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MikkoWas Du beschreibst, Bender, stimmt sicher in vielen Fällen. Es gab aber durchaus auch undogmatische „Altlinke“ und „Althippies“ sowie Leute wie mich, die zwar in der zweiten Hälfte der 60er und den frühen 70ern musikalisch sozialisiert wurden, die aber der neuen Jugendbewegung und -mode durchaus aufgeschlossen gegenüber standen. Allerdings machte man – aufgrund von Erfahrung – auch nicht jeden Scheiß mit, wenn Du verstehst, was ich meine.
PS: Gerade in dem Buch von Teipel werden zum Teil auch Dinge und Verhaltensweisen beschrieben, die mir doch sehr elitär und abgehoben vorkommen. Da fällt mir dann unwillkürlich das Klischee von den verwöhnten Bürgersöhnchen ein, die ein ziemlich kaputtes Boheme Leben führen.
Ich lernte die aufkommende Punkszene ab 1976 in Berlin kennen und war ihr gegenüber durchaus aufgeschlossen, waren das doch meine „kleinen Brüder und Schwestern“ und zumindest im Ansatz auch politisch eher links. Als wir dann ein sozio-kulturelles Zentrum, ohne Staatsknete, aufbauten, gaben wir dieser neuen Bewegung durchaus eine Zeitlang Freiräume( die von Bender angesprochenen Auftrittsmöglichkeiten und Übungsräume), was uns aber nicht wirklich „gedankt“ wurde. Zerstörte Klos, verwüstete Räume, Ärger mit Nachbarn und mehrere Polizeieinsätze, davon einer mit einer Hundertschaft, führte im basisdemokratischen „Hausrat“ dann zur Absetzung derartiger Veranstaltungen. Den Leuten war nicht zu verklickern, dass wir die ganze Arbeit losgelöst von staatlicher Unterstützung „ehrenamtlich“auch für sie machten, einschliesslich ständiger Reparatur von zertretenen Pissoirs und eingeworfenen Fensterscheiben. Also war`s das dann irgendwann mit Punkrock, die Arbeit grenzte eh schon an Selbstausbeutung. Ich selbst habe mich da zurückgezogen, als es Mitte der 9Oer öffentliche Gelder gab und das Ganze mit bezahlten Geschäftsführern und Ehrenamtlichen weiterlief. Bin aber immer noch Mitglied und mit Interesse dabei.
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WerbungIch kann nicht erkennen, was hier im Thread Punks mit Hippies zu tun haben sollen?
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tolomoquinkolomIch kann nicht erkennen, was hier im Thread Punks mit Hippies zu tun haben sollen?
Mehr als Du Dir vorstellen kannst. Kennst Du den Titel „Flower Punk“ von The Mothers Of Invention?
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!tolomoquinkolomIch kann nicht erkennen, was hier im Thread Punks mit Hippies zu tun haben sollen?
Die gemeinsame, ablehnende Haltung gegenüber Enge, starren, althergebrachten Normen und Statussymbolen.
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Für mehr Rock auf Radio Stone FM: Die nächste Sendung Where my heart goes #13 am Donnerstag 15.05.2025 20 Uhr - -------- "People can go out and hear REM if they want deep lyrics; but at the end of the nigt, they want to go home and get fucked! That's where AC/DC comes into it." Malcolm YoungMikkoBlixa sowieso, den hab ich eh gefressen.
Hehe – dachte ich mir’s doch! Daher brachte ich ihn hier auch ins Spiel…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadMikkoMehr als Du Dir vorstellen kannst. Kennst Du den Titel „Flower Punk“ von The Mothers Of Invention?
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102tolomoquinkolomIch kann nicht erkennen, was hier im Thread Punks mit Hippies zu tun haben sollen?
Es geht die Legende um, daß das eigentliche Punkmovement, das Mitte der Siebziger begann, eine Erfindung von freakigen Althippies gewesen wäre. Nur dumm, daß die „kleinen Brüder und Schwestern“ bald keine großen, sie bevormundenden, Brüder und Schwestern mehr haben wollten – und sich dahingehend emanzipierten, daß sie den Spieß einfach umzudrehen begannen…
Kurz, dem (Alt-)Hippie passt auch nur derjenige Zeitgenosse, der nach seiner Friedenspfeife tanzt. Da allerdings der damalige Zeitgeist ganz neue Anforderungen stellte, war Love & Peace kein Allheilmittel mehr, um diesen neuen gesellschaftlichen Umständen paroli bieten zu können. Eine neue Toughness war das Gebot der Stunde. Da konnte und wollte natürlich kein „richtiger“ Hippie mehr mithalten. Die Provokationen der neuen Jugendkulturen waren nicht nur auf Abgrenzung bedacht, sondern auch auf (oftmals geschmacklose und schockierende) Provokation aus. Provokation gegenüber allen Richtungen (vgl. „Alle gegen alle“ von D.A.F.) – die piefigen selbstgestrickten Ökos und zauseligen Althippies mit ins gnadenlose (Punk-)Nachtgebet eingeschlossen. Da konnte man tausendmal zusammen „solidarisch“ auf die Obrigkeit, Staat, Konventionen scheissen – daß in der Rigorosität auch alte Hippiezöpfe abgeschnitten wurden, war eine logische Konsequenz. Umso perfider war jedoch wenige Jahre später, daß die Überlebenden des Punk sich eine erneute Abgrenzungsstrategie erdachten: Style und Hipness, New Wave und New Pop. Damit gaben sie allen Hippiebestrebungen den finalen Todesstoß – und sämtliche eventuell noch bestehenden Verbindungen in die Hippieära wurden (vorerst) folglich gekappt. Spätere Irrungen und Wirrungen sind allerdings eine andere Geschichte, die man hier nicht weiter verfolgen muß…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadKnuffelchenDie gemeinsame, ablehnende Haltung gegenüber Enge, starren, althergebrachten Normen und Statussymbolen.
Wie niedlich…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadMikkoBlixa sowieso, den hab ich eh gefressen.
Hallo Mikko, jetzt machst du mich aber neugierig.
Hat er sich dir gegenüber grob unsportlich verhalten oder ist es lediglich sein bedeutungsschweres Auftreten?--
Dead men smell toe nailsBender RodriguezWie niedlich…
Als ob du mit deiner Signatur die gewisse Objektivität in das Thema bringen könntest.
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KnuffelchenDie gemeinsame, ablehnende Haltung gegenüber Enge, starren, althergebrachten Normen und Statussymbolen.
Es gibt einen entscheidenden Unterschied: Punks wollten nie etwas erreichen, es gab kein Ziel, nicht einmal eine Zukunft. Hippies und Peace-Movement wollten dagegen die Gesellschaft ändern, in der sie leben sollten. Ein gewaltiges Ziel.
Bender RodriguezEs geht die Legende um, daß das eigentliche Punkmovement, das Mitte der Siebziger begann, eine Erfindung von freakigen Althippies gewesen wäre. Eine neue Toughness war das Gebot der Stunde. Da konnte und wollte natürlich kein „richtiger“ Hippie mehr mithalten. Die Provokationen der neuen Jugendkulturen waren nicht nur auf Abgrenzung bedacht, sondern auch auf (oftmals geschmacklose und schockierende) Provokation aus. Damit gaben sie allen Hippiebestrebungen den finalen Todesstoß – und sämtliche eventuell noch bestehenden Verbindungen in die Hippieära wurden (vorerst) folglich gekappt.
Tough war hier gar nichts. Ich erkenne höchstens eine armselige Selbstaufgabe. Die Haltung war eine Anti-Haltung. Welche gesellschaftliche Veränderung hat Punk hinterlassen? Wer dagegen einmal darüber nachdenkt, was Hippies und Studenten mit Blumen und Demonstrationen anschoben, wird feststellen, das dies einen ganz anderen Stellenwert hat, als ‘No Future’ , Wangennadeln und Irokesenfrisur.
Die friedvolle, vielleicht auch naive Hippiebewegung (’Love & Peace’) führte direkt in die Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg (‘Make love not war‘) und zu den Studentenunruhen an amerikanischen Universitäten. Junge Studentinnen und Studenten, die an der Kent State University gegen den Krieg demonstrierten, wurden damals von der Nationalgarde erschossen.
[siehe Allison Krause]
http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&GRid=6438617Der Einsatz war also sehr hoch, es galt eine Gesellschaft zu verändern. Was meiner Meinung nach auch geschah, aber heute nicht mehr bewusst wahrgenommen wird.
Wenn hier im Thread dann eine recht oberflächliche Verbindung zwischen Punks und Hippies (bzw. deren Nachfolgern) gezogen wird, gefällt mir das nicht besonders. Ich kann keinerlei Einsatz für irgend etwas erkennen, wenn in der pessimistischen Punk-Subkultur mit ausschließlich modischer Ausgrenzung, Provokation und dem totalen Ablehnen der Gesellschaft auf etwas reagiert wird. ‘No Future’ als gegenkulturelle Botschaft finde ich erbärmlich.
Interessant fände ich, wenn hier einige überlebende Hippies, die zwar vielleicht nicht mehr so aussehen, im Kopf aber noch immer ‘Love & Peace’ herumtragen (und vielleicht auch noch praktizieren) ein bisschen was beitragen könnten.
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*Martin*Als ob du mit deiner Signatur die gewisse Objektivität in das Thema bringen könntest.
Ist auch keinesfalls mein Hauptanliegen…
Ich kontere: bei Deiner obsessiven V.U.-Begeisterung müsste sich eigentlich jegliche Sympathie für Hippies grundsätzlich erübrigen. Aber grast nur weiter die Historie nach Eurem geschichtsklitterndem Gutdünken ab…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadBender RodriguezWie niedlich…
Das/mich hab ich in den frühen 80er aber ganz anders gesehen.
tolomoquinkolomEs gibt einen entscheidenden Unterschied: Punks wollten nie etwas erreichen, es gab kein Ziel, nicht einmal eine Zukunft. Hippies und Peace-Movement wollten dagegen die Gesellschaft ändern, in der sie leben sollten. Ein gewaltiges Ziel.
Ob Du da die Hippies in ihrer Gesamtheit nicht in zu glühenden Farben schillern siehst. War ja ne coole Bewegung, kann man sich schon mal anschließen. Politisch motiviert musste man dazu zunächst ja nicht unbedingt sein um am „großen Spaß“ teilzuhaben.
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Für mehr Rock auf Radio Stone FM: Die nächste Sendung Where my heart goes #13 am Donnerstag 15.05.2025 20 Uhr - -------- "People can go out and hear REM if they want deep lyrics; but at the end of the nigt, they want to go home and get fucked! That's where AC/DC comes into it." Malcolm Young@ Bender
Ich sehe mich keinesfalls als hippiebesessen, auch wenn mir einiges von dem Liedgut gefällt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
im wesentlichen zeichnen sich Hippies doch durch die völlige Abwesenheit von Stil und Geschmack aus, das hat sich nahtlos auf die Musik übertragen.
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