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Werbungnikodemus..und Stones Fans gibt es noch reichlich, das kannst du noch nachholen
Hmm.. aus dem Alter, wo man wen verhaut bin ich ja leider schon raus. Vielleicht kann ich mich ja von hinten an solche Stonestypen ranschleichen und mit kleinen Papierkugeln bewerfen. Ob es das bringt?
Zurück zu Electric Ladyland: Habe mir die Platte am Montag seit langem wieder angehört. Mir ist dabei so richtig bewußt geworden, dass sie einen quasi mit auf eine Reise nimmt. Beginnt mit ein paar eher „normalen“ Songs um dann in das 15-minütige Voodoo Child abzugleiten. Dann geht das ganz in einen jazzigen Teil über um schließlich mit einigen der größten Momente der Rockmusik „Watchtower“ und „slight Return“ zu enden. Ganz ganz großartig.
Es wird auch klar, warum Paul Weller seine „Watchtower“ Version nur so lösen könnte wie er es tat; also kraß gegensätzlich zu dieser hier.
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01. … And The Gods Made Love *
02. Have You Ever Been (To Electric Ladyland) ****
03. Crosstown Traffic ****
04. Voodoo Chile *****
05. Little Miss Strange ***1/2
06. Long Hot Summer Night ****1/2
07. Come On (Let The Good Times Roll) ****
08. Gypsy Eyes ****1/2
09. Burning Of The Midnight Lamp ****1/2
10. Rainy Day, Dream Away ****
11. 1983 …(A Marman I Should Turn To Be) ****1/2
12. Moon, Turn The Tides …gently gently away ***
13. Still Raning, Still Dreaming ***1/2
14. House Burning Down ***1/2
15. All Along The Watchtower **** (höre ich lieber von Dylan)
16. Voodoo Child (Slight Return) *****Hendrix mag ich lieber live und beim Jammen als mit dem ganzen Studio-Overkill. An manchen Stellen öffnet sich hier bereits das Tor zu Prog-Hölle ganz beträchtlich.
Insgesamt ****.--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Dann will ich auch mal
01. … And The Gods Made Love ****
02. Have You Ever Been (To Electric Ladyland) ****1/2
03. Crosstown Traffic ****1/2
04. Voodoo Chile *1/2
05. Little Miss Strange ****
06. Long Hot Summer Night ****
07. Come On (Let The Good Times Roll) ***1/2
08. Gypsy Eyes ****
09. Burning Of The Midnight Lamp ****1/2
10. Rainy Day, Dream Away ****
11. 1983 …(A Marman I Should Turn To Be) ****1/2
12. Moon, Turn The Tides …gently gently away ****
13. Still Raning, Still Dreaming ***1/2
14. House Burning Down ***1/2
15. All Along The Watchtower *****
16. Voodoo Child (Slight Return) ****Sehr abwechlungsreich und gut, Watchtower ist DIE ultimative Version, keine Frage, der Mittelteil fällt etwas ab. Die 15 Minuten von Voodoo Child packe ich nie, der Song ist gut, auch in der langsamen Version, aber 15min uninspirierend Geknödel sind mir zu lang…(Steve Winwoods georgel ist eine Zumutung über diese Dauer…)…ansonsten: thumbs up!
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and now we rise and we are everywhereAh Um
Hendrix mag ich lieber live und beim Jammen als mit dem ganzen Studio-Overkill. An manchen Stellen öffnet sich hier bereits das Tor zu Prog-Hölle ganz beträchtlich.
Insgesamt ****.Könntest du das bei Gelegenheit etwas genauer beschreiben, wo du auf dem Album Prog-Anleihen hörst?
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...@ atom:
Nun, von „Prog-Anleihen“ würde ich nicht sprechen, schon weil es einen solchen Stil 1968 noch nicht gab. Aber Ich sehe die Spätsechziger-Psychedelia als dessen direkte Vorläuferin. Und gerade bei EL scheint mir das recht deutlich. (Ich habe jetzt nicht die Muße, die Platte nochmal durchzuhören, daher werde ich eher allgemein bleiben und nicht konkrete Stellen benennen.)
Irgendwie schien mit den Drogen auch die Ambition (und Selbstüberschätzung) in die Beatmusik Einzug gehalten zu haben. Am Anfang waren es noch lustige (oder je nach Standpunkt: alberne) Effekte, mit denen bei Popsongs Atmosphäre erzeugt werden sollte. Aber die Songstrukturen blieben grundsätzlich erhalten und es folgte eine mitsingfähige Hookline.
Bei Hendrix‘ Regen-Epos zB ist dies Vergangenheit. Überhaupt zieht eine gewisse Steifigkeit und Selbstverliebtheit ein, die für das Prog-Gewerbe der 70er kennzeichnend werden würde. Der Grat zwischen bloß naiver und daher noch liebenswerter Experimentierfreude und dem sinnlosen Aufhäufen der Studio-Gimmicks um ihrer selbst willen ist sehr schmal. Für EL öfters zu schmal, wie ich finde. Vor lauter Sound-Spielereien geht der Fluss, der Groove, der Spaß verloren. Und dabei ist es eigentlich gerade Hendrix‘ besondere Fähigkeit, das ganze Arsenal der Klang- und Geräuschmöglichkeiten seines Instruments in sehr homogener und musikalischer Weise zu verwenden. Auf EL ist die dazu nötige Lockerheit wohl unter den unzähligen Overdubs verloren gegangen.
Kurz gesagt: Ich höre auf der Platte zu viel Prätention.--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Ah UmIch sehe die Spätsechziger-Psychedelia als dessen direkte Vorläuferin.
Nicht nur Du. Die Spezialisten eben auch.
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollNatürlich ist die Spätsechziger-Psychedelia ein Vorläufer zum Progressive Rock, aber auf Electric Ladyland kann ich das „Tor zu Prog-Hölle“ nicht wirklich erkennen.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atom…aber auf Electric Ladyland kann ich das „Tor zu Prog-Hölle“ nicht wirklich erkennen.
Selbstredend ich auch nicht. Das habe ich bisher nur vom Bodenseer gelesen. Der hört sicher zuuu viel Jazz-Gedudel…;-)
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollAh Um@ atom:
Nun, von „Prog-Anleihen“ würde ich nicht sprechen, schon weil es einen solchen Stil 1968 noch nicht gab. Aber Ich sehe die Spätsechziger-Psychedelia als dessen direkte Vorläuferin. Und gerade bei EL scheint mir das recht deutlich. (Ich habe jetzt nicht die Muße, die Platte nochmal durchzuhören, daher werde ich eher allgemein bleiben und nicht konkrete Stellen benennen.)
Irgendwie schien mit den Drogen auch die Ambition (und Selbstüberschätzung) in die Beatmusik Einzug gehalten zu haben. Am Anfang waren es noch lustige (oder je nach Standpunkt: alberne) Effekte, mit denen bei Popsongs Atmosphäre erzeugt werden sollte. Aber die Songstrukturen blieben grundsätzlich erhalten und es folgte eine mitsingfähige Hookline.
Bei Hendrix‘ Regen-Epos zB ist dies Vergangenheit. Überhaupt zieht eine gewisse Steifigkeit und Selbstverliebtheit ein, die für das Prog-Gewerbe der 70er kennzeichnend werden würde. Der Grat zwischen bloß naiver und daher noch liebenswerter Experimentierfreude und dem sinnlosen Aufhäufen der Studio-Gimmicks um ihrer selbst willen ist sehr schmal. Für EL öfters zu schmal, wie ich finde. Vor lauter Sound-Spielereien geht der Fluss, der Groove, der Spaß verloren. Und dabei ist es eigentlich gerade Hendrix‘ besondere Fähigkeit, das ganze Arsenal der Klang- und Geräuschmöglichkeiten seines Instruments in sehr homogener und musikalischer Weise zu verwenden. Auf EL ist die dazu nötige Lockerheit wohl unter den unzähligen Overdubs verloren gegangen.
Kurz gesagt: Ich höre auf der Platte zu viel Prätention.Ich denke, ich verstehe so ungefähr, was Du meinst, würde es aber anders ausdrücken wollen. EL ist bisweilen einfach zu viel von allem, das kann dann etwas strapaziös werden. Es kommt aber ganz auf die Stimmung an.
Mit Prog hat das aber relativ wenig zu tun, finde ich, dazu fehlt die abendländische Klassikbemühtheit, der bewusste Rückgriff auf klassische Kompositionstechniken – Schlüssel zu besagtem Höllentor. (Musiklehrer-Musik schon Anfang der 70er).
Dennoch ist dieses tendenziell Überbordende von EL genau der Grund, warum es nicht meine Lieblingsscheibe von Hendrix ist, wie für so viele andere. Ich ziehe die posthume „Restescheibe“ Cry of Love vor. Mir gefällt dort die „Zähmung“ der Effekte, die immer hochkonzentriert im Sinne des Liedes eingesetzt werden, besser.--
The only truth is music.@ dr.music:
Dass du für die Anfechtungen der „Prog-Hölle“ ziemlich unempfindlich bist, zeigt schon ein Blick auf deine Listen.;-)
Ich habe natürlich einen etwas provokativen Begriff gewählt, aber ich denke, dass halten alle hier aus. Und was gemeint war, dürfte mittlerweile auch klar sein.
EL ist mit seiner Ambitioniertheit Vorgänger dessen, was man bald darauf als Progressive Rock zu bezeichnen pflegte. Und die Platte trägt überschwer an der Last ihrer Ambitionen, wie ich finde. Eine Untugend, die sie mit Vielem aus der Prog-Ecke teilt. Aber ich will hier natürlich keine ungerechten Pauschalurteile über ganze Stilrichtungen fällen. Meine Tendenz dürfte klar sein.Mit dem Jazz hast du im Übrigen vollkommen Recht. Hier findet man haufenweise Aufnahmen, die jedes Prog-Artefakt an Raffinesse, Virtuosität und Experimentierfreude in den Schatten stellen. Und es schaffen, dabei ganz selbstverständlich, musikalisch und unprätentiös zu klingen. Gute Musik eben.:wave:
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)@ Daniel Belsazar:
Ich denke nicht, dass das Problem bei der Bezugnahme auf die europäische klassische Musik zu suchen ist. Es sollte keinesfalls der Eindruck entstehen, dass Bach oder Bartok schlechte Vorbilder wären, an denen sich Musiker besser nicht orientieren sollten. Im Gegenteil. Deren Musik ist mindestens ebenso lebendig und herausfordernd wie der beste Rock’n’Roll. Wären das nur langweilige Wichtigtuer, wären sie nicht die Klassiker, die sie sind. Langweilige Wichtigtuer sind allenfalls ihre Epigonen.
Es ist wie so oft keine Frage des „Was“, sondern des „Wie“.--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Ah UmIch denke nicht, dass das Problem bei der Bezugnahme auf die europäische klassische Musik zu suchen ist. Es sollte keinesfalls der Eindruck entstehen, dass Bach oder Bartok schlechte Vorbilder wären, an denen sich Musiker besser nicht orientieren sollten. Im Gegenteil. Deren Musik ist mindestens ebenso lebendig und herausfordernd wie der beste Rock’n’Roll. Wären das nur langweilige Wichtigtuer, wären sie nicht die Klassiker, die sie sind. Langweilige Wichtigtuer sind allenfalls ihre Epigonen.
Es ist wie so oft keine Frage des „Was“, sondern des „Wie“.Ich find auch einige klassische Sachen gut (obwohl es generell gesprochen nicht so meine Welt ist), und natürlich ist musikhistorisch an denen allen was dran. Ich sprach von der Klassikbemühtheit, die oft von Musikern kam, denen möglicherweise die Klasse für eine „E“-Musik-Karriere fehlte, die aber dennoch an Konservatorien geschnuppert hatten. Únd klar ist der Rückgriff auf die Kompositionskniffe und Methoden der Klassik nichts per se Schlechtes – wenn sie aber der Kaschierung von Unsicherheiten bzw. der Anbiederung an die „Hochkultur“ dient (auch wir machen ernst zu nehmende Musik!), dann birgt sie, wie ich finde, große Gefahren.
Für mich jedenfalls ist Rockmusik eben keine in diesem Sinne ernst zu nehmende Musik- Gott sei Dank. Sie hat vor allem ein Kriterium, was die Klassik nicht hat: Sie rockt und sie rollt, sie ist im Kern Körper-Bewegung, basierend auf extensivem Trommeleinsatz, im gewissen Sinne die Wiederkehr der Naturmusik. Und es tut mir leid: Die Tänze der Klassik – also die körperbetonte Musik aus verangenen Zeiten – sind in meinem Empfinden nicht mehr zeitgemäß. Das mag andern anders gehen.
Für mich gibt es übrigens musikalisch kaum etwas ekelhafteres als diese ganzen „Rock meets Classic“-Sachen. Ganz schlimm: Metallica mit Symphonieorchester. Das geht leider offensichtlich sehr vielen anderen anders, für mich ist genau das die fleischgewordene Proghölle.
Und da möchte ich Jimi Hendrix wirklich vor beschützen. Da hat der nix, aber auch gar nix mit zu tun. EL ist eher eine Forschungsreise eines außerordentlich begabten und extrem kompetenten Musikers in bis dahin ungehörte Klänge. Denn auch das solltest Du bedenken, wieviele dieser Sounds hatte es denn vor EL gegeben?--
The only truth is music.01. … And The Gods Made Love/
02. Have You Ever Been (To Electric Ladyland) ***1/2
03. Crosstown Traffic ****
04. Voodoo Chile *****
05. Little Miss Strange ***
06. Long Hot Summer Night ***1/2
07. Come On (Let The Good Times Roll) *****
08. Gypsy Eyes ****
09. Burning Of The Midnight Lamp ****
10. Rainy Day, Dream Away ****
11. 1983 …(A Marman I Should Turn To Be) *****
12. Moon, Turn The Tides …gently gently away/
13. Still Raning, Still Dreaming ****1/2
14. House Burning Down ****1/2
15. All Along The Watchtower *****
16. Voodoo Child (Slight Return) *****--
… And the Gods Made Love **
Have You Ever Been (To Electric Ladyland) ****
Crosstown Traffic *****
Voodoo Chile *****
Little Miss Strange ***1/2
Long Hot Summer Night ****
Come On (Let The Good Times Roll) ****1/2
Gypsy Eyes ****
Burning of the Midnight Lamp ****
Rainy Day, Dream Away ****1/2
1983 … (A Merman I Should Turn to Be) ****
Moon, Turn the Tides … Gently Gently Away ***
Still Raining, Still Dreaming ****
House Burning Down ***1/2
All along the Watchtower *****
Voodoo Child (Slight Return) *****Gesamtwertung: nicht ganz ****1/2
Ah UmHendrix mag ich lieber live und beim Jammen als mit dem ganzen Studio-Overkill.
Geht mir ähnlich! Trotz guter Songs ist „Electric Ladyland“ als Ganzes mir zu experimentell und anstrengend.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus) -
Schlagwörter: 1968, Electric Ladyland, Jimi Hendrix, Mitch Mitchell, Noel Redding, Reprise, The Jimi Hendrix Experience
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