Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

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  • #12055595  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy-tail-wind Ach so, alles klar … hatte schon in alle Richtungen gedacht, aber der „späte Beethoven“ ist halt so ein Klassiker

    😇😁 ….

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    #12055609  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    gypsy-tail-wind

    redbeansandricesowas hat Rollins bislang meines Wissens nicht abgeliefert, muss er aber auch nicht

    Aber ich sehe auch keine Pflicht von Seiten von Künstlern, ein „Spätwerk“ herzustellen

    ne, absolut nicht, das war von meiner Seite her ziemlich wertfrei gemeint

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    #12055641  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,943


    Joe Henderson in Japan

    denke auch immer noch drüber nach…

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    #12055659  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,545

    redbeansandrice

    vorgartenich bin jetzt gleich weg für heute, aber das finde ich auch spannend – henderson hatte bei milestone durchaus einen karrierhöhepukt (finde ich), aber henderson & rollis stehen vielleicht auch für einen bestimmten weg, mit dem coltrane-erbe umzugehen, weniger spirituell (wie sanders, alice usw., eigentlich auch tyner), sondern weltlicher, muckertum-mäßiger, also genau das, was später in wurde (bei den leuten, von denen dann musikhochschüler*innen die soli transkribiert haben), man kann auch sagen: das konnte man aufs musikalische runterbrechen, da konnten die weißen jungs besser anschließen und einen dollar machen.

    der Weg von Elvin Jones ist das vor allem, haette ich jetzt gesagt, mit den ganzen Saxophonisten die durch seine Bands gingen… Henderson in den 80ern, State of the Tenor, kann ich klar dort hoeren, weltlicher Coltrane, aber die fruehen Milestone ALben von Henderson wie Power to the People hoer ich mehr in der Miles Davis Nachfolge als in der Coltrane – Elvin Jones – Muckertum Linie… Joe Henderson in Japan ist ein Fragezeichen, das koennte tatsaechlich „weltlicher Coltrane“ sein, und waere dann auch noch etwa zeitgleich mit Elvin Jones at the Lighthouse… muesst ich wieder hoeren… ansonsten hoer ich da glaub ich mehr Miles Davis Einfluesse, die in progressiven Blue Note Hard Bop eingebaut werden

    das finde ich eine super idee, dass da über elvin jones die kontinuität kam. leuchtet mir unmittelbar ein. brecker war da auch mal, oder? henderson höre ich auch tatsächlich anders, da kann ich die miles-verbindung nur nicht so nachvollziehen, vielleicht ist das noch mal was anderes oder bedient sich von mehreren orten (es gibt ja den street-funk, die klaren politischen botschaften, dann aber auch das album mit alice coltrane, dann das latin-album, die elektrischen effekte auf dem album mit joachim kühn, die eher richtung weather report gehen usw.).

    ich weiß gar nicht, ob ich mich tatsächlich durch die ausstehenden 40 jahre rollins hören will, ich wollte eigentlich nur die freelance-years-box, die live in europe und die aufnahmen mit cherry endlich mal hören und konnte dann nicht mehr aufhören. und ALFIE und EAST BROADWAY RUN DOWN haben mich, obwohl bekannt, nochmal neu geflasht. mal schauen, im moment kann ich das gut hören und an LIVE IN JAPAN habe ich sehr gute erinnerungen.

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    #12055947  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,138

    …bevor es in die Oper geht

    Übrigens *fast* ein Triangelsolo dabei :bye:

    Brecker bei Jones weiss ich gar nicht, aber die anderen jüdischen Brooklyner halt: Liebman, Grossman, LaBarbera (Farrell mag ich nicht in die Liste setzen, die Italo-Amerikaner-„Schule“ war ja heisser, Nistico und so…). In der Wiki-Diskographie gibt es Brecker nur 2004 (rec 1999), muss aber nichts heissen?

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    #12056113  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    Brecker glaub ich jetzt eher nicht (Bob Berg gehoert da noch dazu, aber auch eher nicht bei Elvin Jones)… wg Miles und Joe Henderson: bei Power to the People find ich das eindeutig, dass das Konzept von Miles (ca Filles) kommt, und auch bei in Japan haett ich jetzt gesagt, die japanische Rhythmusgruppe schliesst dort an… auch wenn man in Hendersons Spiel wahrscheinlich auch eine vergleichsweise fruehe Kodifizierung (zum spaeteren Nachspielen durch andere) von Coltrane hoeren kann … wo so Alben wie Henderson at the Lighthouse und die fruehen kalifornischen Woody Shaw Alben (Song of Songs und Blackstone Legacy) im Miles-Coltrane Kontinuum hingehoeren, ist mir nicht so klar – aber via Woody Shaw ist immer eine Spur mehr Coltrane dabei… danach wird der Milestone Output in der Tat bunter, aber eine Verschiebung von Miles zu Coltrane hoer ich auch eher nicht (und zB Canyon Lady ist ein bisschen eine 70er Version von Sketches of Spain)… Alfie ist eins meiner liebsten Rollins Alben… btw, „da konnten die weißen jungs besser anschließen und einen dollar machen“ klingt so duester, so bunt sah es in der Praxis aus (link hatten wir garantiert schonmal, Grossman war Jahrgang 51, damals also ca 21)

    --

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    #12056175  | PERMALINK

    soulpope
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    Joe Henderson „Live in Japan“ aka die beste Scheibe, welche  Sonny Rollins in den frühen 70ern nicht aufgenommen hat …. kam mir wiederholt in den Sinn ….

    --

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    #12056703  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    redbeansandricewg Miles und Joe Henderson: bei Power to the People find ich das eindeutig, dass das Konzept von Miles (ca Filles) kommt

    hmmm, rein musikalisch betrachtet vielleicht, aber „filles de kilimanjaro“ vs. „power to the people“: da liegen doch politisch einige attitüden dazwischen…

    und die fotoserie mit elvin und den weißen jungs finde ich schon ziemlich krass. und dann wiederum marian mcpartland im vorprogramm… düster ist das nicht, klar, aber jones wirkt für mich da fast als relikt.

    btw, brecker & jones:

    --

    #12056707  | PERMALINK

    vorgarten

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    soulpopeJoe Henderson „Live in Japan“ aka die beste Scheibe, welche Sonny Rollins in den frühen 70ern nicht aufgenommen hat …

    ok, eine solche aussage sollte man zumindest irgendwie begründen.

    --

    #12056717  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    vorgarten
    und die fotoserie mit elvin und den weißen jungs finde ich schon ziemlich krass. und dann wiederum marian mcpartland im vorprogramm… düster ist das nicht, klar, aber jones wirkt für mich da fast als relikt.

    Das mit Miles/Henderson leuchtet mir spontan auch nicht wirklich ein … und meine Reaktion auf die Fotos war in etwa dieselbe.

    vorgarten
    btw, brecker & jones:

    1999 – hatte ich ja oben geschrieben, zählt nicht mehr wirklich, oder? Im selben Jahr gab’s auch ein Brecker-Album, auf dem EJ auf drei Stücken gastiert („Time Is of the Essence“, ich kenn’s wie all diese Brecker-Alben nicht, hab auch „Tales from the Hudson“ nie gehört).

    --

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    #12056777  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-wind1999 – hatte ich ja oben geschrieben, zählt nicht mehr wirklich, oder? Im selben Jahr gab’s auch ein Brecker-Album, auf dem EJ auf drei Stücken gastiert („Time Is of the Essence“, ich kenn’s wie all diese Brecker-Alben nicht, hab auch „Tales from the Hudson“ nie gehört).

    genau, hattest du geschrieben, ich wollte dazu nur ein hörbeispiel verlinken. ein spätes aufeinandertreffen, da war brecker natürlich längst in seinem stil angekommen.

    --

    #12056785  | PERMALINK

    soulpope
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    vorgarten

    soulpope Joe Henderson „Live in Japan“ aka die beste Scheibe, welche Sonny Rollins in den frühen 70ern nicht aufgenommen hat …

    ok, eine solche aussage sollte man zumindest irgendwie begründen.

    Guten Morgen, die Begründung liegt naturgemäß in der Musik selbst …. die japanische Rhythmusgruppe bei Henderson spielt um ihr Leben (Motohiko Hino !!) und der Leader lässt diese nicht nur gewähren, sondern nimmt die Kompetition auf bzw stachelt diese auch weiter an …. wird dadurch zu einem Aufeinandertreffen auf Augenhöhe …. alles Vorgenannte aka Agieren der Rhythmiker und Engagement des Leader höre ich zu dieser Zeit bei Rollins nur in kleinen Dosierungen ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12056795  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,545

    soulpope

    vorgarten

    soulpope Joe Henderson „Live in Japan“ aka die beste Scheibe, welche Sonny Rollins in den frühen 70ern nicht aufgenommen hat …

    ok, eine solche aussage sollte man zumindest irgendwie begründen.

    Guten Morgen, die Begründung liegt naturgemäß in der Musik selbst …. die japanische Rhythmusgruppe bei Henderson spielt um ihr Leben (Motohiko Hino !!) und der Leader lässt diese nicht nur gewähren, sondern nimmt die Kompetition auf bzw stachelt diese auch weiter an …. wird dadurch zu einem Aufeinandertreffen auf Augenhöhe …. alles Vorgenannte aka Agieren der Rhythmiker und Engagement des Leader höre ich zu dieser Zeit bei Rollins nur in kleinen Dosierungen ….

    hmmm, dir gefällt die eine band besser als die andere, das kann ich nachvollziehen, aber ich weiß halt nicht, ob beide das gleiche wollten und der vergleich produktiv ist, wenn es – wie ich glaube – um verschiedene wege geht, anfang der 70er jazzsaxofon zu spielen. ich habe hendersons japan-album lange nicht mehr gehört, es hat mich von seinen milestone-aufnahmen immer am wenigsten interessiert, aber das muss ich heute abend vielleicht mal mit rollins japan-live-auftritt im direkten vergleich auflegen.

    --

    #12056863  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    vorgarten

    redbeansandricewg Miles und Joe Henderson: bei Power to the People find ich das eindeutig, dass das Konzept von Miles (ca Filles) kommt

    hmmm, rein musikalisch betrachtet vielleicht, aber „filles de kilimanjaro“ vs. „power to the people“: da liegen doch politisch einige attitüden dazwischen…
    und die fotoserie mit elvin und den weißen jungs finde ich schon ziemlich krass.

    ja, war mir schon auch aufgefallen, dass das Album „Power to the People“ heisst… ich hab gerade nochmal ein bisschen Henderson Diskografie ca 1969 gelesen, und mir gedacht, das manches von dem, was ich jetzt „Miles Davis“ genannt hatte, vielleicht auch teilweise „Herbie Hancock“ haette heissen koennen … die ersten Haeufung von Songs mit politischen Titeln ist ca im April 1969 bei Hancock (fuer The Prisoner)… aber natuerlich findet hier auch viel nebeneinander statt, es gibt da eine Woche, da nimmt er am Montag (26.1.1970) Ptah the El Daoud auf, Dienstag bis Donnerstag dann Red Clay von Freddie Hubbard, Samstag steht er wieder mit Hancock auf der Buehne (der natuerlich auch auf Red Clay spielt)

    Joe Henderson – Power To The People

    Lieblingsalbum, ich hoers nochmal zur Kontrolle … Ah, und ja, klar: diese Fotoserie ist ziemlich gruselig

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    #12056877  | PERMALINK

    vorgarten

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    redbeansandriceja, war mir schon auch aufgefallen, dass das Album „Power to the People“ heisst…

    ;-)

    ich fand ja von henderson immer die fast 12 minuten namens „if you’re not part of the solution you’re part of the problem“ aus dem lighthouse ein wirkliches statement, was ja eigentlich ein leicht abgewandeltes eldridge-cleaver-quote ist. sowas hätte miles nie gemacht (ohne dass ich sagen würde, dass er unpolitisch war, im gegenteil). bei hancock kommt natürlich die kwanza/karenga/swahili-nummer dazu, und mtume spielt wiederum bei miles und rollins mit…

    ich weiß nicht, ob man von henderson direkt was über seine politischen einstellungen findet?

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