänzte sich dabei perfekt. Die Strokes waren diesbezüglich genau das Gegenteil. Das Songwriting ist ohne Frage gut, aber der „Rotz“ fehlt komplett. Wie schon so treffend gesagt wurde: Jeder Ton sitzt da, wo er hingehört. Und in Kombination mit Casablancas monotonem Gesang ist Is This It auf Albumlänge in meinen Ohren ob der fehlenden Dynamik eine ziemlich einschläfernde Angelegenheit.

    --

    "Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
    #12353541  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 12,972

    gipettoDie Libertines machten ab Ende der 90er schon die Musik, die sie letztendlich 2002 auf Band mitgeschnitten haben.

    Wie kommst du darauf? Ja, spontaner waren sie schon immer. Aber rotzig sind die Legs 11 doch nicht wirklich. Etwas zackiger und dynamischer als die Strokes, und schon sehr englisch, aber nicht so draufgängerisch wie später, oder? Nicht chaotisch, sondern noch ziemlich aufgeräumt. Ohne I-get-along-Attitüde. Die Schärfe fehlt den frühen Libertines. (Ich habe aber auch die Legs 11 100e Male gehört.)

    Ich ärgere mich bis heute, dass ich sie um 2000 rum nicht in London gesehen habe. (Dafür halt fröhliche Travis und missmutige Radiohead bei TOTP. Am selben Abend.)

    --

    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #12353543  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,962

    Libertines hin, Strokes her, der größte Skandal ist doch, dass niemand außer mir Ikara Colt auf dem Plan hat.

    #12353545  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,680

    ich würd schon auch sagen, dass sich von den Leg 11 Demos zu Up the Bracket nochmal was getan hat, ob das nun Mick Jones war, The Strokes oder einfach Petes Intuition, dass ein bisschen Mut zur Hässlichkeit fehlte… zum Vergleich: Carl’s Dirty Pretty Things sind ja wirklich ein bisschen Strokes, die gerne Tee trinken, während die Libertines immer grösser waren als das… (ist es fair zu sagen, dass Petes Grace/Wasteland näher an den Leg 11 Demos ist als an Up the bracket? irgendwie ja, aber irgendwie auch nicht…)

    Warum sind die Libertines gerade hier im Forum so beliebt? Weil sie sehr gut sind? Weil wir alle Europäer sind, und die Libertines eine viel europäischere Band als die Strokes… zB der Frankreichurlaub, den Pete ja inzwischen zum Lebensentwurf gemacht hat, der sich aber auch schon auf den frühen Demos findet, ist etwas, wo wir wahrscheinlich fast alle einen Bezug zu haben … anders als weite Teile des internationalen Publikums… (aber ich muss zugeben, dass es mich noch nie interessiert hat, wieviele Leute jetzt im einzelnen welche Musik hören, die für mich nicht funktioniert)

    --

    .
    #12353569  | PERMALINK

    gipetto
    Funk 'n' Punk

    Registriert seit: 04.02.2015

    Beiträge: 13,219

    zuletzt geändert von gipetto

    --

    "Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
    #12353661  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 12,972

    Dabei stammt „France“ von Carl.

    Was ist denn an Tee nun wieder falsch?

    Dirty Pretty Things waren ja auch zu 50% US-amerikanisch … Just sayin‘.

    --

    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
Ansicht von 15 Beiträgen - 676 bis 690 (von insgesamt 710)

Schlagwörter: , , , ,

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.