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Huh, hard stuff, Twins. Da schalte ich mich auch noch mal kurz ein:
Sonic JuiceDie Ausbildung auf Parris Island ist sozusagen warsploitation höchster Kunstfertigkeit und dürfte immerhin zu den pointenreichsten, schärfsten und temporeichsten Minuten von Kubrick zählen, der Drill Sergeant ist eine der prägnanten Typen der Film-80er
Eher nicht. Wie pinch schon des Öfteren anmerkte, nämlich zu großen, peinlich exakt reproduzierten Teilen aus Sydney J. Furies „The Boys From Company C“ (1978) übernommen, samt und sonders tatsächlich auch bereits mit Lee Ermey als Drill Sargeant. Dort allerdings tatsächlich als lupenreine, saftige Exploitation inszeniert und mir allemal lieber als Kubricks gewohnt verklemmter, buchhalterisch konstruierender Blick.
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WerbungDen kennt aber keine Sau, das schmältert den impact von Kubricks Figur auch nicht, selbst wenn es ein schamloser Rip off (oder vielleicht eine, äh, „liebevolle Hommage“) ist. Ist ja auch bemerkenswert, dass die Glimmer Twins und andere Zweitnicks der Vergangenheit aus dem reichen Bild- und Tonreservoir von Kubricks Drill Sergeant geschöpft haben, und nicht vom Furies-Original. Krapfen gefällig?;-)
„The Boys…“ wird auf die To Do-Liste genommen.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Naja diese „Kritik“ in allen Ehren, die ja doch nur daraus besteht, Vorurteile und Borniertheit zu klopfen…
…aber die dazu abgegebenen Wertungen für „A Clockwork Orange“ und „The Shining“ lassen doch sonnenklar erscheinen, dass es hier um’s Auffallenwollen, maximal um’s Ausleben einer cineastischen Fundamentalopposition geht, nicht um ernsthafte, kritische Auseinandersetzung mit filmischen Meisterwerken unserer Zeit.
Es interessiert mich einfach nicht ob jemand die Bundeswehr verachtet, ob er keine Ahnung hat was AFRS in Vietnam gespielt hat, und ob er ein Problem damit hat, dass Asiaten von Natur aus hübscher aussehen als wir mitteleuropäischen Rundschädel und dass der Krieg dort an malerischen Stränden und über scheinbar friedlichen Reisfeldern stattfand.
Aber vielleicht teilt uns der geneigte „kritiker“ ja mit, was er unter „filmästhetischer Darstellung von Kriegsschauplätzen“ versteht – 90 Minuten Bombentrichter und abgerissene Gliedmaßen?
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"I find that I am a person who can take on the guises of different people that I meet. I can switch accents in seconds of meeting someone... I've always found that I collect. I'm a collector, and I've always just seemed to collect personalities and ideas." (David Bowie, 1973)Maine Güde, wie trefflich lässt sich doch über Filme streiten. Ist denn Kunst (und Film gehört doch dazu?) nicht unserer subjektiven Sichtweise ausgesetzt, rumoren da nicht Kopf UND Bauch ständig? Ja, ich mag Popcornkino, wenn`s meiner Stimmung entgegenkommt. Unter den grossen Regisseuren gehört Kubrick bei mir ganz vorne in`s Ranking, wegen seinem Humor (Strangelove), seinem seherischen Weitblick (Clockwork) und seinen (sterilen? ha!) Bildern
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreFonqueNaja diese „Kritik“ in allen Ehren, die ja doch nur daraus besteht, Vorurteile und Borniertheit zu klopfen…
Nur mal in Sachen sozialer Kompetenz darf ich trocken anmerken, dass Du Dich noch nicht lange genug hier tummelst, um die Kompetenz einzelner pauschal abzukanzeln (ohne Dich dabei zu diskreditieren). Zu Kubrick wurde in diesem Forum schon viel gesagt und gestritten, auch von Monsieur Dynamite, das kann und muss man in einem Sterne-Thread nicht alles gleich wieder erneut auftischen.
Etwas mehr Bescheidenheit und Konzentration auf die Sache, ohne gleich in auf die Persönlichkeit gemünzte Urteile abzudriften, würden Dir gut zu Gesicht (bzw. Avatar) stehen.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)Sonic JuiceNur mal in Sachen sozialer Kompetenz darf ich trocken anmerken, dass Du Dich noch nicht lange genug hier tummelst, um die Kompetenz einzelner pauschal abzukanzeln (ohne Dich dabei zu diskreditieren). Zu Kubrick wurde in diesem Forum schon viel gesagt und gestritten, auch von Monsieur Dynamite, das kann und muss man in einem Sterne-Thread nicht alles gleich wieder erneut auftischen.
Etwas mehr Bescheidenheit und Konzentration auf die Sache, ohne gleich in auf die Persönlichkeit gemünzte Urteile abzudriften, würden Dir gut zu Gesicht (bzw. Avatar) stehen.Very well said, Mr. Juice! :bier:
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraSonic JuiceNur mal in Sachen sozialer Kompetenz darf ich trocken anmerken, dass Du Dich noch nicht lange genug hier tummelst, um die Kompetenz einzelner pauschal abzukanzeln
Ich habe nicht die Kompetenz angezweifelt, sondern die Objektivität und die Ehrlichkeit (zu sich selbst und zu den mitpostern).
Auch war das kein Pauschalurteil, sondern nur auf diesen Beitrag bezogen. Pauschal etwas aburteilen – dazu bin ich wirklich noch nicht lange genug hier.
Für die teilweise beleidigenden Teile meiner postings entschuldige ich mich, falls sie sich jemand zu Herzen genommen haben sollte.
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"I find that I am a person who can take on the guises of different people that I meet. I can switch accents in seconds of meeting someone... I've always found that I collect. I'm a collector, and I've always just seemed to collect personalities and ideas." (David Bowie, 1973)Ich betrete ja aufgrund meiner cineastischen Defizite nur recht selten das Kino-Forum – auch wenn ich den einen oder anderen Film(klassiker) sehr schätze. Da zwei Stanley Kubrick-Filme in meiner persönlichen Top 10 rangieren („2001“ und „Clockwork Orange“) „verirrte“ ich mich interessehalber in diesen Thread.
In der Tat kann ich Napoleon Dynamites‘ (harsche) Kritik an „Full Metal Jacket“ zu einem guten Stück weit teilen, da mir bereits beim damaligen Kinobesuch besonders die Darstellung im zweiten Teil des Filmes (im Kriegsschauplatz Vietnam) überzogen und klischeehaft vorkam (Mannmann, jeder GI ein supercooler Typ mit lässigem Spruch auf den Lippen in einem wie von => Hollywood durchdesigntem Krieg – ich persönlich hätte mir vor Angst in die Hosen geschissen – wie so viele andere in der Realität wohl auch…). Natürlich arbeitete Kubrick mit dem simplen Stilmittel der zynischen Übertreibung (und prangerte damit mit einer Art Vorschlaghammermentalität plakativ an…). Aber er hätte ein wenig auf das Niveau achten können. Zum Glück bekommt „Full Metal Jacket“ zum Ende hin (Scharfschützensequenz) nochmals die Kurve. Wenn auch nicht brillant. Einzig die erste Hälfte des Filmes (Ausbildungscamp) besticht mit einer Dichte an Information mittels symbolträchtigen Bildern und – nunja – Dialogen, die allerdings meines Erachtens mit der Zeit und wachsender Penetranz die Intelligenz des Zuschauers unterfordern. Natürlich aber auch hier: bewusst gewähltes Stilmittel – keine Frage.
Immerhin aufgrund der ersten Filmhälfte ein recht ungewöhnlicher (und tatsächlich über weite Strecken statischer) Anti-Kriegsfilm. Aber mehr als *** zücke ich für „Full Metal Jacket“ nicht.Ansonsten:
Spartacus ***1/2
Dr. Strangelove ****
2001 – Space Odyssee *****
A Clockwork Orange *****
Shining ***1/2Irgendwo wurde in diesem Thread S. Kubricks visionäre Gabe im Bezug auf „Clockwork Orange“ gelobt. Dieses Lob gebührt eigentlich dem Schriftsteller Anthony Burgess, dem Autor des gleichnamigen Buches. Er vermochte nämlich noch viel intensiver, detaillierter, intelligenter und nachvollziehbarer diese beklemmende Zukunftsvision zu erzählen. Wer bisher nur die filmische Umsetzung kennt, dem empfehle ich die Lektüre des Buches. Vor allem das Ende dürfte den Leser sehr überraschen.
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadMal eine dumme Frage: Gehört diese „ultracoole/fetzige“ Überzeichnung nicht zum Spiel? Hat Kubrick die GIs aus dem selben Grund cool gemacht, wie man Ferris Bueller cool gemacht hat oder nicht? Ich dachte bisher immer, das wäre ein Stilmittel um das ungebührliche Verhalten der Amerikaner aufzuzeigen. So wie ihr hier sprecht, zweifel ich inzwischen an meiner Theorie.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockCleetusMal eine dumme Frage: Gehört diese „ultracoole/fetzige“ Überzeichnung nicht zum Spiel? Hat Kubrick die GIs aus dem selben Grund cool gemacht, wie man Ferris Bueller cool gemacht hat oder nicht? Ich dachte bisher immer, das wäre ein Stilmittel um das ungebührliche Verhalten der Amerikaner aufzuzeigen. So wie ihr hier sprecht, zweifel ich inzwischen an meiner Theorie.
Ich denke, das hat niemand angezweifelt, explizit Bender weist darauf hin. Das führt dann aber z.B. leider (über das „leider“ mag man diskutieren) trotzdem dazu, dass Leute auf solche schrägen Ideen kommen (sorry, Pete, falls Du mitliest).
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Verrrr-rückt. Ich hätte wohl sicherlich einen Riesenspaß gehabt.
Anyway, wir sind , was die Coolness betrifft einer Meinung? Gut.--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockMoment! Natürlich räumte ich ein, daß diese Überzeichnung ein bewusst gewähltes Stilmittel ist (wer dies bisher nicht erkennen konnte, der sollte sich die betreffenden Sequenzen bitte nochmals anschauen). Allerdings ein sehr eindimensionales, überzogenes und undifferenziertes. Auf Dauer natürlich überstrapaziert und nervig – für mein Dafürhalten. Selbstverständlich üben die GI’s in Kubricks Film auch Kritik an diesem Krieg. Aber diese Darstellungen wirken beinahe gerade so, als ob man irgendwelche Teenies nach ihrem Lieblingsballerspiel fragen würde. Ganz sicher auch bewusst auf diese Weise dargestellt, um eine Verrohung des zivilisierten Menschen zu überzeichnen, damit auch möglichst jeder kapiert, was der Regisseur ausdrücken wollte. Krieg funktioniert in Filmen ja immer so einfach…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad@Cleet: Zynische Überzeichnung hin oder her, es ist halt so, dass sich Fallschirmjäger vor ihrem nächsten Einsatz – wahlweise vor oder nach Rambo II und beliebigem Chuck Norris-Müll – wunderbar an FJM als Kriegsporno aufgeilen können. Und die wissen auch, dass Kubrick es eigentlich anders meint. Das ist vielleicht in etwas so, wie wenn Rassisten über Harald Schmidts Polenwitze lachen.
Diese Widersprüchlichkeit findet sich ja nicht nur in FJM, aber hier wird sie halt besonders offenkundig. Ob man mit den steifen Lehrstücken von Oliver Stone oder einer möglichst realistischen, auf Schock zielenden Gewaltdarstellung (z.B. die ersten 20 Minuten von Private Ryan) unbedingt besser fährt, sei mal dahingestellt. Das sind ohnehin alles Erwägungen, die eher außerfilmische Kriterien zugrunde legen, die richtige Botschaft macht ja noch keinen guten Film und andersrum.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)--
"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)Sonic Juice@Cleet: Zynische Überzeichnung hin oder her, es ist halt so, dass sich Fallschirmjäger vor ihrem nächsten Einsatz – wahlweise vor oder nach Rambo II und beliebigem Chuck Norris-Müll – wunderbar an FJM als Kriegsporno aufgeilen können. Und die wissen auch, dass Kubrick es eigentlich anders meint. Das ist vielleicht in etwas so, wie wenn Rassisten über Harald Schmidts Polenwitze lachen.
Diese Widersprüchlichkeit findet sich ja nicht nur in FJM, aber hier wird sie halt besonders offenkundig. Ob man mit den steifen Lehrstücken von Oliver Stone oder einer möglichst realistischen, auf Schock zielenden Gewaltdarstellung (z.B. die ersten 20 Minuten von Private Ryan) unbedingt besser fährt, sei mal dahingestellt. Das sind ohnehin alles Erwägungen, die eher außerfilmische Kriterien zugrunde legen, die richtige Botschaft macht ja noch keinen guten Film und andersrum.Hui, dass es so schlecht bestellt ist, hätte ich mir nicht gedacht (ich bin aber auch Zivi und wir schauen so Filme wie „Die Bademeister“ oder „Ballermann 6“). Du meinst, man weiß um die offenkundige Kritik, die der Film ausdrücken will, doch eigentlich zählt nur der Bodycount? Traurig, könnte man sich doch so unverhohlenen (in allen Belangen) Filmen wie „We were heroes“ widmen. Oder „Die Teufelsbrigade“. Oder „Where Eagles Dare“. Oder oder oder.
Andersrum entstehen oft aus der falschen Botschaft gute Filme.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block -
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