Re: Stanley Kubrick

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cleetus

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Sonic Juice@Cleet: Zynische Überzeichnung hin oder her, es ist halt so, dass sich Fallschirmjäger vor ihrem nächsten Einsatz – wahlweise vor oder nach Rambo II und beliebigem Chuck Norris-Müll – wunderbar an FJM als Kriegsporno aufgeilen können. Und die wissen auch, dass Kubrick es eigentlich anders meint. Das ist vielleicht in etwas so, wie wenn Rassisten über Harald Schmidts Polenwitze lachen.
Diese Widersprüchlichkeit findet sich ja nicht nur in FJM, aber hier wird sie halt besonders offenkundig. Ob man mit den steifen Lehrstücken von Oliver Stone oder einer möglichst realistischen, auf Schock zielenden Gewaltdarstellung (z.B. die ersten 20 Minuten von Private Ryan) unbedingt besser fährt, sei mal dahingestellt. Das sind ohnehin alles Erwägungen, die eher außerfilmische Kriterien zugrunde legen, die richtige Botschaft macht ja noch keinen guten Film und andersrum.

Hui, dass es so schlecht bestellt ist, hätte ich mir nicht gedacht (ich bin aber auch Zivi und wir schauen so Filme wie „Die Bademeister“ oder „Ballermann 6“). Du meinst, man weiß um die offenkundige Kritik, die der Film ausdrücken will, doch eigentlich zählt nur der Bodycount? Traurig, könnte man sich doch so unverhohlenen (in allen Belangen) Filmen wie „We were heroes“ widmen. Oder „Die Teufelsbrigade“. Oder „Where Eagles Dare“. Oder oder oder.

Andersrum entstehen oft aus der falschen Botschaft gute Filme.

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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block